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Shelter Winery - Chardonnay 2017
Flaschennummer 854 (Produktion nur 856 Flaschen).
Ich freue mich jetzt diese Bewertung zu schreiben. Der Grund dafür ist dass der Wein eine "Achterbahn" gewesen ist. Ich mag auch wirklich die beiden Winzer Hans-Bert Espe und Silke Wolf.
Zuerst als Fassprobe in November war ich von der Qualität des Weines sehr beeindruckt. Dann in April aus der Flasche kam der viel flacher vor, die Komplexitär und Intensität von der Fassprobe konnte ich nicht finden - Entäuschung.
Ich habe auch einige Weinfreunde diesen Wein (nach der Fassprobe) sehr stark empfohlen (und bis jetzt ein bisschen schlechtes Gewissen gehabt).
Jetzt noch ein Versuch (die Flasche wurde Gestern geöffnet). Und ist am zweiten Tag deutlich besser.
Der Wein ist unfiltriert auf die Flasche gefüllt und die Reben (jung, in 2009 gepflanzt) stehen auf Muschelkalk im "Huberland".
Nase: Schöne reduktive Nase mit komplexen Kräutern. Errinert um die "dreckigen Huber-Kräuter", aber viel leiser. Dann muss ich mir die Frage stellen: Kommen diese Kräuter/Gewürze vom Boden in dieser Gegend? Denn ich kann definitiv die Verwandtschaft wiederkennen. Es ist also keine "Barrique-Zuführung?
Auch richtig schöne Salzigkeit, tief und elegant. Ein bisschen Gelbfrucht im Hintergrund.
Gaumen: Herrliche Frucht und helle Mineralik. Schöner, langer komplexer Abgang mit Präziser Säure. Frisch und klar ohne straff zu sein. Keiner wird sagen können, dass dieser Wein zu viel Säure hat und dennoch finde ich ihn frisch genug.
Der hat nur 12,5% Alkohol, was ich auch mag.
Um die 90 Grenze zu knacken muss ein Wein für mich gewisse Kriterien erfüllen:
- Ausgewogenheit
- Länge
- Konzentration
- Komplexität (der muss für 90 P auch ausreichend feinwürzig sein)
Dieser Wein erfüllt (jetzt am zweiten Tag) diese Kriterien.
90+ WS-Punkte.
Viele Grüsse
Rolf