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Roussillon

Pic Saint Loup, Montpeyroux, Faugeres, Minervois, La Clape, Fitou und Co.
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Sauternes

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Re: Roussillon

BeitragSo 14. Jul 2019, 19:19

Hallo Markus,

Das ist ja schön das du vor Ort warst, sicher toll die Weine da zu kaufen wo sie her kommen, die Reise sowieso :) .
Ja irgendwie muss man Wein halt probieren, und wenn dann als Jungwein günstig verfügbar, dann eben so. Ich probiere auch viele Jungweine, ältere Weine sind bei mir nur gering vorhanden und preismäßig dann meist teurer oder überhaupt nicht zu bekommen.
Dann werde ich mich jetzt um den Terra Novo 2014 kümmern :) .

Grüße Heiko
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Sauternes

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Re: Roussillon

BeitragMo 15. Jul 2019, 07:25

Terra Novo 2014
In der Nase Anfangs zurückhaltend, braucht wohl doch mehr Luft als 30 Min. , farblich mittleres rot leicht durchscheinend, bis dahin war ich noch skeptisch ob mir der Wein gefällt.
Dann also ab in den Mund, und da kam sehr schnell Freude auf, der Gaumen wird schön ausgekleidet mit einem sehr geschmeidigen Wein, herrlich voll und nicht astrigierend, sehr edel.
Zu Waldbeerenaromen gesellen sich die typischen Röst- und Vanille Aromen des Fassausbau, sehr gut gemacht. Nach einer Stunde Luft kam in der Nase auch schon deutlich mehr an, ein sehr schöner Grenache Wein.
Bin schon auf die anderen Weine der Genossenschaft gespannt, da kommt bestimmt noch einiges mehr.

Grüße Heiko
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Sauternes

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Re: Roussillon

BeitragSa 20. Jul 2019, 09:03

Und weiter geht die Verkostungsreihe der Genossenschaft Les Vignerones de Maury, diesmal der LES ROCHES NOIRES 2015.
Ein fast schwarzer Wein aus Grenache, Syrah und Carignan, angebaut auf Schiefergrund.
Sehr voll und kräftig daher kommend, den Mund komplett auskleidend und auch etwas anstrengend aufgrund der reichlichen Tannine, aber auch schöne kräftige schwarze Beerenaromen, ein Kraftpaket.
Meine Einschätzung ist, der Wein braucht noch 4-5 Jahre Reifezeit um die kräftigen Tannine etwas abzubauen, dann wird das was richtig gutes, derzeit etwas zu anstrengend, muss aber halt mal probiert werden, um den Wein einschätzen zu können.

Grüße Heiko
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Ostbelgier

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Re: Roussillon

BeitragSa 20. Jul 2019, 17:19

Hallo Heiko,

danke für diese Notizen, das bestärkt mich darin, meine roten 18er erst einmal nicht mehr anzurühren. Geben wir ihnen die Zeit, die sie brauchen.

Wenn man vom Campingparadies Argeles-sur-Mer in Richtung Collioure fährt, geht das über die Route 914 am schnellsten. Am schönsten jedoch über die Route de la Corniche, oberhalb der Strände und der Bahnlinie, links unten das Meer und rechts Reben, Reben und Reben auf rötlichem Schiefer stehend, ähnlich dem Erdener Prälat. Eine herrliche Landschaft. Auf ungefähr der halben Strecke liegt zum Berg hin gewandt die Domaine Reno der Familie Capdet. Dort erntet man nicht nur herrliche Aprikosen, sondern auch einen beachtlichen Collioure AOP in rosé und rot.
Im Glas befindet sich gerade Domaine Reno: Collioure Rouge Tradition 2015. War nicht zu lange im Holz und begleitet ein Entenbrustfilet mit frischen Pfifferlingen vortrefflich: Mit 13,5 Vol.% nicht ausufernd im Alkohol, am Rand dezent angereifte Farbe, herrlicher Duft nach Gewürzen wie Nelke und Pfeffer sowie Holunder, sehr rund mit ein wenig Biss, großartige Länge. Eine Stunde im Dekanter tut ihm sehr gut. Es gibt eine "Super-Linie" im Haus, die länger im Barrique ausgebaut wird, dazu mehr, wenn es draußen kühler wird ;) .

Viele Grüße

Markus
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Sauternes

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Re: Roussillon

BeitragSo 4. Aug 2019, 10:25

Da jetzt der Nachschub eingetroffen ist, kann ich nochmal etwas zum Terra Novo 2014 schreiben, nicht das mir vorher alles weggekauft wird ;) .
Ich hatte den Wein jetzt nochmal aufgezogen und verglichen mit einen Bordeaux, Chateau Haut-Tropchaud, Pomerol 2014, da ich gerne Weine vergleiche.
OK das ist jetzt Grenache gegen Merlot, aber egal.
Beide Weine haben gerne 2-3 Std. Luft, dann sind sie voll da. Der Terra Novo ist für mich der klare Sieger, das ist einfach ein sehr schöner Wein, der in der Nase und am Gaumen komplett überzeugt, Super elegant :) , Preis- Genuss Verhältniss einfach extrem gut.
Der Haut Tropchaud ist nun nicht schlecht gewesen, aber speziell 2014 ist das schwierige Merlot Jahr anzumerken, er ist auch nicht verschlossen, einfach eine leichte Unreife ist am Gaumen zu spüren, 2015 ist da deutlich besser.

Grüße Heiko
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Ostbelgier

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Re: Roussillon

BeitragMo 5. Aug 2019, 17:37

Hallo Heiko,

danke für die Notiz. Ich hatte über den weißen 18er an der geeigneten Stelle hier berichtet, und Du bist ja wohl sehr angetan von dem 14er Terra Novo. Summa summarum bedeutet das, dass diese Genossenschaft etwas kann und mein Riecher mich nicht betrogen hat.
Wenn Dir dieser Stil so gut gefällt, solltest Du Dich gelegentlich mal mit Collioure auseinandersetzen, die gehen in eine ähnliche Richtung.

Viele Grüße

Markus
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Sauternes

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Re: Roussillon

BeitragMo 5. Aug 2019, 19:02

Hallo Markus

Deine Weißwein Notiz habe ich gelesen, nur leider ist das überhaupt nicht meine Baustelle, habe ich am Wochenende nochmal mit einem weißen Priorat probiert, das wird nix mehr.
Dafür gibt es ja so viele schöne Rote :D .
Danke für deine Empfehlung Collioure, das werde ich bei Gelegenheit mal probieren, bin immer offen für neue Entdeckungen, erweitert den Weinhorizont :) .

Grüße Heiko
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amateur des vins

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Re: Roussillon

BeitragFr 7. Feb 2020, 20:02

Gauby ist für mich ein bißchen eine Wundertüte: Nachdem ich seine Weine kennenlernte war ich zunächst völlig "geflasht". Dann begann ich meine Affinität zu der Stilistik anzuzweifeln. Schließlich fand ich, daß die Weine zwar "'was haben", aber das PGV nicht zum Nachkauf animiert. Dieser Zustand dauerte etliche Jahre an, und nur sehr wenige Einzelflaschen dümpelten noch in meinem Weinkühlschrank vor sich hin. Die letzten roten zog ich vor einer Woche auf:

Dom. Gauby, Vieilles Vignes 2011
Dom. Gauby, Muntada 2011


VV dichtes, klares Rubinrot, noch transparent. Keinerlei Aufhellungen; eher noch minimale Purpurtendenz. M leicht, aber dtl. weniger dicht, dadurch heller wirkend bei gleichem Farbton.
Nase: VV reife dunkle Waldbeeren, kühle Anmutung. Unterholz, etwas dunkles Leder und Holzkohle. Äußerst ausgewogen und seduktiv. M zurückhaltender, roter, jünger wirkend. Dafür feine getr. Kräuter und Darjeeling-Blätter.
Gaumen: VV feines, etwas staubig-trocknendes Tannin. Feine Sponti-Würze/Hefe. Unterschwellig Reste von CO₂, dadurch sehr frisch. Kühl, dennoch kraftvoll und würzig; sehr lang. M auch hier dtl. rotfruchtiger und auch leichtgewichtiger. Wieder getr. Tee und Kräuter. Tannine ein wenig kerniger als beim VV. Noch intensiverer, komplexerer und längerer Abgang, sehr fein.

Ich hatte jeweils ~⅓ bis zum nächsten Tag aufgehoben. Leider gibt es davon keine Notizen. In meiner Erinnerung hat der Vieilles Vignes sich behauptet, der Muntada aber deutlich aufgedreht und an Komplexität und Tiefe gewonnen.

Ich finde es großartig, daß jemand im heißen Süden verläßlich Weine mit so niedrigem Alkoholgehalt (13%) und kühlem Charakter erschafft. Dennoch nahmen sie mich nicht genügend gefangen, daß ich beim doch etwas sportlicheren Preis derzeit nachkaufen wollte.
Zuletzt geändert von amateur des vins am Fr 7. Feb 2020, 23:30, insgesamt 1-mal geändert.
Besten Gruß, Karsten
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Bernd Schulz

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Re: Roussillon

BeitragFr 7. Feb 2020, 21:13

Karsten, für mich ist es interessant, mal wieder etwas über die Weine von Gauby zu lesen! Meine erste Begegnung mit dem "Les Calcinaires" fand kurz nach der Jahrtausendwende statt; aufmerksam darauf wurde ich durch dieses für mich damals sehr lohnende Buch von Dagmar Ehrlich: https://www.amazon.de/Weine-1999-Wegweiser-f%C3%BCr-Einkauf/dp/3926442212

Später habe ich mir bei K&U auch mal einen Muntada geleistet, und ich weiß noch, obwohl ich dazu keine VKN mehr habe, dass dieser mich seinerzeit durchaus stark beeindruckt hat. Stilistisch sollten mich die Gauby-Weine auch heute noch besonders ansprechen; der Muntada fällt allerdings völlig aus meinem Preisrahmen. Aber vielleicht sollte ich nach langer Zeit erneut einen roten "Les Calcinaires" bestellen.....

Herzliche Grüße

Bernd
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amateur des vins

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Re: Roussillon

BeitragFr 7. Feb 2020, 23:30

Gaubys Weine sind beeindruckend, sein Weg stilbildend. Das Fundament wurde zu einer Zeit gelegt, als in ganz Südfrankreich kaum jemand auf Finesse abzielte. Auch heute noch kenne ich kaum Weine, die, in der Hitze des Südens gewachsen, diese fast ätherische Leichtigkeit besitzen, ohne daß sie unreife Wässerchen wären. Ohne Zweifel ein ganz großer Winzer.

Und obwohl die Weine nicht ganz in mein Beuteschema passen, bin ich doch wieder versucht, mir ein paar Flaschen hinzulegen, weil sie eben so eigenständig sind...
Besten Gruß, Karsten
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