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Südtirol - die Rotweine

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olifant

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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragMi 23. Jan 2019, 09:27

... gestern im Glas ...

Frauenrigl 2009 Lagrein, KG Kurtatsch - Kurtatsch, NK

rotviolett; Waldbeeren, Veilchen, etwas Heidelbeergrün, minimal Kokos; am Gaumen austariertes Mittelgewicht, korrespondierend zur Nase wild-würzige blauschwarze frische Beerenfrucht und Veilchen, minimal geriebene Heidelbeerblätter, dazu etwas Kokos und Milchschokolade, schön gereifte etwas sandige Tannine, harmonisch integrierte Säure, sehr angenehme Struktur, gewisse Tiefe und sehr angenehmer Trinkfluss; langer Abgang auf Frucht und Veilchen, gestützt auf angenehmen Säurezug und Halt gebende Tannine - 17,5/20 op

Sehr angenehmer Lagrein, dem das lange Lager sehr gut getan hat. Nicht so glatt wie ein Abtei Muri, nicht so konzentriert wie ein Porphyr (Terlan) oder gar Urban (Tramin). Sehr authentisch und empfehlenswert.
Grüsse

Ralf

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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragSo 27. Jan 2019, 19:47

...hat leider deutlich abgebaut oder die Flasche hatte was:

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Viele Grüße
Erich

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olifant

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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragMo 28. Jan 2019, 09:42

... gestern im Glas ...

Prestige Lagrein Grieser Riserva 2010, KG Bozen - Gries (Bozen)

glänzendes fast opakes Granatrot, violette Reflexe; rote und schwarze Beeren in der Nase (Blaubeere, Schattenmorelle, Schlehe), minimal Vanillenoten; am Gaumen runder kräftiger Ansatz, sehr geschmeidig, reife dichte erdig-würzige Frucht korrespondierend zur Nase, Kakao und etwas Vanille, dezent florale Anklänge, sehr gut verwoben, samtige geschmeidigeTannine, harmonische Säure, sehr schön strukturiert, geschliffener geschmeidiger Gesamteindruck, harmonisch, sehr animierend; langer Abgang mit feiner Frucht, samtigem Tannin - 17,5/20 op

Die vanilligen Noten sind nun noch mehr zurückgetreten und wirken in keiner Weise aufgesetzt; sehr schöner, schmeichelnder Lagrein Riserva mit noch mehreren Jahren in petto.
Grüsse

Ralf

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olifant

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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragMo 28. Jan 2019, 09:57

Hallo Erich,

ob ein Vernatsch vom Glögglhof-Gojer innerhalb nur eines Jahres radikal abbaut? Na gut, einige Vernatsch verhalten sich schon mal eher wie Weisse und können relativ schnell altern. Zu dieser Kategorie gehört Franz Gojer m. E. nicht unbedingt ... allerdings war '15 auch ein heisser Sommer und der "Alte Reben" ist der "kleinste" Wein im Portofolio ... vielleicht schließe ich da auch zu sehr von den St.Magdalener des Glögglhofs auf deren einfachen Vernatsch, den ich noch nicht im Glas hatte.

Grundsätzlich schützen "grosse" Namen ja nicht vor dem einen oder anderen sensorischen Ausfall, da hatte ich auch schon mal vom Unterganzer einen rel. süss-schnöden Vernatsch "Späte Lese" im Glas ...
Grüsse

Ralf

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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragMo 28. Jan 2019, 14:51

Hallo Ralf,

ich war schon recht erstaunt über diese Entwicklung. Der Unterschied zwischen den beiden Flaschen war so groß, daß ich nicht denke, daß das bei mir tagesformabhängig war, da müßte ich bei der ersten Flasche schon in einer Art "Hyper-Euphorie" gewesen sein. Vielleicht auch ein Flaschenfehler? Ich wüßte aber nicht, welcher...
Viele Grüße
Erich

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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragFr 8. Mär 2019, 12:46

... vor kurzem mal wieder im Glas ... mein EDEKA hatte sein übliches Winter-Sonderangebot für den Wein ...

Fass No.9 Vernatsch 2017, KG Girlan - Girlan

transparentes, für Vernatsch schon eher dunkles, Mittelrot; duftige würzige Rotfrucht (Erdbeere, Kirsche, Himbeere), dazu duftige florale Noten (Veilchen) mit leichtem Mandelton; mittlere Dichte, beschwingter geschmeidiger Ansatz, würzige rotfruchtige Aromen halten sich die Waage mit verspielten Blüten-, Würz- und Mandelnote, sanftes geschmeidiges Tannin, sehr schön eingepasste Säure, sehr harmonisch und sehr süffig; langer Abgang auf fruchtige leicht würzige und florale Noten, sehr animierend - 17-17,5/20 op

Für mich '17 der beste Jahrgang des No.9 bisher, im Angebot für 6.99 ein richtiges Schnäppchen.
Anzumerken ist, dass auch viele Andere schöne Vernatsch aus '17 abgefüllt haben - für mich daher ein richtiges Vernatsch-Jahr ... und obwohl ich mir eigentlich viel '17er Vernatsch eingebunkert hatte, ist eigentlich schon nix mehr für experimentell Lagerzwecke da ;)

Im direkten Vergleich fiel der '16er dagegen deutlich ab, zu viel Mandeltonigkeit, zu wenig würzige Frucht, aber natürlich auch kein schlechter Wein.
Grüsse

Ralf

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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragDi 26. Mär 2019, 19:34

Wo ich schonmal beim Antesten bin...

Manincor, Mason 2013

Ziemlich hell und transparent, mit dtl. Tendenz in's Lachsfarbene (im Vgl. zu Rubin).
Nase dunkel/maskulin: Das ist eindeutig Pinot und kein Spätburgunder! :D Die Frucht ist ein Vexierbild zwischen Brombeere, Krähenbeere und Schattenmorelle. Deutliche Lorbeerwürze und ein Hauch schwarzer Pfeffer. Dazu im Hintergrund ein schwacher Eindruck von Tannenzapfen und Schwarzkohle.

[+20'] Schon daß ich so lange geschnüffelt habe, ist ein gutes Zeichen. ;)
Am Gaumen gleichzeitig seidig und rustikal.^^ Kühler Charakter. Milde, ausreichend frische Säure und sehr feine Adstringenz. Frucht minimal roter, und mit einem Hauch Vanillezucker (obwohl trocken). Im Abgang neben Cranberry dann etwas Zedernholz und ganz zuletzt etwas getrockneter Oregano. Insgesamt eher der (leicht- bis) mittelgewichtige Kandidat.

Auch hier wieder, wie bei der Sophie, "easy drinking auf hohem Niveau". Kommt harmlos daher, läßt sich so wegsüffeln, bietet aber einige Komplexität, wenn man sich vertieft. Ebenfalls ziemlich gut!

(Der Vergleich mit Holger Kochs *** wäre nicht ganz weit hergeholt, meine ich...)
Besten Gruß, Karsten
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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragMi 27. Mär 2019, 12:46

Klingt auch schön, dürfte dem 12er ebenbürtig sein... :D
Viele Grüße
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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragMi 27. Mär 2019, 17:40

Mason 2013 > mit 6 Jahren nach der Lese am Anfang der Trinkreife.
Hält sich länger auf einem hohen Niveau, als das "easy drinking" vermuten lässt, wobei 2012 bessere Langläuferqualitäten haben sollte.
Der gefällige Stil sollte nicht über die hohe Qualität täuschen ;)

Hier OT, aber bei der Sophie '17 im Weissweinthread bereits angerissen:
Ich wollte ja schon fallen lassen, dass eine 2017 Sophie noch mehr als deutlich zu jung ist. manche Jahrgänge bieten zwar eine tolle "Fruchtphase" bevor sie sich zurückziehen (wenn sie das überhaupt tun), so waren bspw. 2011er einfach schon kurz nach Release enorm zugänglich und hedonistisch, aber du (karsten) verpasst was noch kommt.
Meine Sophies, die ich an und ab sporadisch goutiere, mag ich in einem Alter zwischen 6 und 9 am liebsten ;) (älter ist noch keine geworden ;) ). Gut dass du dir noch was aufgehoben hast für den 2ten Tag ...
Mit den anderen weissen Herz-Weinen Manincor's verhält es sich m.E. recht ähnlich. Due kannst Sie jetzt schon öffnen und kriegst dann einen Eindruck, wirst aber nur ansatzweise eruieren können wohin die Entwicklung gehen wird.
.... das Problem ist ganz ähnlich wie bei Vie di Romans, oder? Wo krieg ich nur was Gereiftes her, um zu wissen ob sich langes Warten lohnt? Die einfachste und auch schwierigste Möglichkeit ist den aktuellen Jahrgang zu kaufen und im Keller zu vergessen.
Da der Sekundärmarkt für diese Betriebe eher gering ist, da keine Etiketten-, Spekulations-, 100PP- oder Geldanlageweine, ist Gereiftes nur dünn gesät
Grüsse

Ralf

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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragMi 27. Mär 2019, 18:20

So ist das, Ralf.
Aber irgendwo muß ich ja anfangen, wenn die nicht komplett an mir vorübergehen sollen...
Besten Gruß, Karsten
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