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Molitor

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puschel

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Re: Molitor

BeitragMi 17. Jan 2018, 20:28

Käfi hat geschrieben:Ich glaube, ich werde mir dieses Weingut mal genauer ansehen, ist eh längst überfällig.
Ich finde das Sortiment aufgrund der Größe etwas undurchsichtig, über Empfehlungen würde ich mich freuen. Bevorzugt trocken, feinherb trinke ich aber auch ab und an sehr gerne. Mehr als 40 € pro Flasche solls dann auch nicht kosten =)

Hallo Julian ,
dann kommen preislich alle Spätlesen und die Kabinettweine ohne bis ** in Frage.
Meine Empfehlung : Termin vereinbaren fuer eine Verkostung vor Ort und dann die Lagen geschmacklich vergleichen.
und wenn du dann einmal an der Mittelmosel bist , vielleicht noch einen weiteren Termin mit einem weiteren Weingut vereinbaren. War im Dezember noch an der Mosel und habe 3 Weingüter besucht 9.30 Uhr, 11 Uhr und 13 Uhr und ....der schönste Sport ist der Weintransport
Gruß Adi
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TOM

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Re: Molitor

BeitragDo 18. Jan 2018, 10:12

Käfi hat geschrieben:Hallo Adi,
... über empfehlungen würde ich mich freuen.... Mehr als 40 € pro Flasche solls dann auch nicht kosten =)


Eine Empfehlung ist wirklich schwer, da Molitor jede Einzellage getrennt ausbaut und es wirklich Geschmackssache ist. Ich schließe mich Adi an: Mach einen Termin vor Ort aus und verkoste die verschiedenen Lagen. Erwähnen sollte man dabei, dass in der Vinothek nicht immer alle Weine zu verkosten sind, man kann aber vorher eine Liste anfordern. Zudem gibt es jede Menge sehr gute Weingüter in der Umgebung. Kann Die bspw. Dr. Loosen, Hain oder Später-Veit durchaus empfehlen, bei den beiden letzten kann man auch Essen.
Alternativ kann man bei Molitor via Internet eine Preisliste anfordern, Molitor versendet ab 160 Eur versandkostenfrei und da ist man bei seinen Preisen ja sehr schnell.
Wenn Du "knochentrocken" magst, bist Du bei Molitor falsch. Die trockenen Weine bei ihm (=weiße Kapsel) sind im Restzucker eher am oberen Rand von trocken, einige sogar knapp darüber. Deshalb arbeitet er mit der weißen Kapsel und schreibt nicht trocken auf das Etikett, was verboten wäre. Aber ich bin eigentlich trocken Trinker und mag die Weine trotzdem. Er hat eben schon seinen eigenen Stil. Als Kontrast kannst Du dann zu Loosen gehen, den ich mindestens genauso schätze, der aber deutlich trockenere Weine anbietet und eher auf meiner Linie liegt.
Ich persönlich muss auch dazu sagen, dass ich Molitor-Weine jung nicht mag. Sie schmecken mir erst, wenn sie 5-10 Jahre alt sind. Das gilt insbesondere für die Spät- und Auslesen. Es lohnt sich da durchaus das Internet zu durchforsten und mal eine ältere Flasche zu bestellen, wenn Du dich "eintrinken" willst. Will hier keine Werbung für einen Händler machen, aber bspw. bei Belvini, Kapff, Pinard de Picard oder Lobenberg kann man auch die ein oder andere ältere Flasche erwischen.
Neben den wirklich hervorragenden Spät- und Auslesen muss ich meinen Lieblings-Einstiegswein erwähnen. Das ist der Schiefersteil. Der kostet nur rund 12 Eur und hat ein herausragendes Preis-/Leistungs-Verhältnis. Ich kaufe mir jedes Jahr eine Kiste und lege diese in den Keller, um sie nach ein paar Jahren zu genießen. Momentan ist gerade der 2012er dran, der wunderbar gereift ist. Die anderen Einstiegsweine (Haus Klosterberg, Blauschiefer usw.) überzeugen mich nicht unbedingt. Aber wie gesagt: Das ist Geschmackssache!
Als letzten Tipp will ich Dir noch einen "Exoten" für den Sommer ans Herz legen. Probiere mal seinen Rosé. Ich bin eigentlich Rosé-Verächter, aber der Rosé von Molitor begeistert mich (neben dem von St. Antony) total! Allerdings nur jung und nur im Sommer.
Hoffe die Infos helfen Dir weiter! Lass mal hören, was Dir besonders geschmeckt hat!
Man muss immer etwas haben, worauf man sich freut. (Eduard Mörike)
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Lars Dragl

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Re: Molitor

BeitragSa 27. Jan 2018, 23:51

Hallo liebe Molitor-Freunde,

ich habe mir, nur so aus Neugierde, eine Fl. Markus Molitor Zeltinger Sonnenuhr Auslese trocken *** 2015 aufgezogen. Dickere Flasche als bei den **-Auslesen und längerer Kork. Farblich heller als erwartet, eher in dunklem Strohgelb mit grünen Reflexen. Die Nase ist verhältnismäßig kühl und von einer Fruchtorgie weit entfernt. Sie wirkt straff und zurückhaltend, aber was an Anlagen für einen großen Wein vorhanden sein muss, scheint auch vorhanden zu sein. Im Mund findet sich das wieder. Straff, komplex, konzentriert, tief, lang...., aber auch fordernd, von elektrisierender Säure und für mich anders als die trockenen Auslesen, die ich von Molitor kenne, z.B. hat dieser Wein heute so gut wie keinen Schmelz.

Von der Machart her, fühle ich mich irgendwie an die GG´s von Emrich-Schönleber erinnert und das wäre in ziehmlicher Stilwechsel, zumindest für die 15er. Was das Potential betrifft, könnte das eine frohe Kunde sein, denn ich hatte von dort schon einige GG´s, die sich jung entsprechend präsentiert haben und nach 10-15 Jahren ging die Post dann richtig ab.

Heute (jung) macht dieser Weine jedenfalls deutlich weniger Freude als das "trockene" Auslesen von Molitor, etwa aus Jahren wie 2001, früher für mich gemacht haben. Auf der Fl. steht "klassisch durchgegoren" und ich kann tatsächlich keinen Zuckerschwanz schmecken. Potential erkenne ich hier jedoch sehr viel. Heute 93 Punkte und 97 Punkte in 10 Jahren sind für mich realistisch.

LG

Lars
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Käfi

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Re: Molitor

BeitragMo 5. Feb 2018, 11:29

Vielen Dank für eure Empfehlungen!

Ich würde am nächsten Wochenende für eine Party gleich mal eine Kiste Schiefersteil bereitstellen - Jahrgang 2015 oder 2016? Aktuell sind noch beide zum gleichen Preis verfügbar.

Dankeschön!
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Panamera

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Re: Molitor

BeitragMi 21. Feb 2018, 19:14

Hallo zusammen

Wir hatten letzte Woche eine kleine Molitor-Kollektion aus der Zeltinger Sonnenuhr im Glas. Unser Fazit: die Stilistik mag nicht jeder mögen, aber die Qualität ist beeindruckend. Zugleich hat die Verkostung gezeigt, dass sich 2015 und 2015 teilweise zwar stark unterscheiden, beide Jahrgänge jedoch durchaus elegant ausgefallen sind. Besonders die beiden Auslesen aus 2015 (** und ***) sind grossartig und haben enorm viel Potential. Bei der weissen Kapsel hat uns die 16er Variante aufgrund der Frische und Eleganz sogar etwas besser gefallen :)

Mehr dazu hier: https://vvwine.ch/2018/02/eindrucksvoll ... sonnenuhr/

Viele Grüsse aus der Schweiz
Marcio
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Ltotheeon

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Re: Molitor

BeitragSa 24. Feb 2018, 12:46

TOMLA hat geschrieben:
Käfi hat geschrieben:Hallo Adi,
... über empfehlungen würde ich mich freuen.... Mehr als 40 € pro Flasche solls dann auch nicht kosten =)


Eine Empfehlung ist wirklich schwer, da Molitor jede Einzellage getrennt ausbaut und es wirklich Geschmackssache ist. Ich schließe mich Adi an: Mach einen Termin vor Ort aus und verkoste die verschiedenen Lagen. Erwähnen sollte man dabei, dass in der Vinothek nicht immer alle Weine zu verkosten sind, man kann aber vorher eine Liste anfordern. Zudem gibt es jede Menge sehr gute Weingüter in der Umgebung. Kann Die bspw. Dr. Loosen, Hain oder Später-Veit durchaus empfehlen, bei den beiden letzten kann man auch Essen.
Alternativ kann man bei Molitor via Internet eine Preisliste anfordern, Molitor versendet ab 160 Eur versandkostenfrei und da ist man bei seinen Preisen ja sehr schnell.
Wenn Du "knochentrocken" magst, bist Du bei Molitor falsch. Die trockenen Weine bei ihm (=weiße Kapsel) sind im Restzucker eher am oberen Rand von trocken, einige sogar knapp darüber. Deshalb arbeitet er mit der weißen Kapsel und schreibt nicht trocken auf das Etikett, was verboten wäre. Aber ich bin eigentlich trocken Trinker und mag die Weine trotzdem. Er hat eben schon seinen eigenen Stil. Als Kontrast kannst Du dann zu Loosen gehen, den ich mindestens genauso schätze, der aber deutlich trockenere Weine anbietet und eher auf meiner Linie liegt.
Ich persönlich muss auch dazu sagen, dass ich Molitor-Weine jung nicht mag. Sie schmecken mir erst, wenn sie 5-10 Jahre alt sind. Das gilt insbesondere für die Spät- und Auslesen. Es lohnt sich da durchaus das Internet zu durchforsten und mal eine ältere Flasche zu bestellen, wenn Du dich "eintrinken" willst. Will hier keine Werbung für einen Händler machen, aber bspw. bei Belvini, Kapff, Pinard de Picard oder Lobenberg kann man auch die ein oder andere ältere Flasche erwischen.
Neben den wirklich hervorragenden Spät- und Auslesen muss ich meinen Lieblings-Einstiegswein erwähnen. Das ist der Schiefersteil. Der kostet nur rund 12 Eur und hat ein herausragendes Preis-/Leistungs-Verhältnis. Ich kaufe mir jedes Jahr eine Kiste und lege diese in den Keller, um sie nach ein paar Jahren zu genießen. Momentan ist gerade der 2012er dran, der wunderbar gereift ist. Die anderen Einstiegsweine (Haus Klosterberg, Blauschiefer usw.) überzeugen mich nicht unbedingt. Aber wie gesagt: Das ist Geschmackssache!
Als letzten Tipp will ich Dir noch einen "Exoten" für den Sommer ans Herz legen. Probiere mal seinen Rosé. Ich bin eigentlich Rosé-Verächter, aber der Rosé von Molitor begeistert mich (neben dem von St. Antony) total! Allerdings nur jung und nur im Sommer.
Hoffe die Infos helfen Dir weiter! Lass mal hören, was Dir besonders geschmeckt hat!


Es ist sogar so, dass es im 16er Jahrgang keinen einzigen Wein gibt, der weniger als 11g/L Restzucker hat. Somit dürfte keiner die Bezeichnung trocken tragen und er arbeitet halt mir dem Begriff geschmacklich trocken und weißen Kapseln
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TOM

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Re: Molitor

BeitragSa 24. Feb 2018, 13:37

Ltotheeon hat geschrieben:Es ist sogar so, dass es im 16er Jahrgang keinen einzigen Wein gibt, der weniger als 11g/L Restzucker hat. Somit dürfte keiner die Bezeichnung trocken tragen und er arbeitet halt mir dem Begriff geschmacklich trocken und weißen Kapseln


Na das ist aber interessant! Und wie ist es geschmacklich? Schmeckt die Süße deutlich heraus oder ist die so eingebunden, dass man es kaum merkt?
Man muss immer etwas haben, worauf man sich freut. (Eduard Mörike)
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Ltotheeon

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Re: Molitor

BeitragSa 24. Feb 2018, 14:08

Ich hätte niemals erwartet, dass die Restzuckerwerte deutlich niedriger sind. Ich habe es nicht herausgeschmeckt
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Lars Dragl

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Re: Molitor

BeitragMo 2. Apr 2018, 22:49

Hallo liebe Molitor-Freunde,

ich habe über die letzte Woche eine Fl. Markus Molitor Graacher Domprobst Spätlese trocken 2016 getrunken, die ja recht punktreich beworben wird.

Zusammenfassend möchte ich den Wein so beschreiben: Helles bis mittleres Strohgelb mit etwas grünlichen Reflexen. Heller Pfirsich, reifer Apfel, Zitronenschale, sehr viel Schiefer, Hefe, Kräuter und auch grasige Anklänge. Im Mund anfangs recht breit und weich, zum Ende der Fl. hin straffer. Pfirsich, Schiefer und das grasige sind immer da, ebenso ein leiser Bitterton. Leicht, eher ein Kabinett, gute Geschmacksfülle und Länge, richtig trocken schmeckend.

Schwer einzuschätzender Wein, der für Molitor-Verhältnissse wohl eher knapp reif sein dürfte und (noch) wenig Struktur aufweist. 87 Punkte. 5 Jahre warten.

LG

Lars
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puschel

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Re: Molitor

BeitragSa 7. Apr 2018, 18:46

...verkoste , trinke zur Zeit die 16er Spätlese Goldene Kapsel aus dem Ürz Würzgarten.
Absolut gelungen - so viel Eleganz hatte ich bei einer Spätlese aus dem Würzgarten noch nicht im Glas.
Wobei ich die lagentypischen, exotisch-tropischen Fruchtnoten etwas vermisse ;)
Oh, jetzt wo die Flasche fast leer ist, treten auch die vermissten exotischen Fruchtnoten
in Erscheinung -Mango, Maracuja und etwas Zitrusfrucht sehr,, sehr schön :D
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Gruß Adi
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