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Weinviertel

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mixalhs

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Re: Weinviertel

BeitragMo 10. Apr 2017, 15:00

... ein sehr guter grüner Veltliner:

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Gerald

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Re: Weinviertel

BeitragMi 19. Apr 2017, 16:13

Seit langem einer meiner Lieblingsweine im Weinviertel ist der Längen von Prechtl. Auch dieses Jahr wieder ein schöner Veltliner mit vielschichtiger Aromatik, allerdings am Gaumen ein bisschen unharmonisch.

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Grüße,
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Gerald

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Re: Weinviertel

BeitragMo 22. Mai 2017, 16:00

Nachdem ich bisher mit den 2016ern nicht so richtig glücklich geworden bis, einmal ein ziemlich erfreulicher Vertreter:

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Früher einer meiner Lieblings-Veltliner, habe ich den Pfaffl'schen Hundsleiten schon länger nicht mehr probiert, vermutlich ein Fehler. Der Wein bietet einerseits viel Individualität, ist aber trotzdem noch klar als Veltliner erkennbar. Im Weinviertel gab es ja in den letzten Jahren oft das Problem, dass die Veltliner häufig in eine exotisch-fruchtige Richtung vinifiziert wurden, da das offenbar bei den Kunden gut ankommt, aber nicht mehr viel mit dem zu tun hat, was man sich unter einem Grünen Veltliner vorstellt. Das Problem ist eigentlich erst seit der Einführung der DAC- die ja genau das Gegenteil sich auf die Fahnen geschrieben hat (also dass man einen "Weinviertel DAC" blind kaufen kann und einen sortentypischen Veltliner bekommt) - so richtig auffällig geworden. Ich glaube aber, dass sich die Sache in den letzten paar Jahren gebessert hat.

Grüße,
Gerald
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Re: Weinviertel

BeitragMo 22. Mai 2017, 16:37

...zumindest von der 2014er Reserve war ich dann doch nicht sooo überzeugt:

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Viele Grüße
Erich

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Gerald

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Re: Weinviertel

BeitragFr 11. Aug 2017, 13:08

Diese Woche im Glas zwei Veltliner von Zull, beide haben einen sehr guten Eindruck hinterlassen:

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Besonders der Reserve-Lagenveltliner Äußere Bergen ist sehr spannend und "mit Charakter", wird möglicherweise aber durch den kantigen Gaumeneindruck nicht zu "everybody's darling" avancieren, zum gemütlichen Nebenhertrinken vielleicht etwas zu fordernd. Ich bin jedenfalls froh, dass viele Winzer auch solche Veltliner produzieren statt die in der Anfangszeit von Weinviertel DAC recht verbreiteten "Exotic-Cocktails" im Stil von Alkopops ...

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Gerald
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Re: Weinviertel

BeitragMo 9. Okt 2017, 15:22

...mal wieder eine schöne Reserve von Zillinger:

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Re: Weinviertel

BeitragDi 21. Nov 2017, 16:07

Am vergangenen Donnerstag (16. November) fand wieder in einem großen Wiener Autohaus die Herbst-Präsentation der "Premiumweingüter Weinviertel" statt - eine aus meiner Sicht sehr attraktive Veranstaltung, da ein Großteil der Topbetriebe des Weinviertels (jedenfalls die "Arrivierten", weniger die "shooting stars") hier mitmacht, aber der Event trotzdem nicht so stark überlaufen wie viele andere Weinpräsentationen ist.

Die Weißweine (nach wie vor Schwerpunkt im Weinviertel) waren überwiegend vom Jahrgang 2016. Insgesamt eine recht homogene Angelegenheit ohne große Höhen und Tiefen, ganz anders als der Vorgängerjahrgang. Die meisten Weine - naturgemäß stellten Weinviertel DAC und Weinviertel DAC Reserve die Mehrheit - rund, harmonisch und recht trinkfreudig, aber ohne allzu große Komplexität. Bei manchen allerdings für meinen Geschmack mit etwas zu wenig Säure und/oder ein bisschen zu viel Restzucker - offenbar war "easy drinking" das Motto des Jahrgangs?

Mit Abstand am besten gefallen haben mir - etwas überraschend, da in früheren Jahren für mich immer eher im Mittelfeld - die Veltliner von Taubenschuss/Poysdorf, besonders der DAC Hermannschachern und der DAC Reserve Tenn. Auch sehr schön der (allerdings wesentlich teurere) "8000" von Setzer. Nicht restlos begeistern konnten mich diesmal meine langjährigen Favoriten Prechtl und Klein, die Weine waren nett und trinkfreudig, aber ein bisschen unspektakulär. Sehr schön wieder die Weißweine bei Zull - allerdings noch von 2015.

Überraschend gut gefallen haben mir aber die angestellten Rotweine, was natürlich zumindest zum Teil dem tollen Jahrgang 2015 geschuldet sein dürfte. Darunter besonders der St. Laurent von Pfaffl sowie der Schrattenthal 9 von Zull, aber auch die Basis-Zweigelt haben vielfach eine sehr gute Figur gemacht. Bin schon neugierig, ob sich das Weinviertel langsam als ernst zu nehmende Konkurrenz für Burgenlands Rotweine etablieren kann.

Grüße,
Gerald
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xaverja

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Re: Weinviertel

BeitragSa 3. Mär 2018, 15:01

taubenschuss hat sich in den letzten jahren wirklich extrem gesteigert... hat mittlerweile sehr schöne weine!

wenn du an roten weinviertlern interessiert bist, probier bei gelegenheit einmal vom frank (herrnbaubmgarten) den zweigelt altenbergen (vormals wachtberg). wie ich finde ein recht untypischer zweigelt (ich mag zweigelt für gewöhnlich garnicht). tolle frucht, auch noch im abgang recht intensiv - wenn man es nicht weiß, denkt man mmn nicht unbedingt an zweigelt.

wobei ich bei rotwein im weinviertel eigentlich zuerst immer an schrattenberg denke, ist ein wenig die rotwein-oase (da fällt mir ipsmiller ein) in der gegend...
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amateur des vins

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Re: Weinviertel

BeitragSo 8. Apr 2018, 12:56

Österreich ist keine Baustelle, um die ich mich aktiv kümmere - ich beschränke mich auf Frankreich, Deutschland und ein bißchen Italien, das ist mehr als genug. Ich erweitere aber gerne meinen Horizont, wenn sich die Gelegenheit ergibt, so wie vorgestern bei einem Pop-up-Dinner bei uns im Kiez. Die Weinbegleitung kam vom Weingut kam vom Weingut Dürnberg, Falkenstein/nördl. Weinviertel, gekonnt präsentiert von Matthias Marchesani vom Weingut.

Aus der Erinnerung:
Der 2017 Grüne Veltliner L&T ("leicht und trocken") war garnicht so leicht und trocken: Cuvetierung aus verschieden süßen Chargen für 4g RZ "zaubert", und häufige Bâtonnage verleiht ihm trotz 100% Stahlausbau einige cremige Fülle, die mich zunächst sogar etwas Holzeinsatz vermuten ließ. Der 2017 Grüne Veltliner Falkenstein zeigte leicht die rebsortentypischen weißen Pfeffernoten und guten Trinkfluß. Der 2017 Blanc de Noir Zweigelt "zweigeltiert": Man schmeckt sowohl zarte rote Aromen als auch den Weißweincharakter.

Bis dahin hatte ich mir ein Bild vom Hausstil gemacht, das eher in Richtung fruchtig, restsüß schmeichlerisch und barock füllig ging. Aber dann kam der 2017 Grüne Veltliner Alte Reben: ganz anders, straff und mit Zug, frisch, einigermaßen komplex, eigenständig, und eher zart. Im Kontext des Abends für Mme. und mich der beste Wein, und stilistisch ein "Ausreißer". Allerdings ging er gnadenlos im kräftigen Umami des klaren Schweinefonds unter und kam erst nach dem Gang wieder zur Geltung. Viel besser harmonierte der parallel gereichte 2017 Falkenstein Weißburgunder Reserve, der auch durch Faßausbau genügend Kraft hatte. Zur Rinderschulter wurde der einzige rote des Abends gereicht: Die 2015 Impetus Cuvée aus je einem Drittel Zweigelt, Blauburger und St.Laurent zeigte eher kühlen und nicht allzu komplexen Charakter, die Tannine waren noch etwas rauh. Der gleichzeitig eingeschenkte 2016 Grauburgunder Reserve war sehr mächtig, seine Säure bestenfalls knapp ausreichend - muß man mögen. Holger Koch z.B. pflegt einen anderen Stil.

Der 2015 Eiswein Welschriesling bildete einen schönen Abschluß. Er hatte eine schöne Säure und wirkte trotz 200g(?) RZ keineswegs klebrig. Der Sparkling Rosé ganz zuletzt hinterließ keinen Eindruck.

Fazit: Es gab keinen Ausfall und ein paar positive Überraschungen. Der Stil ist überwiegend nicht meiner, aber vermutlich ein ziemlicher crowd-pleaser. Ich kann mir vostellen, die Alten Reben nocheinmal nachzuverkosten, und den Gemischten Satz (den es an diesem Abend nicht gab) zu probieren.
Besten Gruß, Karsten
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Tackleberry

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Re: Weinviertel

BeitragDi 22. Mai 2018, 21:50

Bei mir gab´s heut folgenden Wein von Johannes Zillinger ins Glas:

Johannes Zillinger Sauvignon Blanc Reflexion (Ried Lissen) 2016

Nachdem ich mir bereits ein weit gefächertes Bild der Weine von Johannes Zillinger ertrunken habe und meine Schreibfaulheit ein Ende haben sollte, möchte ich in den folgenden Zeilen einen Wein vorstellen, der wahrlich das Zeug hat ein "Lieblingswein des Hauses" zu werden. Zwar ein scheußlicher Begriff "Lieblings...", der Wein hingegen das genaue Gegenteil davon.

Nun zu Winzer und Wein: Johannes Zillinger aus Velm-Götzendorf im Weinvierel nördlich von Wien bearbeitet seine Weinberge biologisch-dynamisch. Das heißt die Arbeit als Landwirt, als auch als Winzer ist durch bestimmten Maßgaben bzw. Richtlinien, wie zum Beispiel, spezielle Düngung, Pflanzenschutz oder Arbeit nach Mondphasen gekennzeichnet. Der heutige Wein wurde aus der Lage Lissen geerntet.

Da der Wein spontan ausgebaut wurde, der Wein erhält keine Reinzuchthefen, sondern mit natürlichen Hefen aus der Luft, bedarf es eine halbe Stunde bis die Spontenvergärungsdüfte verschwinden. Anfangs nur Zitrus-, nach gewisser Zeit und Luft auch gelbe Früchte in der Nase. Bissig, frisch und mit Spannung gibt sich der Wein mit der Zeit runder und mit weniger spürbaren Säure. Zug und Kraft sind im Wein sind stets vorhanden. So dass der Wein nie langweilig wird und immer neue Nuancen preisgibt. Nach mehr als einer Stunde kommen die typischen Sauvignon Blanc - Aromen wie Johannis- und Stachelbeere mit etwas Grapefruit, Litschi und grüner Paprika im Abgang zutage.

Ein fordender Wein, der aber ein tolles Trinkvergnügen mit verschiedenen Nuancen zurück gibt. Love is in the air...



Viele Grüße,

Alex
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