Bordeaux 2016

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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UlliB
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Re: Bordeaux 2016

Beitrag von UlliB »

medoc hat geschrieben:Ich warte auf Saint Julien, da tut sich bisher gar nichts, so wie es aussieht sind die noch im Winterschlaf.
Und da ist auch schon der erste, Branaire Ducru, 39,60 € ex nego, ca. 54-55 € EVP. Um diesen Wein war es in den letzten Jahren irgendwie ziemlich ruhig geworden.

Gruß
Ulli
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sorgenbrecher
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Re: Bordeaux 2016

Beitrag von sorgenbrecher »

Klingt fair bepreist.
Gruß, Marko.
Ollie
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Re: Bordeaux 2016

Beitrag von Ollie »

UlliB hat geschrieben: wenn wenigstens einige 2016er in der Trinkreife die Qualität erreichen, die heute ein Pichon Baron '90 oder ein Chateau Margaux '90 im Glas zeigen, sollte das wohl gut genug sein. Die Aussage mag vielleicht in der Breite gelten, auf der Ebene individueller Weine halte ich sie für einigermaßen gewagt.
Ich wuerde meine Aussage ja gerne falsifizieren, aber meine letzte Palette Margaux '90 ist gerade aus. 8-) Andererseits hast du vielleicht recht, und es ist nicht die absolute Qualitaet, die steigt, sondern lediglich die Haeufigkeit, mit der sie erzeugt wird. Den Kommentar mit den alle zwei Jahre auftretenden Jahrhundertjahrgaengen hattest du ja sinngemaess oben schon getaetigt.

Cheers,
Ollie
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UlliB
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Re: Bordeaux 2016

Beitrag von UlliB »

sorgenbrecher hat geschrieben:Klingt fair bepreist.
Ja, +6,5% gegenüber 2015, das ist moderat. Und die Bewertungen sind sehr gut.

Vielleicht gibt es ja doch so etwas wie Vernunft in Bordeaux. Allerdings nahmen letztes Jahr mit zunehmender Dauer der Kampagne die Preisaufschläge gegenüber dem Vorjahr immer mehr zu, und das könnte sich wiederholen. Für eine generelle Entwarung ist es noch viel zu früh.

Gruß
Ulli
glycosid
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Re: Bordeaux 2016

Beitrag von glycosid »

sorgenbrecher hat geschrieben:Klingt fair bepreist.
Nun ja, also meiner Überzeugung nach liegt, insbesondere was die Preise der oberen Bordeaux-Etagen angeht, der bisweilen eklatante Unterschied zwischen einem "fairen" Preis und einem Marktpreis doch sehr deutlich am Tage.

Und ich kann nicht umhin, wieder einmal anzumerken, dass kein einziges Lamento über hohe Preise auch nur den allergeringsten Einfluss auf dieselben hat. Folglich sollte sich der gerechte Zorn des finanziell begrenzt ausgestatteten Bordeaux-Liebhabers also vor allem gegen die Am-Ende-Doch-Bezahler richten... 8-)
glycosid
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Re: Bordeaux 2016

Beitrag von glycosid »

UlliB hat geschrieben:
sorgenbrecher hat geschrieben:Klingt fair bepreist.
Ja, +6,5% gegenüber 2015, das ist moderat. Und die Bewertungen sind sehr gut.
Genau - denn man muss ja fairerweise auch die mindestens 6,5%-ige Kostensteigerung der Château in 2016 gegenüber 2015 berücksichtigen :!:
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UlliB
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Re: Bordeaux 2016

Beitrag von UlliB »

glycosid hat geschrieben: Und ich kann nicht umhin, wieder einmal anzumerken, dass kein einziges Lamento über hohe Preise auch nur den allergeringsten Einfluss auf dieselben hat.
Richtig. Aber lautstarkes Schimpfen erleichtert bekanntlich... ;)
glycosid hat geschrieben: Folglich sollte sich der gerechte Zorn des finanziell begrenzt ausgestatteten Bordeaux-Liebhabers also vor allem gegen die Am-Ende-Doch-Bezahler richten... 8-)
Ebenfalls richtig. Nützt aber auch rein gar nichts, siehe oben :lol:

Gruß
Ulli
glycosid
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Re: Bordeaux 2016

Beitrag von glycosid »

harti hat geschrieben:Ihr solltet Euch den Blog von Frau Gibb anschauen, sie nutzt das 100 Punkte-Spektrum nicht ausschließlich in der Range 85-100 Punkte. So wird der 2000er Latour von ihr mit 75 Punkten bewertet. Vor diesem Hintergrund sind die 89 P. für den 16er Ausone oder die 88 P. für den 16er Haut-Bailly schon recht ordentlich.
Am ärgerlichsten an Frau Gibb ist im Übrigen ihr Versuch, das Projekt der umfassenden Umstellung vom überholten 100-Punkte-System auf das viel übersichtlichere und markt-effektivere 10-Punkte-System zu unterminieren, das ja offensichtlich schon sehr weit fortgeschritten ist: Denn wer hat sich nicht schon dabei erwischt, Weinen, deren Punktzahl nicht mit 9... anhebt (oder zum Wenigsten ausklingt...), sogleich keine weitere Beachtung zu schenken?
duhart09
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Re: Bordeaux 2016

Beitrag von duhart09 »

Ich finde die Subskription besonders aufgrund meiner Vorliebe für das Demi-Format (halbe Flaschen) sinnvoll. Ich glaube nicht, dass Spekulation auf steigende Preise ein Motiv sein sollte. In der Breite signifikant steigende Preise gab es doch zuletzt wohl mit dem 2008er-Jahrgang (und - nicht vergessen - als der lanciert wurde war die Angst vor einer wirtschaftlichen Depression ja sehr ausgeprägt und etliche andere Assets wie Aktien etc. konnten ebenfalls sehr günstig erworben werden). Überhaupt scheinen die Preissteigerungen bei mittleren bis guten Jahrgängen, die günstig lanciert werden, höher zu sein als bei teuer angebotenen Spitzenjahrgängen, zumindest in den letzten Jahren. Dann gibt es natürlich immer noch ein paar rising stars, aber der Wegfall des dominanten Großdegustators Parker dürfte auch hier die Wahrscheinlichkeit sinken lassen.

Bei Batailley halte ich mal dagegen und oute mich als Käufer, wenn auch in überschaubarer Stückzahl. Der 09er war so phantastisch gut, den 10er habe ich bisher eher ungünstig erwischt, aber auch der 12er war für den Jahrgang wirklich sehr gut gelungen. Die Stilistik dieser Weine mag ich und ich denke, wenn sich die Entwicklung auf dem Gut so fortsetzt, und die Kritiker mit ihren Einschätzungen deuten ja darauf hin, sind auch 48 Euro pro Flasche (bzw. knapp 25 Euro pro Demi) noch tragbar.

Zurück zu den Demis: leider bieten immer weniger Häuser hier die Subskription einzelner Flaschen bzw. unterhalb der OHK-Losgröße (also meist 24 oder 12 Demis) an. Lobende Ausnahme ist KaDeDe: http://www.bordeaux-grand-cru-classe.de

Der freut sich vermutlich nicht über lauter Einzel-Demi-Bestellungen, ist aber doch offenbar flexibler als die meisten anderen. Okay, und natürlich auch Herr Hilse wie gewohnt. Dank dafür an beide!

Gruß
Uli
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glycosid
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Re: Bordeaux 2016

Beitrag von glycosid »

UlliB hat geschrieben:
glycosid hat geschrieben: Und ich kann nicht umhin, wieder einmal anzumerken, dass kein einziges Lamento über hohe Preise auch nur den allergeringsten Einfluss auf dieselben hat.
Richtig. Aber lautstarkes Schimpfen erleichtert bekanntlich... ;)
Aha - dann ist insbesondere dieser Thread hier also eher als eine Art Selbsttherapie anzusehen. Ok, das klingt plausibel.
UlliB hat geschrieben:
glycosid hat geschrieben: Folglich sollte sich der gerechte Zorn des finanziell begrenzt ausgestatteten Bordeaux-Liebhabers also vor allem gegen die Am-Ende-Doch-Bezahler richten... 8-)
Ebenfalls richtig. Nützt aber auch rein gar nichts, siehe oben :lol:
Möglicherweise ist aber der Erleichterungsfaktor etwas höher, wenn man auf den tatsächlichen Verursacher des peinigenden Übels hernieder fährt :twisted:
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