Bordeaux 2016

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
Ollie
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Re: Bordeaux 2016

Beitrag von Ollie »

Meine Frage an sie, wie denn die relativen Bewertungen der Weine zueinander zu verstehen sein, haengt noch in der Moderationsschleife ihres Blogs fest; mal sehen, ob sie antwortet.

Derweil:

Ch. Labégorce. While the oak smells like burnt toast on the nose. Light body, modest concentration. Dry, sligthly aggressive finish: firm acidity and sandpapery tannins. 80/100

Ch. Feytit-Clinet. Masses of hazelnut-like and smoky oak aromas overpower whatever fruit lurks underneath. A sweetly fruited, blue and blackberry wine. Modest concentration at best; short length. 82/100

Bemerkenswert. Ansonsten sehe ich es so wie Harti.

Cheers,
Ollie
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amateur des vins
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Re: Bordeaux 2016

Beitrag von amateur des vins »

Klingt nach Blockbuster-Affinität, ein bißchen wie Turbo-Bob junior.

edit:
@harti: Hast Du irgendwo einen Hinweis darauf gefunden, wie Frau Gibb selber ihr Bewertungsschema definiert und/oder versteht, insbesondere in Relation zu ihren Kollegen? Ich habe jetzt eine Weile vergeblich gesucht.
Besten Gruß, Karsten
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harti
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Re: Bordeaux 2016

Beitrag von harti »

amateur des vins hat geschrieben:Klingt nach Blockbuster-Affinität, ein bißchen wie Turbo-Bob junior.

edit:
@harti: Hast Du irgendwo einen Hinweis darauf gefunden, wie Frau Gibb selber ihr Bewertungsschema definiert und/oder versteht, insbesondere in Relation zu ihren Kollegen? Ich habe jetzt eine Weile vergeblich gesucht.
Tut mir Leid, danach habe ich nicht gesucht. Um ehrlich zu sein, so sehr hat es mich auch nicht interessiert :lol: .

Grüße

Hartmut
amateur des vins
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Re: Bordeaux 2016

Beitrag von amateur des vins »

harti hat geschrieben:
amateur des vins hat geschrieben:@harti: Hast Du irgendwo einen Hinweis darauf gefunden, wie Frau Gibb selber ihr Bewertungsschema definiert und/oder versteht, insbesondere in Relation zu ihren Kollegen? Ich habe jetzt eine Weile vergeblich gesucht.
Tut mir Leid, danach habe ich nicht gesucht. Um ehrlich zu sein, so sehr hat es mich auch nicht interessiert :lol: .
Kann ich nachvollziehen. Du klangst nur so... verständnisvoll, fast schon rechtfertigend, und hast Dich dieser Mühe unterzogen... :mrgreen:

Mich schreckt allerdings allein schon die mangelnde Sorgfalt bei der Liste Appellationen davon ab, mich dort weiter zu vertiefen. :x
Besten Gruß, Karsten
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Jochen R.
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Re: Bordeaux 2016

Beitrag von Jochen R. »

harti hat geschrieben:Ihr solltet Euch den Blog von Frau Gibb anschauen, sie nutzt das 100 Punkte-Spektrum nicht ausschließlich in der Range 85-100 Punkte. So wird der 2000er Latour von ihr mit 75 Punkten bewertet. Vor diesem Hintergrund sind die 89 P. für den 16er Ausone oder die 88 P. für den 16er Haut-Bailly schon recht ordentlich.

Im übrigen finde ich es müßig, sich an den Bewertungen Einzelner abzuarbeiten, insbesondere wenn sie noch zu den Anfängern gehören (MW hin oder her).
...
Hallo Harti,
sehe ich prinzipiell auch so.
Nehme allerdings an, dass du den 2000er Latour auch kennst und 75 P. sind - selbst
wenn man das 100er-System großzügiger anwendet krass. Würde sogar sagen: krasse
Fehleinschätzung!

10 P. Unterschied (z. B. 89 ... 99 P.) kommen in Weinrunden (und auch bei Profis)
vor. Kein Problem, die Wahrheit liegt - je nach Geschmack/Vorlieben - irgendwo in
der Mitte.

Viele Grüße,
Jochen
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UlliB
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Re: Bordeaux 2016

Beitrag von UlliB »

harti hat geschrieben:Ihr solltet Euch den Blog von Frau Gibb anschauen, sie nutzt das 100 Punkte-Spektrum nicht ausschließlich in der Range 85-100 Punkte. So wird der 2000er Latour von ihr mit 75 Punkten bewertet.
Ooops.

Sie bewertet aber auch durchaus mal hoch, der 16er Las Cases hat von ihr 97 Punkte bekommen (womit sie hier übrigens völlig konsistent mit anderen Verkostern ist). Eine Duchweg-Niedriger-Bewertung ist also nicht die Ursache.

Aber wie Du schon völlig richtig anmerkst:
Im übrigen finde ich es müßig, sich an den Bewertungen Einzelner abzuarbeiten, insbesondere wenn sie noch zu den Anfängern gehören (MW hin oder her).
Die Bewertungen von Frau Gibb werden am Ende nur eine kleine Randnotiz in der 16er Kampagne sein, aber mit irgendwas muss man sich ja die Zeit bis zu den relevanten Releases vertreiben 8-)

Gruß
Ulli
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innauen
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Re: Bordeaux 2016

Beitrag von innauen »

innauen hat geschrieben:Guten Morgen,

heute Nacht gab es Frost in Bordeaux. Es wird schon über Ernteausfälle St. Emilion berichtet. Sollte sich abzeichnen, dass 2017 die Genealogie der 7er Jahre seit 1957 fortsetzt dann wissen die Chateaus zumindestens, dass sie im Folgejahr nicht mit einem Überangebot an Wein rechnen müssen. Was eine natürliche Verknappungen für die Preise des Jahres 2016 bedeutet, bleibt abzuwarten, kann man sich aber ausrechnen.

Grüße,

wolf
Update: Über 50 % Ernteausfall in Sauternes wird berichtet.
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
Bottlebinder
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Re: Bordeaux 2016

Beitrag von Bottlebinder »

amateur des vins hat geschrieben:Klingt nach Blockbuster-Affinität, ein bißchen wie Turbo-Bob junior.

edit:
@harti: Hast Du irgendwo einen Hinweis darauf gefunden, wie Frau Gibb selber ihr Bewertungsschema definiert und/oder versteht, insbesondere in Relation zu ihren Kollegen? Ich habe jetzt eine Weile vergeblich gesucht.
Wenn man diesem link folgt:

https://de.scribd.com/document/34548331 ... ial-Report ,

findet man in dem gelben Feld auf S. 8 (lässt sich leider nicht kopieren) konkrete Angaben über ihre Bewertungskriterien:

Sie hatte noch nie einen perfekten Wein und glaubt es gebe in einem Leben höchstens eine Handvoll davon, sie würde die 100 nur ziehen, wenn sie richtig bewegt wäre (Gänsehaut, Tränen ...)

Sie glaubt nicht, dass ein noch in der Reifung befindlicher Wein das überhaupt erreichen kann ...

ein Wein mit 96-98 ist außergewöhnlich, zeigt unglaublichen Charakter, Komplexität und Langlebigkeit
mit 93-95: tiefgründig, komplex, große Länge
jeder Wein mit über 90 ist fantastisch und verkörpert eine großartige Leistung in seiner Kategorie und sie würde so einen Wein jederzeit besonders empfehlen

Sie hat von den 2016ern Pontet Canet, Pichon Baron und GPL verpasst deshalb nicht bewertet.

Interessant zum Vergleichen mit anderen Verkostern mal herausgegriffen:

Le Pin, Pomerol
round, supple and seamless yet lovely delicacy with freshness. Sweet yet spicy and smoky. A long relaxing wine, which is a superb achievement: Merlot wines on gravel soils and a long period of drought is hardly conducive to such fine wine (or relaxed vignerons).

Ich finde das sehr aussagekräftig und knackig direkt und kann mir gut vorstellen, dass ein anderer mit ähnlicher Formulierung 6 oder 7 Punkte mehr zieht von dem Namen hypnotisiert wie das Kaninchen von der Schlange.
Grüße
Mathias
Ollie
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Re: Bordeaux 2016

Beitrag von Ollie »

Du hast Seite 7 diese Strangs ja immer noch nicht gelesen...
Yeah, well, you know, that’s just like, uh, your opinion, man.

Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.

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Bottlebinder
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Re: Bordeaux 2016

Beitrag von Bottlebinder »

Ollie hat geschrieben:Sie schreibt selbst: "There are no 100-point wines here. I’ve never had the perfect wine and I truly believe that there will
only be a handful in my lifetime. A 99 or 100-point wine has to truly move me – goosebumps, tears…I’m not sure a
wine that’s still undergoing maturation can achieve that.
Ollie
Auch abgeschrieben?
Ollie hat geschrieben:Aaaah! Privileg der Jugend! :lol: Davon abgesehen gilt es ja zu pruefen, ob Margaux und Palmer 5 Punkte hinter Latour etc. sind oder eben nur drei. Und wer will bei en-primeur-Verkostungen einen Kritiker auf 2 Punkte Differenz festnageln? Ich habe die Weine natuerlich auch nicht verkostet, aber ich finde es interessant, dass sie einem Tour de By "long length" bescheinigt, was die 91(!) Punkte erklaeren koennte, Malescot St-Exupéry ihr hingegen nur "medium long" vorkommt (und prompt nur 90 Punkte kassiert).

Ich persoenlich mag ihre Schreibe, das ist frisch, nimmt den ganzen Kram (aber auch sich) nicht uebermaessig ernst und bietet eine dringend benoetigte mir sehr willkommene Minderheitsmeinung fuer den Jahrgang, neben den ganzen Quarin- oder Suckling-Hundertern. Und Jane Anson ist ja jetzt im Kanon gelandet. Ich biege mich heute noch vor Lachen, dass sie den 2009er Batailley mit "souped-up Ford Escorts" verglich. Da kann man lange lesen, bis man jetzt so etwas bei ihr findet.

Cheers,
Ollie
yepp :D
Grüße
Mathias
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