Van Volxem

icedtea
Beiträge: 186
Registriert: Do 25. Jan 2024, 13:24
Wohnort: Flörsheim am Main

Re: Van Volxem

Beitrag von icedtea »

Ich bin ja auch durchaus ein Freund von Gebietstypizität! Aber wenn man sich darauf zu sehr versteift, dann ist man doch wieder an einem Punkt, an dem Winzer wie Friedrich Becker in Schweigen, Ziereisen im Markgräflerland etc. mit deutschen Behörden waren. Wollen wir das als Weinfreunde?

Ich denke Wein ist zu individuell, um ihn in solchen Kategorien zu messen. Es muss einem halt im Zweifelsfall nicht schmecken; na und?
Save water, drink Riesling

Grüße
Sascha
Benutzeravatar
EThC
Beiträge: 9410
Registriert: Fr 27. Feb 2015, 16:17
Wohnort: ...mal hier, mal dort...
Kontaktdaten:

Re: Van Volxem

Beitrag von EThC »

Bernd Schulz hat geschrieben:Ich muss gestehen, dass ich diesem Schiller-Zitat durchaus ambivalent gegenüberstehe. Für mich enthält es einiges an Wahrheit, aber auch einiges vom Gegenteil der Wahrheit. Traditionen sind immer hinterfragenswert, aber enthalten oft auch viel Wertvolles, welches man nicht einfach so mir nichts dir nichts über Bord schmeißen sollte. Das, was immer gegolten hat, hat manchmal ganz zu Recht immer gegolten...
...ich kann nicht sehen, daß der gute, alte Schiller weder mit diesem Zitat, noch mit Wallensteins Tod die Tradition generell in Frage stellt(e), sondern nur die konservative Praxis, im mißbräuchlichen Namen der Tradition sämtliche Innovationen per se in Frage zu stellen und quasi als Teufelswerk zu brandmarken...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
amateur des vins
Beiträge: 4790
Registriert: Sa 10. Mär 2012, 21:47
Wohnort: Berlin

Re: Van Volxem

Beitrag von amateur des vins »

Bernd Schulz hat geschrieben:Karsten, Erich meinte mit den "Typizitätsfetischisten" nicht dich, sondern mich! ;)
Ich kann mich täuschen, aber mich deucht, der zitierte Begriff wäre als Plural verwendet worden. Ein bißchen Präzision möchte ich zur Erleichterung der Verständigung schon einfordern dürfen.
Besten Gruß, Karsten
Benutzeravatar
EThC
Beiträge: 9410
Registriert: Fr 27. Feb 2015, 16:17
Wohnort: ...mal hier, mal dort...
Kontaktdaten:

Re: Van Volxem

Beitrag von EThC »

amateur des vins hat geschrieben:
Bernd Schulz hat geschrieben:Karsten, Erich meinte mit den "Typizitätsfetischisten" nicht dich, sondern mich! ;)
Ich kann mich täuschen, aber mich deucht, der zitierte Begriff wäre als Plural verwendet worden. Ein bißchen Präzision möchte ich zur Erleichterung der Verständigung schon einfordern dürfen.
...keine Sorge, Du warst in dem Zusammenhang explizit nicht gemeint! :D
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Bernd Schulz
Beiträge: 7076
Registriert: Sa 11. Dez 2010, 23:55
Kontaktdaten:

Re: Van Volxem

Beitrag von Bernd Schulz »

EThC hat geschrieben:...ich kann nicht sehen, daß der gute, alte Schiller weder mit diesem Zitat, noch mit Wallensteins Tod die Tradition generell in Frage stellt(e), sondern nur die konservative Praxis, im mißbräuchlichen Namen der Tradition sämtliche Innovationen per se in Frage zu stellen und quasi als Teufelswerk zu brandmarken...
Tut denn dies jeder, der zum Beispiel beim Wein das Fehlen einer Gebietstypizität als Mangel empfindet?

Das Spannungsfeld zwischen radikaler Individualität und dem Individuum übergeordneter Typizität, zwischen Innovation und Bewahrung des Überlieferten, kurz zwischen Vergangenheit und Zukunft ist in meinen Augen ein höchst komplexes Thema. Die großen Künstler haben eigentlich immer beides unter einen Hut gebracht, ein Beethoven zum Beispiel hat extrem eigenwillige, zu seiner Zeit so noch nie gehörte Musik geschrieben, aber trotzdem stand er dabei auf dem Boden dessen, was diverse Meister vor ihm geschaffen haben.

Aber die Diskussion über solche Themen sollte man vielleicht in einem Weinforum nicht zu weit treiben..... :oops:

Herzliche Grüße

Bernd
Benutzeravatar
EThC
Beiträge: 9410
Registriert: Fr 27. Feb 2015, 16:17
Wohnort: ...mal hier, mal dort...
Kontaktdaten:

Re: Van Volxem

Beitrag von EThC »

Bernd Schulz hat geschrieben:Tut denn dies jeder, der zum Beispiel beim Wein das Fehlen einer Gebietstypizität als Mangel empfindet?
...zumindest tun's nicht gerade wenige. Mir ist es dabei wichtig, daß man klar zwischen persönlichen Vorlieben und allgemeiner Wertung unterscheidet, letztere kann ziemlich bevormundend wirken. Wenn jemand sagt, daß ihm ein Wein nicht gefällt, ist das völlig i.O., wenn jemand sagt, daß ihm der Wein nicht gefällt, weil er sich aus dem regionalen Kontext etwas anderes erwartet, auch völlig i.O. Wenn aber jemand generell hinausposaunt, daß ein Wein k.c.e ist und dabei als prominentes Kriterium nur anführt, daß eine wie auch immer geartete Typizität nicht erfüllt wird, dann finde ich das bedenklich. Wer Toleranz wirklich leben will, muß auch auf die feinen Töne achten...
Bernd Schulz hat geschrieben:Die großen Künstler haben eigentlich immer beides unter einen Hut gebracht, ein Beethoven zum Beispiel hat extrem eigenwillige, zu seiner Zeit so noch nie gehörte Musik geschrieben, aber trotzdem stand er dabei auf dem Boden dessen, was diverse Meister vor ihm geschaffen haben.
...unbestritten, Miles Davis auch. Beide haben dennoch die Musik "nach vorne" gebracht. Beim Wein ist das ähnlich. Da gibt's die Winzer, die immer nur "Goldtröpfchen" in der Art machen, wie "man" meint, daß das zu schmecken habe, dann gibt's die, die auf Basis der Tradition die Stilistiken eher sachte, aber beständig wie konsequent entwickeln, und dann gibt's die, die recht radikal einfach ihren eigenen Weg gehen, ohne sich groß ums Althergebrachte zu scheren. Alle Wege haben ihre Berechtigung, egal, ob man sie im Einzelfall nun gut findet oder nicht...
Bernd Schulz hat geschrieben:Aber die Diskussion über solche Themen sollte man vielleicht in einem Weinforum nicht zu weit treiben..... :oops:
...wo sonst :?: :mrgreen:
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Bernd Schulz
Beiträge: 7076
Registriert: Sa 11. Dez 2010, 23:55
Kontaktdaten:

Re: Van Volxem

Beitrag von Bernd Schulz »

EThC hat geschrieben: Wenn aber jemand generell hinausposaunt, daß ein Wein k.c.e ist...
Was zum Teufel bedeutet denn die Abkürzung k.c.e? :mrgreen: :twisted:
EThC hat geschrieben:...wo sonst
Woanders....
amateur des vins
Beiträge: 4790
Registriert: Sa 10. Mär 2012, 21:47
Wohnort: Berlin

Re: Van Volxem

Beitrag von amateur des vins »

Bernd Schulz hat geschrieben:Was zum Teufel bedeutet denn die Abkürzung k.c.e?t
Ich vermute mal stark, das ist keine Abkürzung sondern ein Vulgo, das für den Forenfilter verdaulich gemacht wurde.
Besten Gruß, Karsten
Benutzeravatar
EThC
Beiträge: 9410
Registriert: Fr 27. Feb 2015, 16:17
Wohnort: ...mal hier, mal dort...
Kontaktdaten:

Re: Van Volxem

Beitrag von EThC »

Bernd Schulz hat geschrieben:Was zum Teufel bedeutet denn die Abkürzung k.c.e? :mrgreen: :twisted:
...einfach bei den Punkten zwei Buchstaben Deiner Wahl einsetzen... :shock:
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Benutzeravatar
Rieslingfan
Beiträge: 702
Registriert: Mi 3. Aug 2022, 15:11
Wohnort: Rheinland-Pfalz

Re: Van Volxem

Beitrag von Rieslingfan »

EThC hat geschrieben:Wenn aber jemand generell hinausposaunt, daß ein Wein k.c.e ist ...
Sorry, dass hier einige, mich eingeschlossen nicht wissen was du mit "k.c.e" meinst? Eventuell magst du diese aus meiner Sicht unbekannte Abkürzung auch anderen verständlich zugänglich machen?
Gruß Markus
Antworten

Zurück zu „Mosel“