Bordeaux 2022

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
Heinrich73
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Re: Bordeaux 2022

Beitrag von Heinrich73 »

Vorweg möchte ich sagen, dass ich ein großer Fan von William Kelley bin und sein Treiben und Schreiben schon seit Jahren verfolge (Nachfolgendes deswegen eventuell etwas subjektiv).
Ich halte seine 2022 En-primeur Bewertungen für durchaus ausgewogen. Er sieht den Jahrgang als sehr heterogen und das merkt man auch seinen Benotungen. Natürlich sind diese im Durchschnitt höher als die hier im Forum, aber dies kann man ja beim Lesen immer im Hinterkopf behalten. Es gibt zum Beispiel dieses Jahr sehr viele Weine mit weniger als 90 Punkten und durchaus einige "größere" Weine (nicht nur Pontet-Canet), die bei Weitem nicht an die Punktzahlen anderer Verkoster heranreichen.

Ein paar Empfehlungen seinerseits, die ich mir dieses Jahr näher anschauen werde: Berliquet, Branaire_Ducru, Langoa-Barton, Mangot
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UlliB
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Re: Bordeaux 2022

Beitrag von UlliB »

Heinrich73 hat geschrieben: Es gibt zum Beispiel dieses Jahr sehr viele Weine mit weniger als 90 Punkten und durchaus einige "größere" Weine (nicht nur Pontet-Canet), die bei Weitem nicht an die Punktzahlen anderer Verkoster heranreichen.
Wenn ich das richtig sehe, hat Kelley den 22er Pontet-Canet gar nicht bewertet. Man hat ihn vermutlich nicht verkosten lassen ;)

Gruß
Ulli
Heinrich73
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Re: Bordeaux 2022

Beitrag von Heinrich73 »

Für Ollie

Giscours: 94-96+
Rauzan Segla 96-97
Langoa Barton 93-95+
d'Armailhac 92-94
HBL 93-95
Phélan-Ségur 91-93

#Ulli Genau deswegen, weil die Bewertung dem Chateau zu niedrig war
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Jochen R.
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Re: Bordeaux 2022

Beitrag von Jochen R. »

Heinrich73 hat geschrieben:Vorweg möchte ich sagen, dass ich ein großer Fan von William Kelley ...

Ein paar Empfehlungen seinerseits, die ich mir dieses Jahr näher anschauen werde: Berliquet, Branaire_Ducru, Langoa-Barton, Mangot
Branaire Ducru war für meinen Geschmack in den letzten Jahren eine
sichere Bank, auch 2018 sehr überzeugend.

@harti: Hat sich KaDeDe auch zu den St. Juliens geäußert?

Viele Grüße,
Jochen
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harti
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Re: Bordeaux 2022

Beitrag von harti »

Jochen R. hat geschrieben:
Heinrich73 hat geschrieben:Vorweg möchte ich sagen, dass ich ein großer Fan von William Kelley ...

Ein paar Empfehlungen seinerseits, die ich mir dieses Jahr näher anschauen werde: Berliquet, Branaire_Ducru, Langoa-Barton, Mangot
Branaire Ducru war für meinen Geschmack in den letzten Jahren eine
sichere Bank, auch 2018 sehr überzeugend.

@harti: Hat sich KaDeDe auch zu den St. Juliens geäußert?

Viele Grüße,
Jochen
Hallo Jochen,

wir sind nicht so in die Tiefe gegangen, ich habe v.a. die mich interessierenden Weine abgefragt. 2 Weine hat er besonders herausgehoben: Gruaud und Poyferre. Auch Branaire fand er in der Preisklasse sehr gut.

Grüße
Hartmut
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Jochen R.
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Re: Bordeaux 2022

Beitrag von Jochen R. »

Danke Hartmut,
sehr interessant !!

Viele Grüße,
Jochen
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UlliB
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Re: Bordeaux 2022

Beitrag von UlliB »

Jochen R. hat geschrieben: Branaire Ducru war für meinen Geschmack in den letzten Jahren eine
sichere Bank, auch 2018 sehr überzeugend.
Wenn es nach Kelley geht, ist der 22er Branaire eine klare Empfehlung:

"A brilliant wine that's the finest young vintage I've tasted at this Saint-Julien estate, the 2022 Branaire-Ducru wafts from the glass with aromas of violets, blackberries, sweet cassis, licorice and pencil shavings, followed by a medium to full-bodied, layered and multidimensional palate that's succulent, sapid and perfumed, framed by supple tannins and concluding with a long, mouthwatering finish. It's a blend of 60.5% Cabernet Sauvignon, 31.5% Merlot, 5.5% Cabernet Franc and 2.5% Petit Verdot that checks in at a healthy pH of 3.65. Why is it so good this year? In addition to the quality of the vintage, the new gravity-flow winery means fruit can be handled more gently, and picked more precisely, sub-block by sub-block, as the team now have fully 63 vats at their disposal, almost double their capacity through 2020. Given the Maroteaux family's sensible approach to pricing, this is likely to number among the must-purchase wines of the 2022 vintage, and it comes warmly recommended." (95-97)


Mal sehen ob der "sensible approach to pricing" auch dieses Jahr noch eingehalten wird. Ich vermute mal: nahe an 60 €, womöglich auch darüber, wenn man da einen schnellen return für die Investitionen haben möchte.

Gruß
Ulli
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Jochen R.
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Re: Bordeaux 2022

Beitrag von Jochen R. »

UlliB hat geschrieben:
Jochen R. hat geschrieben: Branaire Ducru war für meinen Geschmack in den letzten Jahren eine
sichere Bank, auch 2018 sehr überzeugend.
Wenn es nach Kelley geht, ist der 22er Branaire eine klare Empfehlung:
...
Wenn es nach Panos K. geht, war der Branaire auch in den letzten Jahren
eine klare Empfehlung: für rund 45 EUR. Zu Recht, aber man muss auch
mal die Kirche im Dorf lassen ...

Viele Grüße,
Jochen
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UlliB
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Re: Bordeaux 2022

Beitrag von UlliB »

Jochen R. hat geschrieben: Wenn es nach Panos K. geht, war der Branaire auch in den letzten Jahren
eine klare Empfehlung: für rund 45 EUR. Zu Recht, aber man muss auch
mal die Kirche im Dorf lassen ...
Ja, das denke ich auch. Von den drei Léovilles oder Ducru war Branaire qualitativ immer ein ganzes Stück entfernt, und es würde mich wundern, wenn das in '22 grundlegend anders wäre.

In St. Julien finde ich eher interessant, was bei Gruaud Larose gerade so passiert, nachdem man da fast drei Jahrzehnte lang weitgehend abgetaucht war. Leider waren schon die letzten zwei Jahre sehr ambitioniert bepreist, aber eine Versuchsflasche wäre es schon wert. Allerdings wohl kaum en primeur, da gibt's sehr viele Flaschen, und eine dramatische Preisentwicklung bis zur Arrivage sehe ich bei dem nicht.

Gruß
Ulli
amateur des vins
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Re: Bordeaux 2022

Beitrag von amateur des vins »

UlliB hat geschrieben:In St. Julien finde ich eher interessant, was bei Gruaud Larose gerade so passiert, nachdem man da fast drei Jahrzehnte lang weitgehend abgetaucht war. Leider waren schon die letzten zwei Jahre sehr ambitioniert bepreist, aber eine Versuchsflasche wäre es schon wert. Allerdings wohl kaum en primeur, da gibt's sehr viele Flaschen, und eine dramatische Preisentwicklung bis zur Arrivage sehe ich bei dem nicht.
Das fing mit 2009 an, oder? Der hat damals auch preislich ziemlich schnell angezogen, wenn auch nicht "dramatisch".
Besten Gruß, Karsten
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