deine Bemerkung schlug bei mir ein, Erich, denn ich dachte, in der Weinwelt habe sich ein anderes Verständnis von Harmonie durchgesetzt (das ich nicht teile). Ich habe mich mal mit jemandem bei einer Verkostung darüber ereifert. Wir kamen unhöflicherweise kaum mehr dazu, die Weine des Gastgebers zu probieren, da ich seine Auffassung aufregend falsch fand. Er meinte, Harmonie sei Synonym für Glückseligkeit, das Höchste, was ein Wein erreichen könne. Ich hingegen, Harmonie könne es auf jedem Niveau geben und sie sei kein Maß für den ästhethischen Kick. Und hier wird’s natürlich prekär, denn was ist so ein Kick… Mein Gegenüber sagte, die Harmonie eben. Und ich, etwas aus welchem Grund auch immer Packendes. Dies kann eventuell auch harmonisch sein, was ich dann überhaupt nicht langweilig finde.
Wenn ich ihn das nächste Mal sehe, frage ich, ob nach seiner Meinung die Reife die Harmonie in einem Wein verbessern könne. Vermutlich sagt er, durchaus, wenn sie in ihm angelegt sei. Ich sehe es wiederum weniger idealistisch.
Gruß, Kle