Ich fang dann mal mit der Berichterstattung an:
Tiefenbrunner, Feldmarschall von Fenner zu Fennberg 2004 & 2006
Beide grüßen mit sattem, mitteldunklem Gelb: dunkles Goldgelb? Heller Bernstein? Paßt nur ungefähr. 2006 noch ein wenig satter und einen Hauch dunkler.
In der Nase 2004 Etwas verhalten(er), aber sehr dicht: gelbe Blüten, grüner Tee, etwas Haselnuß, reife Physalis, eine Spur Honig von Wiesenblumen. 2006 üppiger, "schwerer" (aber nicht schwer): kandierte Orange dominiert, aber darunter genauso komplex - nur etwas schwerer zu fassen: Quittengelee, Ingwer, wieder gelbe Blumenwiese. Trotz der "orangeneren" Aromatik wirkt er nicht etwa älter.
Spannend! 2004 erinnert an eine Kreuzung aus leicht gereiftem C9 (Roussanne) und etwas Gewürztraminer, 2006 hingegen an ebenso leicht gereiften, opulent-exotischen Riesling (Kühling-Gillot?).
[+20'] Am Gaumen 2004 wie in der Nase. Wirkt nicht ganz trocken, aber nur stützend. Schöne, tendenziell milde Säure. Sehr lang auf Wiesenhonig und Gewürzbrot. 2006 eine Nuance "lauter", doller. Auch wie Nase. Etwas frischere Säure. Ebenso lang, mit Noten von
Orange Curd (leicht bitter) und Gartenkräutern.
Das sind nicht die größten Weine, die ich je im Glas hatte, aber schon verdammt lecker. Und nichtmal besonders weit gereift, geschweige denn hinüber. Und auch wenn die Preise deutlich angezogen haben: Wenn ich bedenke, für was ich sonst so knapp 30 Taler berappe - da sind diese beiden gut dabei! 40 wären aber schon signifikant zuviel. Aber vielleicht sind die jüngeren Jahrgänge ja auch besser?
[+1h] 2006 hält die Stellung oder baut leicht ab, 2004 dreht auf...