Südtirol - die Weißweine

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amateur des vins
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Re: Südtirol - die Weißweine

Beitrag von amateur des vins »

EThC hat geschrieben:Wenn Du schon mehrere Flaschen aufmachst, würde ich das sowohl mit als auch ohne machen. Z.B. Knödel-Tris (Ronen-, Spinat-, Käseknödel) paßt da m.E. recht gut, da kommt auch der 2004er vsl. nicht zu dominant daher.
Nicht zu dominant... :o
Knödel-Tris sind gerade aus. :lol: Denkst Du, Räuchertofu Gong Bao ginge?

Dann würde ich vielleicht umdisponieren, 04 und 06 heute schlachten, und 13 dann später.
Besten Gruß, Karsten
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EThC
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Re: Südtirol - die Weißweine

Beitrag von EThC »

amateur des vins hat geschrieben:Denkst Du, Räuchertofu Gong Bao ginge?
...wenn man statt Räuchertofu noch Geflügel nimmt, würde ich sagen ja! Hab' einfach keine Erfahrung mit Tofu... :lol:

Knödeltris sind doch schnell gemacht, kaum stehst Du drei Stunden in der Küche, feddich! Bis dahin ist die Hälfte des Weins auch schon im Koch! :mrgreen:
Viele Grüße
Erich

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Re: Südtirol - die Weißweine

Beitrag von amateur des vins »

Wenn Du bei Gong Bao nicht zuckst, reicht mir das als "ja, geht". :D

Ja, Hühnchen ist normal, aber dafür müssen wir erst die Optionen in der neuen Umgebung erschließen. Wir sind wählerisch, welche toten Tiere (oder Pflanzen) wir inkorporieren. ;)
Besten Gruß, Karsten
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amateur des vins
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Re: Südtirol - die Weißweine

Beitrag von amateur des vins »

Ich fang dann mal mit der Berichterstattung an:

Tiefenbrunner, Feldmarschall von Fenner zu Fennberg 2004 & 2006

Beide grüßen mit sattem, mitteldunklem Gelb: dunkles Goldgelb? Heller Bernstein? Paßt nur ungefähr. 2006 noch ein wenig satter und einen Hauch dunkler.
In der Nase 2004 Etwas verhalten(er), aber sehr dicht: gelbe Blüten, grüner Tee, etwas Haselnuß, reife Physalis, eine Spur Honig von Wiesenblumen. 2006 üppiger, "schwerer" (aber nicht schwer): kandierte Orange dominiert, aber darunter genauso komplex - nur etwas schwerer zu fassen: Quittengelee, Ingwer, wieder gelbe Blumenwiese. Trotz der "orangeneren" Aromatik wirkt er nicht etwa älter.

Spannend! 2004 erinnert an eine Kreuzung aus leicht gereiftem C9 (Roussanne) und etwas Gewürztraminer, 2006 hingegen an ebenso leicht gereiften, opulent-exotischen Riesling (Kühling-Gillot?). :lol:

[+20'] Am Gaumen 2004 wie in der Nase. Wirkt nicht ganz trocken, aber nur stützend. Schöne, tendenziell milde Säure. Sehr lang auf Wiesenhonig und Gewürzbrot. 2006 eine Nuance "lauter", doller. Auch wie Nase. Etwas frischere Säure. Ebenso lang, mit Noten von Orange Curd (leicht bitter) und Gartenkräutern.

Das sind nicht die größten Weine, die ich je im Glas hatte, aber schon verdammt lecker. Und nichtmal besonders weit gereift, geschweige denn hinüber. Und auch wenn die Preise deutlich angezogen haben: Wenn ich bedenke, für was ich sonst so knapp 30 Taler berappe - da sind diese beiden gut dabei! 40 wären aber schon signifikant zuviel. Aber vielleicht sind die jüngeren Jahrgänge ja auch besser?

[+1h] 2006 hält die Stellung oder baut leicht ab, 2004 dreht auf...
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Re: Südtirol - die Weißweine

Beitrag von EThC »

amateur des vins hat geschrieben:Tiefenbrunner, Feldmarschall von Fenner zu Fennberg 2004 & 2006
...hört sich doch gar nicht sooo schlecht an... :D
Viele Grüße
Erich

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Re: Südtirol - die Weißweine

Beitrag von amateur des vins »

EThC hat geschrieben:...hört sich doch gar nicht sooo schlecht an... :D
Nö, geht so :lol:

Im Ernst, sind schon lecker. Hätte sie mir schräger vorgestelllt; schließlich bist Du Fan. :mrgreen:
Heute geht nix mehr, aber zwei kleine Schlucke sind noch über...
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Re: Südtirol - die Weißweine

Beitrag von EThC »

amateur des vins hat geschrieben:schließlich bist Du Fan. :mrgreen:
ja, tatsächlich hab' ich mich über die Jahre daran festgebissen. Ich kann nicht mal genau sagen, was mich daran so begeistert, ist wahrscheinlich die Kombination aus mehreren Faktoren. Da ist zum einen die Abgeschiedenheit dieser in jeder Hinsicht eigenen Lage auf dem Fennberg, ist irgendwie eine ganz eigene Welt. Dann gibt's wohl keinen Wein, von dem ich bis jetzt so viele Jahrgänge probiert habe, seit 1994 habe ich fast nichts ausgelassen. Dann die Tatsache, daß dieser Müller-Thurgau nun so gar nichts mit den anderen Müller-Thurgen zu tun hat. Auch die Etikettengestaltung zeigt ja im Vergleich schon, daß der Feld eine Sonderstellung hat. Mag sein, daß mich das schon von vornherein etwas hochpusht, der Wein triggert mich halt ungemein; gibt nur wenige andere, die das in der Kontinuität in ähnlicher Weise schaffen...
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Re: Südtirol - die Weißweine

Beitrag von amateur des vins »

Kleiner Nachtrag:
An der Aromatik hat sich nix geändert. Allerdings hat sich die Entwicklung konsolidiert, daß 2004 in puncto Ausdruck an 2006 vorbeigezogen ist. Und das übrigens, obwohl beim 2004er zwischendurch intermittierend ein sehr leiser Verdacht auf muffige Aromen aufkam. Zuletzt war davon allerdings nichts mehr zu vermerken.

Zum Räuchertofu Gong Bao paßten sie übrigens ziemlich gut und waren auch nicht überfordert. :)
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Re: Südtirol - die Weißweine

Beitrag von EThC »

Sehr gut! Da freue ich mich schon auf meinen letzten verbliebenen 04er!
Und ich bin gespannt, wie sich der 13er aktuell präsentiert! :D
Viele Grüße
Erich

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Re: Südtirol - die Weißweine

Beitrag von UlliB »

Müller-Thurgau "Graun" 2017 (Kellerei Kurtatsch) 13%Vol. Helles Grüngelb. Zurückhaltende Nase: reifer Apfel, auch ein paar schöne florale Töne. Für Müller-Thurgau ziemlich frische Säure, völlig trocken, gute Dichte, stimmig, und ohne die in Deutschland bei der Sorte häufig zu findenden Muskat-Noten. Gut. Mehr aber auch nicht, man soll's nicht übertreiben. Es bleibt halt immer noch ein Müller-Thurgau.

Laut Homepage der Kellerei aus Lagen zwischen 800 und 900 Meter Höhe, und kommt damit mit dem oben mehrfach erwähnten "Feldmarschall" von Tiefenbrunner nicht mit. Aber auch der "Feldmarschall" ist jetzt nicht mehr Rekordhalter. In Südtirol hat ob des Klimawandels eine massive Flucht in die Höhe eingesetzt. Mittlerweile gibt es Weinberge in Truden (auf rund 1100m Höhe) und in sogar in Altrei (da sind es sogar knapp an die 1200m) - da fängt man jetzt schon an, ins Hochgebirge zu gehen. Mal sehen, wo das endet, nach oben ist in Südtirol ja noch sehr viel Platz...

Gruß
Ulli
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