doch. Parker hat die Möglichkeit blind und ausführlich zu verkosten. Neil Martin bekommt diese Privilegien auch eingeräumt.
Grüße,
wolf
Bordeaux 2015
Re: Bordeaux 2015
„Es war viel mehr.“
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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- octopussy
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Re: Bordeaux 2015
Dieses Jahr allerdings nicht mehr. Die Union des Grands Crus hat dieses Jahr keine Blindverkostungen zugelassen und sogar einzelne Châteaux angerufen und ihnen vorgegeben, dass keine Blindverkostungen zuzulassen seien.innauen hat geschrieben:doch. Parker hat die Möglichkeit blind und ausführlich zu verkosten. Neil Martin bekommt diese Privilegien auch eingeräumt.
Beste Grüße, Stephan
Re: Bordeaux 2015
Kann mir jemand was zu diesem "Außreiser" (98 Punkte) bei Wine Enthusiast erzählen? Sollte ja 2014 von Sylvie Cazes aufgekauft worden sein (Ondet Familie). Wine Enthusiast schreibt Pomerol, Chauvin ist allerdings St. Emilion. Oder ist doch ein anderes Chateau gemeint?
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Re: Bordeaux 2015
Guten Abend zusammen,
nachdem heute vom Wine Advocate die Nachricht kam, dass Neil Martin fürderhin exklusiv für Bordeaux (barrel und arrivage) zuständig sein wird, sind die Uhren nun wieder auf Null - oder auf das Niveau eingestellt, das der Markt diesem zuzubilligen bereit ist.
Für 2015 könnte das (und die makroökonomischen Begebenheiten) bedeuten, dass dieser Jahrgang in der Kategorie "Subskriptionsindex" ganz weit vorne liegen wird.
Hier wurde verschiedentlich der Sinn von Fassmustern in Frage gestellt. Aus meiner Tätigkeit über mehr als das letzte Jahrzehnt hinaus kann ich nicht erkennen, dass meine Fassbewertungen keine Signifikanz für den späteren Zustand (natürlich ist das subjektives Empfinden) der Weine in der Flasche hätten. Im Gegenteil.
Was naturgemäß wenig thematisiert wird, ist die Tatsache, dass es in Bezug auf die professionellen Bedingungen, unter denen Verkoster ihre Urteile formulieren, erhebliche Unterschiede gibt. Würde das interessieren?
Der interessanteste Wein, der heute lanciert wurde, ist m.E. nach Ch. Serilhan (ex Nego EUR 11,30). Ein wenig beachteter, sehr gelungener Saint Estephe zum moderaten Preis.
Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
nachdem heute vom Wine Advocate die Nachricht kam, dass Neil Martin fürderhin exklusiv für Bordeaux (barrel und arrivage) zuständig sein wird, sind die Uhren nun wieder auf Null - oder auf das Niveau eingestellt, das der Markt diesem zuzubilligen bereit ist.
Für 2015 könnte das (und die makroökonomischen Begebenheiten) bedeuten, dass dieser Jahrgang in der Kategorie "Subskriptionsindex" ganz weit vorne liegen wird.
Hier wurde verschiedentlich der Sinn von Fassmustern in Frage gestellt. Aus meiner Tätigkeit über mehr als das letzte Jahrzehnt hinaus kann ich nicht erkennen, dass meine Fassbewertungen keine Signifikanz für den späteren Zustand (natürlich ist das subjektives Empfinden) der Weine in der Flasche hätten. Im Gegenteil.
Was naturgemäß wenig thematisiert wird, ist die Tatsache, dass es in Bezug auf die professionellen Bedingungen, unter denen Verkoster ihre Urteile formulieren, erhebliche Unterschiede gibt. Würde das interessieren?
Der interessanteste Wein, der heute lanciert wurde, ist m.E. nach Ch. Serilhan (ex Nego EUR 11,30). Ein wenig beachteter, sehr gelungener Saint Estephe zum moderaten Preis.
Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
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Re: Bordeaux 2015
Hallo Herr Hilse,
wo wurde die News bzgl. RP/NM denn bekanntgegeben? Auf eRP sehe ich nichts davon, nur auf Twitter ein paar Dialoge, die sich darauf beziehen.
Danke für eine kurze Erleuchtung...
wo wurde die News bzgl. RP/NM denn bekanntgegeben? Auf eRP sehe ich nichts davon, nur auf Twitter ein paar Dialoge, die sich darauf beziehen.
Danke für eine kurze Erleuchtung...
Re: Bordeaux 2015
Der Link dazu kam über das WA-Mail.
http://www.prnewswire.com/news-releases ... 52670.html
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Re: Bordeaux 2015
Hallo Roman,
danke für die Aufklärung. Inzwischen habe ich die Mail auch in meiner Inbox gefunden. Das Timing dieser Nachricht ist ja wohl auch kein Zufall
Übrigens, für alle, die sich für die Gabriel-Punkte interessieren, aber keine Subscriber sind: Bei den Ungers kann man die Benotungen inzwischen auch finden.
VG Jürgen
danke für die Aufklärung. Inzwischen habe ich die Mail auch in meiner Inbox gefunden. Das Timing dieser Nachricht ist ja wohl auch kein Zufall

Übrigens, für alle, die sich für die Gabriel-Punkte interessieren, aber keine Subscriber sind: Bei den Ungers kann man die Benotungen inzwischen auch finden.
VG Jürgen
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Re: Bordeaux 2015
Jancis Robinson über Pauillac und mit ein paar interessanten Aussagen von ihr (aus Gesprächen mit den Technical Directors) und Zitaten, die allesamt belegen, dass im Bordelais ganz offensichtlich ein Umdenken stattfindet, das sich geänderten Geschmackspräferenzen anpasst (ganz evtl. hat das ja auch zu tun mit der Tatsache, dass Parker nicht mehr für Bordeaux zuständig ist, sondern Neal Martin mit einem etwas anderen Geschmack):
Jancis Robinson über Latour: "The move towards more lifted, more streamlined wines continues, with grapes, particularly for Les Forts, being deliberately picked rather earlier than in the past."
Nicolas Glumineau (Pichon Lalande): "Sometimes we are so obsessed by the ripeness of tannins that we pick Merlot too late and produce something jammy. We need to lead Pichon Lalande to have fresher Merlot and more Pauillac character. We're unique in having so much Merlot, but we need to have Pauillac character too. I love the wines from the 1980s. I love the 2015. This is where I want to take Pichon Lalande to. This is a wine I really want to drink. It has the direction of an arrow, but around the arrow you have creamy flesh."
Jancis Robinson über Pontet Canet: "Alfred Tesseron reported that, after 10 years of biodynamic viticulture, the vines are now remarkably balanced and they don't even need to trim them. Their grapes tend to ripen earlier than those of their neighbours, and he claims that the grapes' flavours and composition are so special that hardly any extraction was needed, just a few minutes of pumping over – and he can foresee a time when they won't do any extraction at all."
Und hier ihre Favoriten:
d'Armailhac - 17,5 P ("Drier and lighter than most but racy and satisfying in the new style"). Klingt sehr gut, mal schauen, was der kostet. Für unter 50 Euro eine Überlegung wert.
Clerc Milon - 17,5 P ("Rather broader and riper than Armailhac, presumably thanks to the lower Cabernet quotient."). Da klingt d'Armailhac für mich offen gesagt besser.
Lafite - 18 P ("Blurry impression. Mild and charming - very restrained and Lafite.")
Latour - 18+ P ("Lively and muscular. Racy and really pacy. Not a charmer though.")
Mouton - 19 P ("Very majestic nose. Obviously first-growth quality.")
Pichon Baron - 17,5++ P ("Very Pauillac indeed! Muscular.")
Pichon Comtesse - 17,5+ P ("Very sweet and round and velvety... Ripe and rich.")
Pontet Canet fand sie nicht so gut (17- P) und schrieb u.a. " Very ripe start and then rather drying tannins on the end. Wild and lively but a little bit heavy."
Jancis Robinson über Latour: "The move towards more lifted, more streamlined wines continues, with grapes, particularly for Les Forts, being deliberately picked rather earlier than in the past."
Nicolas Glumineau (Pichon Lalande): "Sometimes we are so obsessed by the ripeness of tannins that we pick Merlot too late and produce something jammy. We need to lead Pichon Lalande to have fresher Merlot and more Pauillac character. We're unique in having so much Merlot, but we need to have Pauillac character too. I love the wines from the 1980s. I love the 2015. This is where I want to take Pichon Lalande to. This is a wine I really want to drink. It has the direction of an arrow, but around the arrow you have creamy flesh."
Jancis Robinson über Pontet Canet: "Alfred Tesseron reported that, after 10 years of biodynamic viticulture, the vines are now remarkably balanced and they don't even need to trim them. Their grapes tend to ripen earlier than those of their neighbours, and he claims that the grapes' flavours and composition are so special that hardly any extraction was needed, just a few minutes of pumping over – and he can foresee a time when they won't do any extraction at all."
Und hier ihre Favoriten:
d'Armailhac - 17,5 P ("Drier and lighter than most but racy and satisfying in the new style"). Klingt sehr gut, mal schauen, was der kostet. Für unter 50 Euro eine Überlegung wert.
Clerc Milon - 17,5 P ("Rather broader and riper than Armailhac, presumably thanks to the lower Cabernet quotient."). Da klingt d'Armailhac für mich offen gesagt besser.
Lafite - 18 P ("Blurry impression. Mild and charming - very restrained and Lafite.")
Latour - 18+ P ("Lively and muscular. Racy and really pacy. Not a charmer though.")
Mouton - 19 P ("Very majestic nose. Obviously first-growth quality.")
Pichon Baron - 17,5++ P ("Very Pauillac indeed! Muscular.")
Pichon Comtesse - 17,5+ P ("Very sweet and round and velvety... Ripe and rich.")
Pontet Canet fand sie nicht so gut (17- P) und schrieb u.a. " Very ripe start and then rather drying tannins on the end. Wild and lively but a little bit heavy."
Beste Grüße, Stephan
Re: Bordeaux 2015
Pontet Canet entfernt sich immer von dem, was ich als typisch für Pauillac empfinde. Spätestens mit dem 2013er sind die Einflüsse des Amphorenausbaus auf die Aromen in Form oxidativer Elemente deutlich zu spüren. Interessant sind die Weine allemal. Man darf gespannt sein, wie sie sich auf der Flasche entwickeln werden.octopussy hat geschrieben: Pontet Canet fand sie nicht so gut (17- P) und schrieb u.a. " Very ripe start and then rather drying tannins on the end. Wild and lively but a little bit heavy."
Grüße
Hartmut
- octopussy
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Re: Bordeaux 2015
Die Amphoren sind für mich ein Grund, Pontet Canet solange nicht zu kaufen, wie sie die Amphoren einsetzen. Für mich sind die Ergebnisse nach Amphorenausbau einfach zu unvorhersehbar, als dass ich 80 oder mehr Euro für Experimente auf den Tisch legen würde. Bei z.B. Cos (Pithos) oder Clos de l'Elu (Ephata) in weiß oder auch dem roten Amphorenwein von Cos (Pithos Rosso) ist der Amphorenausbau doch deutlich zu spüren durch zum einen leicht oxidative Noten, zum anderen eine gewisse kreidige Note / Sprödigkeit. Irgendwie rufen alle immer "Yay", wenn das Wort Amphore fällt. Ich hab noch nicht richtig begriffen, was eigentlich der Vorteil gegenüber einem schöden Holzfass sein soll.harti hat geschrieben: Pontet Canet entfernt sich immer von dem, was ich als typisch für Pauillac empfinde. Spätestens mit dem 2013er sind die Einflüsse des Amphorenausbaus auf die Aromen in Form oxidativer Elemente deutlich zu spüren. Interessant sind die Weine allemal. Man darf gespannt sein, wie sie sich auf der Flasche entwickeln werden.
Beste Grüße, Stephan