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Große Gewächse 2004

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octopussy

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Re: Große Gewächse 2004

BeitragSo 9. Nov 2014, 14:40

Hallo zusammen,

am Freitag lud Ole mal wieder zu seiner traditionellen "Ten Years After" Riesling GG (und vergleichbare Weine) Probe, für die - wohl dem, der einen gut sortierten Keller hat - eine scharfe Auswahl getroffen werden musste. Vorab, diese Probe war einfach grandios mit einem Feuerwerk herausragender Weine, die wir in der Konsistenz und Breite bei den 2003ern letztes Jahr bei weitem nicht hatten. Probiert haben wir dieses Mal offen, die Liste der Weine kannten wir nicht, durften raten, was es wohl geben wird und bekamen dann jeweils Flasche pro Flasche präsentiert, was eingeschenkt wird. Das gefiel mir gut, trug zur Geselligkeit und dem entspannenden Probieren ein und führte nach meinem Eindruck auch nicht dazu, dass man die Weine übermäßig voreingenommen trank.

Als Ouvertüre hatte Ole einen Mosbacher - Forster Ungeheuer Spätlese Trocken "St. Georg", bei dem Mosbacher die Spontanvergärung ausprobierte. Mit Spontanvergärung ja oder nein hatte es m.E. nichts zu tun, dass der Wein sich nicht so gut präsentierte, eher mit einer vielleicht etwas zu reifen Frucht und Botrytis, obwohl diese in 2004 insgesamt ja rar gesät war. Mir hat der Wein nicht so gut geschmeckt.

Klammer 1: Mosel, Saar und Ruwer

Hier hatten wir:

Tyrell - Eitelsbacher Karthäuserhofberg Riesling Auslese Trocken und
Heymann-Löwenstein Winninger Uhlen Riesling Roth Lay

Der erste "offizielle" Wein (der Karthäuserhofberg) war gleich herausragend: straff, frisch, schlank, fein, säurebetont, aber sehr harmonisch, mit viel Spiel, zarter Finesse. Die Karthäuserhöfer sollte ich viel öfter kaufen.

Der Uhlen R war besser als ich befürchtet hatte, in sich stimmig, gut gereift, sauber und nicht so botrytisgeschwängert wie andere Jahrgänge. Aber die Kombination aus deutlicher Süße, enorm viel Extrakt und milder Säure machte den Wein schon recht anstrengend zu trinken. Bei aller Grandezza dieses Weins (und anderer H-L Weine) verliere ich doch immer mehr das Interesse an Heymann-Löwenstein Rieslingen. Der Stil ist einfach Geschmackssache. Einen Wein wie den Tyrell mag ich einfach lieber trinken (von 10 Malen vielleicht fünf Mal, den Roth Lay von 10 Malen vielleicht ein Mal).

Klammer 2: Rheingau

Peter Jakob Kühn - Oestricher Doosberg Riesling Drei Trauben und
August Kesseler - Rüdesheimer Berg Schlossberg Riesling Erstes Gewächs

Der Kühn präsentierte sich sehr gut, voller Spannung, aber deutlich weniger anstrengend und deutlich harmonischer als sehr viele andere Kühn Rieslinge. Der war total unfruchtig, ziemlich phenolisch (mit Tee-Noten), aber insgesamt in diesem Stil eben so gut vinifiziert, dass er bei aller Extremität doch sehr gut zu trinken war und man ihn im Mund behalten wollte. Hat mir richtig gut gefallen.

Kesseler war der absolute Gegenpol, für mich total klassisch Rheingau (was der Kühn letztlich nicht war, der hätte von überall aus Deutschland stammen können), ebenso klassisch Riesling. Das Zuckerschwänzchen ist sicher nicht jedermanns Sache, aber in seiner Stimmigkeit und in seinem perfekten Reifezustand sowie mit seiner Harmonie war es nahezu unmöglich, den Wein nicht zu mögen.

Klammer 3: Nahe

Emrich-Schönleber - Monzinger Halenberg GG und
Dönnhoff - Niederhäuser Hermannshöhle GG

Diese beiden Weine sind im Zweifel DIE Klassiker an der Nahe und stellten ihre Eigenschaft als Klassiker eindrucksvoll unter Beweis. Der Schönleber war vielleicht ein wenig wilder, spannender und pikant-würziger als der Dönnhoff, aber letzterer überzeugte durch seine wunderbare Harmonie, Dichte und Finesse. Beide Weine präsentierten sich auf Weltklasse-Niveau. Und - das muss man dazu sagen - sind letztlich aus so gut wie jedem Jahrgang richtig gut und mit ausreichend Flaschenreife ganz vorne mit dabei. Dieser war der Flight, der mir wahrscheinlich am längsten in Erinnerung bleiben wird.

Klammer 4: Rheinhessen

Wittmann - Westhofener Kirchspiel GG und
Keller - Westhofener Kirchspiel GG

Wie offenbar auch in der Probe, die weiter oben in diesem Thread beschrieben ist, lag hier Keller deutlich vor Wittmann. Der Wittmann hatte es nach dem Nahe-Flight natürlich schwer, aber sein Kirchspiel war auch einfach etwas derber und gröber als die anderen Weine in der Probe. Der wirkte einen Hauch bäuerlich und ich frage mich auch, ob die Trauben nicht vielleicht etwas früher gelesen zu einem spannungsreicheren Wein geführt hätten.

Der Keller war saugut, dem Keller Stil treu, der Jahrgang kam Keller offenbar zugute (Kirchspiel 2005 fand ich z.B. Anfang dieses Jahres deutlich schwächer), der Weine hatte exakt diese Frische, Purheit, Dynamik und Mineralität, die man bei den Keller GGs erwarten darf und auch sehr, sehr häufig (fast immer) geliefert kriegt. Toll.

Klammer 5: Pfalz

Dr. Bürklin-Wolf - Forster Pechstein G.C.
Reichsrat von Buhl - Forster Kirchenstück GG
Christmann - Königsbacher Idig GG
und
Koehler-Ruprecht - Kallstadter Saumagen Auslese Trocken "R"

Diese Reihe von vier Weinen war grandios. Der Bürklin-Wolf wirkte noch sehr jung, entwickelte sich im Glas deutlich positiv und lässt viel für die Zukunft erhoffen. Aber auch jetzt war er schon fantastisch. Den von Buhl fand ich ebenfalls herausragend, schlank, richtig fein gewoben, da ließ sich richtig viel entdecken. Tja, und dann der Idig. Meine erste Reaktion war uneingeschränkt positiv. Der Wein ist gut gereift, ist kompakt, bricht nicht auseinander, hat enorm viel Stoff und Konzentration. Am Ende ging es mir bei dem Idig aber wie bei Heymann-Löwenstein zuvor. So beeindruckend der Wein ist, so anstrengend ist er zu trinken. Er macht müde. Das Highlight des Abends war dann der Koehler-Ruprecht. Der fasste alles, was die vorherigen Pfälzer hatten, in einem Wein zusammen: wahnsinnig viel Stoff, tolle Harmonie, große Dynamik, pure Spannung. Ich bin wirklich dankbar, dass ich diese Legende - und dann in so guter Verfassung - einmal trinken durfte.

Im Fazit waren für mich die einzigen beiden Weine, die milde enttäuschten, der Mosbacher und der Wittmann. Die anderen Weine waren jeweils auf ihre eigenständige Art und Weise grandios. Welchen Wein man dann vorzieht, ist Geschmackssache. Heymann-Löwenstein und Christmann in einer üppigen Stilistik, Kühn in krasser Stilistik, Kesseler in sehr harmonischer Stilistik, Tyrell in einer sehr schlanken, Ruwer-typischen Stilistik, Dönnhoff und Emrich-Schönleber super klassisch, schlank und würzig, von Buhl, Bürklin-Wolf und Koehler-Ruprecht in einer etwas fruchtbetonteren, in diesem Jahrgang aber wunderbar schlanken und präzisen Stilistik mit etwas mehr Kernigkeit als z.B. die beiden von der Nahe und Keller in seinem unnachahmlichen energischen Drive. Alle Weine waren toll gereift, teils noch jung, aber jetzt in einer guten Phase. Vielen Dank an Ole für diese toll zusammengestellte Probe mit einem Highlight nach dem anderen.
Beste Grüße, Stephan
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MQuentel

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Re: Große Gewächse 2004

BeitragSo 16. Nov 2014, 13:59

Es waren spannende, genussreiche Eindrücke, die der liebe Ole uns mit seiner Probe Riesling GG 2004 hat angedeihen lassen. Stephan hat hier schon ausführlich berichtet, eigentlich kann man dem nichts hinzufügen, denn er hat die Weine hervorragend beschrieben. Lediglich bei seinem Vergleich zum 2003 stimme ich nicht ganz mit Stephan überein - auch wenn die 03er ein wenig unterlegen waren, riesig war der Abstand nicht und das ist für den Hitzejahrgang 2003, dessen Weine eigentlich alle schon müde oder gar tot in der Ecke liegen sollten, was nach 10 Jahren definitiv nicht der Fall gewesen ist, sondern die Wein waren letztes Jahr überraschend stark.

Als alter BWLer brauche ich einfach ein paar Zahlen, um mit Weinnotizen etwas anfangen zu können, denn es gibt verbale Beschreibungen, da denke ich, toller Wein und bei den Punkten kommt man dann über mickrige 85 nicht hinaus. Genauso gibt es das Gegenteil, da lese ich eine reserviert geschriebene Notiz und reibe mir dann ungläubig bei den vielen Punkten die Augen. Also, wer Lust hat auf Sprache und Punkte:

http://weinwelt.blogg.de/2014/11/11/ten ... 4-teil-12/
Zuletzt geändert von MQuentel am Di 18. Nov 2014, 00:28, insgesamt 3-mal geändert.
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octopussy

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Re: Große Gewächse 2004

BeitragMo 17. Nov 2014, 09:54

Hi Michael,

deine Notizen lese ich mir bei Gelegenheit nochmal in Ruhe durch, aber wir haben ja am Tisch schon ausgiebig geplaudert. Zum Vergleich zu 2003: von den 24 Weinen, die wir bei Ole in zwei Sessions probiert haben, waren schon einige wirklich gute dabei (im Kopf geblieben sind mir Keller, Knipser und Dönnhoff). Sehr viele Weine fand ich aber lediglich besser als erwartet und am Ende dann jedenfalls nicht so gut, dass ich nun ausgerechnet die 2003er Version dieser Weine suchen müsste. Kaufst du noch 2003er trockene Rieslinge auf Auktionen, wenn du welche siehst?
Beste Grüße, Stephan
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MQuentel

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Re: Große Gewächse 2004

BeitragDi 18. Nov 2014, 00:32

octopussy hat geschrieben:Hi Michael,

Kaufst du noch 2003er trockene Rieslinge auf Auktionen, wenn du welche siehst?


Hi Stephan,

komischerweise kaufe ich so gut wie nie GG auf Auktionen. Vielleicht weil ich jeden Jahrgang sowieso kaufe, aber sicherlich auch, weil der Keller generell zu voll ist mit dt. Rieslingen. Meine Auktionsgroschen schmelzen meist bei alten Rotweinen wie Butter in der Sonne. :roll:
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Michl

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Re: Große Gewächse 2004

BeitragDi 18. Nov 2014, 19:48

Lieber Michael,

vielen Dank für deine Notizen. Ehrlich gesagt freue ich mich aber auch über das Bild von euch, denn plötzlich werden die Menschen hinter anonymen Nicks greifbarer, von denen man schon so viel gelesen hat. Jetzt darf man nur raten, wer wer ist :lol:

Viele Grüße

Michl
Viele Grüße

Michl
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Kle

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Re: Große Gewächse 2004

BeitragDi 18. Nov 2014, 21:02

Hi Michl,

zum Glück hat Michael für sein Foto einen Moment gewählt, wo ich gerade nicht im Raum war.
Hier aber meine äußerst privaten Notizen zu dem Abend, denn selten habe ich mich in meinen Wahrnehmungen so "subjektiv" gefühlt…

Mosbacher kein Überflieger, aber mir gefiel diese solide, in sich ruhende Frucht-Säure-Bauweise.

Obwohl ich den Kartäuserhof so schätze, schmeckte ich Riesling Auslese Trocken völlig anders als die anderen. Auffallend süßlich ging er für mich in eine deodorierte und auch schleimig-cremige Richtung, die Säure unterdrückt. Das Bild wandelte sich nur allmählich und einen grundsätzlich anderen Charakter entwickelte der Wein für mich nicht. 88-89

Bei Heymann-Löwensteins Uhlen R störte mich die Süße weniger, eher Dicklichkeit. Ihr standen typische HL- Mineral und Bitternoten entgegen. Zwischen diesen beiden Polen fand ich das dichte Gewebe des Weines gut aufgehoben. Von einigen wurde mangelnde Komplexität kritisiert, von anderen diese Kritik verworfen. Ich versteh beide Parteien!!! :P Bei HL kann die Hereinschmeckerei jedenfalls bei mir zu schizophrenen Ergebnissen führen. Alles in allem ein souveräner Wein, der aber nicht zur Spitzengruppe gehörte. Es gibt diese Löwenstein-Weine, bei der sich Mineralisches, Fruchtiges, Süße, Schwere und Eleganz betörend verbinden – im Vergleich dazu steckte Uhlen R 2004 in der Etappe fest. 88

Kühns Doosberg imponiert mit vielschichtiger Konzentration. Sehr feine, delikate Aromen, die auf der Zungenspitze schwelgen. Sofortige Begeisterung. Später nicht so berauschende Bitter- und Teernoten. 88-89

Basis-Weine von Wittmann trinke ich gern, wenn ich gute Alltagsqualität suche. Insofern passte die eher solide Qualität des Festtags-Gewächses Westhofener Kirchspiel in mein Bild.
88-89

Rüdesheimer Berg von Kesseler: süß-bitter, hübsch, feinfruchtig
89

Schönleber Monzinger Halenberg:
Kraftstrotzend. Mächtig und sublim zugleich. Schön frisch.
90-92

Dönnhof.Niederhäuser Hermannshöhle „Gefälliges“ was im GM kritisiert wurde, hatte mich früher dann und wann bei D gestört. Bei diesem Wein beeindruckte mich die harmonische Perfektion. Sehr schön, störende Bitternoten am Rande.
91

Kellers Westhofener Kirchspiel hat mich zuerst widerspruchslos begeistert. Was da an Kräutern und Mineralik durch den Wein spukte, trat für mich hinter einer dicht gewobenen, funkelnden Struktur zürück. Kühl glitzernde Perfektion.
Getrübt wurde mein Genuss dann von petroligen Noten. 93

Kellers Kirchspiel zu trinken, war etwas, was man erlebt haben sollte…Nun ging es aber noch in eine andere Liga, wo der Wunsch, Erstklassiges zu schaffen, einherzugehen schien (oder identisch war) mit einem feinen Gespür dafür, Möglichkeiten zu entfalten und harmonisch zu verbinden. Da kann ich fast nur in die Knie gehen: Der Respekt machte für mich „schmeckt mir, schmeckt mir nicht“ nebensächlich. So wirkte Bürklin Wolfs Forster Pechstein auf mich wie feinziselierte fernöstliche Blümchenmalerei mit unendlichen zarten Ornamenten. Etwas zu lieblich für meinen Geschmack, aber… Auch hier später eine leichte Bitternote, die den Genuss trübte. 95

Das größte Erlebnis war aber Reichsrath von Buhl Forster Kirchenstück , zu dem mir partout nichts zu schreiben einfällt. 96

Christmanns Königsbacher Idig zuerst sehr schön und krass zum Schluss. 90

Koehler Ruprechts Kallstadter Saumagen Auslese Trocken "R" unglaublich klar. Und andererseits vieldeutig. Gefühl von Reinheit, z. B. eines Elixiers aus reifer Apfelfrucht. Zurückgenommen, aber nicht schüchtern, sondern wie in einem Akt der Besinnung. Und sanft überblendend zu anderen, eher mineralischen Anmutungen, Weinen im Wein. Ich hätte für diesen mehr Zeit gebraucht. 93??

Gruß, Kle
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Tristram Shandy
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MQuentel

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Re: Große Gewächse 2004

BeitragDo 20. Nov 2014, 00:45

Kle hat geschrieben:Obwohl ich den Kartäuserhof so schätze, schmeckte ich Riesling Auslese Trocken völlig anders als die anderen. Auffallend süßlich ging er für mich in eine deodorierte und auch schleimig-cremige Richtung, die Säure unterdrückt. Das Bild wandelte sich nur allmählich und einen grundsätzlich anderen Charakter entwickelte der Wein für mich nicht. 88-89


Hallo Carsten,

vielleicht hättest Du das Bonbon aus dem Mund nehmen sollen :lol: Ein Scherz, aber ich frage mich gerade, wie es sein kann, dass wir so unterschiedlich den Wein wahrgenommen haben. Ich meine mich zu erinnern, dass wir am Tisch eigentlich alle der Meinung waren, dass dies ein wunderbar frischer, klarer, ja reintöniger Riesling ist, der immer noch jung daher kommt und auf Grund seiner schlanken, mineralischen Art voll überzeugte.

LG Michael
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Kle

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Re: Große Gewächse 2004

BeitragDo 20. Nov 2014, 18:45

Hi Michael,

stimmt nicht! Du hast mich bereits am Tisch nach dem Bonbon gefragt, bzw. meintest, ich hätte wohl zuviel von Oles Leckereien genascht, als ich meine Meinung kundtat.
Ich verstehe es ja auch nicht. Aber es war eben so.

Gruß, Kle
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Tristram Shandy
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octopussy

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Re: Große Gewächse 2004

BeitragMo 8. Dez 2014, 16:29

Moin, Moin,

kleine Nachlese zu den 2004er Großen Gewächsen (bzw. Weinen, die denen in etwa gleich stehen) vom Wochenende:

Clemens Busch - 2004 Pündericher Marienburg Riesling Spätlese trocken ***
Robert Weil - 2004 Kiedriger Gräfenberg Riesling GG
und
A. Christmann - 2004 Königsbacher IDIG Riesling GG

Den IDIG Habe ich blind erkannt, der präsentierte sich exakt so wie wenige Wochen vorher. Der 2004er IDIG ist von den IDIGS, die ich bisher getrunken habe, definitiv einer der besseren. Wirklich warm werde ich mit dem Wein aber nicht (andere Weine von Christmann wie z.B. den Mandelgarten GG oder die Weißburgunder finde ich viel besser). Der ist mir zu vollreif, zu üppig und mit zu viel Botrytis belegt. Zum Essen jedoch (Fasanenterrine mit Apfel-Brunoise) war der IDIG derjenige der drei Rieslinge, der am besten passte. Zum Essen verlor er an Schwere und gewann an Finesse. Ich gebe also mit dem IDIG noch nicht auf.

Richtig gut gefallen hat mir der Clemens Busch, den ich blind ins Elsass steckte (mein Tipp: Albert Mann Riesling Schlossberg, ich war mir sicher :oops:). Dessen Stil gefällt mir (in feinherb/fast trocken) besser als der von Heymann-Löwenstein und erst recht als der von Van Volxem. Ich finde da mehr MSR-Typizität und mehr Leichtigkeit und Unangestrengtheit.

Der Robert Weil war der Hammer. In der Nase fand ich ihn nur mittelmäßig attraktiv. Ich persönlich fand ihn einen Hauch zu reduktiv, was die anderen Aromen überdeckte. Aber im Mund toppte der Weil evtl. sogar die besten der besten der vorherigen 2004er Probe. Diese Vielschichtigkeit, Dichte und Harmonie ist nur schwer zu toppen. Die Klassiker können es einfach.

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Beste Grüße, Stephan
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hendrik

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Re: Große Gewächse 2004

BeitragMo 8. Dez 2014, 18:51

Heute Freitag gibst eine Probe mit 100 R.P.P Rot Wein und G.G..
Hier die Liste;

Shafer fröhlich Felseneck 2009
Philipp Kuhn Kirchgarten 2009
Wittmann Morstein 2006
Fritz Haag Brauneberger Juffer Sonnenuhr 2008
Rebholz Ganz Horn 2008
Felseneck 2004 Shafer Frohlich
Wagner Stempel Heerkretz 2006
Keller Hubacker 2005
Honivogl Hirtzberger 2008 (piraat)
Keller Abtserde 2006
Reichsgraf Von Kesselstadt Scharzhofberg 2007

Ich bin gespant :mrgreen:

Hendrik
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