Große Gewächse 2019

Das Jancis Robinson Zitat ist sauber aus dem Zusammenhang gerissen. Es lautet Acidity levels were higher than in 2018, nurturing hopes for the best vintage of the century so far.[Link]

Bradetti, ich meine damit natürlich nicht dich, nicht falsch verstehen. Ich habe den Beitrag beim Händler gelesen. Das hat für mich nichts mehr mit Marketing gemein, ich empfinde das als irreführend, bewusst desinformierend, anstandslos.

Zu 2019, ich lese in den Beschreibungen von Händlern, Winzern und Verkostern erstmal nur jede Menge Anzeichen für Trockenstress: Reduzierter Ertrag, reduzierter Zuckergehalt, hoher Farbstoffgehalt. Die Säure scheint durch den Regen im August, oder vielleicht auch erst im Keller, etwas gerettet geworden sein. Laut Forschungsmeinung werden Rieslinge, die viel Trockenstress erfahren haben, mit Reife bitter und entwickeln Aromen, die als unangenehm empfunden werden (z.B. Petrol), sie laufen Gefahr, einen untypischen Alterungston zu entwickeln.

Die Nährstoffentwicklung im Boden ist besonders auf Feuchte im Herbst, Winter und Frühjahr angewiesen, die Trockenheit von 2018 bis in den Frühsommer 2019 rein war dafür fatal. Auch wenn der Trockenstress in 2019 nicht so groß war wie in 2018, als in vielen Regionen Europas die Reben das vegetative Wachstum zeitweise eingestellt haben, sind die Reserven im Boden noch stärker verbraucht. Also, woher soll die Substanz und die Kraft der Reben kommen, einen großen Jahrgang zu erzeugen?

Grüße, Josef

Richtig, Josef, so stehts bei Lobenberg:

"DER MODERNE KLASSIKER & »THE BEST VINTAGE OF THE CENTURY SO FAR.«

Mit diesem Ausspruch bringt mit Jancis Robinson eine der weltweit erfahrensten Wein-Journalistinnen und eine anerkannte Kennerin des deutschen Weins unsere Erkenntnisse nach sechs Wochen in unserem Corona-Weinstudio genau auf den Punkt."

...in erster Linie wird das wohl dazu führen, daß sich die Preisspirale bei einigen Erzeugern noch schneller dreht als bisher schon. Wenn ich bedenke, daß ich noch vor zwei Jahren den 14er Morstein von Wittmann für 43,55 Euronen kaufen konnte und man jetzt eher mit 60 bis 70 Euronen rechnen muß, hmmm . Der Händler, von dem ich die Flaschen seinerzeit gekauft habe, hat sich hier schon ausgeklinkt...

Ansonsten ist 2019 wahrscheinlich -nach den wenigen Eindrücken, die ich bis jetzt sammeln konnte- attraktiver als 2018 für mich, aber Kaufrauschstimmung herrscht noch keine. Insbesondere nicht bei teureren Weinen, bei denen auch das Reifepotential eine Rolle spielt. Unprobiert werde ich wohl eher zurückhaltend sein...

Richtig, Josef, so stehts bei Lobenberg:

"DER MODERNE KLASSIKER & »THE BEST VINTAGE OF THE CENTURY SO FAR.«

Mit diesem Ausspruch bringt mit Jancis Robinson eine der weltweit erfahrensten Wein-Journalistinnen und eine anerkannte Kennerin des deutschen Weins unsere Erkenntnisse nach sechs Wochen in unserem Corona-Weinstudio genau auf den Punkt."

Äh, bin nicht sicher, ob wir aneinander vorbei schreiben. Ich meinte jedenfalls nicht dich, das unvollständige Zitat aus dem Zusammenhang gerissen zu haben.

Der Absatz von Jancis Robinson auf ihrer Homepage, dem der Satzteil entnommen ist, bezieht sich für mein Verständinis inhaltlich auch nicht auf verkostete Weine sondern den Witterungsverlauf 2019.

Grüße, Josef

Alles ok Josef, ich hatte das verstanden, dass du mich nicht meinst. Wollte hier trotzdem reinkopieren, wie es bei LOB steht.

Grüße
Dirk

Es hilft zwar nichts, sich über die Preise von GGs zu beschweren, ich mache es aber auch trotzdem. Denn wie schon von anderen hier geschrieben, sind die jährlichen Preissteigerungen auch aus meiner Sicht mehr als ärgerlich. Ich verstehe, dass auch Winzer gern Geld verdienen und sich nicht unter Wert verkaufen möchten und gönne ihnen das auch von Herzen. Aber jedes Jahr konsequent 5-10% Aufschlag ist aus meiner Sicht fast schon gierig. Ich bin mir auch nicht sicher, ob die Gehälter der Weinkunden dieser Betriebe im selben Maße mitwachsen. Blöderweise machen auch die Weine aus ersten Lagen ähnliche Entwicklungen durch, so dass diese keine eine Alternative sind. Da hilft es wohl wirklich nur, auf Betriebe ausserhalb des VDP auszuweichen. Die machen ja schließlich auch gute Weine.
Für mein Empfinden ist der bereits angesprochene KPK innerhalb des VDP sogar schon fast eine positive Ausnahme, da die Preissteigerungen hier, gemessen an der Nachfrage, geringer ausfallen als möglich. Schließlich ist jeder Jahrgang umgehend ausverkauft und die GGs sind immer in der Zuteilung, während man GGs anderer Winzer problemlos überall ohne Zuteilung oder Ähnliches kaufen kann. Die Sicherheit, sie zu jeder Tages- und Nachtzeit mindestens zum Einstandpreis wieder veräußern zu können, sollte das nötig sein, gibt es beim Keller obendrauf.

Viele Grüße
Jonas

...in erster Linie wird das wohl dazu führen, daß sich die Preisspirale bei einigen Erzeugern noch schneller dreht als bisher schon. Wenn ich bedenke, daß ich noch vor zwei Jahren den 14er Morstein von Wittmann für 43,55 Euronen kaufen konnte und man jetzt eher mit 60 bis 70 Euronen rechnen muß, hmmm . Der Händler, von dem ich die Flaschen seinerzeit gekauft habe, hat sich hier schon ausgeklinkt...

Ab Weingut gibt es das 19er Morstein GG für 58,00 €, das 18er Morstein GG gab es für 56,00 €.
Das sind imho moderate Preissteigerungen.

Beste Grüße

Peter

Das sind imho moderate Preissteigerungen.

...ich hab' halt noch die 43,55 im Kopf, die ich in 18 für den 14er bezahlt habe, das wären für den aktuellen Jahrgang ab Hof auch 33 % mehr als zuletzt. Ob das noch moderat ist, muß jeder selbst beurteilen. Aber vielleicht ist er ja auch 33 % besser als der 14er, wer weiß? Allein mir fehlt der Glaube...

Hallo Forum,

nachdem die traditionelle Keller-Open -Verkostung heuer leider ausfallen mußte,habe ich auch wohl keine Gelegenheit, die Keller-GGs vorab zu verkosten. Schade, aber bei den 19er GGs ist das Risiko sehr gering.
Die bestellten Weine ( immer ab Weingut ) habe ich als langjähriger Kunde fast immer vollumfänglich erhaltenund diese genauso vollumfänglich selbst genossen bzw. auf Dauer eingelagert ( bei konstanten 8 Grad ).

So haben Keller-GGs eine Anteil von gut 5o% in meinen Weinbeständen erreicht, den Rest teilen sich die Nahe, ein bißchen Pfalz ( aber nicht aus 2018) und die Ruwer.

Auf die zweite und dritte Liga verspüre ich keine Lust mehr, zum ausgiebigen Testen fehlt mir auch die Zeit.

Und für den großen Weindurst haben sich der "von der Fels", der Mineral ( E-S), der Tonschiefer ( Dönnhoff) und der Schieferkristall ( Tyrell ) bei mir etabliert.

Und da ich Winzer als unbedingt systemrelevant ansehe, werde ich auch nicht über ihre Preispolitik meckern.Warum ich das Bestellrisiko für die 19er Keller-GGs als sehr gering einschätze:
Dann probieren sie doch mal den 19er "von der Fels". Da braucht man fast kein GG mehr......

Gruß Leo

Hallo Erich,
hallo Peter,

ob das 2019er GG 33% ( im Durchschnitt 6,7%/Jahr ) besser ist als das 14er weiß ich nicht,
aber mit Sicherheit 2€ ( 3,6% ) besser als das 2018er

Gruß Adi