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Grosse Gewächse 2014 - Vorpremiere

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Markus Vahlefeld

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Grosse Gewächse 2014 - Vorpremiere

BeitragMo 24. Aug 2015, 07:33

Liebes Forum,

heute und morgen findet die Vorpremiere der VDP.GGs in Wiesbaden statt. Da ich beide Tage am Verkosten bin, werde ich, so gut es geht, einige Eindrücke hier schildern können, bevor meine Kolumne auf der HuffPo die vorläufigen Schlüsse ziehen wird.

Sollte es bestimmte Interessen geben - einzelne Weine, Winzer, Rebsorten -, kann ich sie gerne in den Verkostungsablauf einbauen, bräuchte dazu aber euer geschätztes Feedback. Da der Montag der Tag der größten Neugier ist, werde ich auf Wünsche von euch eher am Dienstag eingehen können.

Verkostet werden Silvaner und Riesling aus 2014 und Lemberger und die Burgundersorten aus 2013. Also los, wer hat Interesse an den GGs?

MV
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Birte

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Re: Grosse Gewächse 2014 - Vorpremiere

BeitragMo 24. Aug 2015, 07:44

Ich freue mich sehr auf Deine Berichte! Spezielle Wünsche habe ich nicht.

Grüße
Birte
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Jochen R.

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Re: Grosse Gewächse 2014 - Vorpremiere

BeitragMo 24. Aug 2015, 09:33

Hallo Markus,
mich würden der Fellbacher Lämmler Spätburgunger GG 2013 sowie der
Fellbacher Lämmler Riesling GG 2014 von Schnaitmann interessieren.

Viele Grüße,
Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
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Rieslunder

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Re: Grosse Gewächse 2014 - Vorpremiere

BeitragMo 24. Aug 2015, 09:45

Interesse auf jeden Fall, Vorlieben keine. Freue mich auf deine Eindrücke...
Cheers,
Martin
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Markus Vahlefeld

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Re: Grosse Gewächse 2014 - Vorpremiere

BeitragMo 24. Aug 2015, 10:25

(Auch wenn ich nicht gkleich auf die Vorschläge eingehe, ich habe sie wahrgenommen und versuche, sie zu berücksichtigen).

Ich steige gleich mal in die Vollen ein. Eine der Regionen, die mich am meisten interessieren in 2014, ist die Nahe. Was ich auf der Prowein und der Mainzer Weinbörse von dort probieren konnte, war mehr als nur aller Ehren wert. Schäfer-Fröhlich und Emrich-Schönleber streiten ja momentan um die Krone des Anbaugebietes, während Dönnhoff als primus inter pares über allem steht. Wer mich jedoch aus 2014 mehr als nur überrascht hat, das war Diel. Seit Caroline das Gesicht für die Dielschen Weine ist, sind die Rieslinge mutiger, kantiger, verwegener geworden. Bis hoch zu den Ortsweinen war Diel für mich die Kollektion des Jahres 2014. Ich bin sehr gespannt, ob dieser Höhenflug sich mit den Grossen Gewächsen fortsetzt.

Wie jedes Jahr probiere ich nach der vom VDP zur Verfügung gestellten Excel-Liste und blende die Spalte mit den Weingutsnamen aus, um zumindest den hauch einer Blindverkostung zu haben. Auch beim Einschenken schaue ich absichtlich nicht hin, was von den einschenkenden Damen und Herren hoffentlich nicht als Desinteresse oder Unhöflichkeit gewertet wird. Wer die Anbaugebiete und die Lagen ein wenig kennt (diese Spalte lasse ich sichtbar), kann natürlich oftmals die Weingüter trotzdem zuordnen, gerade wenn es nur einen Weine aus der Lage jeweiligen gibt. Aufgedeckt wird erst, wenn ich mit dem jeweiligen Flight durch bin.
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mixalhs

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Re: Grosse Gewächse 2014 - Vorpremiere

BeitragMo 24. Aug 2015, 10:31

Wenn das Silvaner-GG vom Iphöfer Echterberg "Im Frohntal" von Johannes Arnold gut ausgefallen ist, würde ich mich über einen Hinweis freuen.
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Markus Vahlefeld

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Re: Grosse Gewächse 2014 - Vorpremiere

BeitragMo 24. Aug 2015, 13:02

Mit der Nahe und Rheinhessen bin ich durch. Fazit? Natürlich viel zu früh, um bereits für alle Weinanbaugebiete irgendetwas zu sagen. ABER: an Rhein und Nahe gibt es in 2014 fast keine Ausfälle, was mich ziemlich überrascht, gilt doch 2014 als sehr schwieriges Jahr mit einem enorm kleinem Reifefenster. Und außer ein paar Weine, denen man eine versuchte Schönung anmerkt, ist der Rest auch auf „natürlichem“ Wege entstanden. Aber das ist ja die Tendenz der ganzen letzten Jahre: die deutschen Winzer kommen immer besser mit auch widrigen Umständen zurecht.

Beide Regionen sind stark, aber die Nahe, so leid es mir für Rheinhessen tut, ist einfach stärker. Mit Dönnhoff (ein tolles Dellchen!), Emrich-Schönleber (zu diesem Zeitpunkt etwas zerrissen) und Schäfer-Fröhlich ist da natürlich die deutsche Weinspitze auf engstem Raum zusammen. Und Diel zieht absolut auf. Das Goldloch von Diel ist einfach ein Wein mit Würze und grandiosem Zug. Übrigens: Gut Hermannsberg hat keine Weine angestellt. Weiß jemand, ob die einfach spät dran sind oder ob sie in 2014 komplett auf GGs verzichten?

Für mich persönlich ist der Stil von Schäfer-Fröhlich nicht mein Lieblingsstil. Er trimmt seine Weine schon sehr stark auf „stinkig“. ABER: was Tim Fröhlich aus 2014 auf die Flasche gebracht hat, ist bisher die stärkste Kollektion. Diesen leicht käsigen Ton, der seine Rieslinge auszeichnet, macht sie alle blind erkennbar. Aber was sich dann im Mund abspielt, ist schlichtweg sensationell: Reife, Würze, Länge, Nachhall, Reintönigkeit… wirklich, das ist so großes Kino!!! und seinem Felseneck habe ich mit 97 Punkten die bisherige Höchstwertung gegeben. Damit steht er aber auch singulär.

Rheinhessen zeigt sich gewohnt volatiler, wobei auch hier keine wirklichen Ausfälle mehr zu verzeichnen sind. Selbst einer dieser ewigen Wackelkandidaten - Prinz Salm - schafft es, mit den 2014ern Weine zu präsentieren, die zumindest sauber und trinkbar und nicht von diesen versucht weggegschönten Fäulnistönen dominiert sind. Ein härteres Qualitätsmanagement seitens des VDP scheint langsam zu greifen.

Sehr, sehr stark in 2014 ist Daniel Wagner-Stempel, der mit seinem Heerkretz vielleicht sogar den größten Wein aus Rheinhessen abgeliefert hat. Keller ist wieder mal mit nur einem Wein vertreten - dem Hubacker -, der jedoch so kompromisslos, kantig und steinig daherkommt, dass man auf die restlichen Weine sehr gespannt sein darf. Die Wittmannschen Weine sind etwas durchwachsen, das Brunnenhäuschen hat einen irritierenden Honigton in der Nase, der so gar nicht zu dem kargen Körper passen will, dafür sind aber sein Kirchspiel und sein Morstein von derart kompakter Machart, dass wieder mal diese Wittmannsch-buddhistische „nothingness“ durchscheint, die zwar nichts zeigt, aber dennoch auf einer höheren Ebene ahnen lässt, dass alles da ist. Mir gefällt es, auch wenn es eher kompliziert wirkt.

Wenn ich die Battenfeld-Spanierschen und Kühling-Gillotschen Weine außen vor lasse, habe ich mit dem Heerkretz immerhin 95 punkte gezückt. Der Morstein von Wittmann bekam 94.

Stay tuned.
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Bibbel

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Re: Grosse Gewächse 2014 - Vorpremiere

BeitragMo 24. Aug 2015, 15:47

mixalhs hat geschrieben:Wenn das Silvaner-GG vom Iphöfer Echterberg "Im Frohntal" von Johannes Arnold gut ausgefallen ist, würde ich mich über einen Hinweis freuen.


Arnold ist am Samstag in einer Galerie in Mitte zu verkosten. Siehe hier:

http://www.vdp.de/fileadmin/user_upload ... Berlin.pdf

Ansonsten sehen wir uns bei Schmidt, denke ich mal?
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mixalhs

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Re: Grosse Gewächse 2014 - Vorpremiere

BeitragMo 24. Aug 2015, 16:04

Ja, JanineBean. Leider kann ich es zeitlich nicht einrichten hinzugehen. Von Johannes Arnold gab es einige grandiose Weine zu sehr günstigen Preisen, z.B. Silvaner GG 2008, eine trockene Riesling -Spätlese vom Echterberg 2009 mit null Gramm Restzucker und einen feinen 2010er Silvaner Kabinett trocken. Seitdem haben mich die Weine nicht mehr so überzeugt. Ich finde den Winzer und seine Familie sehr sympathisch und wünsche ihm, dass der neue Jahrgang toll gelungen ist.
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mha71

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Re: Grosse Gewächse 2014 - Vorpremiere

BeitragMo 24. Aug 2015, 16:25

Hallo Markus,

kannst Du auch was zu den Weinen von Johan Baptist Schäfer sagen? Wie ordnen die sich dieses Jahr an der Nahe ein?
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