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Große Gewächse 2013

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Gerald

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Re: Große Gewächse 2013

BeitragFr 12. Sep 2014, 14:04

Was allerdings die Bewertungen des Falstaff betrifft, scheint mir, dass dort österreichische Weine ganz grundsätzlich zwei bis vier Punkte Bonus gegenüber ihren ausländischen Pendants bekommen. Irgendwie ist die österreichische Weinpresse so etwas wie die fünfte Kolonne des ÖWM :twisted:


kann gut sein. Aber warum sind die deutschen Leser dann so dumm und bezahlen auch noch freiwillig Geld für das Machwerk? :D

Schlimmer noch - wenn ich mich richtig entsinne, ist es doch das einzige Printmedium zum Thema in D, das sogar zulegen kann. :o

Grüße,
Gerald
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octopussy

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Re: Große Gewächse 2013

BeitragFr 12. Sep 2014, 14:08

Der Text und die Notizen sind von Ulrich Sautter, der erstens durchaus Renommée als Autor zu Weinthemen hat und zweitens Deutscher ist.

Am Ende liegt die Wahrheit im Glas, aber was ist denn daran verwunderlich, wenn der höchstbepunktete Wein aus einem Jahr, in dem das Wetter unbestreitbar überwiegend schlecht war, "nur" 94 Punkte hat? Das ist doch eigentlich recht viel.

Zum Kugeln angesichts ihrer Ehrlichkeit und auch hilfreich finde ich die Notizen von Ollie.
Beste Grüße, Stephan
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Herr S.

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Re: Große Gewächse 2013

BeitragFr 12. Sep 2014, 14:17

octopussy hat geschrieben: Zum Kugeln angesichts ihrer Ehrlichkeit und auch hilfreich finde ich die Notizen von Ollie.


100% d'accord.
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UlliB

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Re: Große Gewächse 2013

BeitragFr 12. Sep 2014, 15:06

octopussy hat geschrieben:Der Text und die Notizen sind von Ulrich Sautter, der erstens durchaus Renommée als Autor zu Weinthemen hat und zweitens Deutscher ist.

Am Ende liegt die Wahrheit im Glas, aber was ist denn daran verwunderlich, wenn der höchstbepunktete Wein aus einem Jahr, in dem das Wetter unbestreitbar überwiegend schlecht war, "nur" 94 Punkte hat? Das ist doch eigentlich recht viel.

Ich sag ja nicht dass die Bepunktung des Falstaff für Deutschland zu niedrig ist - sondern die für Österreich zu hoch ;)

Gruß
Ulli
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Gerald

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Re: Große Gewächse 2013

BeitragFr 12. Sep 2014, 15:16

Ich sag ja nicht dass die Bepunktung des Falstaff für Deutschland zu niedrig ist - sondern die für Österreich zu hoch ;)


OK, also sind die Österreicher schuld, die das Heft kaufen. Puuh, zum Glück habe ich mein Abo ja schon vor Jahren storniert. ;)

Allerdings kann ich ja jederzeit z.B. den Weinguide von 2008 nehmen - steht ohnehin fast dasselbe drin wie im aktuellen Exemplar ...

Grüße,
Gerald

P.S. Zu den Falstaff-Punkten beim Discounter siehe z.B. hier: https://themen.hofer.at/weingenuss/html ... s_1231.htm
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Markus Vahlefeld

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Re: Große Gewächse 2013

BeitragSa 13. Sep 2014, 12:52

Naja, da ist zum einen der Falstaff, der ganz jahrgangsunabhängig Rieslingen aus Deutschland hohe Punkte verwehrt. Das hat mit dem schwierigen Jahrgang 2013 sehr wenig zu tun. Gab es je einen "perfekteren" Jahrgang als 2012? Die Bewertungen beim Falstaff dürften ähnlich "euphorisch" ausgefallen sein. Trockener Riesling aus D hört grundsätzlich bei 95 Punkten auf. Das Spiel kennen wir doch aus anderen Medien. Und das ist das andere: mit Punkten über 95 für trockene deutsche Weine macht man sich unseriös. DAS finde ich unseriös :?

Ich bleibe dabei: 2013 war schwierig und in der Breite der GGs eher durchwachsen. Einzelne Weine waren dennoch traumhaft.

Und bitte nicht vergessen: 2008 wurde runtergeschrieben, 2010 als A r s c h jahr bezeichnet. Und 2013 widerfährt ein ähnliches Schicksal. Ich halte das für verfehlt.

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Ollie

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Re: Große Gewächse 2013

BeitragSa 13. Sep 2014, 13:13

Dass sich 2013 kein Winzer dazu durchringen konnte, einfach mal kein GG zu fuellen, wird in die Geschichte eingehen als verpasste Chance, den Markt enger zu machen und dem Qualitaetsanspruch mehr Ernsthaftigkeit zu verleihen. 40-Euro-Weine unter 90 Punkten braucht kein Mensch. Da hilft auch kein Falstaff-Bashing.

Andererseits: werden sie halt burgundischer, die GGs. :evil:

Cheers,
Ollie
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Markus Vahlefeld

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Re: Große Gewächse 2013

BeitragSa 13. Sep 2014, 13:27

Ollie, ein Haufen GGs wurden in 2013 NICHT gefüllt. Baron Knyphausen beispielsweise hat in 2013 nur ein einziges GG gefüllt (statt normalerweise vier). Und selbiges gilt für noch einige Weingüter mehr.

Und nochmals: die GGs aus 2013 sind durchaus satisfaktionsfähig, auch wenn es in der Breite nicht die Spitze ist :lol:

Und noch ein Beispiel: der Rheingau hat mit den GGS aus 2013 sicher das beste Jahr der letzten Dekade abgefüllt.

Ich behaupte, wer 2013 rigoros verschmäht, wird sich später darüber ärgern. Mein letzter Jahrgang, den ich aufgrund der Witterung und der ersten Weine verschmäht habe, war 2008. Heute bereue ich es sehr, denn die 2008er haben sich fulminant entwickelt.
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Ollie

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Re: Große Gewächse 2013

BeitragSa 13. Sep 2014, 14:37

Markus, ich glaube nicht, dass sich diejenigen 2013er GGs, die sich jetzt als "nur ordentlich" darstellen, irgendwann einmal als superduper entpuppen werden; das waere angesichts der Qualitaeten im Basisssegment auch hochgradig unplausibel. Natuerlich kann ich mich irren, keine Frage, aber was verpasse ich denn im schlimmsten Fall? Den doch nicht ganz schlechtesten* Jahrgang aller Zeiten? Mit diesem Risiko kann ich leben.

Die positive Berichterstattung ueber "den Rheingau" (tatsaechlich treiben fast nur der Ruedesheimer Berg und stark quarzit- und/oder schieferhaltige Lagen die Story) hat vielleicht auch etwas mit dem Verhaeltnis von Sau und Dorf zu tun. Es werden doch nur die ueblichen Namen genannt (Ausnahme: dieses Jahr von Oetinger, letzes Jahr Prinz). Fehlt nur noch, dass man Breuer ganz brauchbare Weine nachsagt. Plus ca change, plus ca reste la meme chose.

Cheers,
Ollie

*Ich rede hier nur von subjektiven Geschmackseindruecken. Aller Wertungen nur gueltig in meinem Referenzsystem.
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Bibbel

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Re: Große Gewächse 2013

BeitragSa 13. Sep 2014, 19:36

Ist doch immer das Gleiche, Ollie. Die, die irgendwie mit dem Weinbusiness verbandelt sind, sehen das Jahr für Jahr euphorischer als wir Konsumenten, manchmal auch Rieslingliebhaber genannt. Die Diskussion hatten wir bei so mancher Cup-Verkostung. In diesem Jahr ist das alles etwas extremer. Nach dem Besuch der GG-Verkostung am letzten Montag in Berlin und anschließender Weinverkostungs- und Kaufreise im Rheinhessischen wäre ich fast bereit, die Rolle des Captains zu spielen und von A...Jahrgang zu reden. In der Breite wäre das vielleicht sogar berechtig.

Es gibt aber auch, wie injedem Jahr, herausragende Weine. Diesmal für meinen Geschmack nicht immer die üblich Verdächtigen, schon gar nicht kollektionsweise. Es gilt zu probieren, probieren und noch mal probieren. Blind kaufe ich heuer nicht eine Flasche.

Überraschungen bleiben da nicht aus. Ich habe doch tatsächlich ein GG aus dem Rheingau gekauft: Schlossberg von B. Ress, und weil ich gerade da war, und er sich in Berlin so gut präsentierte, den 12er Nussbrunnen gleich dazu. Und da wären wir schon beim Fazit. Bei meinen Käufen vor Ort handelt es sich diesmal zu 75% um 2012er. Komisch das die noch so vorrätig sind. Verstehe wer will, das bei manchen Händlern bspw. das GG Morstein 2013 von Wittmann ausverkauft ist, der 2012er aber zum gleichen Preis noch lieferbar.
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