Seite 2 von 2

Re: Weißburgunder vs. Grauburgunder

BeitragVerfasst: Mi 24. Mai 2017, 19:17
von OsCor
Hallo Oswald,

m.M.n. ist gut gemachter GB essenstechnisch eine absolute Allzweckwaffe, egal ob Fisch, Huhn oder auch Wildragout - passt (fast) immer.

Hallo Ralf,

mixalhs schrieb immerhin von einem 2010 Spätlese trocken. Da hätte ich jetzt eine Geschmacksfülle erwartet, die ein Hähnchen überfordert - Bärlauch hin, Bärlauch her :)
Grundsätzlich widersprechen will ich dir gar nicht, die Weinbegleitung unseres Mittagessens war schon häufig ein GB, aber halt einer aus 2014 oder 2015 - und mir fehlte da gelegentlich bei den WG-Kaiserstühlern schon ein wenig eine spritzige Säurekomponente.

Gruß
Oswald

Re: Weißburgunder vs. Grauburgunder

BeitragVerfasst: Do 25. Mai 2017, 09:14
von EThC
Bei Grauburgundern aus Winzergenossenschaften hege ich schon einen gewissen Generalverdacht, daß diese mit einer "milden Säure" daherkommen, in warmen Jahren erst recht. 2010 hat jahrgangsbedigt tendenziell höhere Säurewerte, das hebt auch Spätlesen häufig auf die frische Seite.

Re: Weißburgunder vs. Grauburgunder

BeitragVerfasst: Sa 27. Mai 2017, 12:40
von Georg R.
Die Weine von den Winzergenossenschaften haben durchaus gute Säurewerte, nur wird dies meist durch eine relativ hohe Restsüsse z.T. wieder geschluckt. Ich vermute daß dadurch dieser Eindruck entsteht.

Wahrscheinlich will oder muß man immer noch die Kundschaft bedienen, welche früher halbtrockene Weine bevorzugte.


Zu den Unterschieden WB - GB...wenn ich pauschalisieren müsste:

WB ist auf Grund seiner geringeren Aromatik der bessere Solowein, GB der bessere Essensbegleiter.
Will man einen wirklich großen Wein machen, ist der GB seinem weißen Bruder überlegen.

Re: Weißburgunder vs. Grauburgunder

BeitragVerfasst: Sa 27. Mai 2017, 15:47
von EThC
Na ja, ich kenne genügend Beispiele wirklich großer WB's, vor allem auch solche, bei denen meiner Meinung nach der GB hausinterm weit unterlegen ist. Pauschalieren hilft hier nicht. WB ist auch nicht per se mit geringerer Aromatik gesegnet, ich mache hier meist -was die Komplexität angeht- die genau gegenteilige Erfahrung.
Und was die Säure angeht: der Gehalt isoliert betrachtet ist nicht aussagefähig, es kommt immer auf die Balance von Säure und Extrakt an. Und wenn diese Balance nicht paßt, ist häufig die Säure einfach zu schwach auf der Brust...