Also wenn ich unsere, die erzeugt Arndt Köbelin nur für uns, gibt es auch nicht am Weingut, trockene Scheurebe sehe, dann würde ich die Aromatik auch im trockenen Bereich mit SB vergleichen, sie ist sicher nicht exakt die selbe aber doch ähnlich. Es kommt natürlich immer darauf an mit welchen internationalen SBs man diese dann vergleicht, trockener SB schmeckt ja auch nicht immer exakt gleich, ob man einen hochklassigen Sancerre im Glas hat oder einen Cloudy Bay, da liegen schon auch Welten dazwischen, was einem besser gefällt muss man halt selbst herausfinden.
Ich bin übrigens nicht der Meinung, dass Scheurebe im restsüßen Bereich so vorteilhaft ist, mir sind fast alle Ergebnisse deutlich zu parfümiert, die erste Nase oft beeindruckend, aber dann schnell langweilig. Bei den edelsüßen Weinen sehe ich das etwas anders, da kann die Fruchtaromatik gerade bei gereiften Exemplaren sehr spannend sein. Für mich sind die trockenen Scheureben und Sauvignon Blancs deutlich spannender als restsüße Weine, vor allem, wenn der Erzeuger nicht auch noch die Frucht forciert.
Zum Thema Rebsortenvielfalt in D, das hat natürlich auch mit der Selbstvermarktung in Deutschland zu tun, wenn man da seinen Schwerpunkt hat, muss man seinen Kunden auch Sancerre-Verschnitte, Bordeaux-Verschnitte, Rioja-Verschnitte anbieten um sie bei der Stange zu halten. Die Sache mit dem einen Hauswein, den man dann jeden Tag trinkt ist halt auf dem Rückzug. Will sich ein Winzer auf einen Stil spezialisieren geht für ihn halt kein Weg am Handel und der Gastronomie vorbei.
Es hat also auch mit der Vermarktungsstruktur eines Betriebs zu tun ob er viele internationale Rebsorten zusätzlich anbieten will oder muss.
Und es hat auch ein wenig mit der Innovationsfreude und der Experimentierfreude der deutschen Winzer zu tun, wenn man es etwas negativer ausdrücken will, mit der mangelnden Sicherheit, was die Kunden wünschen