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Sauvignon Blanc aus Deutschland

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MichaelWagner

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Re: Sauvignon Blanc aus Deutschland

BeitragMo 26. Aug 2013, 21:23

Hi Alas,

Ist nicht so ganz flach, aber auf der den Steillagen gegenüberliegenden moselseite. Anschwemmboden und gute Sonnenausrichtung. Habe da gute Erfahrungen mit "allem was nicht Riesling ist" ( Muskateller, Gewürztraminer, Frühburgunder). Habe 2 alte Bacchus-Weinberge erstanden, die gerodet werden.

Gruß, Michael
wenns läuft, dann läufts. Aber bis es läuft, dauerts...
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mixalhs

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Re: Sauvignon Blanc aus Deutschland

BeitragMo 26. Aug 2013, 21:44

MichaelWagner hat geschrieben:Ist nicht so ganz flach, aber auf der den Steillagen gegenüberliegenden moselseite. Anschwemmboden und gute Sonnenausrichtung. Habe da gute Erfahrungen mit "allem was nicht Riesling ist" ( Muskateller, Gewürztraminer, Frühburgunder). Habe 2 alte Bacchus-Weinberge erstanden, die gerodet werden.
Gruß, Michael



??????????????????????????

Und was hat das mit Sauvignon Blanc aus Deutschland zu tun? Ich hatte gedacht, dass ich hier zu diesem Thema Informationen, Meinungen etc. bekommme. Stattdessen: auf Anschwemmböden wachsende Bacchusreben?

Macht doch mal einen Thread für auf Anschwemmnöden wachsende Bacchusreben auf! Etwas speziell, aber dort können sich dann die Eingeweihten treffen.

BITTE ZURÜCK ZUM THEMA !
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Alas

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Re: Sauvignon Blanc aus Deutschland

BeitragMo 26. Aug 2013, 22:29

mixalhs hat geschrieben:BITTE ZURÜCK ZUM THEMA !


Lies die vorherigen Beiträge. Vielleicht klingelt es dann. :roll:

Hallo Michael!

Was ich dich noch fragen wollte: Gibt es dass, was dir vorschwebt, du in SA getrunken hast, in Deutschland zu kaufen?

Gruß

Alas
wat den een sien uhl is den annern sien nachtigall
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octopussy

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Re: Sauvignon Blanc aus Deutschland

BeitragDi 27. Aug 2013, 08:30

mixalhs hat geschrieben:Und was hat das mit Sauvignon Blanc aus Deutschland zu tun? Ich hatte gedacht, dass ich hier zu diesem Thema Informationen, Meinungen etc. bekommme.

BITTE ZURÜCK ZUM THEMA !

Zurück zum Thema. Was Michael Wagner sagt:

Michael Wagner hat geschrieben:Habe beim Sauvignon blanc das Gefühl, dass sehr selten "das Potenzial" voll ausgeschöpft wird. Es gibt sie ja mittlerweile nahezu überall, meist jedoch eher so die "Gutswein-Variante" als netten QbA.


finde ich nachvollziehbar. Während in der Steiermark mit dem STK-Verband und deren Klassifikationssystem Lagen-Sauvignon Blancs und Sauvignon Blancs mit Alterungspotenzial Bedeutung beigemessen wird und an der östlichen Loire ebenfalls Wert auf Lagen-Sauvignon Blancs gelegt wird, scheint mir in Deutschland eine entsprechende Entwicklung erst am Anfang zu stehen. Wie Michael sagt, erzeugen ja die allermeisten Weingüter, die SB im Angebot haben, "nur" eine Gutswein-Variante oder einen "Marken-Sauvignon Blanc": Knipser, Zelt, Mosbacher, Bassermann-Jordan, von Buhl, Markus Schneider, Christian Heußler, um nur ein paar Pfälzer Vertreter zu nennen.

So langsam sieht man aber eine größere Ausdifferenzierung: es kommen die ersten Lagen- bzw. Boden-Sauvignon Blancs auf den Markt (z.B. Oliver Zeter), bei denen die Lage bzw. der Boden genannt wird, teils gibt es bei einem Weingut mehrere SBs, die unterschiedlich ausgebaut wurden (z.B. Stahltank vs. Holzfass). Fakt dürfte aber sein, dass die allermeisten SB-Anpflanzungen in Deutschland noch recht jung sind. Ich würde mal vermuten, dass die ältesten SB-Reben in Deutschland nicht wesentlich älter als 20 Jahre sind (Beispiel: Knipser begann 1993 mit SB im Versuchsanbau) und das Durchschnittsrebalter sich eher irgendwo zwischen 5 und 15 Jahren bewegt. Aber hierzu konnte ich keine offiziellen Zahlen finden.

Die deutschen Sauvignon Blancs, die nicht auf den schnellen Genuss, sondern auf eine Entwicklung über mehrere Jahre hinweg hin vinifiziert werden, dürfte man aktuell noch an zwei oder drei Händen abzählen können (wenn überhaupt). Der Knipser-Sauvignon Blanc, der für mich bislang so eine Art Prototyp des deutschen Sauvignon Blanc ist, altert zum Beispiel nicht sonderlich gut, wie ich schon feststellen konnte. Soll er aber wahrscheinlich auch nicht.

Mir würde es jedenfalls durchaus gefallen, wenn mehr deutsche Winzer sich dem Sauvignon Blanc etwas näher widmen und sich gewisse regionale Stilistiken herausbilden.
Beste Grüße, Stephan
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Einzelflaschenfreund

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Re: Sauvignon Blanc aus Deutschland

BeitragDi 27. Aug 2013, 14:00

Hi,

grundsätzlich vertrete ich schon länger die Ansicht, die kürzlich auch Dirk Würtz an anderer Stelle verlauten ließ: In D ist die Scheurebe oft der bessere Sauvignon Blanc. Allerdings gestehe ich, dass mir eben auch generell das Geschmacksbild des SaBl nicht ganz so sehr gefällt.
Allerdings hatte ich z. B. neulich mal eine Flasche "G" auf dem Tisch, der (die namentliche Anlehnung an den "Y" von d'Yqem lässt es erahnen) als trockene Entsprechung zum Sauternes Chateau Guiraud verkauft wird. Und der besteht eben nur zum 80% aus SaBl und zu 20% aus Semillon. Das Mischungsverhältnis mag nicht der einzige Grund sein, aber diese Cuvettierung kommt meinem Geschmack doch möglicherweise deutlich besser entgegen. Daher die Frage: Wird auch in D Semillon angebaut und kennt jemand deutsche SaBl/Semillon-Cuvees?

Viele Grüße
Guido

(Edit: Guiraud, nicht Giraud)
Zuletzt geändert von Einzelflaschenfreund am Di 27. Aug 2013, 19:23, insgesamt 1-mal geändert.
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octopussy

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Re: Sauvignon Blanc aus Deutschland

BeitragDi 27. Aug 2013, 17:23

Einzelflaschenfreund hat geschrieben:Daher die Frage: Wird auch in D Semillon angebaut und kennt jemand deutsche SaBl/Semillon-Cuvees?

Hallo Guido,

die Sorte ist jedenfalls nicht für Qualitätsweine zugelassen. Es gibt offenbar einen Semillon feinherb vom Römergut Moll in St. Martin (Südpfalz). Aber gesehen habe ich den noch nie.

Einzelflaschenfreund hat geschrieben:grundsätzlich vertrete ich schon länger die Ansicht, die kürzlich auch Dirk Würtz an anderer Stelle verlauten ließ: In D ist die Scheurebe oft der bessere Sauvignon Blanc.

Ich halte diese Aussage jedenfalls im Hinblick auf die knackig-frischen Basis-SBs für vertretbar und würde sie glatt teilen. Ich frage mich aber, ob man wohl SB und Scheurebe überhaupt noch vergleichen würde, wenn beide Sorten vermehrt trocken "für Weinnerds" erzeugt werden würden. Will heißen: Anpflanzung in geeigneten und auch guten Lagen (nicht solchen Lagen, die für andere Weine zu schade sind), auf geeigneten Böden. 20 oder 30+ Jahre alte Reben. Reduzierter Ertrag. Spontanvergärung. Längerer Ausbau auf der Feinhefe. Ich kann das nicht beurteilen, weil die entsprechenden Versuchsobjekte fehlen. Aber ich stelle die Frage einfach mal in den Raum.
Beste Grüße, Stephan
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UlliB

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Re: Sauvignon Blanc aus Deutschland

BeitragDi 27. Aug 2013, 20:38

octopussy hat geschrieben:Fakt dürfte aber sein, dass die allermeisten SB-Anpflanzungen in Deutschland noch recht jung sind. Ich würde mal vermuten, dass die ältesten SB-Reben in Deutschland nicht wesentlich älter als 20 Jahre sind (Beispiel: Knipser begann 1993 mit SB im Versuchsanbau) und das Durchschnittsrebalter sich eher irgendwo zwischen 5 und 15 Jahren bewegt. Aber hierzu konnte ich keine offiziellen Zahlen finden.


Die offizielle Rebsortenzulassung bekam SB in Württemberg 1999, in Rheinland-Pfalz in 2001, und im Rheingau in 2003. Vorher gab es nur Versuchsanbau, im Jahr 2001 waren in Deutschland gerade mal 30 Hektar im Anbau; Deine Vermutung dürfte also richtig sein. Quellen findest Du hier und hier . Das zweite Link führt übrigens zu einer Diplomarbeit einer nicht ganz unbekannten Autorin.

octopussy hat geschrieben: Ich frage mich aber, ob man wohl SB und Scheurebe überhaupt noch vergleichen würde, wenn beide Sorten vermehrt trocken "für Weinnerds" erzeugt werden würden.


Zu Scheurebe ist noch anzumerken, dass die auch absolut geniale Süßweine ergeben kann. Früher gab es bei Müller-Catoir regelmäßig Auslesen und auch mal Beerenauslesen aus Scheu mit wirklich unglaublichem Tiefgang und langer Haltbarkeit, und auch heute noch gibt es sehr gute süße Exemplare von Pfeffingen/Eymael. Ich denke schon, dass die Rebsorte ganz enormes Potential hat, und das man nicht automatisch davon ausgehen kann, dass Sauvignon blanc mit ausreichendem Rebalter, von passenden Böden und durch den Winzer sorgfältig gepflegt, in jedem Fall den besseren Wein ergeben wird.

Gruß
Ulli
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mixalhs

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Re: Sauvignon Blanc aus Deutschland

BeitragDi 27. Aug 2013, 20:52

... jaja , die Scheurebe, universell als "crowd pleaser" à la Seehof oder als Paradebeispiel deutscher Süßweinkultur.

Gibt es eigentliche SB-Auslesen oder vielleicht sogar Beeren- oder Trockenbeerenauslesen vom Sauvignon Blanc? Das wär' mal spannend.
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octopussy

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Re: Sauvignon Blanc aus Deutschland

BeitragDi 27. Aug 2013, 21:09

mixalhs hat geschrieben:Gibt es eigentliche SB-Auslesen oder vielleicht sogar Beeren- oder Trockenbeerenauslesen vom Sauvignon Blanc? Das wär' mal spannend.

Hallo mixahls,

ja, allerdings ist es offenbar recht schwierig, aus Sauvignon Blanc Süßweine zu erzeugen, hat mir mal ein Sommelier gesagt, der den folgenden Wein servierte. Ich habe allerdings vergessen, was der Grund für diese Schwierigkeiten ist.

Bild

UlliB hat geschrieben:Zu Scheurebe ist noch anzumerken, dass die auch absolut geniale Süßweine ergeben kann. Früher gab es bei Müller-Catoir regelmäßig Auslesen und auch mal Beerenauslesen aus Scheu mit wirklich unglaublichem Tiefgang und langer Haltbarkeit, und auch heute noch gibt es sehr gute süße Exemplare von Pfeffingen/Eymael. Ich denke schon, dass die Rebsorte ganz enormes Potential hat, und das man nicht automatisch davon ausgehen kann, dass Sauvignon blanc mit ausreichendem Rebalter, von passenden Böden und durch den Winzer sorgfältig gepflegt, in jedem Fall den besseren Wein ergeben wird.


Hallo Ulli,

da möchte ich dir nicht widersprechen. Ich bin großer Fan süßer Scheureben, v.a. von besagtem Weingut Pfeffingen (muss mal wieder nachlegen). Ich kann mir auch gut vorstellen, dass auch trockene Scheureben im "Weinnerd-Stil" großartige Ergebnisse erzielen, u.U. bessere als mit SB. Was ich sagen wollte, ist, dass u.U. die Aromatik von Sauvignon Blanc und Scheurebe im trockenen "Weinnerd-Stil" viel weiter auseinandergeht als das im frischen, knackigen Stil für den Frühlingsgenuss der Fall ist. Aber das ist Spekulation.
Beste Grüße, Stephan
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Bernd Schulz

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Re: Sauvignon Blanc aus Deutschland

BeitragDi 27. Aug 2013, 21:44

Was ich sagen wollte, ist, dass u.U. die Aromatik von Sauvignon Blanc und Scheurebe im trockenen "Weinnerd-Stil" viel weiter auseinandergeht als das im frischen, knackigen Stil für den Frühlingsgenuss der Fall ist.


Hallo Stephan,

nach meinen Erfahrungen verhält sich das so! Die anspruchsvollen trockenen Scheureben, die ich bislang verkostet habe, waren von der typischen Sauvignon-Blanc-Aromatik ziemlich weit entfernt. So hätte man z.b. Laibles trockene Spätlese aus dem Plauelrain oder die ebenfalls hervorragende trockene Spätlese aus dem Escherndorfer Lump von Walter Erhard (Franken ist, wenn man mich fragt, überhaupt DAS Anbaugebiet für gehobene trockene Scheureben) kaum mit einem Sauvignon Blanc verwechseln können.

Trotzdem brauche ich zu meinem Glück einen deutschen Sauvignon Blanc ebensowenig wie einen deutschen Merlot. Ich bin durchaus für eine gewisse Rebsortenvielfalt, aber wenn ich einen Nebbiolo trinken will, greife ich zum Original und nicht zu einem Abklatsch aus der Pfalz. Eine vernünftige Beschränkung ist einem einigermaßen konturierten Profil sehr zuträglich - aus gutem Grund hütet man sich an der Loire davor, mit Riesling herumzuspielen. Nur wir haben inzwischen nahezu jede internationale Erfolgssorte in unseren Wingerten stehen. Deutscher Sauvignon Blanc, deutscher Cabernet, deutscher Sangiovese, deutscher Chardonnay - geh mir wech damit :evil: !

Man muss nicht alles machen, was geht.

Beste Grüße

Bernd
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