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Sauvignon Blanc aus Deutschland

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Alas

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Re: Sauvignon Blanc aus Deutschland

BeitragDi 27. Aug 2013, 22:37

Hallo!

Meiner Meinung nach sollte man den deutschen Winzern durchaus die Chance zubilligen sich mit internationalen Rebsorten zu entwickeln. Eine Verengung auf eine weiße Rebsorte ist in anderen Ländern kein Thema, und so ist der Riesling in vielen Ländern auch im Katalog.

Eine Frage: Kann jemand etwas zum Reifeverhalten von Sauvignon Blanc sagen?

Gruß

Alas
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MichaelWagner

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Re: Sauvignon Blanc aus Deutschland

BeitragDi 27. Aug 2013, 23:05

@ Alas: Steenberg SV Reserve ist mir in bester Erinnerung (2005 & 2009 probiert). Toller Wein. Wo man den hier kaufen kann weiß ich ehrlich gesagt nicht. Hab ihn mir von dort aus schicken lassen.

Zurück zum Thema :D @ mixhals: Auslesen bzw. "Hochwertige" SVs gibt es meines Wissens nach nicht so wahnsinnig viele aus D. Wie gesagt meist nur die Qualitätsweingeschichte.

Daher wäre das Auslesethema auch eher mein Ansatz.

@ Bernd: naja, es gibt auch an der Mosel tolle Bereiche, die nicht für Riesling geeignet sind, für andere Rebsorten aber eben Ziemlich gut. Apartheid gibt's schon genug. Da müssen wir beim Wein nicht auch noch anfangen;) Plus: ich hab Bock drauf :mrgreen:
wenns läuft, dann läufts. Aber bis es läuft, dauerts...
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Bernd Schulz

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Re: Sauvignon Blanc aus Deutschland

BeitragMi 28. Aug 2013, 06:47

Bernd: naja, es gibt auch an der Mosel tolle Bereiche, die nicht für Riesling geeignet sind, für andere Rebsorten aber eben Ziemlich gut.


Klar, Michael. Ich habe schon ziemlich schöne Weiß- und Spätburgunder von der Mosel getrunken (und bei Franzen sogar einen guten Frühburgunder)....

Apartheid gibt's schon genug


Mein Standpunkt mag restriktiv oder reaktionär oder wie auch immer erscheinen, aber die deutsche Palette an unterschiedlichen Weißweinen, die mich interessieren, ist so groß, dass ich beim besten Willen keine Erweiterung durch zusätzliche internationale Sorten benötige. Muskateller aus Baden, Scheurebe aus Franken (oder umgekehrt :mrgreen:), Weißburgunder aus der Südpfalz, Grauburgunder vom Kaiserstuhl, Traminer aus Sachsen.......ich kann ja das neben den diversen Rieslingen und Spätburgundern schon alles nicht kaufen und trinken, zumindestens dann nicht, wenn ich ab und an auch noch einen Bordeaux oder einen Priorato oder einen Burgenländer im Glas haben will.

Eine Verengung auf eine weiße Rebsorte ist in anderen Ländern kein Thema


Um es noch einmal klarzustellen: Eine Verengung auf eine weiße Rebsorte ist das Letzte, was ich mir in Deutschland wünsche.

Beste Grüße

Bernd
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BuschWein

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Re: Sauvignon Blanc aus Deutschland

BeitragMi 28. Aug 2013, 10:51

Also wenn ich unsere, die erzeugt Arndt Köbelin nur für uns, gibt es auch nicht am Weingut, trockene Scheurebe sehe, dann würde ich die Aromatik auch im trockenen Bereich mit SB vergleichen, sie ist sicher nicht exakt die selbe aber doch ähnlich. Es kommt natürlich immer darauf an mit welchen internationalen SBs man diese dann vergleicht, trockener SB schmeckt ja auch nicht immer exakt gleich, ob man einen hochklassigen Sancerre im Glas hat oder einen Cloudy Bay, da liegen schon auch Welten dazwischen, was einem besser gefällt muss man halt selbst herausfinden.

Ich bin übrigens nicht der Meinung, dass Scheurebe im restsüßen Bereich so vorteilhaft ist, mir sind fast alle Ergebnisse deutlich zu parfümiert, die erste Nase oft beeindruckend, aber dann schnell langweilig. Bei den edelsüßen Weinen sehe ich das etwas anders, da kann die Fruchtaromatik gerade bei gereiften Exemplaren sehr spannend sein. Für mich sind die trockenen Scheureben und Sauvignon Blancs deutlich spannender als restsüße Weine, vor allem, wenn der Erzeuger nicht auch noch die Frucht forciert.

Zum Thema Rebsortenvielfalt in D, das hat natürlich auch mit der Selbstvermarktung in Deutschland zu tun, wenn man da seinen Schwerpunkt hat, muss man seinen Kunden auch Sancerre-Verschnitte, Bordeaux-Verschnitte, Rioja-Verschnitte anbieten um sie bei der Stange zu halten. Die Sache mit dem einen Hauswein, den man dann jeden Tag trinkt ist halt auf dem Rückzug. Will sich ein Winzer auf einen Stil spezialisieren geht für ihn halt kein Weg am Handel und der Gastronomie vorbei.

Es hat also auch mit der Vermarktungsstruktur eines Betriebs zu tun ob er viele internationale Rebsorten zusätzlich anbieten will oder muss.

Und es hat auch ein wenig mit der Innovationsfreude und der Experimentierfreude der deutschen Winzer zu tun, wenn man es etwas negativer ausdrücken will, mit der mangelnden Sicherheit, was die Kunden wünschen ;) 8-)
Armin
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nougat

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Re: Sauvignon Blanc aus Deutschland

BeitragMi 28. Aug 2013, 14:53

octopussy hat geschrieben:Mich persönlich hat bislang kein deutscher Sauvignon Blanc so richtig enttäuscht, aber auch nur wenige richtig begeistert. Ich muss aber dazu sagen, dass ich den "500" von Winning oder den Schnaitmann Sauvignon Blanc, die ja beide besonders gut sein sollen, auch noch nicht im Glas hatte. Einen typischen "Pfälzer", "Württemberger" oder "Rheinhessischen" Stil des Sauv Blanc habe ich bislang noch nicht so richtig erkennen können. Was denkt Ihr denn über Sauvignon Blanc aus Deutschland?


Keine Sorge Stephan, bei Schnaitmann hast Du wohl nichts verpasst :)
Vor 3 Jahren habe ich mich mal intensiver mit SB beschäftigt. Hab beim Fellbacher Weintreff mich aufgrund der schieren Masse bei den Weißen auf SB konzentriert. Eine 'Typizität' der Remstäler konnte ich nicht herausschmecken.Tendenz auf der fruchtig 'weichen' Seite, eher wenig Struktur. So mein Eindruck. Wie Du schon sagst, wird in Holz und Edelstahl ausgebaut. Macht es nicht einfacher, eine Tendenz abzuleiten. Mein pers. Ranking entprach auf den ersten 5 Plätzen übrigens genau dem von Natalie Lumpp, wie ich später erfuhr. Im Folgejahr wurde aber wieder neu gewürfelt und die Reihenfolge sah bei mir ganz anders aus.
Ich denke deshalb, SB ist immer noch im Verhältnis zu den traditionell angebauten Rebsorten in einer Experimentierphase und damit möchte ich meinen eingangs despektierlichen Kommentar zu Schnaitmann auch gleich wieder relativieren. 3 Jahre Erfahrung mehr können schon in der Qualität etwas ausmachen. 'susa' nehme ich unbesehen ab, dass sie was Ordentliches im Glas hatte. Dennoch würde dieser Wein nicht auf meiner Einkaufsliste stehen. Aus rein pragmatischen Gründen, denn, wenn einmal ein deutscher Erzeuger ordentliche Weine aus internationalen Rebsorten auf die Flasche bringt, sind sie vom PGV einfach für mich uninteressant. Dafür bin ich einfach zu schlecht gesattelt und zu wenig Regional-Chauvinist.

Zu der Zeit hatte ich mich mit SB gnerell beschäftigt, war auch auf einer großen SB-Themenprobe, da gab es erstmal neben Schnaitmann noch andere Weine aus D, Ö und aus Übersee, bevor mit Wein Nr. 8 der erste Franzose (Sancerre) ins Glas kam.Es war der erste Wein der Probe, an dem ich nichts auszusetzen hatte. Nebenbei noch der weitaus Günstigste mit 8,50 EUR. Danach kamen weitere und noch bessere Loire Vertreter die mir schnell klarmachten, dass ich mich mit den anderen Weinen gar nicht mehr beschäftigen muss. Auch Cloudy Bay hat mich ziemlich ratlos zurückgelassen. Mythos hat leider keinen Eigengeschmack.

Wenn ich heutzutage so 2..3 mal im Jahr noch Lust auf einen SB habe, kaufe ich unmotiviert die Loire-Weine meines Vertrauens.

Soviel aus meiner Konsumentensicht.
Grüße
Martin

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Oh Dae-Su

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Re: Sauvignon Blanc aus Deutschland

BeitragMi 28. Aug 2013, 16:54

Hallo zusammen,

leider kann ich zu dem eigentlichen Thema Sauvignon Blanc aus Deutschland nicht sonderlich viel beitragen da meine Erfahrungen sehr limitiert sind und zudem auch nicht die allerbesten - aber auch nicht die allerschlechtesten - sind. Es hat bzgl. dieser Rebsorte bei mir noch nicht so "gefunkt" ;)
Zu dem Thema ist mir eben wegen den erwähnten Remstäler Sauvignon Blancs eine Frage an Martin bzw. an alle Leser eingefallen:

Bist du während deiner Sauvignon Blanc Beschäftigungsphase mal mit dem "Über-Sauvignon" Namens Ovum vom Weingut Aldinger in Berührung gekommen? Ich weiss gar nicht wie lange es den schon gibt. Vor einigen Wochen habe ich den mal in einem Laden rumstehen sehen. Da habe ich mich gefragt was das für ein Wunderwerk ;) sein muss, dass man gegenüber dem eigentlichen Sauvignon Blanc des Hauses den dreifachen Preis (in dem Laden um die 45 Euro) aufruft. Oder ist es einfach nur die Ausbauart Betonei ... :? :D

Schon mal vielen Dank vorab!

Besten Gruss

Chris
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MichaelWagner

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Re: Sauvignon Blanc aus Deutschland

BeitragMi 28. Aug 2013, 22:02

Was soll ich sagen...ich mach's trotzdem :mrgreen: Kann ja auch in die Hose gehen. Vielleicht funkt's ja. Ohne Betonei. Ohne aufspritten. Ohne Mostkonzentration. Ohne Kyroextraktion. Ohne Schloss. Ohne Adler auf der Kapsel. Vielleicht findet's außer mir kein Mensch gut. So what?!?
wenns läuft, dann läufts. Aber bis es läuft, dauerts...
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nougat

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Re: Sauvignon Blanc aus Deutschland

BeitragDo 29. Aug 2013, 08:58

Hallo Chris,

den 'Ovum' von GA kenne ich leider nicht. Mir blieb nur einer in positiver Erinnerung, der SB von Markus Heid aus der Lage 'Fellbacher Lämmler'. Aber ein Jahrgang 'sehr beachtlich', der nächste 'trinkbar'.

Bei der Gelegenheit möchte ich 'Werbung' für den Fellbacher Weintreff machen, am 1. und 2. Febr. 2014 ist es wieder soweit. Hier kann man sich in angenehmer Atmosphäre den besten Überblick über die Remstalrer Betriebe machen.

http://www.remstal-route.de/fileadmin/u ... ntreff.pdf
Grüße
Martin

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la-vita

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Re: Sauvignon Blanc aus Deutschland

BeitragFr 1. Jul 2016, 22:23

Heute im Glas:

Bild

Zur Zeit bei recht milden Temperaturen eine schöne Erfrischung. Sicherlich auch empfehlenswert.
Für mich ist das Thema Sauvignon Blanc in Deutschland eher eine Modeerscheinung. Wirkt irgendwie deplatziert.

Gruß
Detlef
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Der Wein-Schwede

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Re: Sauvignon Blanc aus Deutschland

BeitragSa 22. Dez 2018, 12:32

Sauvignon Blanc Fumé 2015 von Oliver Zeter

Wahrscheinlich einer der besten Sauvignon Blancs in Deutschland.
Dieser 2015:er war schon als Jungwein vor zwei Jahren sehr schön, aber hat jetzt in Komplexität auch gewachsen und zeigt dass die Oliver Zeter SB's sehr schön reifen können.

Der 2015 SB Fumé zeigte gestern sehr kräftige Feuersteinnoten, die Säure ist sehr reif, frisch und gut eingebunden. Gar keine typische SB grüne Primäraromen wie Flieder, Stachelbeeren etc, nur einen Hauch Maracuja (der andere nicht grüne aber reife Primärarom eines SBs). Eine diskrete süssliche Vanillienote ist in der Nase auch dabei.
Die Fruchtaromen hier sind hauptsächslich Zitrus und dazu hat der Wein eine schöne Mineralität und feine Kräuterwürze. Sehr langer Abgang.
Ein Genuss!
91 W-S Punkte.

Der 2016:er ist ein bisschen anders und hat einige typische grüne SB noten, und dazu natürlich die Feuersteinnoten(Erinnerung vom letzten Jahr beim Einkauf im Weingut). Diesen Jahrgang und den 2017:er werde ich noch liegen lassen.

Viele Grüsse
Rolf
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