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Re: Pinot weit weg

BeitragVerfasst: Mi 16. Nov 2011, 21:05
von Oh Dae-Su
Hallo Hendrik,

da waren dann wahrscheinlich auch so Kaliber wie Ata Rangi und Felton Road am Start in Amsterdam. Die gehen gerne über die 50 Euro Linie. Das wäre wirklich mal schön gewesen dort teilzunehmen. Der Nautilus kostet regulär um die 25 Euro. Nicht ganz so hoch, aber jetzt nach 2 Stunden geöffnet sein, würd ich sagen doch ein sehr hoher Preis. Der Alkohol ist schlicht weg zu viel. Passt nicht mehr ins Bild.
Vielleicht war da einer aus einem neueren Jahrgang in Amsterdam auch dabei. Ist ein sehr großer Laden, der zu Smith & Sons gehört. Hab ich schon öfters in Läden gesehen. Heut hat er mich einfach mal gereizt.

Ja, das mit dem Hauptabnehmerland Grossbritannien ist glaub ich schon lange so. Wahrscheinlich alte Verbundenheit. Leider ist es wirklich so, dass man als Endverbraucher an gute und ausgefallenere NZ oder AUS Weine fast nur in England rankommt (auf Europa bezogen). Da hab ich mich auch ab und zu eindecken können. In Deutschland und vielleicht auch den Niederlandend gibt es meistens in den Weinläden immer die gleichen Produzenten die mehr oder weniger Massenware produzieren. Den Nautilus würde ich da wahrscheinlich auch fast dazu zählen. Das ist, vor allem auf Australien bezogen, auch eine preisliche Problematik. Ausgefallene und hochdekorierte Weine aus Aussieland, auch Pinots z. B. aus Victoria, sind übermäsig teuer. Ich gebe zu, dass auch ich keine Lust habe, für solche Weine aus Übersee sehr viel Geld hinzulegen. Das geht in Australien schnell in Richtung 100 Euro und mehr..... :?

LG

Chris

Re: Pinot weit weg

BeitragVerfasst: Mi 23. Nov 2011, 12:51
von Oh Dae-Su
Und ein weiterer Pinot! Diesmal wieder aus einer etwas exotischeren Region (bzgl. Pinot Noir natürlich nur):

2009 Pinot Noir Classic Kosher Barkan Wine Cellars Negev Israel

Zunächst muss ich zugeben, dass ich noch nie einen Pinot Noir aus Israel probiert habe. Schon gar nicht habe ich Pinot aus einem richtigen Wüsten Weinberg probiert. Die Trauben wurden in Mitzpe Ramon in der Negev Wüste angebaut und geerntet. Immerhin soll der Weinberg 750 m über dem Meeresspiegel liegen. Das hört sich positiv an. Trotzdem würde es mich interessieren, wie genau dieser Pinot produziert wurde. :?:

Die Farbe erscheint sehr jugendlich glänzend und dunkel. Eindeutig dunkle violette Reflexe.

Von der Nase her fange ich Waldbeeren, einige Blaubeeren, etwas Cassis, ein ganz ein wenig Holz, ebenso ein bisschen Rauch (welcher nach einiger Zeit verfliegt). Später dominieren Gerüche von dunklen Kirschen und etwas Zimt, wobei die Waldbeeren nicht sehr an Intensität verlieren.

Vom Geschmack her bin ich mir nun sicher. Es ist Pinot Noir! :D Die Farbe und die Düfte kann man nicht wirklich als 100%ig typisch bezeichnen. Naja, was ist auch typisch? Vive la difference (solange sie schmeckt)!
Im Geschmack sind die dunklen Kirschen sehr präsent. Auch Cassis und Waldbeeren sind vernehmbar. Meiner Ansicht nach handelt sich bei diesem Pinot um einen eher schlanken, eleganten und fruchtbetonten Typ, der aber keineswegs süßlich kitschig daherkommt. Leichte elegante Einflüsse von Eiche meine ich auch vernehmen zu können!?! Die Länge des Weins ist okay bis gut. Es zeigt sich auch eine sehr anständige Ausstattung mit Säure und leichter Herbe. Aber auch die für den Mittleren Osten eher typischen Aromen von getrockneten Kirschen und vielleicht auch Feigen fehlen ebenfalls nicht. Als ich die Flasche öffnete hatte ich gewisse Befürchtungen ob und wie sich dieser im Mittleren Osten durchaus stark verbreitete Charakter von getrockneten Früchten in einem Pinot Noir ausgestalten würde. In diesem Fall denke ich, dass es geklappt hat. Der eher schlanke und auf klaren (und sauberen) Fruchtaromen basierende Stil dieses Weins zahlt sich aus. Der außerordentlich launische Habitus des Pinot Noirs wurde durch das heiße Klima in der Negev Wüste nicht negativ beeinflusst. Ich denke der Winemaker hat daran gut getan einen leichten, frischen und nicht überalkoholisierten (12,5%) Pinot zu kreieren. Jetzt bin ich gespannt wie der Pinot Noir 2009 von Galil Mountain sein wird. Ich glaube das wird was ganz was anderes. 15% sprechen eine andere Sprache. :roll: In ein paar Monaten werd ich es sehen.

Ach ja, nach über dreijähriger Schaffenspause :oops: habe ich nun meinen http://www.wine-zeit.blogspot.com/ Blog wieder reaktiviert und auch neu orientiert. Darin möchte ich in Zukunft neben den „Pinots weit weg“ auch andere, eher außergewöhnliche Weine bzw. Weine aus außergewöhnlichen Weinbauregionen, vorstellen. Ihr könnt ja gerne mal vorbei schauen, falls ihr der englischen Sprache mächtig seid. Ich bin es nämlich nicht …

Re: Pinot weit weg

BeitragVerfasst: Mi 23. Nov 2011, 15:11
von Desmirail
Auch von weit weit weg. Pino(t) de Bali

Arte - Geo Reportage: Hatten Wines

Beitrag: Der Weinprister

Re: Pinot weit weg

BeitragVerfasst: Mi 23. Nov 2011, 18:51
von Oh Dae-Su
Hammer! :o

Ganz so extrem hab ich's noch nicht geschafft. Thailand, Indien und Vietnam war wohl das "Exotischste" was ich bis jetzt getrunken hab :D .

Drei Ernten pro Jahr. Wow! Ob das dem Wein widerum gut tut ist die Frage? Bei einem Besuch eines Weinguts im Nordosten Thailands wurde mir mal erzählt, dass sie 2 mal ernten könnten, doch sie tun es wohl nicht. Zu viel Qualitätseinbußen.

Den muss ich auch irgendwann mal probieren ;) Lechtz Lechtz

Danke!

Re: Pinot weit weg

BeitragVerfasst: Sa 26. Nov 2011, 13:44
von Tackleberry
Desmirail hat geschrieben:Auch von weit weit weg. Pino(t) de Bali

Arte - Geo Reportage: Hatten Wines


Die Reportage hatte ich auch gesehen. Interessant was die Jungs dort produzieren.
Wegen des Weines würde ich zwar mit Sicherheit nicht hinfliegen, aber falls ich dort mal aufschlagen würde schon.
Aber ob die Pinot-Produzenten und Kunden weltweit überhaupt das Weingut Hatten Wines kennen wage ich zu bezweifeln...daher kurzweiliger Beitrag! :)

Re: Pinot weit weg

BeitragVerfasst: Sa 26. Nov 2011, 14:41
von Erdener Prälat
Zu diesem Erzeuger gibt es im Forum schon einen -wenig begeisterten- Beitrag:
http://www.dasweinforum.de/viewtopic.php?f=84&t=1335
Eis reinsortiger Pinot Noir war aber offenbar nicht dabei.

Re: Pinot weit weg

BeitragVerfasst: Sa 26. Nov 2011, 15:08
von Oh Dae-Su
Ach je!

Da hat sich theater69 wirklich aufgeopfert! Hört sich nicht sehr toll an :mrgreen:

Pinot bzw. ein Pinot Cuvée hatte ich noch nie aus Südostasien. Bin mir nicht sicher ob ich das auch will. Aus Neugierde vielleicht schon :D .

Ich konnte aber von anderen Reben durchaus schon einige mehr als nur trinkbare Weine (meist aus Syrah und manchmals Chenin Blanc) verkosten und sogar genießen. Natürlich waren auch das keine großen oder sonderlich komplexen Weine.

Fruchtweine (aus regional typischen Früchten bzw. Kräutern :!: ) aus dieser Region der Welt sind überaus interessant. Vielleicht schreibe ich da auch mal was darüber im Forum. ;)

Re: Pinot weit weg

BeitragVerfasst: So 27. Nov 2011, 21:03
von Oh Dae-Su
Heute möchte ich von einer gestrigen Verkostung mit Pointless berichten. Im Zentrum standen eigentlich zwei Pinot Noirs aus der Bündner Herrschaft, doch auch ein kleiner Freund aus dem fernen Oregon gesellte sich zu uns. Natürlich handelt es sich bei diesem Pinot ganz sicher nicht um einen außergewöhnlichen oder seltsamen Pinot. Doch von weit weg kommt er ja. ;)

Neben den Pinot verkosteten wir auch noch 2 Rieslinge und einen Chassange-Montrachet, die am Ende auch noch kurz eine Erwähnung finden sollen.

2004 Domaine Drouhin Pinot Noir Willamette Valley Oregon

In der Farbe erscheint dieser Pinot relativ dunkel und ein wenig matt. Der Geruch besticht durch florale Blütendüfte, einer gewissen Würze, am Anfang ein leichter Stich von sauren Gurken und kräftigen Kirsch und Himbeeraromen. Ein äußerst eleganter Stil, dem es aber auch nicht an Kraft fehlt. Außergewöhnlich angenehmer und zupackender Duft. Der Geschmack ist schlichtweg betörend. Wunderschön leichte, aber kräftige, Aromata von Himbeeren, Kirschen, Hagebutten, ganz mild gebrannten Mandeln, einer schönen ätherischen Würze, etwas Blüten, sowie ganz leichten Anklängen von Eiche. Seine Stilistik erweist sich als sehr elegant und intensiv. Eine sehr gut proportionierte Säure, eigentlich ziemlich mineralisch und äußerst gute Konzentration. Die Fruchtsüße ist sehr fein und nicht in 100 Jahren kitschig. Der Alkohol von 14% ist keinesfalls wahrnehmbar. Je länger er im Glase war, desto runder und begeisternder Wurde er. Die Länge des Weines war fantastisch :D . Ich meinte mir einzubilden, dass ich den Geschmack noch während des abendlichen Zähneputzens verspüren würde :D . Ein wirklich tolles Erlebnis! Wahrscheinlich bis jetzt der beste „Pinot weit weg“. Leider etwas teuer :(

Die weiteren verkosteten Weine waren:

2007 Weingut Scadenagut Wegelin Malenser Pinot Noir Bündner Herrschaft

Die Farbe war erstaunlich matt. Im Duft hatte er am Anfang etwas Erdiges, Ruppiges und Speckiges. Später entwickelte er sich zu einem sehr angenehmen, von Kirschen geprägten Pinot. Der Geschmack war am Anfang ebenfalls ziemlich rauchig und speckig. Diese Ausprägung verschwand nach 2 bis 3 Stunden. Danach zeigte er elegante, etwas süßfruchtige, Eigenschaften, die von Kirschen und leichten scharfen Gewürzen geprägt war. Schöner Pinot, der nicht weiter aus der „guten Masse“ heraussticht.

2008 Weingut Davaz Pinot Noir Fläsch Bündner Herrschaft

Der Davaz Pinot hatte eine sehr klare und stechende rubinrote Färbung. Ein wenig kalte Aromatik wurde durch die Farbe ausgestrahlt. Der Duft zeigte zu Anfang ebenfalls rauchige und speckige Eigenschaften. Vielleicht passend zum Bündnerfleisch. Ich hatte die Flasche nach Instruktionen von Pointless, der schon Erfahrungen mit diesem Wein gemacht hat, schon am Abend vorher aufgemacht. Anscheinend benötigt dieser Pinot eine lange Strecke um zu seiner vollen Entfaltung zu kommen. Denn diese rauchig-speckige Aromatik verschwand und resultierte in einem sehr fruchtbetonten, eher stilistisch kalten und etwas eigenwilligen Pinot. Eigenwillig warum? Er zeigte ungewöhnliche Aromen von Limonen und Zitronen kombiniert mit etwas Würze in Geschmack wie auch Duft. Tolles Erlebnis mit einem sehr wandlungsfähigen Pinot Noir. Ich glaube ein sehr gefährlicher Wein für eine Verkostung aus dem geschwärzten Glas ;)

Davor verkosteten wir kurz die Weißen:

2009 Weingut Fendel Riesling vom Klosterlay Kabinett trocken Rheingau

Etwas krude und ziemlich rassig. Am Tag davor konnte ich ihn nicht trinken. Da erschien er mir extrem nervig und sehr fenchel-lastig. Der Fenchel blieb, etwas Zitrone kam hinzu, gewisse Anisnoten waren auch da und an Petrol hat es auch nicht gefehlt. Am zweiten Tag eigentlich ein ziemlich anständiger, würziger und frischer Riesling. Mehr aber nicht.

2005 Ökonomierat Rebholz Riesling vom Rotliegenden Spätlese trocken Pfalz

Erschreckend wässrig und dünn. Nur sehr wenig Geruch und keine weiter erwähnenswerte Geschmackseigenschaften. Erscheint fast alt. Ich kann mir nicht helfen, doch ich denken, dass da was mit der Flasche nicht in Ordnung war :? . Gekorkt hat er zumindest nicht.

2005 Domain Lamy-Pillot Chassange-Montrachet Pot Bois Cote de Beaune

Der Chassange hatte eine äußerst feine aber doch kräftige Nase. Viel schöne Vanille und Zitronenaromen. Der Geschmack bestach ebenfalls durch kräftige Aromen von Zitronen. Gut eingebundenes Holz. Schöne Säureversorgung. Neben all dem hatte er auch etwas Erdiges und Würziges. Im Abgang erschien er uns beiden doch sehr hart und ungestüm. Eigentlich doch eher sehr ungewöhnlich. Pointless meinte, dass diese Ausprägung des Weines am Tag davor ebenfalls sehr herausstechend war. Das Ende war leider ein wenig negativ. Sonst ein sehr schöner Chardonnay.

Alles in allem eine sehr gelungene Verkostung mit einem fantastischen Neue Welt Pinot und einem Pinot aus Graubünden der ziemlich außergewöhnliche, aber schmackhafte, Aromen zeigte.

LG

Chris

http://www.wine-zeit.blogspot.com/

Re: Pinot weit weg

BeitragVerfasst: Fr 2. Dez 2011, 11:57
von Oh Dae-Su
Hallo zusammen,

mal wieder ein "Weiter Pinot" den ich im September '11 getrunken habe. Für Weinfachleute, wie hier mehrheitlich anwesend, sicherlich aus keiner unbekannten Weinbauregion für Pinot Noir Weine. Doch erlaube ich mir anzunehmen, dass Weine vom Yarra River auf den To-Drink-Listen nicht die aller höchste Priorität geniesen. Mit gutem Grund, wenn man nur an die vielen schönen Weine Europas oder die Co2 Bilanz denkt...
Dieses mal bin ich zu faul den Text zu übersetzen. Nächstes mal gibt es ihn wieder auf Deutsch:

A glorious basterd from Down Under:
Yarra Burn Bastard Hill Pinot Noir 2003 Yarra Valley Victoria

What a beautiful bastard? Brought from the Holy Halls of Harrods some years ago I had absolutely no excessive expectations. Neglected under staircase of the Harrods wine vault I had to grab for some Aussie Pinots. The Yarra Yearing Pinot was great but extremely mighty and slightly violent. This bastard however was a real Pinot for half the price. Probably due to the questionable reputation of the Yarra Burn Winery!?! Bastard Hill Pinots and Chardonnays, which are the flagships of Yarra Burn, aren’t produced every year. The 2003 and 2006 are the most recent from the Bastard Hill. I assume! Good decision! This is a pretty amazing Pinot I guess. I was surprised how sophisticated and well balanced it was. Normally 14 % alcohol in a Pinot can be highly problematic. This one however did not show any indications of unbalanced alcohol aromas or overpowered fruitiness. It had a mild and fresh fruit flavours (mainly raspberry and young cherries) and a nice influence by well proportionated oak aromas. A good body structure and length as well. Overall a very gentle and silky Pinot without the well known perils of New World Pinots! All right, All right my last sentence makes me to a generalising bastard. Maybe the best Australian Pinot I ever had the privilege to taste. Was the last bottle. :-(.
(Sorry no photos this time. They look pretty plastered :D )


http://www.wine-zeit.blogspot.com

Re: Pinot weit weg

BeitragVerfasst: Di 6. Dez 2011, 22:36
von Oh Dae-Su
Schon wieder habe ich einen "Pinot weit weg" für euch, natürlich komplett selbstlos ;) , am letzten Samstag, oder so, weg gezischt. Es handelte sich dabei um einen Schottischen-Bio-Kiwi Pinot. Kiwi Aromen hatte er glücklicherweise nicht ;). Nach dessen Vorstellung habe ich 3 weitere durchaus interessante „Pinots weit weg“ eingefügt, die ich im August und September getrunken habe. Jetzt erst mal nach Aotearoa:

2007 Urlar Pinot Noir, Gladstone, Neuseeland

Immer noch von Hendrik’s NZ Pinot Verkostung inspiriert, obwohl ich ja gar nicht dabei war ;), musste ich nochmals zu einem Kiwi Pinot greifen. Ich glaube es erinnert mich immer noch an mein Versäumnis neuseeländische "Herzblutweine" vernachlässigt zu haben. Ich schäme mich aufrichtig :oops: . Nun ja. Weiter im Text. Dieser Pinot wurde von Urlar (Gälisch für „die Erde“) Estate erzeugt. Das Weingut befindet sich in Gladstone nördlich des Wairarapa Sees, der sich wiederum auf der nördlichen Insel befindet. Eine für neuseeländische Verhältnisse fast langweilige Landschaft. Immerhin sind die Weine von hier ein wenig günstiger als z. B. aus Martinborough.

Der heutige Pinot ist erstaunlich dunkel und stechend reflektierend. Seine Nase erscheint mir äußerst reserviert zu sein. Ein wenig Sauerkirsche, etwas Kalkstein, ein bisschen Hagebutte und leider auch leichte Anklänge von gekochten Früchten (die nach ca. 30 Min sich verduften) steigen mir in die Nase. Im Geschmack dominieren zunächst ausgeprägte fruchtsüße Aromen, dwelche mir ganz sicher zuuu ausgeprägt sind. Nach ein bis zwei Stunden verändert sich diese Prägung zum Positiven. Eine ansprechende Säure und immer noch zupackende Tannine geben dem Weine eine lebendige und fast noch jugendliche Struktur. Stark hervortretende Kalksteingeschmacksvermutungen geben dem Weine eine anständige mineralische Prägung. Im fruchtorientierten Bereich tun sich dunkle Kirschen und streng gealterte Himbeeren hervor. Da noch oben drauf zeigen sich eine ganze Menge von „grünen“ Kräuter- und Gewürznoten. Nach einem halben Tag kam noch eine weitere, eher erstaunliche, Geschmackskomponente hinzu: geröstete Erdnüsse. Hört sich schlimmer an als man denken mag. Die Länge und Kraft des Weines sind äußerst zufriedenstellend und eine Alkoholdominanz (13,5%) konnte vom Schöpfer dieses Weines ebenfalls vermieden werden. Für ca. 20 Euro bekommt man einen ziemlich ansprechenden und kraftbetonten Pinot aus Kiwiland über den ich keinesfalls meckern kann. Etwas mehr Zeit als ich sollte man dem Wein nach Öffnung geben. Ca. 1 bis 2 Stunden.

Bouchard-Finlayson Galpine Peak Pinot Noir 2004 Walker Bay

Is this really Pinot Noir? Really? Well it is from a coop between Bouchard Pere et Fils and Peter Finlayson. The former winemaker for Hamilton-Russel. This Pinot isn't even close to the attributes I interlink with Ham Rus Pinots. At first it gave me a lot of distress. It is wild, a bit aggressive and very much dominated by dried fruit aromas. The first two hours I'd guess it might be an Amarone. After that period a typical Sangiovese cherry flavour developed. Very strange. On the second day it wasn't that aggressive anymore. Even some gentleness developed. Unfortunately there is still not a lot of acid present. It might give this wine a better balance. The high amount of extract and concentration is a plus, but if you are expecting a "normal - (and due to the price a high class)" Pinot you might get disappointed. The QPR is astoundingly miserable.

Te Kairanga Runholder Pinot Noir 2005 Martinborough

For those who don't know. Martinborough is situated east of lake Wairarapa on the North Island of Aotearoa. The Runholder is Te Kairanga's basic Pinot. At first I got plenty of raspberries. Some hours later quite a lot of cherries and plums, too. A bit rustic maybe. Even some barn and cow flavours. Very nice acid (almost a bit too much). Semi-bodied strenght. Clear aromas and some freshness. It might remind me of a stronger more concentrated Pinot from Maconnais. Or maybe a Rully? I guess right now a very good time for consumption. I am sure it'll last another year. The price is okay but not too great (approx. 20 Euros).

Belle Glos Winery Clarke & Telephone Vineyard 2005 Santa Maria Valley


Damn. This is something. A rather subtle example of an Central Coast Pinot. Apparently the Clark & Telephone Vineyard is one of the oldest Pinot cultivation areas in the AVA Santa Maria Valley (est. 1972). At first I got beautiful as well as powerful clear Pinot aromas. Plenty of cherries, some oak, a hint of raspberries and almonds. It is charming, beguiling and almost aristocratic. Its marmelade punch tendencies aren't too distinct. At the same time it appears to be quiet spicy, rather fleshy and supplemented by some serious flavours of cinnamon. Very nice surprise for little money (at least for a Californian Pinot). Apporx. 30 Euros.

http://wine-zeit.blogspot.com/


Hat von euch jemand in letzter Zeit einen "Pinot weit weg" getrunken? Dann ist hier die richtige Stelle für Eure VKNs :D