Re: Deutscher Spätburgunder und Terroir
Verfasst: Fr 5. Aug 2011, 12:38
Ich glaube, dass der Vergleich mit Burgund und den angeblich größeren Erfahrungen nur zum Teil greift.
In Bezug auf das Barrique ist zunächst anzumerken, daß dies keinesfalls seit 400 Jahren im Burgund zum Einsatz kommt.
Das Barrique wurde Im Bordeaux "erfunden", als feststellt wurde, daß Weine nach Versand nach England in den Holzfässern besser schmeckten als zuvor. Das war erst im 18. Jahrhundert.
Erst nach und nach setzte sich das Barrique durch. Ich gehe mal davon aus, daß das Barrique im Burgund erstmalig im späten 19. Jahrhundert zum Einsatz kam.
Daneben haben sich auch im Burgund die klimatischen Verhältnisse in den letzten 50 Jahren (und besonders in den letzten 10 Jahren) erheblich verändert, so daß der Burgunder von heute wohl nicht mehr mit dem Burgunder vor 50, wahrscheinlich auch vor 15 Jahren verglichen werden kann, so daß auch hier neue Erfahrungen gemacht werden mußten.
Was die Winzer im Burgund bis vor 20 Jahren aber überhaupt nicht kannten, waren moderne An- und Ausbaumethoden, ein nachhaltiger Weinbau.
Hier steckt auch der Grund, warum ich den Begriff "Terroir" nicht mag. In Bezug auf Burgund versteckt sich dahinter nämlich meistens eine Rechtfertigung, warum man sich nicht verändern muss.
Erst sehr langsam setzt sich in Burgund die Erkenntnis durch, daß so mancher neue Trend vielleicht auch im Burgund angewendet werden könnte. DIese Entwicklung wurde zunächst durch die Überseeweine angestoßen, ich wette aber, dass der zunehmende Erfolg deutscher Spätburgunder - die dem Original mit Abstand am ähnlichsten sein können - eine erneute Reaktion zeitigen wird.
Einzig bezüglich der Kenntnis der Lagen besteht bei den Burgundern ein erheblicher Wissensvorsprung, wobei nicht vergessen werden darf, daß es auch jahrhundertealte Spätburgunderlagen in Deutschland gibt (Malterdingen, Assmannshausen).
Nur die klimatischen Verhältnisse haben sich so stark geändert, daß wir jetzt viele neue Lagen entdecken können und müssen.
Wenn die klimatischen Verhältnisse in Frankreich sich ebenso verändern, werden überdies bald klassische Pinotlagen nicht mehr gute Ergebnisse zeigen, da es schlicht zu heiß wird. Im Maconnais sieht man das bereits deutlich. Ich vermute die Cote d´Or wird sich in 10 Jahren Gedanken über die wirkliche besten Lagen machen müssen.
In Bezug auf das Barrique ist zunächst anzumerken, daß dies keinesfalls seit 400 Jahren im Burgund zum Einsatz kommt.
Das Barrique wurde Im Bordeaux "erfunden", als feststellt wurde, daß Weine nach Versand nach England in den Holzfässern besser schmeckten als zuvor. Das war erst im 18. Jahrhundert.
Erst nach und nach setzte sich das Barrique durch. Ich gehe mal davon aus, daß das Barrique im Burgund erstmalig im späten 19. Jahrhundert zum Einsatz kam.
Daneben haben sich auch im Burgund die klimatischen Verhältnisse in den letzten 50 Jahren (und besonders in den letzten 10 Jahren) erheblich verändert, so daß der Burgunder von heute wohl nicht mehr mit dem Burgunder vor 50, wahrscheinlich auch vor 15 Jahren verglichen werden kann, so daß auch hier neue Erfahrungen gemacht werden mußten.
Was die Winzer im Burgund bis vor 20 Jahren aber überhaupt nicht kannten, waren moderne An- und Ausbaumethoden, ein nachhaltiger Weinbau.
Hier steckt auch der Grund, warum ich den Begriff "Terroir" nicht mag. In Bezug auf Burgund versteckt sich dahinter nämlich meistens eine Rechtfertigung, warum man sich nicht verändern muss.
Erst sehr langsam setzt sich in Burgund die Erkenntnis durch, daß so mancher neue Trend vielleicht auch im Burgund angewendet werden könnte. DIese Entwicklung wurde zunächst durch die Überseeweine angestoßen, ich wette aber, dass der zunehmende Erfolg deutscher Spätburgunder - die dem Original mit Abstand am ähnlichsten sein können - eine erneute Reaktion zeitigen wird.
Einzig bezüglich der Kenntnis der Lagen besteht bei den Burgundern ein erheblicher Wissensvorsprung, wobei nicht vergessen werden darf, daß es auch jahrhundertealte Spätburgunderlagen in Deutschland gibt (Malterdingen, Assmannshausen).
Nur die klimatischen Verhältnisse haben sich so stark geändert, daß wir jetzt viele neue Lagen entdecken können und müssen.
Wenn die klimatischen Verhältnisse in Frankreich sich ebenso verändern, werden überdies bald klassische Pinotlagen nicht mehr gute Ergebnisse zeigen, da es schlicht zu heiß wird. Im Maconnais sieht man das bereits deutlich. Ich vermute die Cote d´Or wird sich in 10 Jahren Gedanken über die wirkliche besten Lagen machen müssen.