Re: Pinot weit weg
Verfasst: Do 22. Dez 2011, 14:04
Hallo zusammen,
heute hab ich schon wieder einen mehr mainstreamingen „Pinot weit weg“ für euch. Ein richtiger Kiwi Klassiker:
2008 Hunter’s Winery Pinot Noir, Marlborough, Neuseeland
Der heutige Pinot wurde auf dem Weingut von Jane Hunter’s (OBE Wow!) in Blenheim im Weinbaugebiet Marlborough hergestellt. Nach dem tragischen Tod ihres Mannes in den 1980er Jahren übernahm sie das Management des Weingutes, das sie mit großem Erfolg weiterführte. Über die Jahre entwickelte sich Hunter’s unter Ihrer Führung zu einem der taktgebenden Weingüter Neuseelands. Insbesondere bezogen auf ihre Sauvignon Blanc Weine, aber in den letzten Jahren auch auf Pinot Noir. Es mag wohl sein, dass Hunter’s ein Großbetrieb ist, der eine ganz schöne Menge an Weinen abfüllt. Bezüglich dieses Pinot Noirs und manch anderer Weine, fehlt es aber selten an Qualität. Später dazu mehr.
Nun gut. Dieser Pinot erscheint mir schon von der Farbe her nicht sehr neuseeländisch. Er ist ziemlich hell und vielleicht auch ein wenig matt. In der Nase verspüre ich eindeutige Aromen von Erdbeeren, ein wenig Himbeeren und vielleicht auch ein paar Spuren von Blaubeeren. Am Anfang hatte ich den Eindruck etwas Zellstoff, Reinigungsmittel und „Babyabsonderungen“ zu riechen. Dies ist natürlich nicht gerade sonderlich verführerisch. Zumindest verschwanden diese Eindrücke nach ca. 1 Stunde. Der Geschmack zeigt die gleichen, auf die Fruchtaromen bezogenen, Geschmacksanmutungen. Mein Gefühl sagt mir, dass es sich bei diesem Pinot eher um einen Wein im kühleren Stil handelt. Nicht wie die meisten „Neue Welt Pinots“ eher brecherisch, fruchtsüß, holzbetont usw. (die letzten drei beschreibenden Worte sollte man eher als sehr über den Kamm scherend und stereotypisch Behauptungen sehen ). Wie schon geschrieben erscheint er etwas kühler, ist von mittlerer Körperkraft, hat eine verspürbare Säure und wird von hell roten Früchten (+ Hagebutte) dominiert. Sonderlich würzig oder mineralisch erscheint er mir nicht. Auch an Eleganz fehlt es mir, wobei sie nicht komplett abwesend ist. Alkoholprobleme sehe ich, mit den für NZ moderaten 13,5%, weniger. Die Länge im Abgang ist nicht all zu übel und seine Balance erscheint mir sehr angenehm zu sein.
Eigentlich hab ich kaum Probleme mit diesem Pinot. Vielleicht ist das aber gerade das Problem Er erscheint mir zu geschliffen und aalglatt. Er hat wenig von einem eigenen Charakter. Er könnte von sonst wo kommen. Ach je! Nun, vielleicht auch nicht. Ich glaube bei einer Blindverkostung hätte ich auf einen mittelschweren, etwas modern strukturierten Spätburgunder aus dem Markgräflerland getippt. Wie auch immer. Es ist kein schlechter Wein. Man wird wahrscheinlich kaum enttäuscht. Weiterempfehlen würde ich ihn für erfahrene Weintrinker aber ganz sicher nicht . Könnte ein Everybodies Darling sein
http://wine-zeit.blogspot.com/2011/12/pinot-from-first-lady-of-nz-wine-pinot.html
Hat von euch jemand in letzter Zeit einen "Pinot weit weg" getrunken? Dann ist hier die richtige Stelle für Eure VKNs
heute hab ich schon wieder einen mehr mainstreamingen „Pinot weit weg“ für euch. Ein richtiger Kiwi Klassiker:
2008 Hunter’s Winery Pinot Noir, Marlborough, Neuseeland
Der heutige Pinot wurde auf dem Weingut von Jane Hunter’s (OBE Wow!) in Blenheim im Weinbaugebiet Marlborough hergestellt. Nach dem tragischen Tod ihres Mannes in den 1980er Jahren übernahm sie das Management des Weingutes, das sie mit großem Erfolg weiterführte. Über die Jahre entwickelte sich Hunter’s unter Ihrer Führung zu einem der taktgebenden Weingüter Neuseelands. Insbesondere bezogen auf ihre Sauvignon Blanc Weine, aber in den letzten Jahren auch auf Pinot Noir. Es mag wohl sein, dass Hunter’s ein Großbetrieb ist, der eine ganz schöne Menge an Weinen abfüllt. Bezüglich dieses Pinot Noirs und manch anderer Weine, fehlt es aber selten an Qualität. Später dazu mehr.
Nun gut. Dieser Pinot erscheint mir schon von der Farbe her nicht sehr neuseeländisch. Er ist ziemlich hell und vielleicht auch ein wenig matt. In der Nase verspüre ich eindeutige Aromen von Erdbeeren, ein wenig Himbeeren und vielleicht auch ein paar Spuren von Blaubeeren. Am Anfang hatte ich den Eindruck etwas Zellstoff, Reinigungsmittel und „Babyabsonderungen“ zu riechen. Dies ist natürlich nicht gerade sonderlich verführerisch. Zumindest verschwanden diese Eindrücke nach ca. 1 Stunde. Der Geschmack zeigt die gleichen, auf die Fruchtaromen bezogenen, Geschmacksanmutungen. Mein Gefühl sagt mir, dass es sich bei diesem Pinot eher um einen Wein im kühleren Stil handelt. Nicht wie die meisten „Neue Welt Pinots“ eher brecherisch, fruchtsüß, holzbetont usw. (die letzten drei beschreibenden Worte sollte man eher als sehr über den Kamm scherend und stereotypisch Behauptungen sehen ). Wie schon geschrieben erscheint er etwas kühler, ist von mittlerer Körperkraft, hat eine verspürbare Säure und wird von hell roten Früchten (+ Hagebutte) dominiert. Sonderlich würzig oder mineralisch erscheint er mir nicht. Auch an Eleganz fehlt es mir, wobei sie nicht komplett abwesend ist. Alkoholprobleme sehe ich, mit den für NZ moderaten 13,5%, weniger. Die Länge im Abgang ist nicht all zu übel und seine Balance erscheint mir sehr angenehm zu sein.
Eigentlich hab ich kaum Probleme mit diesem Pinot. Vielleicht ist das aber gerade das Problem Er erscheint mir zu geschliffen und aalglatt. Er hat wenig von einem eigenen Charakter. Er könnte von sonst wo kommen. Ach je! Nun, vielleicht auch nicht. Ich glaube bei einer Blindverkostung hätte ich auf einen mittelschweren, etwas modern strukturierten Spätburgunder aus dem Markgräflerland getippt. Wie auch immer. Es ist kein schlechter Wein. Man wird wahrscheinlich kaum enttäuscht. Weiterempfehlen würde ich ihn für erfahrene Weintrinker aber ganz sicher nicht . Könnte ein Everybodies Darling sein
http://wine-zeit.blogspot.com/2011/12/pinot-from-first-lady-of-nz-wine-pinot.html
Hat von euch jemand in letzter Zeit einen "Pinot weit weg" getrunken? Dann ist hier die richtige Stelle für Eure VKNs