Da schreibe ich auch mal was hier:
Pinot noir "Cincuenta Y Cinco" 2021 (Bodega Chacra) 12%Vol. Aus Patagonien, bio-zertifiziert.
Cincuenta y cinco = fünfundfünzig, die Reben sind 1955 gepflanzt worde, daher der Name. Es gibt auch noch einen teureren Pinot noir vom Erzeuger, Treinta Y Dos, 1932 gepflanzt.
Typische Pinot-Farbe, recht helles, transparentes Kirschrot. Damit endet die Pinot-Typizität dann auch schon. Die Nase sehr leise, fast scheu, zart rotfruchtig, aber unergiebig - und dabei bleibt es auch mit viel Luft. Im Gaumen kommt die Überraschung: für nur 12%Vol. unerwartet dicht, rotfruchtig (ohne dass ich die Frucht ganz klar Pinot zuordnen würde), etwas Orangenschale, und dann eine beeindruckende und für Pinot sehr ungewöhnliche, hochrollende Umami-Würze. Die Struktur mit ihrer frischen, aber gut eingebunden Säure und dem moderaten Tannin passt dann schon eher zur Rebsorte.
Das ist schon sehr interessant und schön - nur hätte ich vermutlich nicht an Pinot noir gedacht, wenn ich den blind in Glas bekommen hätte. Fragt sich nur, an was dann...
Gruß
Ulli