Und hier meine Eindrücke zur Mini-Region Colares...
http://www.vvwine.ch/2015/06/adega-viuv ... -eine.html
Gruss,
Adrian
Portugal
Re: Portugal
Re: Portugal
Und schon wieder Alvaro Castro im Glas...
Das ist allerdings der erste, welcher wirklich gutes Potential aufweist. Die Balance aus Kraft, Finesse und Frische gefällt mir ausgezeichnet und wenn sich das Tannin noch etwas besser einbindet, wird das ein wunderbarer Wein!
Mehr dazu hier: http://weinblogpanamera.blogspot.ch/201 ... llada.html
Das ist allerdings der erste, welcher wirklich gutes Potential aufweist. Die Balance aus Kraft, Finesse und Frische gefällt mir ausgezeichnet und wenn sich das Tannin noch etwas besser einbindet, wird das ein wunderbarer Wein!
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Re: Portugal
Portugal ist ja eigentlich so überhaupt nicht meine Baustelle. Ab und zu - aber sehr selten - ein LBV, Vintage oder Colheita, das ist nett. Die trockenen haben mich bisher garnicht erreicht.
Angefixt durch das Forum (danke, Matze!), fand ich, Colares sollte man vielleicht mal probiert haben. Und manchmal hat es eben auch Vorteile, in Berlin zu leben: 15 Minuten Spaziergang zu meinem Portugal-Weinhändler, und ich erfuhr, dass der Colares im Anflug sei. So erstand ich
Antonio B. Paulo da Silva, Colares Chitas Reserva branco '12
aus 100% Malvasia de Colares, und, aus gleichem Hause, den tinto '07, der zwar noch ein Baby sein dürfte, aber zu Testzwecken ebenfalls demnächst geschlachtet wird.
Pop'n'pour. Im Glas sehr blassgelb. Nase: erster Impuls: "Bananensaft!" (Mme. Amatrice fand nichts dergleichen...). Etwas Birne und Aprikose, aber es ist nicht die Frucht, die hier Eindruck hinterlässt, sondern die "Mineralität". Floral, sogar leicht parfümiert wirkend. Geringe Säure; jetzt ausreichend. Erinnert deshalb insgesamt stark an einen Rhône-Wein oder Südfranzosen aus viel Viognier mit etwas Marsanne, jedoch vergleichsweise schlank und mit nur 12% Alkohol.
Der Wein gewinnt deutlich mit der Luft und sollte auch nicht zu kalt getrunken werden. Interessant und recht gut, aber die aufgerufenen 23,50€ sind mir für das gebotene deutlich zu viel. Aber durchaus eine schöne Alternative für Leute, die gerne schlanken Weißwein trinken, aber Säure nicht gut vertragen.
Angefixt durch das Forum (danke, Matze!), fand ich, Colares sollte man vielleicht mal probiert haben. Und manchmal hat es eben auch Vorteile, in Berlin zu leben: 15 Minuten Spaziergang zu meinem Portugal-Weinhändler, und ich erfuhr, dass der Colares im Anflug sei. So erstand ich
Antonio B. Paulo da Silva, Colares Chitas Reserva branco '12
aus 100% Malvasia de Colares, und, aus gleichem Hause, den tinto '07, der zwar noch ein Baby sein dürfte, aber zu Testzwecken ebenfalls demnächst geschlachtet wird.
Pop'n'pour. Im Glas sehr blassgelb. Nase: erster Impuls: "Bananensaft!" (Mme. Amatrice fand nichts dergleichen...). Etwas Birne und Aprikose, aber es ist nicht die Frucht, die hier Eindruck hinterlässt, sondern die "Mineralität". Floral, sogar leicht parfümiert wirkend. Geringe Säure; jetzt ausreichend. Erinnert deshalb insgesamt stark an einen Rhône-Wein oder Südfranzosen aus viel Viognier mit etwas Marsanne, jedoch vergleichsweise schlank und mit nur 12% Alkohol.
Der Wein gewinnt deutlich mit der Luft und sollte auch nicht zu kalt getrunken werden. Interessant und recht gut, aber die aufgerufenen 23,50€ sind mir für das gebotene deutlich zu viel. Aber durchaus eine schöne Alternative für Leute, die gerne schlanken Weißwein trinken, aber Säure nicht gut vertragen.
Besten Gruß, Karsten
- weingollum33
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Re: Portugal
Hallo Karsten / Amateur du vin,
danke für die Notiz. Ich habe noch eine Flasche weißen Colares Chitas Reserva von Paulo da Silva (2010) im Keller. Ich bin gespannt, wie dieser sich im Vergleich zu dem seiner Winzerkollegen trinken lässt. In Lissabon habe ich 16 € bezahlt - im Übrigen ca. der Preis, für den man auch den roten Colares Chitas erhält - sowohl im deutschen als auch im portugiesischen Fachhandel. In Deutschland war mir bisher keine Bezugsquelle für den weiße Chitas bekannt. Insofern wäre es interessant zu wissen, von wem du den Wein bezogen hast.
Klar sind diese Weine vergleichsweise teuer, nicht nur wegen der aufwendigen Aufzucht der Reben, sondern insbesondere bei dem großen Konkurenzangebot deutscher und anderer Weißweine, die jung Spaß machen. Da auch weißer Colares gut altert, kann ich mir vorstellen, dass sie - reifer getrunken - mehr von ihrem Charakter preisgeben und sich deutlicher von der "Konkurenz" absetzen.
Ich hatte vor einigen Wochen den roten Colares Chitas 2006 im Glas. Vereinfacht gesagt: Der Wein hat von allem richtig viel - dürfte aber durchaus mit zunehmender Reife eine schöne Balance finden. Ich hatte in den letzten Monaten einige Colares im Glas und werde demnächst die dunkle Jahreszeit nutzen und Notizen posten!
Ansonsten ... ich bin kein Portugalexperte, finde aber durchaus, dass ganz abgesehen von Portwein das Land einige charaktervolle Weine zu bieten hat. Vor 10 bis 20 Jahren gab es m.E. allerdings noch deutlich mehr interessante Entdeckungen zu machen.
Gruß Tobias
danke für die Notiz. Ich habe noch eine Flasche weißen Colares Chitas Reserva von Paulo da Silva (2010) im Keller. Ich bin gespannt, wie dieser sich im Vergleich zu dem seiner Winzerkollegen trinken lässt. In Lissabon habe ich 16 € bezahlt - im Übrigen ca. der Preis, für den man auch den roten Colares Chitas erhält - sowohl im deutschen als auch im portugiesischen Fachhandel. In Deutschland war mir bisher keine Bezugsquelle für den weiße Chitas bekannt. Insofern wäre es interessant zu wissen, von wem du den Wein bezogen hast.
Klar sind diese Weine vergleichsweise teuer, nicht nur wegen der aufwendigen Aufzucht der Reben, sondern insbesondere bei dem großen Konkurenzangebot deutscher und anderer Weißweine, die jung Spaß machen. Da auch weißer Colares gut altert, kann ich mir vorstellen, dass sie - reifer getrunken - mehr von ihrem Charakter preisgeben und sich deutlicher von der "Konkurenz" absetzen.
Ich hatte vor einigen Wochen den roten Colares Chitas 2006 im Glas. Vereinfacht gesagt: Der Wein hat von allem richtig viel - dürfte aber durchaus mit zunehmender Reife eine schöne Balance finden. Ich hatte in den letzten Monaten einige Colares im Glas und werde demnächst die dunkle Jahreszeit nutzen und Notizen posten!
Ansonsten ... ich bin kein Portugalexperte, finde aber durchaus, dass ganz abgesehen von Portwein das Land einige charaktervolle Weine zu bieten hat. Vor 10 bis 20 Jahren gab es m.E. allerdings noch deutlich mehr interessante Entdeckungen zu machen.
Gruß Tobias
- weingollum33
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Re: Portugal
Pop'n'pour. Im Glas sehr blassgelb. Nase: erster Impuls: "Bananensaft!" (Mme. Amatrice fand nichts dergleichen...). Etwas Birne und Aprikose, aber es ist nicht die Frucht, die hier Eindruck hinterlässt, sondern die "Mineralität". Floral, sogar leicht parfümiert wirkend. Geringe Säure; jetzt ausreichend. Erinnert deshalb insgesamt stark an einen Rhône-Wein oder Südfranzosen aus viel Viognier mit etwas Marsanne, jedoch vergleichsweise schlank und mit nur 12% Alkohol.
Hallo Karsten / Amateur du vin,
beim erneuten Lesen deiner Verkostungsnotiz fällt mir erst auf, dass kaum Säure mehr wahrnehmbar war! Das überrascht ein wenig. Sowohl weißer als auch roter Colares haben in der Regel durch ihre windige Lage an der Küste vergleichsweise viel Säure. Ich hatte in den letzten Monaten zwei Colares branco aus 2012 anderer Erzeuger und beide hatten gut Säure und können locker 10 Jahre reifen. Die beschriebene Affinität zur südlichen Rhone kann ich ansonsten durchaus nachvollziehen!
Gruß Tobias
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Re: Portugal
Hallo Tobias,
sorry war ein paar Tage "außer Gefecht".
Richtig ist, dass ich die Säure jetzt ausreichend fand, aber nicht besonders knackig. Insofern - und weil Colares für mich Neuland™ ist - habe ich tatsächlich meine Zweifel am Alterungspotential. Das kann natürlich eine komplette Fehleinschätzung aufgrund meiner Tagesform gewesen sein. Wenn ich noch eine Flasche da hätte, würde ich sie aufreißen. Ich werde aber nicht nachkaufen, dafür war er mir nicht interessant genug und auch zu teuer (in der Relation).
Was der Wind mit der Säure zu tun haben soll, verstehe ich nicht?! Ein bißchen über die Temperatur, ok. Aber ich dachte, Säure ist in erster Linie (a) rebsortenspezifisch (Viognier z.B. hat eher wenig) und (b) eine Frage der physiologischen Reife. Bitte korrigiere mich, wenn ich falsch liege. Und hier hatte ich den Eindruck, dass die Rebsorte nicht zu ausgeprägter Säure neigt. Überreif wirkte er nämlich nicht.
sorry war ein paar Tage "außer Gefecht".
Das mehr (Hervorhebung von mir) ist aber nicht von mir.weingollum33 hat geschrieben:beim erneuten Lesen deiner Verkostungsnotiz fällt mir erst auf, dass kaum Säure mehr wahrnehmbar war! Das überrascht ein wenig. Sowohl weißer als auch roter Colares haben in der Regel durch ihre windige Lage an der Küste vergleichsweise viel Säure. Ich hatte in den letzten Monaten zwei Colares branco aus 2012 anderer Erzeuger und beide hatten gut Säure und können locker 10 Jahre reifen.
Richtig ist, dass ich die Säure jetzt ausreichend fand, aber nicht besonders knackig. Insofern - und weil Colares für mich Neuland™ ist - habe ich tatsächlich meine Zweifel am Alterungspotential. Das kann natürlich eine komplette Fehleinschätzung aufgrund meiner Tagesform gewesen sein. Wenn ich noch eine Flasche da hätte, würde ich sie aufreißen. Ich werde aber nicht nachkaufen, dafür war er mir nicht interessant genug und auch zu teuer (in der Relation).
Was der Wind mit der Säure zu tun haben soll, verstehe ich nicht?! Ein bißchen über die Temperatur, ok. Aber ich dachte, Säure ist in erster Linie (a) rebsortenspezifisch (Viognier z.B. hat eher wenig) und (b) eine Frage der physiologischen Reife. Bitte korrigiere mich, wenn ich falsch liege. Und hier hatte ich den Eindruck, dass die Rebsorte nicht zu ausgeprägter Säure neigt. Überreif wirkte er nämlich nicht.
Sie haben Post.weingollum33 hat geschrieben: Insofern wäre es interessant zu wissen, von wem du den Wein bezogen hast.
Besten Gruß, Karsten
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Re: Portugal
Aus dem Vitis International Variety Catalogue über Malvasia de Colares:
Ganz so schlimm ist es dann doch nicht.
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Ganz so schlimm ist es dann doch nicht.
Besten Gruß, Karsten
- weingollum33
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Re: Portugal
Ich bin kein Önologe! Aber ich denke Wind und kühleres Klima verzögern die Reife. Nicht vollreife Reben haben in der Regel vergleichsweise mehr Säure! Wieviel Säure die Malvasiarebe an sich hat, weiß ich nicht!
Tobias
Tobias
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Re: Portugal
Hey Tobias,
ich habe vorhin zufällig den Händler getroffen, der mir die Colares verkauft hat. Er war eher erstaunt über meine Charakterisierung bzgl. der Säure. Die Wahrscheinlichkeit steigt, dass es schlicht an mir liegt.
ich habe vorhin zufällig den Händler getroffen, der mir die Colares verkauft hat. Er war eher erstaunt über meine Charakterisierung bzgl. der Säure. Die Wahrscheinlichkeit steigt, dass es schlicht an mir liegt.
Besten Gruß, Karsten