Toro

Ein toller Wein - jung aber auch jetzt schon ausgezeichnet

Die Tage haben wir einen La Mula 2007 getrunken. Nachdem ich den Wein schon des öfteren auf Proben getrunken habe und er mir nie so richtig schmecken wollte, musste jetzt einer zu Hause daran glauben. Was soll ich schreiben, ein klasse Wein. Momentan natürlich noch viel zu jung aber welch Potential. Überhaupt nicht mit dem 2006er vergleichbar vermutet man hier eher einen Bordeaux im Glas. Richtig gelesen, nicht Toro sondern Bordeaux kam mir in den Sinn . Geiles Teil, momentan von mir ca 93P mit einer klaren Tendenz zu 95P in einigen Jahren.

Im Glas befindet sich gerade eines der bei Lobenberg erstandenen Schnäppchen:

Ab und an kann ich so etwas mit einem gewissen Vergnügen trinken, aber generell ist das nicht der von mir bevorzugte Rotweinstil. Auf mich wirkt das einfach "overdone", der Wein kommt mir regelrecht mit dem Holzhammer entgegen, und wenn man ihn mir auf einer Blindprobe als Australier präsentieren würde, hätte ich keinen Grund, ihn trotzdem für einen Spanier zu halten. Das ist "internationale Stilistik" auf recht hohem Niveau, aber eben doch internationale Stilistik - im Sinne einer austauschbaren Kraftmeierei. Eine weitere Flasche habe ich davon noch, eine dritte würde ich auch zum Abverkaufskurs von 9,50 nicht unbedingt erwerben wollen.

Beste Grüße

Bernd

Eine weitere Flasche habe ich davon noch, eine dritte würde ich auch zum Abverkaufskurs von 9,50 nicht unbedingt erwerben wollen.

Hallo Bernd,

ich habe nicht mal eine Flasche haben wollen

Ich empfehle den Victorino, der macht Spaß. Auf der ProWein hatte ich den 2009er im Glas - tolles Teil!

Hallo Forum,
Gestern meine letzte Flasche Vetus 2004 von Izadi geöffnet
Nur aus dem Gedächtnis, weil mit Freunden getrunken: naja, eher gezehrt, noch ein bischen Toro-Power, aber eher die aus dem Rentner-Club; für die Erscheinung noch relativ deutliches Holz, war etwas unharmonisch und trocken. Ledrige Aromen und etwas dünne Frucht konnte ich auch erkennen. Insgesamt aber schon abbauend.

Hallo Toroschlürfer!

Gestern Abend im Glas Quinta Quietud 2005

Der Wein hat mir früher eigentlich nie gefallen. Heute schon. Heftig modern in der Nase - aber irgendwie auch sexy. Am Gaumen dann enormer Druck, Cassis und Tabac. Ist das moderner Bordeaux? Nein das ist Toro! Alkohol natürlich auch heftig. Etwas sattmachend. Aber Mir macht der Weine gerade viel Spass. Sicherlich kein Teil für jeden Tag. Hedonistischer Genuss!

Wer den im Keller hat, der kann ihn ruhig mal antesten. Wird sich weiter entwickeln.

Hallo!

Tja, Spanien also.
Weniges habe ich aus dem Land getrunken, so Nebensachen. Und noch keinen Wein aus der roten Hauptrebe: Tempranillo. Aber nun hat mich das interessiert und ich habe zwei Flaschen geordert, nicht so teuer, zum kennenlernen eben, von so größeren, neuen Betrieben, die meistens aus mehreren Weingütern bestehen und die Tradition herausstreichen.
Eine Flasche kommt aus dem Gebiet Toro, Zentralspanien, uraltes Rebland.
(Ich schreibe nicht so laut, damit in dieser Ecke niemand aufwacht.)
Der Wein kommt von Frutos Vilar, heißt Muruve Roble 2008 und sieht so lala aus, vier Monate hat er in amerikanischen Eichenfässern verbringen müssen und es sind 14,9 % Alkohol. (Oha!)

Als ich die Flasche öffnete, ploppte es, wie bei anderen auch, kein speziell spanischer Sound, aber im Glas dann: Was für ein dunkles Rot!
Gespannt näherten Frau O. und ich die Nasen dem Glas, zogen Luft ein und wichen erschrocken zurück: Holz, Holzgeruch wie er noch nie unsere Nasen erreichte, intensiv, und als ob ein paar Krschen über das Brett gerollt wären, das im Wein geschwommen sein muß, oder haben die Eichenfässer das bewirkt? Außerdem ist da etwas von Drogerieartikeln.
Im Mund dann das Gleiche, etwas streng, etwas süß, naja, nich so doll.
Frau O.'s Nase wirkt hölzern.
Das ist Tempranillo? 'Nein', sagte ich zu Frau O., ' Ich habe da so eine Ahnung. Wir lassen ihn einen Tag stehen und nehmen morgen größere Glaser. Ich kann mir nicht vorstellen, daß dies so alles ist.'
Später fiel mir noch ein, daß diese Flüßigkeit doch ideal zur Bekämpfung von Holzwürmern sein müsste. Man stellt ein Schälchen damit vor das befallene Möbelstück, die Holzwürmer nehmen die Witterung auf, sind fasziniert von dieser Brise, fressen sich im Wettlauf auf die Quelle zu, erreichen die Oberfläche, und plumps, sind sie ertrunken. Der Möbelbesitzer reibt sich die Hände, denn die Würmer kann er gut zum Angeln gebrauchen.

Am nächsten Tag setzten wir uns erwartungsvoll vor die Glaser. Ich hatte größere, aber dämpfende, ausgleichende genommen. Vom Vortag vorbereitet, schnupperten wir: Ziemlich das Gleiche. Mutig nahm ich einen Schluck. Frau O. beobachtete mich und als sie die Veränderung in meinem Gesicht sah, probierte sie ebenfalls. Der Wein schmeckte nun nicht schlecht nach dunklen Johannisbeeren, Kirsche, samtig, fruchtig ausdrucksstark, etwas Stein, ausgewogen mit angenehmen Tanninen, im Abgang Kakao.
Aha! Beim Rest war am dritten Tag der Holzgeruch sehr gering, aber der Geschmack auch irgendwie eingeebnet.

Fazit: Interessante Erfahrung, bin gespannt auf mehr.
Es bleibt die Frage, ob man Weine dieser Art dekantieren sollte?
Eine zweite Flasche von der gleichen Rebsorte und Preisniveau, aber aus einer anderen Gegend, gibt es demnächst in diesem Theater.

Es grüßt

Alas

Hallo Alas,

ich habe bisher immer die Erfahrung gemacht das dekantieren den Weinen aus dem Toro nur gut getan hat.

Grüße
Marc

[thvins]

Eine letzte Flasche dieses vor langer Zeit erworbenen Weines hatten wir heute in den Gläsern - die Flasche stammt noch aus Zeiten, bevor es bei Aldi diesen Wein ab und an mal gegeben haben muss

Sobreno; Finca Sobreno Crianca; Toro; 2000 rot;

recht wenig Nase und das meiste davon ist Likör. Am Gaumen dann eine Süße, die fast schon penetrant wird - der recht scharfe und rustikale Kichererbsentopf mit Chorizo versuchte dagegen anzukommen, aber die süße, likörige Frucht bei gleichzeitig wenig Frische und Charakter läßt sich schwer von ihrem Weg abbringen - ein Wein,der arg in die Beine geht, man kann eigentlich auch gleich was Liköriges trinken...

Bedient perfekt das Klischee vom massigen, sonnenverwöhnten Spanier, der mit Wucht und Lautstärke dem Massengeschmack entgegen kommt, aber außer das er sehr gut gemacht ist und sättigt, kann ich ihm nicht viel abgewinnen. Toro - auf zum Stierkampf...

Mein Lieblingsgebiet in Spanien wird es wohl nie werden. 89/100 Th.

Wundert mich jetzt nicht, dass es dass dann auch bei Aldi gibt - noch mal kaufen würde ich den Wein aber eher nicht.

Mein Lieblingsgebiet in Spanien wird es wohl nie werden.

Du musst nur die richtigen Weine aus Toro trinken Torsten Weine wie den La Mula sehe ich auf einem ähnlichen Niveau wie die besten Prioratos.

Die Tage hatten wir wieder einen La Mula 2006 im Glas. Mittlerweile ist er noch etwas ernsthafter geworden. Die rosinigen Dörrobstaromen sind jetzt dunklen Waldbeeren gewichen. Mit ein paar Stunden Luft ist er ziemlich weich. Er hat schon recht viele Tannine ausgefällt. Was ich erst seit kurzem weiß ist, daß der preislich weit darunter angesiedelte Quinta Quietud nach Aussage von Jean-Francois Hebrard der alterungsfähigere Wein ist. Trotzdem sehe ich beim 2006er La Mula ein Potential von mindestens drei Jahren in denen er sich weiter positiv entwickeln kann. Außerdem sehe ihn weiterhin bei ca 95 Punkten.

Der 2008er geht übrigens wieder in die Richtung des Zweitausendsechsers.