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- Registriert: Do 16. Jul 2015, 17:18
Die Sache ist die. Am Ende leiden vor allem wieder die Kunden ohne Verbindungen in die Branche.
Weil A -> Weine entweder deutlich teurer sind
oder B -> weil intressante Weine in geringster Stückzahl oft nicht öffentlich angeboten werden.
Wer wirklich gut vernetzt ist findet Abnehmer. Aber die Deals laufen dann eben über persönliches Netzwerk.
Ob das nun für den privaten Kunden besser ist oder nicht. Tja.
------------- Exkurs - für ältere Sonderposten -----------------------
Ich bin ja sehr betriebswirtschaftlich unterwegs und kenne mich auch mit Online Handel und Warenwirtschaftssystemen etc. gut aus...Ich kann den Aufwand und alle Prozesse die dran hängen grob abschätzen. (Inklusive Klärungsaufwand, Kommunikation etc.). Sowas zu berechnen (Prozesskosten, andre Thematiken) ist quasi auch mein Job im 40h Beruf. Ich hab das mal für mich durchkalkuliert.
Gehen wir mal von einer geringen Stückzahl von bis zu 5 Flaschen eines Weines aus.
Im Grunde müsste ich dann locker 10 bis 25 Euro pro Flasche NETTO draufschlagen selbst bei niedrigst kalkulierten Aufwand. Risiken wie Abmahnungen etc. nicht berücksichtigt. Bei einer Einzelflasche eher mindestens 50 Euro. Wenn es überhaupt lohnt bei Einzelflaschen. Ich zB. tue nichts was sich nicht rechnet. Ich hoffe jeder Händler in dem Fall auch nicht (Selbstausbeutung)!
Es wird also auch bedeuten -> Günstige gereifte Sonderposten mit geringer Stückzahl -> Kannste vergessen.
Da wird einfach nix mehr unter 100 Euro angeboten. Weil lohnt nicht oder entsprechend teuer (kauft dann aber keiner). Heisst die 0815 Spätlese aus 1995 wird dann evtl. lieber weg geschmissen oder verschenkt.
Andere Crux -> Beim Ankauf wird einem Sammler auch noch deutlich weniger bezahlt werden !
Ãœberall nur Verlierer
-----------------------------------------
Aber ich gebe zu es ist müsig darüber zu klagen.
Es ist nur ein Beispiel von vielen bzgl. der EU / Deutschland.
Wir werden langsam Darsteller in einem Kafka Roman !
..und es ist auch einer der Hauptkostentreiber unserer echten "Kerninflation" !
Diese Bürokratiekosten sind in allen Produkten zu großen Anteilen drin! Sie sind nur nicht ausgewiesen.
Und werden teilweise auch verdeckt (durch Produktionsverlagerung, weniger Qualität, Einsparungen).
Der Endkunde merkt das dann nicht. Was leidet ist aber die Produktivität unser ganzen Wirtschaft
(die steigt bei uns seit 20 Jahren fast nicht....).
------------------- Wenn es intressesiert... - Aus meinem Job ----------------
Auch mein Kunde weiss nicht wirklich, dass er inzwischen 20 % der Summen für Mitarbeiter in den Projekten bezahlt, die nichts anderes tun als Bürokratie, Dokumentation, Prozessaudits, etc...
Jedes Jahr wirds ca. 1% mehr...
Da wir mit Konkurenz international verglichen werden sparen wir wo es geht. ZB. bei zusätzlichen Qualitätsmaßnahmen. Was früher aus unserem Selbstverständnis passierte ist nun einfach gestrichen. Wir arbeiten auch keine neuen Kollegen mehr proaktiv ein. Natürlich ist die Qualität nun nicht mehr so gut. Hauptsache die Anforderung ist rechtlich erfüllt. Der Kunde bekommt was er bezahlt. Kein deut mehr.
Damit ist auch er unproduktiver.
Das neue Lieferkettengesetz kommt jetzt erst noch bei uns...
Und was da grad noch alles in der Pipeline ist in der Industrie bzgl. Nachhaltigkeit, Traceability, CO2 Berechnung...
Ihr habt keine Vorstellung ! Das muss mehr Inflation geben !
Wir streichen gerade ganze Projekte zusammen um die Leute für diese Themen abzustellen.
Die arbeiten dann natürlich nicht mehr "produktiv" und der Kunde wir die Themen ins Ausland vergeben.
Wir unsererseits werden die Preise erhöhen um das Geld wieder reinzuholen.
ECHTE Wertschöpfung findet dann woanders statt während wir uns mit CO2 Werten (die alle errechnet sind) dämlich rechnen und auditieren. Und zwar in jedem einzelnen Softwaresystem betriebsweit. Auch der Kunde muss das tun. So stellt er sinnvolle Themen zurück um die Auflagen zu erfüllen. Endlos...
Das summiert sich bis zum Preis für das Endprodukt auf... Der Endkunde wird die Zeche zahlen.
Und trotzdem ein schlechteres Produkt haben.
Da ich all diese Dinge im Beruf erlebe könnt ihr meine inzwischen vorhandene "Kratzbürstigkeit"
was das Thema Regularien angeht evtl. verstehen
Weil A -> Weine entweder deutlich teurer sind
oder B -> weil intressante Weine in geringster Stückzahl oft nicht öffentlich angeboten werden.
Wer wirklich gut vernetzt ist findet Abnehmer. Aber die Deals laufen dann eben über persönliches Netzwerk.
Ob das nun für den privaten Kunden besser ist oder nicht. Tja.
------------- Exkurs - für ältere Sonderposten -----------------------
Ich bin ja sehr betriebswirtschaftlich unterwegs und kenne mich auch mit Online Handel und Warenwirtschaftssystemen etc. gut aus...Ich kann den Aufwand und alle Prozesse die dran hängen grob abschätzen. (Inklusive Klärungsaufwand, Kommunikation etc.). Sowas zu berechnen (Prozesskosten, andre Thematiken) ist quasi auch mein Job im 40h Beruf. Ich hab das mal für mich durchkalkuliert.
Gehen wir mal von einer geringen Stückzahl von bis zu 5 Flaschen eines Weines aus.
Im Grunde müsste ich dann locker 10 bis 25 Euro pro Flasche NETTO draufschlagen selbst bei niedrigst kalkulierten Aufwand. Risiken wie Abmahnungen etc. nicht berücksichtigt. Bei einer Einzelflasche eher mindestens 50 Euro. Wenn es überhaupt lohnt bei Einzelflaschen. Ich zB. tue nichts was sich nicht rechnet. Ich hoffe jeder Händler in dem Fall auch nicht (Selbstausbeutung)!
Es wird also auch bedeuten -> Günstige gereifte Sonderposten mit geringer Stückzahl -> Kannste vergessen.
Da wird einfach nix mehr unter 100 Euro angeboten. Weil lohnt nicht oder entsprechend teuer (kauft dann aber keiner). Heisst die 0815 Spätlese aus 1995 wird dann evtl. lieber weg geschmissen oder verschenkt.
Andere Crux -> Beim Ankauf wird einem Sammler auch noch deutlich weniger bezahlt werden !
Ãœberall nur Verlierer
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Aber ich gebe zu es ist müsig darüber zu klagen.
Es ist nur ein Beispiel von vielen bzgl. der EU / Deutschland.
Wir werden langsam Darsteller in einem Kafka Roman !
..und es ist auch einer der Hauptkostentreiber unserer echten "Kerninflation" !
Diese Bürokratiekosten sind in allen Produkten zu großen Anteilen drin! Sie sind nur nicht ausgewiesen.
Und werden teilweise auch verdeckt (durch Produktionsverlagerung, weniger Qualität, Einsparungen).
Der Endkunde merkt das dann nicht. Was leidet ist aber die Produktivität unser ganzen Wirtschaft
(die steigt bei uns seit 20 Jahren fast nicht....).
------------------- Wenn es intressesiert... - Aus meinem Job ----------------
Auch mein Kunde weiss nicht wirklich, dass er inzwischen 20 % der Summen für Mitarbeiter in den Projekten bezahlt, die nichts anderes tun als Bürokratie, Dokumentation, Prozessaudits, etc...
Jedes Jahr wirds ca. 1% mehr...
Da wir mit Konkurenz international verglichen werden sparen wir wo es geht. ZB. bei zusätzlichen Qualitätsmaßnahmen. Was früher aus unserem Selbstverständnis passierte ist nun einfach gestrichen. Wir arbeiten auch keine neuen Kollegen mehr proaktiv ein. Natürlich ist die Qualität nun nicht mehr so gut. Hauptsache die Anforderung ist rechtlich erfüllt. Der Kunde bekommt was er bezahlt. Kein deut mehr.
Damit ist auch er unproduktiver.
Das neue Lieferkettengesetz kommt jetzt erst noch bei uns...
Und was da grad noch alles in der Pipeline ist in der Industrie bzgl. Nachhaltigkeit, Traceability, CO2 Berechnung...
Ihr habt keine Vorstellung ! Das muss mehr Inflation geben !
Wir streichen gerade ganze Projekte zusammen um die Leute für diese Themen abzustellen.
Die arbeiten dann natürlich nicht mehr "produktiv" und der Kunde wir die Themen ins Ausland vergeben.
Wir unsererseits werden die Preise erhöhen um das Geld wieder reinzuholen.
ECHTE Wertschöpfung findet dann woanders statt während wir uns mit CO2 Werten (die alle errechnet sind) dämlich rechnen und auditieren. Und zwar in jedem einzelnen Softwaresystem betriebsweit. Auch der Kunde muss das tun. So stellt er sinnvolle Themen zurück um die Auflagen zu erfüllen. Endlos...
Das summiert sich bis zum Preis für das Endprodukt auf... Der Endkunde wird die Zeche zahlen.
Und trotzdem ein schlechteres Produkt haben.
Da ich all diese Dinge im Beruf erlebe könnt ihr meine inzwischen vorhandene "Kratzbürstigkeit"
was das Thema Regularien angeht evtl. verstehen
Zuletzt geändert von Weinschlürfer am Mi 5. Jul 2023, 14:00, insgesamt 13-mal geändert.