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Re: Riesling Gutswein Spargel-Empfehlung

BeitragVerfasst: Di 2. Mär 2021, 08:10
von EThC
Bernd Schulz hat geschrieben:Riesling ist ja nun nicht gleich Riesling. Es gibt Vertreter der Sorte, bei denen die Frucht und/oder die Säure stark im Vordergrund steht, aber es gibt auch ganz andere. Einen betont mineralischen, vergleichsweise wenig säuerlastigen Riesling finde ich zum Spargel nicht so schlecht.

...das fiele dann vermutlich generell nicht in mein Beuteschema...
Bernd Schulz hat geschrieben:Trotzdem wäre auch meine erste Wahl fraglos ein Silvaner. Und zwar ein richtig trockener aus Franken - zum Beispiel einer von den Trockenen Schmitts oder einer von Egon Schäffer ;) :twisted:....

...wobei einer von den Trockenen Schmitts meiner Erfahrung nach dafür am besten dasteht, wenn er min. zwei, besser drei Jahre alt ist. Und das erinnert mich daran, daß bzgl. Schäffer die Silvaner-Probanden ja noch im Keller warten. Aber wenn's demnächst Spargel gibt...

Re: Riesling Gutswein Spargel-Empfehlung

BeitragVerfasst: Di 2. Mär 2021, 09:27
von maha
Wolfgang Kärcher hat geschrieben:Hallo

Der Silvaner ist hier im Forum offenbar etwas unterrepräsentiert.

Gibt es konkrete Empfehlungen in der Preisklasse bis 15€?

Gruß
Wolfgang

Schau mal bei Markus Stumpf auf die Weinkarte
https://www.gasthaus-mainaussicht.de/we ... liste.html
Schon der Liter ist mMn viel bang for the buck.

Wenn's ein wenig freakiger sein darf, ist für mich Michael Teschke der Silvanerflüsterer.

Gruss
Marko

Re: Riesling Gutswein Spargel-Empfehlung

BeitragVerfasst: Di 2. Mär 2021, 09:37
von Bernd Schulz
maha hat geschrieben:Schau mal bei Markus Stumpf auf die Weinkarte
https://www.gasthaus-mainaussicht.de/we ... liste.html
Schon der Liter ist mMn viel bang for the buck.


In puncto Markus Stumpf differieren die Wahrnehmungen stark: Nach einer Empfehlung von Bodo waren Ralf Gundlach und ich im letzten Sommer vor Ort und haben zwei verschiedene trockene Silvaner (Kabi und Spätlese, wenn ich mich nicht täusche) gekauft, ohne vorher zu probieren. Ich fand beide Weine sehr rustikal und anstrengend. Eine letzte Flasche von der Spätlese besitze ich noch, aber ich traue mich nicht wirklich, sie zu öffnen... :mrgreen:

Jedenfalls handelt es sich um einen Betrieb, den ich erst mal komplett von meiner Beobachtungsliste gestrichen habe.

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Riesling Gutswein Spargel-Empfehlung

BeitragVerfasst: Di 2. Mär 2021, 10:37
von amateur des vins
Bernd Schulz hat geschrieben:Ich fand beide Weine sehr rustikal und anstrengend.
Ihr beiden mögt's auch eher zart, während Marko ein bißchen Krawall (sic!) nicht abgeneigt ist - oder?

Re: Riesling Gutswein Spargel-Empfehlung

BeitragVerfasst: Di 2. Mär 2021, 10:58
von maha
Das kann man durchaus so stehen lassen.
Darüberhinaus finde ich, gerade als Essensbeggleiter, darf ruhig etwas mehr Krawall ins Glas ;)

Re: Riesling Gutswein Spargel-Empfehlung

BeitragVerfasst: Di 2. Mär 2021, 15:20
von EThC
maha hat geschrieben:Wenn's ein wenig freakiger sein darf, ist für mich Michael Teschke der Silvanerflüsterer.

...da kann ich mich durchaus anschließen, auch wenn nach meiner Wahrnehmung (die sich jedoch nicht über alle Jahrgänge der letzten Jahre erstreckt) die Stilistik etwas zahmer und zugänglicher geworden ist, aus meiner Sicht auch ein bißchen spannungsärmer.

Ansonsten ist der Silvaner aus meiner Sicht recht vielfältig, wobei insgesamt gesehen Franken hier mehr zu bieten hat, in Rheinhessen sind Winzer wie Michael Teschke noch mehr die Ausnahme als in Franken.

Wer's in Franken freakiger haben möchte, darf auch gerne bei Kraemer, Stefan Vetter oder Plackner zugreifen (wobei ich gar nicht weiß, ob's das letztere Gut noch gibt, aktuell ist die Heimseite jedenfalls leer), wer's burgundisch mag, geht zu May oder Östreicher, die Klassiker würde ich bei Weltner, Roth, Schmitt's Kinder oder den Trockenen Schmitts abholen...

Re: Riesling Gutswein Spargel-Empfehlung

BeitragVerfasst: Di 2. Mär 2021, 20:57
von JohnnyBravo
Das ein Silvaner passt steht ja gar nicht zur Debatte - tatsächlich trinken viele im Rheinland aber auch einen Riesling zum Spargel - muss ja auch nicht jeder mögen. (P. Lauer wirbt sogar mit einem Riesling-Spargelpaket).

Und auch unabhängig von der Speise würde ich mich doch eher für einen leckeren Riesling interessieren.

Lisa Bunn steht noch auf meiner Probierliste und auch Clemens Busch (habe da aber nur 2019 gefunden).

Re: Riesling Gutswein Spargel-Empfehlung

BeitragVerfasst: Di 2. Mär 2021, 21:37
von EThC
JohnnyBravo hat geschrieben:P. Lauer wirbt sogar mit einem Riesling-Spargelpaket

...klar! Bleibt ihm ja auch nix Anderes übrig! :lol:

Aber im Ernst: klar daß Riesling kein generelles no-go ist, ist halt auch Geschmackssache. Bernd hat da schon in die richtige Richtung gezeigt, die halt nicht unbedingt die meine ist. Ich mag diese Sorte halt eher in trocken und mineralisch, eher säure- und spannungsgeladen, mit den mehr eleganten und / oder milden Varianten kann ich nichts anfangen. Aber wer damit seine Freude hat, der kann das sicher auch ganz gut mit Spargel kombinieren!

Re: Riesling Gutswein Spargel-Empfehlung

BeitragVerfasst: Di 2. Mär 2021, 22:09
von jessesmaria
Ich mag diese Sorte halt eher in trocken und mineralisch, eher säure- und spannungsgeladen, mit den mehr eleganten und / oder milden Varianten kann ich nichts anfangen.


Also ich hab bisher nicht säure- und spannungsgeladene Rieslinge auch eher als defizitär erlebt – liegt aber natürlich auch daran, dass sie ganz einfach meinen Erwartungen widersprochen haben (wahrscheinlich waren sie aber auch einfach nicht herausragend, denn ich habe nicht explizit danach gesucht). Was wären denn 'Benchmarks' dieser eleganten Stilrichtung?

Re: Riesling Gutswein Spargel-Empfehlung

BeitragVerfasst: Di 2. Mär 2021, 23:08
von Bernd Schulz
jessesmaria hat geschrieben:Also ich hab bisher nicht säure- und spannungsgeladene Rieslinge auch eher als defizitär erlebt...


Generell gefallen mir Rieslinge mit lebhafter Säure und dem daraus resultierenden Spannungsbogen auch besser als eher säurearme Exemplare, keine Frage! Aber mir sind eben schon diverse die Regel bestätigende Ausnahmen untergekommen. Früher (vor gut 15 Jahren) waren das zum Beispiel Weine von Heymann-Löwenstein (die ich heute aus anderen Gründen nicht mehr kaufe).

jessesmaria hat geschrieben:Was wären denn 'Benchmarks' dieser eleganten Stilrichtung?


Als "elegant" würde ich - vielleicht im Gegensatz zu Erich? - eine eher säurearme Rieslingstilistik keineswegs bezeichnen wollen.

Und ansonsten ist es (von Reinhard Löwenstein einmal abgesehen :mrgreen: - wobei ich nicht weiß, ob dessen Weine immer noch so anmuten wie kurz nach der Jahrtausendwende) nicht so einfach, hier konkrete Erzeugernamen zu nennen. Mein Lieblingswinzer Martin Müllen unterschied früher auf seiner Weinkarte/Preisliste klar zwischen Weinen mit ausgeprägter Säure und Weinen mit milder Säure; gute Winzer agieren normalerweise nicht bewusst gegen den Jahrgang, der dann seinerseits für ziemlich große Unterschiede in der Säure sorgen kann. Sprich: Bei Spitzenbetrieben wird man je nach Jahrgang, Lage, Parzelle und Lesezeitpunkt pro Lage/Parzelle häufig Rieslinge mit einer ganz unterschiedlichen Säurestruktur finden....

Herzliche (und dezent offtopische ;)) Grüße sendet

Bernd