amateur des vins hat geschrieben: Jetzt wüßte ich bloß noch gerne, wo Du die Daten immer ausgräbst...
Die beiden Schlüsselzahlen (171.000 hL Export in die USA für 71 Mio €) habe ich direkt aus der weiter oben verlinkten Mitteilung des ZDF entnommen, die Literpreise lassen sich daraus einfach rechnen. Die 9,25 Mio hL Gesamterzeugung, zu denen ich die Exportmenge ins Verhältnis gesetzt habe, sind das deutsche Zehnjahresmittel (Quelle: DWI, konsistent z.B. mit Wikipedia).
Die Zahlen des ZDF sind übrigens identisch mit den Angaben des DWI für das Jahr 2018, ich denke, die haben sich dort bedient.
Wie Erich schon gesagt hat, lohnt es sich meistens, nach Zahlen zuerst beim DWI zu suchen. Allerdings ist hier ein wenig Vorsicht angebracht: qualitätsgesichert sind die Zahlen dort jedenfalls nicht. Beruflich bedingt bin ich gewohnt, Statsistiken wenigstens stichpunktartig zu plausibilisieren, und da passt es hier manchmal hinten und vorne nicht: Summen und Differenzen gehen nicht auf, relative Angaben in der einen Tabelle passen nicht zu Absolutzahlen in einer anderen Tabelle, und gelegentlich gibt es von Jahr zu Jahr so erhebliche Sprünge in einzelnen Kennzahlen, dass die kaum wahrscheinlich sind. Ein Methodenteil fehlt auch, und bei manchen Zahlen wie z.B. den Einzelhandelsumsätzen weiß ich bis heute nicht, ob die brutto oder netto sind. In einem wissenschaftlichen Journal mit Anspruch könnten die das so nicht veröffentlichen...
Aber hier ist es im Ergebnis egal, die Zahlen stimmen mit anderen im Netz zu findenden Angaben in der Größenordnung ganz gut überein. Letztlich ist es ja egal, ob der Export in die USA nun 1,7 oder 1,9 oder doch 2,2% der deutschen Produktion beträgt, irgendwo da in der Gegend liegt er.
Interessant ist übrigens noch, dass der Wein
import aus den USA beständig größer ist als der Export dorthin, der Import liegt beständig über 400.000 hL pro Jahr.
Gruß
Ulli