Nun, 1 Million Liter hört sich nach viel an, ist aber angesichts einer jährlichen Absatzmenge von 1,7 Milliarden Litern Wein in Deutschland doch nur sehr wenig (konkret: 0,06%).
Mengenmäßig wird von den 1,7 Milliarden Litern übrigens die Hälfte beim Discounter gekauft und noch mal 20% im "normalen" Supermarkt (Zahlen vom DWI). Wenn von diesem Volumen nur 5% falsch deklariert wären (um Fehldeklaration geht es hier ja), wären das schon mal 60 Millionen Liter... und ich halte diese Schätzung für eher optimistisch. Wein wurde schon immer gepanscht und falsch deklariert, das ist heute nicht anders, nur sind die Mehoden subtiler geworden.
Dazu passt auch gleich das hier:
EThC hat geschrieben:Es handelt sich übrigens um die Kellerei Ortwin Welter in Engelstadt. Kenn' ich überhaupt nicht und im Forum findet sich da auch nix, scheint sich komplett in der Wein-Parallelwelt abzuspielen...
https://www.meininger.de/de/weinwirtsch ... xel-welter
Ich höre den Namen dieser Kellerei auch zum ersten Mal, aber das ist auch kein Wunder, wenn man den Artikel komplett liest, denn da heißt es unter anderem:
" ... [es] seien nur wenige Kunden betroffen. Dies liegt fast in der Natur der Sache, da die Kellerei Welter sich insbesondere als Dienstleistungskellerei einen Namen gemacht hat und andere Kellereien mit Wein versorgt."Offensichtlich hat sich das Arbeiten mit Subunternehmen und eventuell Sub-Subunternehmen auch in der Weinbranche etabliert, was mir tatsächlich neu ist. Das Verfolgen der Warenströme durch Behörden oder Staatsanwaltschaften dürfte das außerordentlich erschweren, und am Ende führt das im schlimmsten Fall zu der heute üblichen Diffusion von Verantwortung: "...wir waren das nicht, sondern ein Vorlieferant. Der hat uns aber zertifiziert, dass da alles in Ordnung ist."
Gruß
Ulli