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Re: Heuer geht's besonders früh los

BeitragVerfasst: Mi 8. Aug 2018, 14:28
von Dilbert
niers_runner hat geschrieben:von Julia Keller habe ich gehört, dass die alten Reben keine Schwierigkeiten mit der Wasserversorgung haben.

Das ist richtig. Die alten Anlagen wurzeln eben auch entsprechend tief. Mit den jungen Anlagen sieht es jedoch ganz anders aus. Wir waren am Sonntag in der Pfalz, dort werden Junganlagen schon gewässert. :o

Gruß,
Jochen

Re: Heuer geht's besonders früh los

BeitragVerfasst: Mi 8. Aug 2018, 14:49
von olifant
EThC hat geschrieben: Davon ist wohl auszugehen. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, daß da das ein oder andere kühle Jahr noch kommt. Ansonsten weiche ich halt umso mehr auf hohe Lagen bzw. alte Rebanlagen mit tief reichenden Wurzeln aus...


... hohe Lagen, dass funktioniert leider nur in entsprechend strukturierten Anbaugebieten - mal wieder Südtirol:
Hier wandern die Pflanzungen v.a. für Sauvignon Blanc, Pinot Nero und auch anderen des Geschmacks wegen säurebedürftigen Reben in immer grössere Höhen. Galt früher für diese Sorten 450 - 600 m als ideal, wandert die bevorzugte Anbauzone inzwischen auf 600 - 900 m. Einige Winzer, nicht nur Tiefenbrunner mit seinem Feldmarschall, betreiben "Versuchspflanzungen" in Bereichen ober 900 - 1000 m.
Endlos wird sich das immer weiter nach oben mangels geeigneter Flächen in diesen Höhen aber auch nicht steigern lassen.
Dafür ist bspw. klar zu sehen, dass früher belächelte Randanbauzonen, in Südtirol bspw. Vinschgau und Eissacktal, inzwischen in allen Bereichen wesentlich bessere Ergebnisse in puncto Qualität erzielen als noch vor 20 Jahren für möglich gehalten wurde ... und auch hier wandert die Anbaugrenze, v.a. im Eissacktal bereits immer weiter nach oben.

Alte tiefwurzelnde Rebanlagen sind "leider" relativ, meine ich. Zwar mögen tiefwurzelnde Rebklone eine Wasser- und Nährstoffversorgung auch in trockenen Zeiten im Wesentlichen sicherstellen, jedoch droht auch diesen Reben, genau wie allen anderen, dass der Stoffwechsel bei entsprechender Hitze zu Abbau der Säure führt und bei zuviel davon der Stoffwechsel auch ganz eingestellt werden kann, was ausgewogenen Resultaten sicher nicht dienlich sein wird.

Interessante Artikel in der Sache finden sich derzeit in der aktuellen Merum-Ausgabe - lesenswert.

Hat man bisher die eher "warmen" Jahre als besondere Jahregänge befunden, wird sich dies wohl künftig verkehren. Vielleicht werden sogar wir noch erleben, dass besonders kühle Jahre als "Jahrhundertjahrgänge" gefeiert werden. :lol:

@ Gerhard
900 m auf der Südseite des Alpenhauptkamms lass ich mir derzeit gerne eingehen, aber 900 m auf der Nordseite desselben, (auch wenn's Luftlinie mit ca. 30 km gar nicht soweit zu guten Naturnser Winzern sein mag), dass ist klimatisch doch noch mal eine ganz andere Nummer. Aber in 20 Jahren wird der Aniballi dann doch noch Recht behalten :shock:

Re: Heuer geht's besonders früh los

BeitragVerfasst: Mi 8. Aug 2018, 15:09
von Gerald
Aber in 20 Jahren wird der Aniballi dann doch noch Recht behalten :shock:


na ja, wollen wir hoffen. Momentan sieht es zumindest in Österreich eher danach aus, dass es an manchen Stellen immer trockener wird, an anderen dafür immer häufiger Starkniederschläge mit Sturm, Hagel und Erdrutschen gibt. Möglicherweise wird dann Weinbau nur mehr in Gewächshäusern möglich sein :o

Grüße,
Gerald