Fr 5. Jan 2024, 21:59
Bei mir wird 2023 irgendwie als
Montrose-Jahr in Erinnerung bleiben. Immerhin hatte ich davon sieben Jahrgänge im Glas.
Groß waren die Jahrgänge 89,90 und 2009, die ich an einem Abend mit lieben Gästen trinken durfte.
Ob man jetzt 90 oder 89 bevorzugt dürfte eine Geschmacksfrage, keine Qualitätsfrage sein.
Ich habe mir für beide Weine 97 P (der 90er aus dieser Flasche war leider nicht ganz so genial, wie der aus der letztjährigen mit 100 P)
notiert, würde aber den 89er präferieren.
Der 2009er (96++) wird sicherlich einmal die legitime Nachfolge des 90ers antreten, gibt aber zur Zeit noch nicht alles das Preis, was in ihm schlummert.
Dann waren da noch die
Montrose aus 88 (nicht gut, hatte ich schon deutlich besser), 2001 (ebenfalls nicht toll) und 2004 (so gut wie zuletzt eigentlich immer).
Im Rahmen einer 2000er Verkostung kam dann auch der
Montrose als Probepfütze in mein Glas. Nicht übel, aber bei diesem Jahrgang hätte ich mehr erwartet.
Und was gab es sonst noch Gutes?
Da wäre an erster Stelle der
Chateauneuf du Pape Cuvee Reservee der
Domaine du Pegau zu nennen, ein hedonistischer, duftiger und fast schwebender Traumwein(96 P) und möglicherweise mein bester Chateauneuf ever. Hiervon habe ich vor mehr als zwanzig Jahren mal auf dem Weingut 12 Flaschen gekauft und das war jetzt meine vorletzte Flasche.
Ebenfalls voll zu überzeugen wusste der
Ermitage Le Pavillon 1995 von
Chapoutier, der sich permanent im Glas veränderte und noch nicht am Ende seiner Entwicklung angelangt zu sein scheint. Auch wenn ich die 100 PP nicht sehe, ein großer Wein ist das allemal (96 P).
Schließlich möchte ich noch den
Barbaresco Gallina 2005 von
Bruno Giascosaerwähnen, ein maskuliner und fast ernster Wein und damit, wenn man so will, ein Gegenentwurf zum oben erwähnten Chateauneuf, nichtsdestotrotz ein großer Spaß (95P).
In Weiss bin ich dann in Deutschland und hier beim Riesling.
Ausgezeichnet
Wittmanns Morstein GG 2012 (95-96 P), der nur von Kellers Morstein 2011 (97 P), blind auf einer Weinprobe getrunken, getoppt wurde.
Ebenfalls sehr gut der
Berg Rottland 2001 von
Georg Breuer (95 P). Absolut faszinierend, dass dieser immerhin mehr als zwanzgjährige Riesling, in Farbe, Nase und auch am Gaumen fast jugendlich wirkte. Hätte er mir nicht vorher seinen Personalausweis gezeigt, ich hätte ihn für einen 2017er gehalten.
Sehr schade, dass ich hiervon nur eine Flasche habe bzw. jetzt hatte.
Süsswein des Jahres ist für mich der
Vin de Constance 1997 Klein Constantia (95 P).
Meine Erstbegegnung mit diesem sehr eigenständigen Südafrikaner, der nur schwer mit den mir bekannten Süssweinen aus Europa zu vergleichen ist.
Ich wünsche allen Lesern (und besonders mir
, das uns auch 2024 viele gute Weine ins Glas kommen.
dylan