Letztes Jahr im August hatte ich meine erste Begegnung mit dem 2014er und war schwer begeistert. Ende des Jahres konnte ich sechs gemischte "Second-Hand-Flaschen" nachkaufen, was ohne den kombinierten Hawesko-Rabatt schon eine ziemliche Überwindung war. Zwischendurch hatte ich aus diesem Kauf einen 2016er, der sich noch etwas bedeckt hielt. Und jetzt den
Château de Beaucastel, Vieilles Vignes 2012Ein Elixir oder Nektar wie sein 2014er Bruder, entzieht sich auch dieser 2012er eigentlich der Beschreibung. Mir jedenfalls fällt es total schwer, halbwegs angemessene Worte zu finden. Mein Versuch würde so aussehen:
Goldgelb. Sehr, sehr eigene Nase: kandierte Orange mit einem Spritzer frischer Zitrone, Bienenwachs, weiße Blüten. Verändert sich permanent. Am Gaumen dicht und viskos. Buttrig, aber nicht breit. Fast überreifer Pfirsich. Süße Honigmelone. Im Abgang Grapefruit. Exotisch, irre komplex.
Paßte sehr gut zum Safranrisotto mit gebratenen Riesengarnelen, hätte dafür aber auch einen Ticken mehr Säure haben dürfen.
Aber eigentlich ist das alles nicht geeignet, den Genuß zu vermitteln. Monumental und sicher nicht
kabinettig! Ich kenne nichts auch nur annähernd Vergleichbares. Für besondere Momente.
Übrigens - ich erwähnte, daß Beaucastel empfehlen, diesen Wein in den ersten drei Jahren zu trinken, oder dann wieder ab dem zehnten. Wie schon beim 2014er, fand ich auch beim 2012er nichts, das diesen Wein verschlossen wirken lassen hätte.