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Rhone - Châteauneuf du Pape

nördliche Rhône (Côte Rôtie, Hermitage, Cornas und Co.) und südliche Rhône (Châteauneuf du Pape, Gigondas, Tavel und Co.), Ardeche, Vivarais, Vaucluse und Isere, Côstieres de Nîmes, Provence, Korsika
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Kle

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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

BeitragFr 5. Jun 2020, 17:42

Sehr zufrieden war ich mit Domaine du Rempart 2010. Die Winzerin hatte mir 2015 im Verkostungskeller vom Kauf abgeraten: Zwar einer ihr Favoriten, aber noch nicht trinkreif. Reif ist er auch jetzt noch lange nicht und was mich zu Beginn am meisten begeisterte, war der Eindruck des Undurchdringlichen in Nase und Mund. Der Wein besitzt eine dunkle Geschlossenheit mit Graphit und Leder, die es irgendwie ablehnt, sich in Details zerschmecken zu lassen.
In zwei, drei Tagen wurde er bloß etwas weicher und zeigte eine Fruchtsüße, Himbeere, Blaubeere, die sich nicht breit machte, sondern einen delikaten Mittelpunkt bildete, begleitet von feiner Säure. Schön dazu auch rauchige Noten. Ich bin froh, den Wein (aufregender als 2005) bereits in diesem Zustand getrunken zu haben und gespannt, ob meine zweite Flasche nach weiterer Entfaltung gar langweiliger wird.
Der Begriff Komplexität kam mir übrigens nicht in den Sinn. Wozu sollte ein Wein, der durch intensive Phänomene beeindruckt, davon auch viel nötig haben?

Gruß, Kle
—People may laugh as they will—but the case was this.
Tristram Shandy
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Dilbert

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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

BeitragDo 13. Aug 2020, 08:51

Guten Morgen allerseits,

habe gestern einen Wein geschenkt bekommen, den ich nicht wirklich auf dem Radar habe:

Chateau de la Gardine, Chateauneuf du Pape, 2011

So wahnsinnig viel kann ich auf den ersten Blick im Netz nicht über den Wein finden. Bei cellartracker wird er mit 88,3 Punkten und gemischten Kritiken gelistet.

Kennt jemand von Euch die Weine und kann eine kurze Einschätzung geben?

Vorab schon mal Danke!

Gruß,
Jochen
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Grenache

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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

BeitragDo 13. Aug 2020, 14:59

Die habe 4 red und 2 white. ???

château@gardine.com
There are 2 reasons for drinking: one is when you are thirsty to cure it, the other, when you are not thirsty to prevent it...prevention is better than cure.
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EThC

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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

BeitragSa 3. Okt 2020, 16:46

...einer der letzten potentiell dickeren Südfranzosen aus meinem Keller:

Bild
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
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thvins

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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

BeitragMo 9. Nov 2020, 10:46

Dilbert hat geschrieben:Guten Morgen allerseits,

habe gestern einen Wein geschenkt bekommen, den ich nicht wirklich auf dem Radar habe:

Chateau de la Gardine, Chateauneuf du Pape, 2011

So wahnsinnig viel kann ich auf den ersten Blick im Netz nicht über den Wein finden. Bei cellartracker wird er mit 88,3 Punkten und gemischten Kritiken gelistet.

Kennt jemand von Euch die Weine und kann eine kurze Einschätzung geben?

Vorab schon mal Danke!

Gruß,
Jochen



Château de la Gardine habe ich so Ende der 90er bis in die Nuller - Jahre hin sehr gemocht. Wenn ich mich recht erinnere hatten die auch einen C.d.Rhône Villages, der immer ein sehr gutes PGV hatte, die Ch9P sind eher Langstreckenläufer, die dann aber durchaus Spaß machen. So im Besten Sinne guter klassischer Ch9P. War auch öfter einer der Lieblinge in den Guide Hachettes...

Seit ich mich dann mehr und mehr auf das Priorat verlegt habe, um dort in die Tiefe zu gehen, geriet das Gebiet, wie auch andere Regionen für mich mehr und mehr aus dem Fokus, was schade ist, aber man kann nicht alles haben. Wenn 2011 ein gutes Jahr dort war, dann solltest du so ab 2026 rum mit der Flasche viel Spaß haben.
Beste Grüße

Torsten

http://www.torsten-hammer-priorat-guide.com
jetzt mit richtiger Startseite...
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VillaGemma

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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

BeitragMo 9. Nov 2020, 11:34

Dilbert hat geschrieben:habe gestern einen Wein geschenkt bekommen, den ich nicht wirklich auf dem Radar habe:
Chateau de la Gardine, Chateauneuf du Pape, 2011

Hallo Jochen,

auch wenn ich seit 4 Jahren trocken bin...ich kann mich an diese Verkostung vor Ort erinnern. Woran ich mich gestört habe ist folgendes...ich zitiere von deren Webseite:
"After cold settling, the Roussanne ferment in 225 liters oak barrels. The wine then ages in new oak barrels with regular stirring and racking"

Das hat man volles Rohr geschmeckt und gehört für mich in einen C9dP nicht rein. 2011 war ein gutes Jahr...ich meine, wenn Du den geschenkt bekommen hast, ggf. wie Thorsten sagt. Noch ein paar Jahre ruhen lassen, vielleicht vermindert sich der Barriquegeschmack über die Jahre. Ich möchte aber dazu sagen, dass ich die klassischen C9dP mag, allen voran Clos des Papes...wie auch Tardieu. Die setzen für den C9dP kein Barrique ein...sondern großes Holz. Das ist ok ;-)

VG,
Robert
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Rotundweiss

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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

BeitragSo 15. Nov 2020, 09:06

C9dP RAYMOND USSEGLIO Cuvée Impériale 2010

[b]Vorab, es wird an mir liegen, ich werde mit den Süd-Rhone-Weinen einfach nicht warm.
Der Korken war von bester Qualität, wie neu und gar nicht durchdrungen. Farbe dunkles rot,
ohne in´s Scharz abzudriften. Nase verhalten nach etwas Eiche und Dörrfrüchten.
Am Gaumen kam ebenfalls nicht viel, leicht alkoholischer touch. Zu war der Wein nach
10 Jahren und 2 Stunden dekantieren nicht, ob da allerdings in Zukunft noch ´was kommt,
wage ich nicht zu beurteilen. Es kann allerdings nur besser werden, verstecken sich zur Zeit
von den seinerzeit von Parker gegebenen 99 Punkten noch mindestens 10.
Zum Lammrücken jedenfalls ging er ohne Unfall durch den Hals, mehr aber auch nicht.
Eine ähnliche Erfahrung habe ich im Frühjahr mit dem Santa Duc Les Haut Garrigues 2010 gemacht.
Ist wahrscheinlich nicht "my cup of tea". Sei´s drum, es gibt ja Alternativen ;) .
[/b]
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VillaGemma

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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

BeitragSo 15. Nov 2020, 16:58

Ich habe bereits 2016 von Andreas (einem Winzer im C9dP) erfahren, dass es ziemlich viel Ärger mit den 2010er C9dP gibt. Galt ja als DAS beste Jahr ever. Aber die Weine aus dem Jahr 2010 scheinen sehr schnell an "Glanz" zu verlieren, insbesondere die 100 PP-Weine (ok 99)...was eigentlich ja nicht der Fall ist. Eigentlich läuft ein C9dP nach 10 Jahren langsam zur Hochform auf.
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Jochen R.

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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

BeitragFr 27. Nov 2020, 18:50

Dom. de la Janasse - Chaupin 2011:
Weinrot mit Aufhellungen zum Rand. Mon Cherie, Himbeeren und ein Hauch
Zitrone, Marzipan, Gewürze, Tabak und Eucalyptus. Mittelkräftig bis fast intensiv
und komplex.
Erstaunlich – trotz der 15,5 %Vol. mittelgewichtig mit Trinkfluss ohne dass man
den Alk. schmeckt (in den Kopf steigt das dann doch recht schnell, hicks :mrgreen: ),
rotfruchtig, würzig/tabakig, mittellang bis lang mit schöner Adstringenz.
Profitiert von Luftzufuhr. 92-93 P.

Viele Grüße,
Jochen
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Jochen R.

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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

BeitragSa 28. Nov 2020, 18:31

Hallo,
ich trinke 1-2 Mal pro Jahr gerne einen gut gemachten Chateauneuf, auch
wenn das Alk-technisch nichts für schwache Nerven ist :lol:
Ich glaube - ohne mich in der Region wirklich gut auszukennen - das von
dir geschilderte Problem hat rein gar nichts mit dem sehr guten Jahrgang
2010 zu tun, sondern liegt an den auf hohe Parker-Punkte getrimmten Super-
Cuvees, die (wie auch in anderen Regionen), allmählich ich wahres Gesicht
zeigen.

Viele Grüße,
Jochen

Rotundweiss hat geschrieben:C9dP RAYMOND USSEGLIO Cuvée Impériale 2010

[b]Vorab, es wird an mir liegen, ich werde mit den Süd-Rhone-Weinen einfach nicht warm.
Der Korken war von bester Qualität, wie neu und gar nicht durchdrungen. Farbe dunkles rot,
ohne in´s Scharz abzudriften. Nase verhalten nach etwas Eiche und Dörrfrüchten.
Am Gaumen kam ebenfalls nicht viel, leicht alkoholischer touch. Zu war der Wein nach
10 Jahren und 2 Stunden dekantieren nicht, ob da allerdings in Zukunft noch ´was kommt,
wage ich nicht zu beurteilen. Es kann allerdings nur besser werden, verstecken sich zur Zeit
von den seinerzeit von Parker gegebenen 99 Punkten noch mindestens 10.
Zum Lammrücken jedenfalls ging er ohne Unfall durch den Hals, mehr aber auch nicht.
Eine ähnliche Erfahrung habe ich im Frühjahr mit dem Santa Duc Les Haut Garrigues 2010 gemacht.
Ist wahrscheinlich nicht "my cup of tea". Sei´s drum, es gibt ja Alternativen ;) .
[/b]
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