Fr 21. Sep 2012, 07:02
mein erster wahrhaft in Erinnerung bleibender war ein 1992er Chante Alouette von Châpoutier aus der AOC Hermitage, 1995 im Guide Hachette mit der Höchstnote geehrt, 1996 in einem Weinladen in St. Avold nahe Metz gefunden und mitgenommen, Anfang 2003 oder 2004 direkt vor Ort beim Besuch von Chapoutier wurde dieser Wein für mich entkorkt, als ich sagte, ich hätte den im Keller und wollte wissen, ob man schon ran kann - nach dem Probeschluck habe ich noch weiter gewartet in froher Erwartung - und tatsächlich, er gehörte zu den bislang mich begeisterndsten Weißweinerlebnissen.
Klaus-Peter spendierte jetzt im Sommer den nachfolgenden Wein, für dessen Erlebnis ihm mein Dank gebührt:
Paul Jaboulet Âine; Le Chevalier de Sterimberg; Hermitage; 1998 weiß;Tiefes Goldgelb, sehr ölig. Komplexe und vor allem schön offene Nase, Am Gaumen reif, sehr komplex und insgesamt betörend. Karamell, Akazienhonig, ungeschwefelte Trockenaprikosen, Sultaninen, rauchige Noten, frischer Hefekuchen mit braun gebackenem Obstsaft. Cremig am Gaumen, wahnsinnig lang und intensiv nachhallend. 97/100 Th. Weltklassewein aus perfekter Flasche. Interessant die Assoziationen mit "süßen" Aromen bei diesem eigentlich trockenen Wein.
Klaus - Peter punktet Weiße dieses Typs immer deutlich tiefer als ich - insofern sehr subjektiv. Gefallen hat ihm er Wein aber auch. Vielleicht erinnert er sich sogar, was wir dazu gegessen haben, ich habs nicht notiert, aber er war für uns der Essensbegleiter vor unserer gemeinsamen Montsalvat - Vertikale. Ich erinnere mich nur, dass es sehr gut gepasst hatte und wir recht happy waren mit diesem Vorprogramm.
Solche Weine darf man dann - ähnlich wie Burgunder nicht zu Kühl trinken - 14° C ist am Besten.
Ansonsten - Gans, warum auch nicht... ; Perlhuhn mit Aprikosen; Kapaun mit einer Obst-cremigen Sauce oder ähnliches...
Wenn man vor Ort solche Weine mal jung getestet hat und dann solche Erlebnisse mit gut gereiften hat, dann glaubt man dem Winzer und z.B. dem Guide Hachette, nimmt die besten mit und vergräbt sie erst mal ganz lange. Das sind traditionelle Weinkeller-Schätze, die man vergisst, um sie spät wieder zu finden...