Südrhône

Hallo Gerhard!

Mein letzter Kauf war der 16er zu 16 €, davon habe ich aber noch keine Flasche geöffnet. Ich kaufe aus dieser Ecke auch so gut wie nichts mehr, hatte aber den roten Coudoulet seit Anfang der 90er immer mal wieder. Umgehauen hat er mich noch nie, aber die Flaschen werden immer zügig leer, vor allem, wenn Gäste da sind, und enttäuscht wurde ich eigentlich auch noch nie. Das ist doch schon mal was.

Herzliche Grüße

Lars

2018 Domaine Gassier Nostre Païs

Schönes Etikett. Blass rubinrote Farbe. Tolle Nase, hohe Intensität und sehr offen: Rote Johannisbeeren, rote Pflaumen, leicht gekocht, und Vanille. Auch würzig mit Noten von weißem Pfeffer. Am Gaumen geringe Säure, weiche Tannine und ein schlanker bis mittlerer Körper trotz des hohen Alkohols. Der Geschmack ist in erster Linie fruchtig, wieder gekochte Früchte, aber jetzt mehr in Richtung schwarze Früchte. Der Abgang ist relativ kurz. Teils ganze Trauben, teils ganze Beeren, 12 Monate Fassausbau. Die Bewertung mag niedrig erscheinen, aber dies ist ein unkomplizierter Wein, der Spaß macht, schön ausgewogen ist und einen guten Trinkfluss hat. Jetzt gut zu trinken. DM86.

Da ich vergessen hatte, einen Rotwein aus meinem Keller einzupacken, kaufte ich kurzerhand in Hamburg den

Coudoulet de Beaucastel rouge 2020, Famille Perrin

Gerade ausgetrunken:

Coudoulet de Beaucastel 2020

Rubinrot mit ganz leichtem Purpureinschlag, mitteldicht (-) und eine Spur trüb.
In der Nase diffuse Frucht: helle Süßkirsche, rote Johannisbeere, etwas Pflaume. Alkohol lugt leicht hervor. Ein wenig helles Leder und ein Hauch Garrigue.
Am Gaumen dito. Feine "trockene Fruchtsüße". 14,0 % Alkohol hier prominenter: vorne scharf, hinten wärmend (beides in Maßen). Recht kräftige, mittelkörnige reife Tannine.
Im Abgang leichte bittere empyreumatische Aromen.

Obwohl bereits zu beginn ganz leicht gekühlt, profitierte der Wein enorm davon, sigifikant (geschätzt mit um die 13 °C in's Glas, wo er sich schnell erwärmte) gekühlt zu sein: Die Frucht war wesentlich präziser/weniger diffus, und natürlich der negative Einfluß des Alkohols geringer. Nunmehr ganz ok, aber immernoch kein Überflieger.

Das war jetzt nicht wirklich überzeugend, leider. Irgendwie beruhigend, daß ich ihn mit 30 % Rabatt kaufen konnte. Habe ich aus anderen Jahren schon erheblich besser erlebt.

Nachträglich vielen Dank für die Notiz, Karsten, die ich eben erst gesehen habe!

Ich konnte den Wein nicht trinken. Was mache ich jetzt mit der fast vollen Flasche? Den Wein einfrieren und für die nächste Sauce verwenden?

VG, Nora

Nachträglich vielen Dank für die Notiz, Karsten, die ich eben erst gesehen habe!

Ich konnte den Wein nicht trinken. Was mache ich jetzt mit der fast vollen Flasche? Den Wein einfrieren und für die nächste Sauce verwenden?

Schade, daß Dich die Warnung nicht rechtzeitig erreicht hat. Kannst Du die Untrinkbarkeit an etwas Einzelnem festmachen?

Ich habe zum Einfrieren von Wasser bisher immer unaromatisiertes genommen. Experiment und Bericht?

Nachträglich vielen Dank für die Notiz, Karsten, die ich eben erst gesehen habe!

Ich konnte den Wein nicht trinken. Was mache ich jetzt mit der fast vollen Flasche? Den Wein einfrieren und für die nächste Sauce verwenden?

Schade, daß Dich die Warnung nicht rechtzeitig erreicht hat. Kannst Du die Untrinkbarkeit an etwas Einzelnem festmachen?

Ich habe zum Einfrieren von Wasser bisher immer unaromatisiertes genommen. Experiment und Bericht?

Schon mit dem Geruch hatte ich große Probleme. Ich kann es nicht genau beschreiben, aber die Frucht roch für mich wie bei einem Billigwein. Manchmal taucht dieser Geruch bei Weinen auf und da komme ich nicht gegen an.

Ich hatte mal irgendwo gelesen, dass man auch Wein, wenn man ihn nicht austrinken kann, um ihn haltbar zu machen, einfrieren könne. Zum Teil wird dagegen angeführt, die Aromatik gehe verloren. Daran erinnerte ich mich, als ich überlegte, was ich mit dem restlichen Wein machen könnte. Es wäre jedenfalls einen Versuch wert.

VG, Nora

Ich hatte mal irgendwo gelesen, dass man auch Wein, wenn man ihn nicht austrinken kann, um ihn haltbar zu machen, einfrieren könne. Zum Teil wird dagegen angeführt, die Aromatik gehe verloren.

...inwieweit da einzelne Aromastoffe in ungünstiger Weise kristallisieren und / oder sich sonstwie verändern, weiß ich nicht, hab's noch nicht ausprobiert (außer einmal unfreiwillig in den 0er Jahren, ein in der Hektik vergessener Schockkühler ). Solche Restanten für Kochzwecke hebe ich immer im flüssigen Aggregatzustand auf, durchaus auch mal über mehrere Wochen, beeinträchtigt das Ergebnis in der Regel eher nicht, kleiner Kontrollschluck ist natürlich obligatorisch. Darüber hinaus wird Kochwein in der Regel ja eh thermisch behandelt, da brauch ich mir um den fortgeschrittenen Aromenerhalt eh keine Gedanken zu machen...

....man sollte vielleicht auch Bedenken, dass der Wein noch recht jung ist. Eine Verschluss- bzw. schwierige Phase ist nicht ganz auszuschließen. Ich würde den Wein einfach alle paar Tage nachprobieren. Manchmal geschehen da Wunder ...

Detlef

....man sollte vielleicht auch Bedenken, dass der Wein noch recht jung ist. Eine Verschluss- bzw. schwierige Phase ist nicht ganz auszuschließen. Ich würde den Wein einfach alle paar Tage nachprobieren. Manchmal geschehen da Wunder ...

Detlef

Hallo!

Vom roten Coudoulet gab es über die Jahrzehnte bei mir schon einiges. Große Verschlussphasen sind mir eigentlich nie untergekommen. Meiner Meinung nach entwickelt sich dieser Wein auch nicht sonderlich. Ja, die Gerbstoffe integrieren sich besser und die manchmal etwas vorlaute Frucht wird etwas zurückhaltender, aber der Grundcharakter des Weins bleibt eigentlich nach meinem Empfinden immer gleich. Soll heißen: Wenn einem ein Jahrgang nicht gefällt, dann legt sich das erfahrungsgemäß nicht mir Reife oder atmen lassen, sondern dann muss ein anderer Jahrgang her. Auch habe ich keine guten Erfahrungen mit offen stehen lassen gemacht. Spätestens am dritten Tag war die Frucht immer unattraktiv oxidiert.

Den 20er habe ich ausgelassen, weil es zur Lese geregnet hat und die Kritiken auch nicht so dolle waren. Der 15er gefällt mir gerade gut.

Herzliche Grüße

Lars

2017 La Ferme du Mont Hotel Vier Jahreszeiten Cuvée "Le Ponnant"
Ein Côtes du Rhône Villages abgefüllt für das genannte Luxushotel in Hamburg. (La Ferme du Mont hat auch selbst einen "Le Ponnant" im Sortiment. Wahrscheinlich derselbe Wein mit anderem Etikett.) In den aktuelleren Jahrgängen ist das HVJ auf Guigal umgestiegen, hat den Namen "Le Ponnant" für ihren roten Hauswein aber beibehalten.

Dunkles, transparentes Rubinrot. In der Nase rote Johannisbeeren, Brombeeren, Lakritze, dazu Sekundäraromen von Vanille und Rauch. Mit mehr Luft leicht pfeffrig und erdig. Die Intensität ist mittelstark, die Aromen springen nicht aus dem Glas. Vollmundig, mit hohem Alkoholgehalt und ausgeprägten, aber weichen Tanninen. Der Säuregehalt ist könnte hingegen für meinen Geschmack höher sein, um mehr Struktur und Finesse zu verleihen. Am Gaumen Preiselbeere, rote Kirsche, Erdbeere. Hier dominieren klar die reifen Früchte, weniger würzig als noch in der Nase. Der Abgang ist etwas kurz, was darauf hindeutet, dass der Wein nur ein begrenztes Alterungspotenzial hat.