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Nordrhone

nördliche Rhône (Côte Rôtie, Hermitage, Cornas und Co.) und südliche Rhône (Châteauneuf du Pape, Gigondas, Tavel und Co.), Ardeche, Vivarais, Vaucluse und Isere, Côstieres de Nîmes, Provence, Korsika
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Dilbert

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Re: Nordrhone

BeitragSo 27. Feb 2011, 20:14

Hallo Wolf,

habe den Wein damals auf dem Weingut verkostet - müsste der 2007er gewesen sein.
Wenn ich ehrlich bin, fand ich den Wein nicht schlecht, aber den Gigondas besser und habe mir deshalb nichts mitgenommen! Kann Dir also nicht wirklich weiterhelfen! :oops:

Gruß,
Jochen
„Eine Magnum-Flasche? Genau die richtige Größe für einen schönen Abend. Vorausgesetzt, man beginnt mit einem Champagner, man endet das Menu mit einem Sauternes, und man ist allein daheim…“
(Anthony Barton)
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innauen

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Re: Nordrhone

BeitragSo 27. Feb 2011, 22:45

Da sage ich aber trotzdem artig Danke dafür :)

Grüße,

wolf
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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octopussy

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Re: Nordrhone

BeitragMo 28. Feb 2011, 13:35

susa hat geschrieben:Ja aber wir sind hier bei Rotwein?

Sorry, dass ich hier nochmal off-topic weitermache. Aber die Frage von susa ist ja berechtigt. M.W. sind sowohl die Ziereisen Syrahs als auch die allermeisten Syrahs von der nördlichen Rhône (fast) voll durchgegoren. Der niedrigere Alkohol z.B. bei Ziereisen Syrahs kann also nicht daraus resultieren, dass die Spontanvergärung nicht zur vollen Umwandlung des Zuckers in Alkohol führt. Kann es vielleicht daran liegen, dass die Ziereisen Syrahs und Spätburgunder eine relativ lange (6 - 8 Wochen) Maischestandzeit haben?

Interessant wäre auch, welche Winzer an der nördlichen Rhône auch heute noch Syrahs mit verhältnismäßig geringem Alkohol erzeugen, und woran das dort liegt. Weiß jemand genaueres?
Beste Grüße, Stephan
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BuschWein

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Re: Nordrhone

BeitragMo 28. Feb 2011, 13:39

so isses ! Das Fragezeichen kannst Du ruhig weglassen.
Alkohol "einsparen" bei der Weißweinproduktion ist auf "natürliche Weise" eigentlich nur bei Maischegärung möglich. Da kann tatsächlich die Alkoholausbeute um ca. 1 Vol % niedriger sein.


@Bodo
Wie von Susa schon richtig erwähnt geht es um Rotwein, da sollte Maischegärung heute überall Standard sein, aber richtig ist schon auch, dass bei Spontangärung die Alkoholausbeute etwas niedriger ist, weil ein Teil des Zuckers von anderen als den Alkohol-Hefen zu Beginn der Gärung verstoffwechselt wird, dazu kommt, dass bei der Spontangärung häufig auch etwas wärmer vergoren wird, was wiederum zu einem leichten Alkoholverlust führen kann.

Ich denke aber der Hauptunterschied besteht darin, dass heute beim Rotwein deutlich stärker chaptalisiert wird als früher, weil Alkohol schlicht Kraft und Power bringt, die die Kunden dann meist doch bevorzugen. Seit Hanspeter Ziereisen Tafelweine erzeugt, darf er nicht so stark chaptalisieren, wie es bei Qualitätsweinen erlaubt wäre. Auch irgendwie komisch, dass die höhere gesetzliche Qualitätsstufe eine deutlich höhere Zuckerzugabe erlaubt!?
Armin
www.gutsweine.com

Dumme Menschen machen immer den gleichen Fehler, intelligente immer Neue ;)
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Moulis

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Re: Nordrhone

BeitragMo 28. Feb 2011, 13:56

innauen hat geschrieben:Hatte jemans schon mal eine Begegnung mit dem St Joseph von Cosme?

Grüsse,

Wolf



Warum willst du das denn jetzt wissen :?: ;)
Ich am Freitag mit dem 2005er. Schlag zu :mrgreen:
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weinaffe

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Re: Nordrhone

BeitragMo 28. Feb 2011, 14:20

AS Maurer hat geschrieben:
so isses ! Das Fragezeichen kannst Du ruhig weglassen.
Alkohol "einsparen" bei der Weißweinproduktion ist auf "natürliche Weise" eigentlich nur bei Maischegärung möglich. Da kann tatsächlich die Alkoholausbeute um ca. 1 Vol % niedriger sein.


@Bodo
Wie von Susa schon richtig erwähnt geht es um Rotwein, da sollte Maischegärung heute überall Standard sein, aber richtig ist schon auch, dass bei Spontangärung die Alkoholausbeute etwas niedriger ist, weil ein Teil des Zuckers von anderen als den Alkohol-Hefen zu Beginn der Gärung verstoffwechselt wird, dazu kommt, dass bei der Spontangärung häufig auch etwas wärmer vergoren wird, was wiederum zu einem leichten Alkoholverlust führen kann.

Ich denke aber der Hauptunterschied besteht darin, dass heute beim Rotwein deutlich stärker chaptalisiert wird als früher, weil Alkohol schlicht Kraft und Power bringt, die die Kunden dann meist doch bevorzugen. Seit Hanspeter Ziereisen Tafelweine erzeugt, darf er nicht so stark chaptalisieren, wie es bei Qualitätsweinen erlaubt wäre. Auch irgendwie komisch, dass die höhere gesetzliche Qualitätsstufe eine deutlich höhere Zuckerzugabe erlaubt!?


Hallo Armin,

meine Off-Topic-Abschweifung in Richtung Weißwein bezog sich auf das Niewo zugeschriebene Zitat und der ist meines Wissens reiner Weißweinproduzent.
Ich bin zwar weder Winzer noch Chemiker, könnte mir aber vorstellen, daß neben dem Grad der Chaptalisation auch die Gärführung (Zeitdauer der Mischegärung, Vergärung in offenen Gärständern oder in geschlossenen Tanks) für die Alkoholausbeute bei der Rotweinproduktion eine Rolle spielt.

Grüsse
Bodo
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octopussy

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Re: Nordrhone

BeitragMo 28. Feb 2011, 14:35

AS Maurer hat geschrieben:Wie von Susa schon richtig erwähnt geht es um Rotwein, da sollte Maischegärung heute überall Standard sein, aber richtig ist schon auch, dass bei Spontangärung die Alkoholausbeute etwas niedriger ist, weil ein Teil des Zuckers von anderen als den Alkohol-Hefen zu Beginn der Gärung verstoffwechselt wird, dazu kommt, dass bei der Spontangärung häufig auch etwas wärmer vergoren wird, was wiederum zu einem leichten Alkoholverlust führen kann.

Ich denke aber der Hauptunterschied besteht darin, dass heute beim Rotwein deutlich stärker chaptalisiert wird als früher, weil Alkohol schlicht Kraft und Power bringt, die die Kunden dann meist doch bevorzugen. Seit Hanspeter Ziereisen Tafelweine erzeugt, darf er nicht so stark chaptalisieren, wie es bei Qualitätsweinen erlaubt wäre. Auch irgendwie komisch, dass die höhere gesetzliche Qualitätsstufe eine deutlich höhere Zuckerzugabe erlaubt!?

Armin, danke für die Erhellung! Insbesondere das zweitgenannte Argument erscheint mir plausibel.
Beste Grüße, Stephan
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argentum

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Re: Nordrhone

BeitragFr 15. Apr 2011, 10:54

Gestern gab es eine spontane Rhonedegu bei Freunden mit einem, sagen wir mal speziellen "Piraten". Dazu ein mehr wie feines Knoblauchlamm und der Abend war mit bester Unterhaltung und guten Weinen geritzt.

Von der Rhone standen in den Startlöchern (ich tu das ganze jetzt einfach mal dem Norden zuordnen):

-Cotes du Rhones, La Pialade 2006, von Chateau Rayas
-Saint Joseph, Vignes de l'hospice 2001, von Guigal
-Hermitage, la Chapelle 1996, von Jaboulet
-Hermitage, le Pavillon 1998, von Chapoutier

Als Starter gab es den schönen 2006er La Pialade. Ungemein helles rot, das eigentlich sofort an einen alten Wein anmutete. In der Nase sehr animalisch, blutig. Am Gaumen schön dicht mit einer vom Kollegen bemerkten Bitternote im Abgang. Diese Bitternote sollte sich aber nicht wie von mir vermutet mit dem Essen in Kombination verabschieden. Dennoch, ein schöner Wein für faires Geld! (um die 20 Franken bei Passion du vin, den werd ich mir nachlegen). 87 PP

Dann kam der für mich überraschendste Wein des Abends. Vignes de l'Hospice von Guigal. Ein wunderschön kräuteriger Wein mit toller dichter dunkler Farbe mit violetten Reflexen. In der Nase dann auch hier Leder und viel rote und dunkle Frucht. Nicht verkocht aber dicht gewoben. Ein sehr schöner Wein, der mir aber noch zu jung erschien. 90 PP

Von den Rhoneweinen war dies der für mich beste dieser donnerstäglichen Runde: Hermitage le Pavillon 1998. Ein gewaltiges Auftreten in der Nase. Dicht, komplex, Kräutergarten, Lakritze. Leider am Gaumen anfänglich nicht das haltend was die Nase verspricht. Dieser Pavillon strotzte noch vor lauter Jugend und Kraft. Aber ich muss sagen, dieser Lagenwein von Chapoutier hat es mir wirklich angetan. Im Verlauf des Abends sollte er sich denn auch noch weiter öffnen udn der Gaumen sich an die Nase angleichen. 12 Stunden dekantiert, wäre das wahrschienlich nochmals ein anderes Erlebnis gewesen. 96+ PP

Zum Abschluss der Rhonerunde Hermitage la Chapelle 1996. Schöne, reife Nase. Auch hier der rhonetypische Kräutergarten plus animalische Noten. Helles in Ziegel gehendes Rot. Ein schöner Auftakt! Dann am Gaumen ein eleganter aber auch fester Auftakt. Dann kam aber hier eine klitzekleine Grüntonnote hinein, bei der sich mein Vis-a-vis am Tisch nicht sicher war ob diese noch verschwinden werde. Nun, auch dies dennoch ein grosser Wein und die gefundenen Mäkel wahrlich Jammern auf hohem Niveau! 93 PP

Nun noch der atypische Pirat, der aus Kalifornien stammte:

Bond Melbury 2002

Die Frau unseres Gastgebers war hin und weg als sie am Glas schnüffelte. Und ich konnte sie nur zu gut verstehen. Dunkles, undurchdringliches Lila-rot-Schwarz. Aus dem Glas kam eine Wagenladung Cassis, schwarze Beeren, Dunkle Früchte-Kompott. Am Gaumen eine gewaltige Geschmackexplosion die sich wie ein sofort begehbarer Geschmacksteppich auf der Zunge entrollte. Ich kann es nicht anders sagen: Ein gewaltiges Hammerteil auch wenn ich sonst wirklich nicht ein intensiver Kalifornientrinker bin! 95+ PP.
Gruss
Philipp

http://www.pinotphil.tumblr.com

In vinum veritas - lassum bev amo ün
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Chris

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Re: Nordrhone

BeitragMo 23. Mai 2011, 17:40

thvins hat geschrieben:
Mein Tipp für die reiselustigeren unter euch: paar Jahrgänge Hachette zum Thema wälzen, da kommen die zuverlässigen Adressen raus und dann mal statt auf der Zahlautobahn durchzudüsen vor der Peage in Vienne (Stadt lohnt kulturell selbst sehr) runter und auf die andere Rhône-Seite und dann gemächlich lang fahren - etliche Winzer sind für Besucher offen, eine Zwischenübernachtung bietet sich in der Ferienwohnung der Domaine Gille Barge an, der auch wunderschöne und bezahlbare Côte Rôties macht. Auch die zwei Winzer der nördlichen Rhône vom Trio Infernal aus dem Priorat lohnen einen Besuch hinsichtlich der gebotenen Qualität und der dafür verlangten Preise.



Gemacht getan. Auf meiner Hinreise ins Priorat haben meine Frau und ich in der Domaine Gille Barge übernachtet. Kann ich wirklich nur empfehlen. Die Preise für die Übernachtung sind günstig, die Zimmer geräumig und stilvoll eingerichtet. Der Weinladen direkt neben dem Weingut lohnt einen Besuch. Nebenbei erfuhr ich das Gilles Barge der Schwager von jean Michel Gerin ist, den ich schon im Priorat kennengelernt habe.
Grüße, Chris
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susa

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Re: Nordrhone

BeitragMi 22. Jun 2011, 20:07

Gerade im Glas

2006 St. Peray Vielles Vignes, Michel Tardieu

gut der Herr Tardieu mag jemand sein, der auf allen Hochzeiten tanzt, dabei mag ihm auch schon mal ein Wein nicht optimal gelingen, aber er hat's schon drauf. Der Wein hier und heute ist einfach perfekt.

Ich sitze nun schon seit einer guten Stunde und schmecke und rieche und hab immer noch nicht alle Aspekte zusammen, der Wein kann es durchaus mit einem Hermitage aufnehmen, und er hat auch einen fast burgundischen Anklang in dem komplexen Zusammenspiel von floralen Noten, Zitrus- und Kernobstaromen, Mineral, Rauch, Schmelz, Holznote (ich denk schon mehr als medium toast), ein sehr feiner langer Abgang.

Wir können uns gerade nicht aufs Glas entscheiden, wir haben das Riedel Chardonnay, da wirkt er insgesamt in allen Aspekten etwas flacher mit Ausnahme der Zitrusaromen (wahrscheinlich also das neutralere Glas) und ein No-Name, das ein wenig aussieht wie, siehe unten, da zieht der Wein aber alle Register! Wuchtig, Aromenspiel, Duft!

das Glas hat ungefähr diese Form, nicht ganz so hoch!

Bild

Schade, Flasche ist gleich leer, und es ist die letzte 2006er, ich hab noch 2007 (aber auch nur noch eine Flasche) und eben gerade 2010 subskribiert! Da macht subskribieren auf einmal wieder Spaß.

lieben Gruß
susa
Red wine with fish. Well, that should have told me something.
James Bond in From Russia with Love
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