Di 9. Jun 2015, 20:31
Mo 22. Feb 2016, 20:27
Di 23. Feb 2016, 08:09
Di 23. Feb 2016, 09:36
Mi 24. Feb 2016, 18:49
Mi 24. Feb 2016, 20:10
Genau das: kennenlernen, abschätzen, ggf. nachkaufen. Wie mein Nick schon sagt, bin ich Amateur, kein Profi. Es hat aber schon genug Suff meinen Gaumen benetzt, dass ich mir ein halbwegs fundiertes Urteil zugestehe. Wie soll man denn sonst beurteilen, ob man mehr davon möchte? Wartet man die vermutete Reife ab, ist er vmtl. ausverkauft, oder zumindest entsprechend teurer.thvins hat geschrieben:Wie kommt man denn auf eine solche Idee, diese Weine überhaupt so jung zu öffnen (es sei denn, man ist professionell genug, bei solchen Weinen das Potential abschätzen zu können, um dann nachzukaufen...?).
2016-2035 für beide, Big L aus HBthvins hat geschrieben:Was gab denn der Händler für eine Trinkempfehlung?
Kann sein. Alle meine bisherigen Erfahrungen zeigten aber, dass "zu jung" geöffnete Weine vielleicht ungestüm, disjunkt oder rauh daherkommen - aber nicht penetrant bitter. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das "wegaltert".thvins hat geschrieben:Ich glaube, diese Weine wurden einfach zur Unzeit geöffnet.
Der Preis ist hier nicht mein Problem, sondern das PGV.thvins hat geschrieben:Zu jung geöffnet, kann man oft selten erkennen, warum diese Weine viel Geld kosten. Man denkt, das sei nicht gerechtfertigt. Auf den Punkt gereift empfindet man die Preise mitunter als Schnäppchen, wenigstens aber als korrekt.
Ich habe Einzelflaschen zum Antesten gekauft; ich könnte schon nachkaufen, wenn ich wollte...thvins hat geschrieben:Wenn es Einzelflaschen waren, wirst du sicher die Chance nicht noch mal haben, die Erkenntnis zu relativieren.
Do 25. Feb 2016, 14:22
Do 25. Feb 2016, 15:24
amateur des vins hat geschrieben:Voller Vorfreude orderte ich also Einzelflaschenvon Ferraton Père & Fils.
- Saint-Joseph Les Oliviers 2012 und
- Ermitage Le Reverdy 2012,
Ich habe die beiden jetzt über drei Tage begleitet, und ich verstehe diese Weine überhaupt nicht. Beide beginnen rebsortentpisch (beide 50/50 Marsanne und Roussanne): Keine überbordende Frucht, etwas oxidativ-kräuterig-herb. So weit, so gut. Dann der Abgang:
Und hier werden beide im Abgang von einer sehr merkwürdigen Bitternote "zu Schanden dominiert", die ich einfach nicht verstehe. Der Emitage puffert das durch seinen größeren Extrakt noch ab; beim Saint-Joseph ist es ganz penetrant.
thvins hat geschrieben:Ich glaube, diese Weine wurden einfach zur Unzeit geöffnet. Einen weißen St. Joseph hab ich zwar noch nicht getrunken, aber auch das ist glaub ich eher was zum Weglegen. Aber Condrieu und erst recht Hermitage sollte man besser lange reifen lassen, damit ich seine Komplexität richtig entwickeln kann. Bei weißem Hermitage spricht man da eher von 15 als nur 10 Jahren, gute Jahrgänge gern auch deutlich länger.
Do 25. Feb 2016, 17:34
Sooo anders ist Dein Ansatz garnicht. Natürlich schaue ich mir auch Bewertungen an. Mittlerweile liefern die für mich aber nur noch Indizien. Am meisten traue ich meinem eigenen Gaumen! Den Guide Hachette schätze ich eigentlich auch sehr, nicht zuletzt wegen der Art und Weise, wie dort verkostet wird. Das Problem ist: Wenn ich frühestens ~1/2 Jahr nach Erscheinen beim Winzer bin, ist kaum noch ein Wein zu haben. Ich müsste also "Statistik betreiben und extrapolieren", was ich manchmal tue, wofür ich aber meistens zu faul bin. Den Wein mal gereift ins Glas bekommen - da fehlt mir ganz klar die Option; schön wär's. Und schließlich: ich habe ein paar Winzer, deren Weine ich blind kaufe, oder en primeur. Einige von denen habe ich aufgrund von Beschreibungen oder Empfehlungen von zumeist Händlern (und Verkostern) kennengelernt und probiert. Letztlich hat aber mein Gaumen entschieden. Eine persönliche Empfehlung erhöht vielleicht die Trefferquote, ist aber auch keine Garantie, und schränkt die Auswahl ein.thvins hat geschrieben:ich habe bei diesen nicht ganz preiswerten Weinen einen anderen Ansatz verfolgt. !. Gucken, was beständig gute Benotungen und Bewertungen bekommt - am Besten vom Verkoster (team) meines Vertrauens. Bei französischen Weinen bin ich über die Jahre immer gut mit dem Guide Hachette gefahren. 2. versuchen, diesen Wein mal gereift ins Glas zu bekommen. Mitunter eben auch bei einem Besuch vor Ort ganz gut machbar - da lernt man dann oft am Meisten. 3. Vertrauen. in den Kritiker und den Winzer.
Kann sein, dass ich da einer Illusion aufsitze. Es wäre weder die erste, noch die letzte.thvins hat geschrieben:[Einschätzen von Potential]
Wie gesagt, da mag ich nicht recht dran glauben. Was ich für möglich halte, ist, dass eine Grundtendenz durch eine "Unwucht" unglücklich betont wird. Diese hier waren für mich aber so weit ab vom Schuss, dass ich sie auch bei weggedachtem etwaigen Verschluss nicht im Gleichgewicht sehe.thvins hat geschrieben:[Verschluss]
Do 25. Feb 2016, 17:39