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Gigondas

nördliche Rhône (Côte Rôtie, Hermitage, Cornas und Co.) und südliche Rhône (Châteauneuf du Pape, Gigondas, Tavel und Co.), Ardeche, Vivarais, Vaucluse und Isere, Côstieres de Nîmes, Provence, Korsika
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C9dP

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Re: Gigondas

BeitragMi 22. Dez 2010, 21:29

Hallo Philipp,

der Unterschied ist ziemlich einfach zu beschreiben: Das Ortsschild ;)

Sicher ist bei den Chateauneuf die Qualitätsdichte höher. Die guten Gigondas sind allerdings genauso gut wie die Basispäpste auch. Und die Premiumweine wie Hominis Fides, Le Poste, Hautes Garrigues usw. stehen sicherlich den Deus ex Machinas, da Capos und Hommages aus der Appellation Chateauneuf nicht oder nicht viel nach. Ich habe meine Lieblinge mit Santa Duc, St. Cosme, Janasse (für mich die besten überhaupt), Christia, Clos des Papes, St. Jean in beiden AOC. Die Gigondas kann ich mir eben häufiger leisten, da sie die Hälfte eines C9dP kosten.
Viele Grüße

Aloys
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argentum

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Re: Gigondas

BeitragMi 22. Dez 2010, 22:45

Verdammt ;-)

Ich hab was verpasst... Ok, das muss ich definitiv nachholen. Du darfst diesen Post nciht löschen, ich muss immer nachschauen könne ;-) Find ich jetzt spanend wenn ich deine Ausagen dazu höre. Ein Rhonewein war schuld dass ich wein mag, eines meiner grössten Erlebnisse war ein Chateauneuf mit meinem Grossvater zusammen als ich 17 war... Die rhone ist mir wichtig, aber dass ichdie Gigondas bisher immer übersehen habe nervt mich jetzt :oops:

Nun ich werd wohl ncoh etwas recherchieren und mich aufdatieren müssen... oder gibts auch mal ne Gigondas-Degu der man beiwohnen könnte? :mrgreen:
Gruss
Philipp

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In vinum veritas - lassum bev amo ün
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Grenache

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Re: Gigondas

BeitragSa 22. Jan 2011, 23:43

Gigondas und Châteauneuf du Pape kann man ohne Wortklauberei sehr exakt auseinanderhalten. Beim Gigondas fällt einem sofort der wuchtige Alkoholgehalt auf, der sich erst nach etlichen Jahren im Keller abschleift. Die meisten Gigondas sind grober in der Struktur als ein Ch9dP. Die Qualitätsdichte ist bestimmt nicht niedriger, sondern eben nur anders. Einen Spitzengigondas kann man nicht mit einem Spitzen Ch9dP vergleichen, die sind einfach anders. Die Hitze im Sommer an den Dentelles de Montmirail gibt den Trauben eine ganz andere Konsistenz, hinzu kommt, daß ein Gigondas in der Jugend weniger oder garnicht zugänglich ist, im Gegensatz zu einem jungen Ch9dP.
Gerade im Glas: 1995 Gigondas, Cuvée de Florence, Domaine Les Goubert (Celle Cuvée millesime 1995, représente 12695 bouteilles, celle-ci porte le No.5452)
Zum Andenken an die Geburt seiner Tochter Florence, besteht diese Cuvée aus alten Grenache- und Syrahreben seit 1985, gereift in frischem Eichenholzfässern. Man braucht Geduld, um diesen Wein genießen zu können aber was einen dann im Glas erwartet, ist phänomenal. Wüsste ich es nicht, hätte ich diese Flasche in Richtung Bordeaux, Graves eingeordnet, ähnlich einem Pape Clement. Ein wuchtiger, würziger Wein mit allen Finessen.
Der weiße Sablet dieser Domaine ist einer meiner Lieblingsweine zur Seezunge oder Seeteufel.
Florence, inzwischen eine stattliche, junge Dame wird wohl das Erbe ihrer Eltern übernehmen, immer einen Besuch wert.

Gruß, Grenache
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Grenache

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Re: Gigondas

BeitragSo 23. Jan 2011, 00:01

>kannst du ein paar Hintergrund Infos zum Weingut geben? Wenn du da 91 Punkte gibst, weiß ich, dass es was Interessantes ist...<

Das war früher Francois Stehelin in Gigondas, Domaine Paillère et Pied-Gu, deswegen findet man wenig Informationen.
Bertrand vermaktet jetzt anders und das mit großem Erfolg. Gigondas, Côtes du Rhône Village, Sablet und Ch9dP hat er im Angebot. Der Ch9dP ist aus 95% Grenache von alten Reben, sehr interessant, werde mich im Mai mal darum kümmern.

Gruß, Grenache
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C9dP

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Re: Gigondas

BeitragSo 23. Jan 2011, 12:28

Hallo Grenache,

Beim Gigondas fällt einem sofort der wuchtige Alkoholgehalt auf, der sich erst nach etlichen Jahren im Keller abschleift. Die meisten Gigondas sind grober in der Struktur als ein Ch9dP. Die Qualitätsdichte ist bestimmt nicht niedriger, sondern eben nur anders. Einen Spitzengigondas kann man nicht mit einem Spitzen Ch9dP vergleichen, die sind einfach anders. Die Hitze im Sommer an den Dentelles de Montmirail gibt den Trauben eine ganz andere Konsistenz, hinzu kommt, daß ein Gigondas in der Jugend weniger oder garnicht zugänglich ist, im Gegensatz zu einem jungen Ch9dP.


Genau das ist der Unterschied, der eben nicht mehr feststellbar ist. Mag sein, dass das für ältere Jahrgänge noch zutrifft. Für die Jahrgänge ab 2005 war jeder Jahrgang direkt nach Release genauso zugänglich wie die C9dP auch. Es mag Ausnahmen geben, für sämtliche Gigondas von Boussiere, Santa Duc, St. Cosme und den Gigondas von Chapoutier und Guigal stimmt die Aussage jedoch nicht. Ebenso ist der Alkoholgehalt identisch mit dem in Chateauneuf. Sicher schmeckt man ihn bei machen Gigondas mehr als bei anderen. Diese Unterschiede gibt es jedoch in Chateauneuf auch. Da spielen in beiden Regionen die Art des Ausbaus, das Entrappen und die Rebsortenzusammensetzung wohl die größere Rolle.
Viele Grüße

Aloys
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susa

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Re: Gigondas

BeitragFr 28. Jan 2011, 22:28

Ich hab gerade im Glas

2007 Domaine de la Boussière
Gigondas


das ist genau der Wein, den ich heute brauche, denn ich hab den ganzen Tag gefroren wie ein Schneider und der Wein ist so wuchtig und mollig und warm, so voller Gewürz, Frucht. Aber von Anfang an: Wir haben erst mal mit den Gläsern rumexperimentiert, zuerst hatten wir ihn - weil das stand noch von gestern da ;) - in einem das sieht so ähnlich aus wie das Bordeaux Fine von Schott-Zwiesel (ist aber ein No Name Glas), das bündelte die Aromen sehr fein in der Nase, hatte aber im Antrunk ein Loch; dann haben wir es in Riedel Vinum Bordeaux umgefüllt, da präsentiert sich der Wein wunderbar, so dass ich das Syrah-Glas wieder in den Schrank zurück gestellt habe.

Der Wein duftet ganz extrem nach gekochten Früchten, Pfeffer und Bouquet garni, am Gaumen sehr wuchtig, Beeren und Kräuter der Provence, Schokolade, noch etwas ungezügelte Kraft, die äußerst charmant ist, Abgang sehr kraftvoll und recht lang.

92 P

Allgemein hab ich mir vorgenommen, bald mal wieder in die Gegend zu fahren. Sehr gut ist mir die kleine Maison du Vin in Gigondas in Erinnerung, wo man damals (Grenache wird wissen, ob das heute noch so ist) gegen einen kleinen Obolus ziemlich viel probieren konnte. Wir hatten das Glück, dass gerade zwei Winzer da waren, die ihre Weine anlieferten und bei der Gelegenheit mal ein bisschen von der Konkurrenz probierten, mit denen wir ins Gespräch kamen.

lieben Gruß
susa
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thvins

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Re: Gigondas

BeitragFr 28. Jan 2011, 23:20

Hallo Susa,

an das Maison du Vin erinnere ich mich sehr gut, aber Obolus??? Gut, ich hab nicht eine ganze Menge Weine probiert, vieleicht 6 oder 7, dann bissel was gekauft und dann hatte die gute Frau mir geraten, den einen oder anderen Winzer direkt noch aufzusuchen wegen spezieller Cuvées bzw. anderen Jahrgängen. Und dann bin ich seinerzeit zu Boussière ums Eck und zu Tourade... Vorher war ich noch schön klettern in den Dentelles - war übrigens im Februar...

Müßte vielleicht auch mal wieder die Rhône-Route nehmen irgendwann... 8-)

Boussière ist leider alle, aber von Tourade ist noch etliches im Keller...
Beste Grüße

Torsten

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susa

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Re: Gigondas

BeitragSa 29. Jan 2011, 10:02

thvins hat geschrieben:Hallo Susa,

an das Maison du Vin erinnere ich mich sehr gut, aber Obolus??? ....


Der war freiwillig, es stand ein Tellerchen da, in das man was reinwerfen konnte. Und die Tipps der freundlichen Damen waren auch damals Gold wert, zB Domaine du Cayron.

lieben Gruß
susa
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thvins

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Re: Gigondas

BeitragSa 29. Jan 2011, 10:45

Hallo Susa,

kann natürlich sein, dass sie da nicht weiter drauf hingewiesen hatte, weil ich ja einiges gekauft hatte. Ich hatte speziell nach zwei oder drei Weinen gefragt, die damals im aktuellen Guide Hachette gut bewertet waren, dann kamen wir ins Gespräch, und wo ich erwähnte,dass ich von der und der Domaine schon mal was in Deutschland gekauft hatte, schwupps, hatte ich deren aktuellen Wein im Glas. Zumal ich der einzige Gast zu der Zeit war, nahm die gute Frau ihre "Botschafterrolle" sehr ernst...

Und die Preise sind ja mehr oder weniger auch ziemlich mit den Ab-Hof-Preisen identisch gewesen...
Beste Grüße

Torsten

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Grenache

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Re: Gigondas

BeitragSa 29. Jan 2011, 14:01

Ja, beim Caveau du Gigondas (so ist der richtige Name) ist noch alles beim Alten, auch die netten Damen sind noch präsent und das Tellerchen ebenso. Manchmal hat man dort sogar den Vorteil, Weine zu bekommen, die auf der Domaine schon ausverkauft sind.
Caveau du Gigondas
Place de la Mairie
Ouvert tous les Jours
10:00-12:00 14:00-18:30
Die Domaine La Bouissière ist immer einen Kauf wert, besonders die Cuvée Font de Tonin, und die Domaine du Cayron sowieso, Michel Faraud macht Weine, die lange nicht zugänglich sind und man viel Geduld aufbringen muß, dann aber wird man reichlich belohnt. Die 1996 fangen jetzt an, Genuß zu bereiten. Die Weine halten eine Ewigkeit.
Letzten Sonntag hatte ich einen 1995 Gigondas von der Domaine Les Goubert, Cuvée Florence im Glas. Das war auch ein sehr wuchtiger und trotzdem feiner Wein mit allen Attributen eines Gigondas allererster Spitze.

Gruß, Rüdiger
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