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Re: Côtes du Rhône-Villages Rasteau

BeitragVerfasst: So 30. Jan 2011, 15:09
von Mr. Nebbiolo
Lieber Grenache,

vielleicht solltest du mit Pauschalurteilen etwas vorsichtiger sein, denn es gibt überall auch Ausnahmen. Aus meinem nickname zu schließen, dass ich alle Weine mit Barolo vergleiche und sonst gar keine anderen Weine kenne und trinke ist auch schon sehr gewagt

Re: Côtes du Rhône-Villages Rasteau

BeitragVerfasst: So 30. Jan 2011, 16:49
von Chris
Onkel Bob Parker sieht das Trinkfenster beim 2005er Gourt de Mautens bis 2028 :D


Grenache hat geschrieben:Weine mit wirklich langer Lagerfähigkeit aus dieser Region wären von Nord nach Süd: Hermitage, Cornas, Ch9dP und Gigondas.

Warum soll auch ein gut gemachter CDR Wein nicht die gleiche Lagerfähigkeit besitzen, wie andere nur weinige Kilometer weiter produzierte Weine aus CH9DP oder Gigandas?


Grenache hat geschrieben:Der Preis eines Weines hat mit seiner Lagerfähigkeit absolut nichts zu tun!

Die Appelation alleine hat auch nichts mit der Lagerfähigkeit zu tun. Das Lesegut, die Vinifikation und der Ausbau sind hier sicher ausschlaggebender.

Re: Côtes du Rhône-Villages Rasteau

BeitragVerfasst: So 30. Jan 2011, 17:55
von Grenache
Chris hat geschrieben:Die Appelation alleine hat auch nichts mit der Lagerfähigkeit zu tun. Das Lesegut, die Vinifikation und der Ausbau sind hier sicher ausschlaggebender.


Das habe ich auch nicht bestritten, sondern als obligatorisch vorausgesetzt. Die von mir genannten AOC geben aber grundsätzliche Voraussetzungen für eine lange Lagerfähigkeit, daß Spitzendomainen dabei besser abschneiden, sollte selbstverständlich sein.

Gruß, Grenache

Re: Côtes du Rhône-Villages Rasteau

BeitragVerfasst: So 30. Jan 2011, 18:07
von Mr. Nebbiolo
Grenache hat geschrieben:
Chris hat geschrieben:Die Appelation alleine hat auch nichts mit der Lagerfähigkeit zu tun. Das Lesegut, die Vinifikation und der Ausbau sind hier sicher ausschlaggebender.


Das habe ich auch nicht bestritten, sondern als obligatorisch vorausgesetzt. Die von mir genannten AOC geben aber grundsätzliche Voraussetzungen für eine lange Lagerfähigkeit, daß Spitzendomainen dabei besser abschneiden, sollte selbstverständlich sein.



Na ja, das hast du eigentlich schon bestritten, denn du hast geschrieben:

Ein CdR nach 16 Jahren taugt nur noch für den Ausguß, der hat manchmal auch Durst


Genau das kann man so verallgemeinernd eben nicht sagen, wie das Beispiel zeigt.

Was man aber sagen könnte, ist, dass man den bestimmten Wein nicht kennt und deshalb keine konkrete Aussage dazu treffen kann ;)

Du wiederum schreibst ganz klar, dass kein CdR so lange reifen kann und das stimmt eben nicht, sondern ist eine pauschale Aussage.

Re: Côtes du Rhône-Villages Rasteau

BeitragVerfasst: So 30. Jan 2011, 18:28
von octopussy
Interessante Diskussion, und ich möchte auch bestreiten, dass die Cotes du Rhone Villages Weine mit nur wenigen Ausnahmen in den ersten fünf Jahren getrunken werden müssen. Ich würde sagen, dass viele schon recht früh zugänglich sind, dass sie aber auch über mehrere Jahre hinweg Spaß machen. Über die letzten acht Jahre habe ich sechs Flaschen des 1999 Rasteau Cuvée Paul Emile der Domaine Bressy-Masson getrunken, und diese Domaine gehört sicherlich nicht zur absoluten Gebietsspitze. Ich persönlich fand, dass der Wein durch die Lagerung nicht unbedingt gewonnen hat, dass aber auch die letzte, vor ca. einem Jahr getrunkene Flasche sich noch gut trinken ließ und keine nennenswerten Altersverluste erlitten hat (außer deutlicher Depotbildung). Das ist jetzt zwar nur ein Beispiel und deshalb nicht repräsentativ, aber ich würde denken, dass es eine Reihe von guten Produzenten in den Cotes du Rhone Villages gibt, die ihre Weine auch für längere Lagerung geeignet produzieren.

Re: Côtes du Rhône-Villages Rasteau

BeitragVerfasst: So 30. Jan 2011, 21:05
von C9dP
Tach zusammen,

mir fallen auf Anhieb ein älterer und ein junger CdR ein, die folgende Aussage auf kolossale Weise widerlegen:

Ein CdR nach 16 Jahren taugt nur noch für den Ausguß, der hat manchmal auch Durst.


Zum einen fällt mir da der Les Garrigues 1998 von Janasse ein. Vor einem halben Jahr war der genial.

Ein junger, der aber am dritten Tag aus der offenen Flasche wirklich richtig gut wurde, war vor kurzem der CdR VV 2009 von Cristia.

Wie ich im Thread zu Gigondas schon geschrieben habe, kommt es meiner Meinung nach an der Rhone sehr auf die Erträge und den Ausbau an. Und auch die anderen Dörfer wie Rasteau legen bei den guten Erzeugern so zu, dass sie sicherlich in die Nähe der beiden berühmten Örtchen kommen.

Re: Côtes du Rhône-Villages Rasteau

BeitragVerfasst: Mo 31. Jan 2011, 10:02
von robertz
Grenache hat geschrieben:
Die Erfahrung zeigt, daß CdR am besten in den ersten 5 Jahren zu trinken ist und das stammt nicht nur von mir, da gibt es erfahrene Winzer aus der Region, die diese Aussage bestätigen. Weine mit wirklich langer Lagerfähigkeit aus dieser Region wären von Nord nach Süd: Hermitage, Cornas, Ch9dP und Gigondas.


Sorry, da kann ich mich nur wundern. :evil:

Ja, es kommen aus der Gegend viele jugendliche Fruchtbomben, die auch ihre Liebhaber besitzen und ein Alter von 5 Jahren nicht erleben.

Es gibt aber auch viele seriöse Erzeuger, die wunderbare CdR Villages erzeugen und damit so manchen CdP schlecht aussehen lassen.

Gerade der von Aloys genannte Les Garrigues (zu 100% Grenache aus mind. 60 jährigen Reben, ähnlich zum CdP Chaupin) oder auch der „Terre d’ Argile“ von der Domaine de la Janasse sind solche Beispiele. Die Weingärten liegen halt etwas außerhalb der erlaubten Zone, werden aber mit gleicher Liebe gepflegt und vinifiziert. Zum Teil haben sie sogar den Vorteil, das sie nicht ganz so fett sind wie die CdP.

Ein anderes Weingut ist die Domaine des Escaravailles, welches wunderbare CdR Villages (z.B. den Htes Granges) erzeugt.

Oder aber die Domaine de la Roubine mit ihrem Gigondas.
Oder aber die Domaine de Fondreche mit ihrem Persia.

Somit muß ich deutlich Einspruch erheben.

Grüsse, Robert

Re: Côtes du Rhône-Villages Rasteau

BeitragVerfasst: Mo 31. Jan 2011, 10:12
von Chris
Einspruch stattgegeben :mrgreen: :D

Re: Côtes du Rhône-Villages Rasteau

BeitragVerfasst: Mo 31. Jan 2011, 19:26
von thvins
Oh Gott, wenn ich das hier lese und für wörtlich nehme, dann muss ich ja recht viele meiner Rhône-Weine dem durstigen Ausguss übereignen... We will see later... :ugeek:

Re: Côtes du Rhône-Villages Rasteau

BeitragVerfasst: Mo 23. Mai 2011, 22:56
von thvins
Hallo allerseits,

heute im Glas ein Rasteau - Klassiker (und auch schon etwas älter als 5 Jahre...)

Domaine de Beaurenard; Rasteau; Côtes du Rhône Villages Rasteau; 2003 rot
Flasche 5465; 14,5°; Grenache / Syrah

Offene, fast schon betörende, deutlich an sehr reife Grenache erinnernde Nase, am Gaumen ein wenig likörige Noten (Himbeer / Waldbeerenlikör), die den heißen Jahrgang ankündigen, man kaut nach wie vor noch auf den in Alkohol eingelegten Früchten (sehr fruchtfleischiger Eindruck), sehr voll, aber durch eine gute Tanninstruktur und durchaus eine leichte Säure wirkt dieser Wein dennoch trinkig. Macht Spaß und ist noch nicht am Ende der Lebenszeit angekommen. Sicher möchte ich dieses relativ fette Teil nicht jeden Tag trinken, aber manchmal passt das schon ganz gut. Das samtige Tannin belegt den Gaumen, der Nachhall zeigt dann eingeweckte Himbeeren (ungezuckert). 93/100 Th. Exzellenter Wein.

Von einer derzeitigen Serie einfacherer Weine aus dem Gebiet der südlichen Rhône sticht dieser bislang positiv heraus, die anderen getrunkenen Weine waren durchaus sehr gut (88 - 92/100 Th.), aber animierten nicht umgehend zum Verfassen eines Kommentares. Dennoch war ich mit allen hinsichtlich des PGV durchaus zufrieden, es waren ja auch nicht die Granaten, über die man sonst so spricht, sondern einfache und solide Weine in der Preisklasse zwischen 5 und 12 €, aber auch bezüglich der Jahrgänge von 1999 bis 2005 angesiedelt. Und da war bislang nichts für den Ausguß dabei. ;)