Ventoux & Luberon

nördliche Rhône (Côte Rôtie, Hermitage, Cornas und Co.) und südliche Rhône (Châteauneuf du Pape, Gigondas, Tavel und Co.), Ardeche, Vivarais, Vaucluse und Isere, Côstieres de Nîmes, Provence, Korsika
Benutzeravatar
EThC
Beiträge: 9445
Registriert: Fr 27. Feb 2015, 16:17
Wohnort: ...mal hier, mal dort...
Kontaktdaten:

Re: Ventoux & Luberon

Beitrag von EThC »

stefane hat geschrieben:Durch die Mächtigkeit wirkte der Wein auf mich trotz der schönen Struktur aber auch etwas eindimensional.
...ich fand Anfang letzten Jahres den 12er auch recht mollig...

viewtopic.php?f=68&t=523&start=40#p128235
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Bernd Schulz
Beiträge: 7097
Registriert: Sa 11. Dez 2010, 23:55
Kontaktdaten:

Re: Ventoux & Luberon

Beitrag von Bernd Schulz »

Diesen sehr schönen Roten hatte Ralf Gundlach am Samstag im Gepäck:

Bild

Mit einem Preis von knapp 20 Euro liegt der Wein schon außerhalb meiner derzeitigen finanziellen Reichweite, aber sein Geld wert ist er völlig fraglos. Die Domaine de Mayol gehört offensichtlich zu den nicht so häufig anzutreffenden südfranzösischen Erzeugern, die sich im Rotweinbereich um viel Feinheit und vergleichsweise wenig Alkohol bemühen. Mir gefällt der Stil des Hauses ausgezeichnet.

Herzliche Grüße

Bernd
nordmann
Beiträge: 276
Registriert: Di 30. Mai 2017, 07:51
Wohnort: HL

Re: Ventoux & Luberon

Beitrag von nordmann »

Eins meiner liebsten Restaurants in Hamburg war immer das Rach und Ritchy Steakhouse. Der Rach aus dem Fernsehen, der in dem Haus mal das „kleine Rote“ hatte, mit dem er bekannt geworden ist. Und der seinem Kumpel Ritchy seinen Namen geliehen hat und auch sonst geholfen hat, den Laden zu entwickeln. In der Gastronomie Hochburg Hamburg ist der Laden dann vor ein paar Jahren einer Straßenbaumaßnahme zum Opfer gefallen.

Dort bin ich bei einem sehr schönen Steak-Essen mal über Saint Jean du Barroux gestolpert. Und weil es heute Steaks gab, fand ich es passend, diesen Wein zu öffnen:

Saint Jean du Barroux L‘Argile 2014, 14,0% vol.alc.

Das ist ein ziemlich mächtiger Wein, dunkle, schwarze Früchte in der Nase, Brombeere, Zwetschgen und dazu feuchte Erde. Sehr schön.
Im Geschmack dann ausgeprägte schwarze Frucht, nichts ruppiges, sehr gut zu trinken, zum Essen und auch danach.

Ein sehr schöner Wein.
Volker
Beiträge: 275
Registriert: Sa 26. Feb 2011, 23:22
Wohnort: Osnabrück

Re: Ventoux & Luberon

Beitrag von Volker »

Domaine de Fondreche, Fayard 2011

man mag es kaum glauben aber als kleiner Wein präsentiert er sich aktuell fast am schönsten.
Die gewisse Härte, die er mal hatte, ist vollkommen gewichen.
Ausgewogen, harmonisch, sehr Frucht dominiert (Kirsche, Beerenfrüchte, Himbeere ...)

Für mich derzeit ein echter Spaßmacher, dem vielleicht ein wenig die Komplexität durch den fehlenden Ausbau in Holz, den ich sonst klar bevorzuge, fehlt.

In Relation zum damaligen Preis und der tollen Entwicklung über die Jahre klasse.

Volker
Bernd Schulz
Beiträge: 7097
Registriert: Sa 11. Dez 2010, 23:55
Kontaktdaten:

Re: Ventoux & Luberon

Beitrag von Bernd Schulz »

Diesen als Alltagswein sehr erfreulichen, da eben nicht plakativ und banal wirkenden Roten gibt es zur Zeit bei REWE im Sonderangebot:

Bild

Ich kaufe meinen Wein ja so gut wie immer ab Hof oder im Fachhandel, aber das, was der Supermarkt hier anbietet, muss man wirklich nicht von Tischkante schubsen. Erstaunlich viel Rotwein für weniger als 6 Euro!

Herzliche Grüße

Bernd
Benutzeravatar
EThC
Beiträge: 9445
Registriert: Fr 27. Feb 2015, 16:17
Wohnort: ...mal hier, mal dort...
Kontaktdaten:

Re: Ventoux & Luberon

Beitrag von EThC »

Bernd Schulz hat geschrieben:Diesen als Alltagswein sehr erfreulichen, da eben nicht plakativ und banal wirkenden Roten gibt es zur Zeit bei REWE im Sonderangebot
...was hat den Wein in Dein Glas getrieben, wenn ich fragen darf? Ich habe die Erfahrung gemacht, daß es aus dem LEH zwar manchmal auch ansprechende Sachen gibt, aber es ist dann halt doch immer eine Art Lotto. Deshalb mache ich solche Erfahrungen eigentlich nur noch, wenn sich ein -auch eher ausnahmsweise- im LEH erworbener Kochwein als überraschend animierend herausstellt...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Bernd Schulz
Beiträge: 7097
Registriert: Sa 11. Dez 2010, 23:55
Kontaktdaten:

Re: Ventoux & Luberon

Beitrag von Bernd Schulz »

Den Wein in mein Glas getrieben hat die Tatsache, dass mir die Familie Perrin (die auch hinter dem renommierten Château de Beaucastel steckt) als Erzeuger zuverlässiger Qualitäten bekannt ist. Ähnlich Weine wie der Les Grands Préaux finden sich auch im Sortiment gut aufgesteller Fachhändler: https://www.pinard-de-picard.de/produkt ... -2022.html - das wusste ich. Und ich brauchte eine preiswerte Flasche, die ich zu einem Hausmusikabend mitnehmen konnte.

Herzliche Grüße

Bernd
amateur des vins
Beiträge: 4802
Registriert: Sa 10. Mär 2012, 21:47
Wohnort: Berlin

Re: Ventoux & Luberon

Beitrag von amateur des vins »

Beifang, nie zuvor gehört:

Guillaume Gros, À contre-courant 2016
         65 Grenache Gris, 35 Sauvignon blanc


Dieser Wein firmiert als Vin de France, was ziemlich sicher dem Rebsortenspiegel geschuldet sein dürfte, denn der der Wein "schwimmt gegen den Strom".

Wenn ich der kolportierten Vita trauen darf, war Guillaume Sommelier in der Hochsternegastronomie, der dann irgendwann erst bei ziemlich namhaften Weingütern wie Ostertag, Santa Duc und Janasse lernte und schließlich in seinen Heimatort zurückkehrte, Rebflächen an den Nord(!)hängen der Côtes du Luberon erwarb und quasi aus dem Stand ziemlich hochgelobte Weine machte.

Goldgelb. Leicht oxidativ: Quitte, Bratapfel, etwas Abate Fetel. PdP findet auch "Kamille, Lavendel, sonnenbeschienenen Stein", und auch, wenn ich darauf nicht selber gekommen wäre, paßt das. Tolles Vexierbild zwischen den dezent oxidativen und knackig-frischen Seiten; dabei aber mitnichten unharmonisch, sondern äußerst interessant und animierend. Der SB dürfte deutlich zur Frische beitragen, aber ich finde keinerlei Pyrazin-Noten. Und nur 13,5% Alkohol bei physiologischer Reife muß man im Luberon auch erstmal hinbekommen.

Tolle Trouvaille! Leider ist die Flasche viel zu schnell leer, um jetzt weiter in's Detail zu gehen. Ich habe aber umgehend nachbestellt und werde das dann gerne nachholen.

Ein bißchen irritiert bin ich bezüglich der Angaben zum Ausbau: Bei diesem 2016er schreiben sie, er hätte kein Holz gesehen, sondern seinen Schmelz "nur" von 14 Monaten Hefestand. Das paßt so auch zu meinen Eindrücken. Allerdings schreiben sie zum 2018er, den ich noch nicht hatte, er hätte reichlich Holz gesehen. Vielleicht stimmt ja beides; ich werde sehen.
Besten Gruß, Karsten
Benutzeravatar
austria_traveller
Beiträge: 3523
Registriert: Mo 6. Dez 2010, 06:52
Wohnort: Wien

Re: Ventoux & Luberon

Beitrag von austria_traveller »

amateur des vins hat geschrieben: Di 20. Aug 2024, 21:28 Beifang, nie zuvor gehört:....Guillaume Gros, .......
Ich kenn den; allerdings ist es schon ewig her, dass ich etwas von Ihm getrunken habe.
Gut 14 oder 15 Jahre.
In meinen Aufzeichnungen finde ich einen Roten; den "Pourquoi Pas" der mir damals auch geschmeckt hat.
Ob's den noch gibt ... ?
Auf jeden Fall schön, dass der Wein deinen Geschmack getroffen hat
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
amateur des vins
Beiträge: 4802
Registriert: Sa 10. Mär 2012, 21:47
Wohnort: Berlin

Re: Ventoux & Luberon

Beitrag von amateur des vins »

austria_traveller hat geschrieben: Mi 21. Aug 2024, 16:19 Auf jeden Fall schön, dass der Wein deinen Geschmack getroffen hat
Jep, manchmal muß ich über meinen Schatten springen, auch wenn's so pseudohippe Fantasienamen, gepaart mit 70er-Jahre-buntem Schriftzug, mir nicht ganz leicht machen. Hat sich hier aber gelohnt!
Besten Gruß, Karsten
Antworten

Zurück zu „Rhône und Provence“