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Ribera del Duero

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Trinkfreude

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Re: Ribera del Duero

BeitragSo 6. Feb 2011, 00:20

Hallo zusammen.

ich arbeite mich seit gestern abend an einem AVAN Cepas Centenarias 2004 ab. Menschenskind, ist das ein konzentriertes Zeug... der Wein wirkt, als hätten die Schalen der Beeren mindestens die Hälfte des Durchmessers ausgemacht. Schon irgendwie toll, aber man fühlt sich, als würde einem jemand beim ersten Schluck einen Handschuh in den Mund stopfen. Trinkfluss gleich null... eigentlich schade, denn ohne jede Frage ist da erste Sahne Rohmaterial drin. Den Concentracion aus dem gleichen Jahrgang konnte ich ja mit heftiger und ausdauernder Belüftung durchaus soweit kriegen, daß man ihn trotz der Neuholzdominanz schön genießen konnte, aber an diesem hier bin ich gescheitert. Klar ist der noch ein paar Jahre zu jung, aber ich habe auch nicht das Gefühl, daß da durch Lagerung wirklich viel zu gewinnen ist. Irgendwer da draußen, der den Wein auch kennt und das anders einschätzt?

Ratlose Grüße
Jürgen
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Tannat

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Re: Ribera del Duero

BeitragSo 6. Feb 2011, 08:53

Trinkfreude hat geschrieben:Hallo zusammen.

ich arbeite mich seit gestern abend an einem AVAN Cepas Centenarias 2004 ab. Menschenskind, ist das ein konzentriertes Zeug... der Wein wirkt, als hätten die Schalen der Beeren mindestens die Hälfte des Durchmessers ausgemacht. Schon irgendwie toll, aber man fühlt sich, als würde einem jemand beim ersten Schluck einen Handschuh in den Mund stopfen. Trinkfluss gleich null... eigentlich schade, denn ohne jede Frage ist da erste Sahne Rohmaterial drin. Den Concentracion aus dem gleichen Jahrgang konnte ich ja mit heftiger und ausdauernder Belüftung durchaus soweit kriegen, daß man ihn trotz der Neuholzdominanz schön genießen konnte, aber an diesem hier bin ich gescheitert. Klar ist der noch ein paar Jahre zu jung, aber ich habe auch nicht das Gefühl, daß da durch Lagerung wirklich viel zu gewinnen ist. Irgendwer da draußen, der den Wein auch kennt und das anders einschätzt?

Ratlose Grüße
Jürgen



Hallo Jürgen,

ich hatte die beiden auch schon mal im Glas und mir gings da ähnlich nur fett und überextrahiert.
Das Zeug kann man bestimmt mit einem viertel Liter Wasser strecken :lol:
Für irgendwann mal wartet auch noch jeweils eine Flasche davon im Keller ...
denke aber nicht das, das der Knaller wird.
Scheint aber mittlerweile der Trend zu sein :o meiner ist´s devinitiv nicht.
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_AL_

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Re: Ribera del Duero

BeitragSo 6. Feb 2011, 09:57

Schluck! Ich habe auch noch einen AVAN Cepas Centenarias 2004 im kühlen Flur stehen und wollte ihn demnächst trinken, aber nach diesen Schilderungen (grübel). Eigentlich mag ich an kalten Wintertagen auch mal einen konzentrierten Wein mit Kraft und Fülle, aber Sirup!? Ob er vielleicht zu einem sehr kräftigen Wildgericht oder Lamm zu empfehlen ist?

Was meinen die Vorkoster? :?

Grüße
Alexander
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Chris

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Re: Ribera del Duero

BeitragSo 6. Feb 2011, 10:48

Tannat hat geschrieben:Scheint aber mittlerweile der Trend zu sein :o meiner ist´s devinitiv nicht.


Einen generellen Trend im RdD zur Überkonzentrazion kann ich nicht feststellen. Mit 100g Ertrag pro Rebstock ist dieser Wein sicher eine Ausnahme. Hinzu kommt der "fette" 2004 Jahrgang. Es gibt vor Ort genug Kellereien, die wissen, das Konzentration alleine, nicht alles ist. Oft ist es wirtschaftlich auch unattraktiv. Mit 200g Ertrag pro Rebstock wäre die Produktion doppelt so hoch, der Wein aber nicht zwingend viel schlechter. :idea:

Ich glaube der erste Jahrgang der Bodegas y Vinedos Juan Manuel Burgos war 2000. Es kann sein, das die Bodega noch zu Ihrem Stil finden muss. Ich möchte aber hier nicht ausschliessen das dieser Wein für Parker gemacht wurde...
Grüße, Chris
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Tannat

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Re: Ribera del Duero

BeitragSo 6. Feb 2011, 11:55

Chris hat geschrieben:
Tannat hat geschrieben:Scheint aber mittlerweile der Trend zu sein :o meiner ist´s devinitiv nicht.


Einen generellen Trend im RdD zur Überkonzentrazion kann ich nicht feststellen. Mit 100g Ertrag pro Rebstock ist dieser Wein sicher eine Ausnahme. Hinzu kommt der "fette" 2004 Jahrgang. Es gibt vor Ort genug Kellereien, die wissen, das Konzentration alleine, nicht alles ist. Oft ist es wirtschaftlich auch unattraktiv. Mit 200g Ertrag pro Rebstock wäre die Produktion doppelt so hoch, der Wein aber nicht zwingend viel schlechter. :idea:

Ich glaube der erste Jahrgang der Bodegas y Vinedos Juan Manuel Burgos war 2000. Es kann sein, das die Bodega noch zu Ihrem Stil finden muss. Ich möchte aber hier nicht ausschliessen das dieser Wein für Parker gemacht wurde...



Hola Chris,

ich meinte gar nicht speziell Ribera del Duero sondern Spanien allgemein :shock:
Natürlich handelt es sich dabei nur um meine persönliche Einschätzung / Erfahrung mit selbst getrunkenen Spaniern der letzten 20 Jahre. Das mag sicherlich dennoch subjektiv sein aber für mich Grund genug weniger Spanier einzukellern.
Klaro gibt´s auch Ausnahmen, Spanien ist ja auch riesig und glücklicherweise gibt´s auch noch was anderes...
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Chris

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Re: Ribera del Duero

BeitragSo 6. Feb 2011, 17:00

Hallo Marc,

in gewisser Weise gebe ich dir Recht. Zum einem schafft das Klima günstige Voraussetzung für hohe Konzentration, zum anderen ist es ein relativ einfaches Mittel um hohe Bewertungen zu bekommen.

Ich glaube aber das hier und ein Umdenken stattfindet bzw. schon stattgefunden hat. Wie Du ja richtig anmerkst, ist das Land groß und die Stile sind vielfältig.
Grüße, Chris
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thvins

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Arzuaga 1999

BeitragFr 11. Feb 2011, 23:01

Hallo allerseits,

heute zu Bohneneintopf nach Art von Kastilien-Leon (allerdings mit Wachtelbohnen statt der Originalbohnen aus Leon) und Lomo a la Plancha (gut, es war als Kompromiss in Scheiben geschnittene Schweinelende) gab es

Bodegas Arzuaga Navarro; Arzuaga Crianza; Ribera del Duero; 1999 rot

Für eine Crianza aus 1999 noch erstaunlich fit. Allerdings auch recht glatt geschliffen und ohne jegliche Ecken und Kanten, jetzt in vollendeter Harmonie und wirklich gefällig zu trinken auf hohem Niveau, Nase nach Waldbeerenlikör, am Gaumen dann erheblich kühler und frischer wirkend, Waldbeeren eher auf der Torte, dazu ein wenig amerikanische Holznoten und ein Tannin, das wie gröberer Vlies wirkt, nicht rau, aber wärmend. Schön ausbalanciert und trinkig. Sehr gute 91/100 Th.
Beste Grüße

Torsten

http://www.torsten-hammer-priorat-guide.com
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austria_traveller

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Re: Ribera del Duero

BeitragDo 3. Mär 2011, 06:46

Guten Morgen Forum,

Gestern getrunken aus der kleinen Flasche (0,375l):
Finca Villacreces 2005
Viel Schmelz und Kokos in der Nase, am Gaumen dann ziemlich präsente Säure, aber dennoch nicht stark hervortretend, mittelstarke Tannine, die man im Abgang noch spürt, schöne Röstnoten, Schoki, jetzt schon sehr cremig, bissl Heidelbeeren, schöner langer Abgang - macht Lust auf mehr ... und schon ist die Flasche wieder leer 8-)
Guter Wein, etwas modern gemacht, vielleicht nicht so eckig und kantig wie andere, aber sein Terroir nicht verleugnend.
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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Trinkfreude

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Valbuena 01 - Niedergang oder schlechte Flasche?

BeitragSa 12. Mär 2011, 15:28

Hallo Ribera-Freunde,

ich hatte gestern ein etwas seltsames Erlebnis mit einem Vega Sicilia Valbuena 2001. Den hatte ich mir extra für eine besondere Gelegenheit aufgehoben, und dann das: kaum Frucht erkennbar, nur ein diffuser erdiger Geschmack. Starke Überreife- und Oxidationsnoten, keine Fülle im Mund, aber dafür jede Menge Säure, die den Abgang total dominiert. Das hat mich irgendwie stark an unselige frühere Zeiten in der Rioja erinnert - da gab es ja manchmal Weine, die bewußt in einer solchen Stilistik ausgebaut waren (nur war die in meiner Erinnerung selten so krass wie hier). Alles andere als ein Genuß.
Normalerweise würde ich denken, daß ich einfach Pech mit dieser einen Flasche hatte. Die Bewertungen der professionellen Verkoster sind ja unisono positiv. Allerdings hatte ich vor gefühlten 2 Jahren schon mal eine Flasche davon und erinnere mich, daß ich auch damals schon nicht sehr begeistert war. Die Grundtendenz war ähnlich, nur hatte der Wein damals noch mehr "jugendliche Energie" und mehr Fleisch an den Knochen. Damals hatte ich zwar auch die Frucht vermißt, aber ihm noch eine guten Entwicklung zugetraut.

Kann es wirklich sein, daß der schon über den Berg ist? Hatte einer von Euch den mal in jüngerer Zeit?

(Den Wein habe ich gleich nach Freigabe bei einem Händer gekauft, der zu meinen Standardquellen gehört und immer verläßlich ist. An schlechten Lagerbedingungen im früheren Leben kann's nicht liegen. Danach lag er in meinem gleichmäßig kühlen und feuchten Keller. Außerdem habe ich ihn mehrere Stunden vor dem Öffnen aus dem Keller geholt und dann ab dem Öffnen über mehrere Stunden immer wieder probiert. Es kann also auch weder an der Temperatur noch an zuwenig oder zuviel Luft liegen.)

Danke und viele Grüße
Jürgen
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Tannat

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Re: Ribera del Duero

BeitragSa 12. Mär 2011, 17:04

Hallo Jürgen,

der Valbueno 5 Jg 2001 war jung eigentlich schon eine wucht
hatte ihn mal bei Markteinführung war´s 06 oder 07.
damals war er Klasse, da müsste ich auch noch einen Flasche davon im Keller haben.
Denke aber das der sicher noch 5 Jahre braucht um seine "Reifemitte" zufinden.
Zumindest würde ich ihn gerade nicht öffnen wollen.
Aber ich bin wirklich kein Vega Sicilia Kenner ist nur so ein Gefühl.
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