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Einmal ins Priorat und zurück - die Fahrt zur Fira 2012

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thvins

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Einmal ins Priorat und zurück - 10.05.2012 (9) Fira 2012

BeitragDo 26. Jul 2012, 12:41

Gestärkt, aber mit vor Blasen schmerzenden Füßen verlassen wir Gratallops - auf der Straße gen La Vilella Baixa bzw. Torroja. Und es ist wie mit der Bahn, soll sie mal zwei Minuten Verspätung haben, dann hat sie keine...

Insgesamt ist hier sehr wenig Verkehr und niemand ist unterwegs, den wir oder der uns kennt. Ein Auto hält dennoch - aber die Leute wollen nach Torroja - das nützt uns rein gar nichts. Also laufen wir bis zur Gabelung der Straßen und müssen uns dann entscheiden.

Doch da stehen gar nicht geht, entschließen wir uns schnell für gehen. Ein Nachteil auf diesem Abschnitt ist eine fehlende farbliche Markierung der Strecke und so haben wir an der Verzweigung der Straßen keinen vorgegebenen Plan, ich weiß aber, dass man auf beiden Seiten zur Ermitage de Consolació hoch kommt.

Von der Straße nach La Vilella Baixa geht der breite Fahrweg ab, der sich jedoch in etlichen Kurven mühsam nach oben schlängelt. Von der Straße nach Torroja nimmt man den ersten abgehenden Weg, der unten im Weinberg zunächst noch betoniert ist und hält sich an dessen Ende dann rechts. Dieser Weinberg gehört noch zur Lage Les Onagues, dessen größerer Teil jedoch unterhalb der Straße in Richtung Siurana - Tal liegt.

Der Weg wird später zur Pfadspur, man steigt immer parallel zur Mauer einer Terrasse an, oberhalb haben wir jetzt Garrigue. Ganz oben hält man sich dann einige Meter leicht links, um auf den Bergrat zu kommen und dann ist der Weg wieder komfortabler und man kann schon auf den Weinberg von Alvaro Palacios herab schauen - hier kommt er her, der teuerste Wein des Priorats.

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Wenn man über den Weinberg hinweg schaut, sieht man aber auch sehr schön unser Endziel - La Vilella Alta.
Unser Weg dorthin wird über den Pass führen, wo man das blaufarbene Auto sieht.

Zunächst aber steigen wir noch etwas weiter bergan bis kurz vor die Einsiedelei.

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Dabei können wie immer wieder in den Ermita - Weinberg hinab schauen.

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Doch auch die Fernblicke sind phantastisch, wie z.B. hier in Richtung Torroja del Priorat - im Hintergrund leuchten die Felsmassive von Siurana (links) und Arboli (rechts) und lassen des Kletterers Herz höher schlagen.

Zur Einsiedelei gehen wir dieses Mal nicht hoch, jeder zusätzliche Schritt will inzwischen vermieden werden, vor allem, da wir gesehen haben, wie weit der Weg noch ist... Oben gibt es dann auch einen Wanderweghinweis und wir werden zunächst durch etwas Wald bergab geschickt.

Ein wenig später haben wir dann noch mal einen schönen Blick zurück - oben die Zypressen, die ja auch Teil des Ermita - Etikettes sind und darunter der oberste Teil des Weinberges...

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Beste Grüße

Torsten

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thvins

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Einmal ins Priorat und zurück - 10.05.2012 (10) Fira 2012

BeitragDo 26. Jul 2012, 15:13

Noch geht es beim Abstieg von dem Berg, auf dem die Einsiedelei Ermitage de Consolació steht, durch Wald und es gibt Schatten, denn selbst am späten Nachmittag knallt die Sonne noch ganz schön.

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Die Weinberge hier gehören zur Lage Los Voltons und damit zu La Vilella Alta. Im Hintergrund sind erneut die Siurana Felsen zu shen.

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Beim Näherkommen an den Pass können wir auch wieder auf das Dorf blicken, in dem unser Auto geduldig auf uns wartet.

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Und auch die Blicke auf das Montsantmassiv beeindrucken immer wieder. Man kann hier auch das höchstgelegene Dorf des Priorats erahnen, La Morera de Montsant liegt direkt unterhalb der Felsen.

Die Reben hier deuten auf jüngere Pflanzungen hin, ich kann allerdings nicht sagen, zu wem die Weinberge hier gehören. Wir hatten ja noch auf das blaue Auto spekuliert, das uns vielleicht ins Dorf mit runter nimmt und wo wir Informationen zu diesen Weinbergen hätten bekommen können, aber kurz bevor wir aus dem Wald heraus kommen, fährt es bereits ab. Uns bleibt auch der restliche, immer weiter bergab führende Weg nicht erspart.

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Dafür haben wir noch einmal einen sehr schönen Blick in Richtung Siurana, bei dem wir auch Teile des Dorfes Poboleda entdecken.

Dann geht es wieder durch Wald hinab und wir bekommen etwas Schatten. An Wegkreuzungen hat man hier inzwischen recht gut Hinweisschilder aufgestellt, so dass wir dann den Rückweg nicht verfehlen können.

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An einer Stelle haben wir sogar noch mal einen Blick zurück - und oberhalb des Passes, über den wir abgestiegen sind, lugt noch mal der Palacios Weinberg durch Man erkennt auch die Zypressen und erahnt sogar die Kapelle der Einsiedelei.

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Immer mehr nerven die Füße, aber das Laufen geht rein mechanisch. Und irgendwann kommen uns auch Spaziergänger entgegen, die mit dem Hund unterwegs sind und dann ist es noch eine Kurve und La Vilella Alta taucht vor uns auf.

Endlich sitzen und die Füße begutachten, die mehreren kleinen Blasen haben sich bei mir inzwischen zu zwei großen verbunden, für jeden Fuß eine. Ich hoffe nur, Yvonne hat Nadel und Faden eingesteckt...

Sicher eine schöne Rundtour zur Nachahmung, aber möglichst nicht bei zu großer Hitze. Unser Tag Anfang Mai war eigentlich schon grenzwertig. Auch ansonsten ist es schon eine recht anspruchsvolle und lange Runde mit vielen Höhenmetern, insofern denen vorbehalten, die sehr sportlich unterwegs sind. Nur zwei der drei Abschnitte zu machen, wäre eigentlich optimal, aber dann braucht man besser auch zwei Autos und postiert eines am Start, das andere am Ziel der Tour.

Die Runde hat aber auch Lust auf die anderen Abschnitte des GR 174 gemacht, wenn die Füße dann wieder fit sind...

Ich gehe dann noch zu Francesc von Cartoixa de Montsalvat - Yvonne ruht sich am Auto aus. Er hatte schon gar nicht mehr mit mir gerechnet, denn durch die wesentlich längere Tour ist es auch deutlich später geworden als gedacht. Als er aber unsere Tour erfährt, zollt er uns Hochachtung. Ich bekomme auch gleich einen Stuhl zum Sitzen, während er mir ein nettes Paket mit Musterflaschen diverser Jahrgänge zusammenstellt. Er trägt es dann auch für mich zum Auto - so kann auch er noch Yvonne begrüßen.

Wir fahren dann rüber nach La Morera de Montsant und gönnen uns eine Nacht auf einem der schönsten Plätze der Gegend.

Nadel und Faden sind gefunden und ich ziehe auch je einen Faden durch die Blasen, aber die sind so heftig, dass selbst diese alte Trekkingtipp nicht mehr groß helfen wird... So ist es eben, manches Mal heißt Leben auch Leiden. Aber diese Leiden des heutigen Tages, die nehm ich gern in Kauf für eine so tolle Runde, wie diese es war.
Beste Grüße

Torsten

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thvins

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Einmal ins Priorat und zurück - 11.05.2012 (1) Fira 2012

BeitragFr 27. Jul 2012, 10:02

Der Morgen ist schrecklich - für meine Füße... - Trotz Durchstechens der Blasen schmerzt jeder Schritt - mit einer neuerlichen Wandertour im Gebiet von La Morera wird es nichts werden. Also packen wir zusammen und fahren erstmal nach Cornudella rüber. Wir hatten am Vortag nichts mehr einkaufen können, weswegen das Frühstück auf dem Biwakplatz sehr spärlich ausfiel. Aber in Cornudella kann man sich ja recht gut versorgen. An der Hauptstraße etwas oberhalb der Kooperative finden wir einen Bäcker mit angeschlosenem Café, welchen ich bislang noch nicht kannte - er ist neu oder mir früher nicht aufgefallen.

Hier gibt es sehr schmackhafte Backwaren und man kann auch komplett frühstücken. Zugleich scheint das auch ein Internetnutzertreff zu sein, überall sitzen Leute mit ihrem Laptop und arbeiten im Netz. Dass der Bäcker auch bei den Kletterern wohl beliebt ist, sehen wir an der Anzeigentafel, aber auch am Publikum an sich.

Wir beschließen, im Anschluss nach Siurana hoch zu fahren, denn Yvonne war bislang noch nie dort.

Der Besuch ist diesmal weit ausgiebiger als der mit Wera und Norbert im März - gut, es droht ja auch nicht, gleich wieder dunkel zu werden. Wir machen eine ausgiebige Runde und lassen die Fotos für sich sprechen...

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Gigantisch ist der Blick auf die Felsen...

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... und auch zur Straße runter, die als steile Stichstraße hier hoch führt. Im Hintergrund der Beginn des Montsantmassivs.

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Ein altes Schild erklärt die Situation und Lage des Ortes - aufgrund der rasanten touristischen Entwicklung hier oben müßte der Plan eigentlich dringend erneuert werden. Die Zeiten, wo es hier nur ein Restaurant, die Bergsteigerhütte und den Campingplatz gab, sind lange vorbei...

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Noch einmal schauen wir in die felsige Schlucht runter.

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Durch dieses "Tor" gelangt man ins eigentliche Dorf.

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Hier blicken wir rüber in Richtung Cornudella und auf das Montsant - Massiv. In die Steinmauer eingearbeitet sind alte runde Grabsteine, wie ich sie von den Friedhöfen der Templer bzw. auch der Katharer kenne.

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Zur gegenüber liegenden Seite und auch ganz vorn von der Spitze blickt man auf den Siurana Stausee hinab. Von der Spitze hat man auch einen Blick auf die Staumauer und in das dahinter liegende Priorat.

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Die alte kleine Kirche lohnt auch einen Blick. Allerdings darf man nur durch ein Gitter hinein gucken - für einen Euro gibt es auch ein paar Minuten Beleuchtung.

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Die wenigen alten Gassen des Dörfchens lohnen den Streifzug. Trotz dessen, dass der Ort inzwischen sehr touristisch kommerziell "aufgemotzt" worden ist, strahlt er ein sehr wohliges, mediterran anheimelndes Flair aus. Inzwischen gibt es hier Unterkünfte aller Kategorien, diverse Restaurants und Bars - von preiswert bis teuer ist hier für jeden was dabei und natürlich auch Läden mit Nippes, Postkarten und Spezialitäten der Region.

Um irgendwo ernsthaft ein zu kehren, dazu ist es jedoch deutlich zu früh und zum Wandern haben unsere Füße nicht all zu große Lust.

Also lassen wir uns wieder abrollen und beschließen, unser Basislager in Porrera zu räumen, denn Yvonne hat inzwischen nach Tarragona telefoniert - und wir werden erwartet, wann immer wir es schaffen, möglichst schon zum Mittag...

Wir fahren also nach Porrera rüber, treffen Isaac vorm Café Antic, trinken noch ein letztes Bierchen mit ihm und verabschieden uns, packen alle Sachen ins Auto und verlassen das Priorat in Richtung Tarragona...
Beste Grüße

Torsten

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Einmal ins Priorat und zurück - Rückfahrt von der Fira 2012

BeitragFr 27. Jul 2012, 18:50

Wir treten die Rückfahrt an - zunächst allerdings fahren wir erst einmal nach Tarragona zu Forumsfreund Chris.

Wir werden schon erwartet, es gibt einige schöne Weine in entspannter Athmosphäre zu trinken und Chris macht eine wunderbare hausgemachte Paella. Später fahren wir dann noch in die Altstadt von Tarragona rein und machen einen kleinen Stadtbummel. Während die beiden Frauen noch ein wenig die Geschäfte unsicher machen, plauschen Chris und ich in einem der vielen Straßencafés und genießen den frühen Abend...

Am nächsten Tag wollen wir dann endgültig die Heimreise antreten, als wir dann vor Tarrega an einer Bon Area-Tankstelle volltanken wollen, bemerkt Yvonne eine SMS, die uns noch einmal zurück nach Tarragona ruft - sie hat ihr Portmonnaie mit allen Karten und Ausweisen liegen gelassen. Das Ganze wirft uns dann etwa zweieinhalb Stunden in unserer Tagesplanung zurück und so kommen wir zwar an diesem Tag noch bis nach Fankreich, nachdem wir dennoch auf ein kleines Mittagessen in einem Dorfrestaurant "in the middle of nowhere" nicht verzichtet haben und in Puigcerda auch noch einen Supermarkt aufsuchen, um uns lebensmitteltechnisch einzudecken.

Wir übernachten dann oben auf der Cerdagne - Hochfläche, es wird deutlich kühler, als wir es von den Tagen zuvor gewohnt waren.

Am nächsten Tag heißt es fahren, zunächst landschaftlich noch richtig schön ins Aude Tal hinunter und durch die Schluchten, in Limoux biegen wir dann auf eine Verbindungsstrecke in Richtung Albi ab, die ich vor ein paar Jahren schon mal in der Gegenrichtung gemacht habe - in einem der kleinen Dörfer halten wir kurz zum Obstkauf - den reifen und wunderbaren Garriguettes kann ich mich nicht verwehren...

Vor Albi kommen wir dann auf die Autobahn bzw. zum Teil autobahnähnlich ausgebaute Nationalstraße und fahren über Rodez nach Severac le Château, um dort auf die mautfreie Zentralmassivautobahn einzubiegen.

In Clermont - Ferrand an der Auchan - Tankstelle noch einmal richtig volltanken und dann geht es über Vichy nach Nordosten. Je höher nördlich wir kommen, umso kälter und unwirtlicher wird es, nachdem wir über die Loire gefahren sind, essen wir zu Abend und wollen aber auf diesem Platz in einem kleinen Dorf nicht unser Zelt aufbauen. So geht es weiter nach Burgund rein und es wird immer kälter. Hinter Autun werden wir dann doch müde, aber in der Kälte ein Zelt aufbauen, dazu haben wir keine Lust.

Ich erinnere mich, dass es direkt an der Auffahrt zur kostenfreien Autobahn Richtung Dijon ein Gewerbegebiet mit Billighotels gibt und da man bei einem ETAP-Hotel auch nachts noch mit Karte einchecken kann, wird das unsere Rettung für ein paar Stunden Schlaf.

Am Montag dann fahren wir erstmal auf der mautfreien Autobahn Richtung Dijon, umgehen die baustellengeplagte Stadt dann aber mittels kleiner Straßen über ein paar kleine Dörfer und dann geht es die Nationalstraße über Langres bis Toul hoch.

In Toul der obligatorische Einkaufsstopp für alles, was es bei uns nicht so gibt und auch ein paar Lebensmittel für die Fahrt und die ersten Stunden zu Hause... Und dann geht es über Luxembourg, Koblenz, Gießen und Kassel nach Hause...

Und wieder ist eine Prioratfahrt Geschichte...

Zum Abschluß hier noch einige Fotos vom Bummel durch Tarragona und damit sag ich artig - Danke fürs Lesen und die netten Kommentare immer wieder zwischendrin.


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Beste Grüße

Torsten

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