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Einmal ins Priorat und zurück - die Fahrt zur Fira 2012

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thvins

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Einmal ins Priorat und zurück - die Fahrt zur Fira 2012

BeitragSo 20. Mai 2012, 20:07

Na gut, ich werde euch mit einer weiteren Tour ins Priorat langweilen... - eigentlich wollte ich ja diesmal nicht schon wieder ein Tagebuch schreiben, sondern mich auf die ganzen Verkostungsnotizen beschränken - das ist eigentlich Arbeit genug - aber dann habe ich vorhin die ca. 500 Fotos gesichtet und hab gedacht, das möchte ich mit euch teilen... - so viele schöne Fotos, natürlich keinesfalls professionell, aber so, dass diejenigen, die nicht dabei waren, doch ein Stück mit uns fahren können und die, die schon mal da waren, werden viel Bekanntes und Neues wiederfinden.

In weiten Strecken wird das Tagebuch also diesmal von Fotoserien leben, aber natürlich gibt es auch Anekdoten, Tratsch und Erlebnisse aller Art. Wie immer... 8-) :lol:
Beste Grüße

Torsten

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thvins

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Einmal ins Priorat und zurück - 30.04.2012

BeitragSo 20. Mai 2012, 20:38

Hab ich mich im Datum geirrt? Wenn mir jemand sagt, wir haben Freitag, den 13. - das hätte auch gepasst - wie die Faust aufs Auge...

Am Morgen bereits geht es los, ein paar Lebensmittel für unterwegs einkaufen, das Auto volltanken, Geld abheben und wieder nach Hause zum Packen... Yvonne ist derweil ihren letzten Tag vorm Urlaub auf Arbeit.

Auf dem Weg von der Sparkasse nach Hause rast die Temperaturanzeige des Autos in die Höhe... - läßt mich der olle Karren jetzt etwa im Stich?

Die Werkstatt bei uns um die Ecke feiert Brückentag - ach ja, da war doch was. Ich telefoniere mit einer anderen Werkstatt.

"Wenn es nicht die Kopfdichtung ist, können wir erstmal provisorisch was machen, wohin soll denn die Reise gehen? Nach Spanien? Oje, weiß nicht, da rate ich besser nicht zu..."

Telefonische Krisensitzung mit Yvonne - dann muss es eben doch der Kleine sein, der uns fährt, auch wenn da nicht viel reinpasst... Gefahren wird, da beißt die Maus keinen Faden ab. Katze Lucy ahnt schon Schlimmes, aber letztlich kennt sie ja ihr Urlaubsquartier schon bestens. Also wird auch nicht gemault und nicht gemaunzt.

Scharfer Start mit ca. zwei Stunden Verspätung, da ja erst mit dem Packen nach Yvonnes Heimkehr begonnen werden kann. Erstmal in die falsche Richtung, Lucy in ihr Urlaubsquartier bringen, eine Katzenpension im Grünen kurz vor Halle.

Halle umfahren wir, dank der Saalefähre (1,40 € für das Auto und zwei Leute, das ist fair) Brachwitz müssen wir nicht durchs Großstadtgetümmel und wenig später sind wir auf der A38, der Südharzautobahn - ich geb Gas, es geht ins Priorat. Wir kommen auf die Idee, Klaus-Peter anzurufen und ihm zu sagen, wir führen über Ulm und tauschen dort die Autos - so kann wenigstens Klaus-Peters Prioratmobil mit dabei sein, wenn er schon verhindert ist... - war natürlich unsererseits nicht ernst gemeint... :mrgreen:

Aber wir hätten doch besser über Erfurt - also gen Ulm - fahren sollen, statt auf unsere Standardstrecke zu setzen.

Denn auf der A7 kurz hinter Göttingen ging gar nichts mehr. Dummerweise war das Stauwarnschild erst hinter der möglichen "Fluchtabfahrt" und nicht vorher, so dass wir noch hätten raus können. 15 km mehr Stopp als Go und das auf drei Spuren...

Zwei Stunden später kommt die nächste Abfahrt - und die müssen alle abfahren. Komplettsperrung wegen Beseitigung einer Ölspur. Noch mal knapp zwei Stunden später kriechen wir durch Hann.Münden, aber dann - Blinker rechts raus und auf einer Nebenstrecke nach Kassel - während die Kolonne sich normal wieder gen Autobahnauffahrt bewegt...

Bereits in Marburg sind wir eigentlich hundemüde, es geht auf den neuen Tag zu und ich hab nicht mal Bock auf ein Glas Wein. Wir quälen uns noch irgendwie bis hinter Wetzlar, dann geht nichts mehr - beide sind wir zu müde. Während sich Yvonne irgendwie auf dem Autositz zusammenknorkelt, hab ich das dringende Bedürfnis, mich richtig lang zu machen. Also Isomatte und Schlafsack raus und nächtigen - sous belles etoiles... :evil: :?

So einen blöden Start hatte ich wohl noch nie, das kann ja heiter werden... :shock:
Beste Grüße

Torsten

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thvins

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Einmal ins Priorat und zurück - 01.05.2012 (1)

BeitragSo 20. Mai 2012, 21:08

Es ist noch dunkel, da weckt mich Yvonne. "Hast du die Blitze nicht gesehen? Den Donner nicht gehört?"

Schlaftrunken taumel ich ins Auto und knorkel mich auf dem Beifahrersitz zusammen, Yvonne fährt die erste Schicht - jetzt kommt die Schlechtwetterfront, die schon für gestern angekündigt war...

Es werden verdammt kurze Schichten, fliegende schnelle Wechsel, auch noch, als wir eine Regenpause in der Eifel zum Kaffeekochen und Frühstücken nutzen. Ich ahne, dass ein schlimmer Tag vor mir liegt, glücklicherweise aber habe ich meine Thermoskanne bei und die wird mit heißem starken Schwarzen gefüllt...

In Luxemburg Berchem volltanken und gleich weiter, das Wetter lädt nicht zu einem Picknick im Grünen ein. Vor Toul erneut Fahrerwechsel - und Toilettengang. Yvonne gönnt sich noch eine heiße Schokolade, ich putsche mich mit Kaffee auf. Wir wählen dann die vierspurige Schnellstraße Richtung Paris und fahren bis zu deren Ende bei Saint Dizier.

Dann soll es in Richtung Troyes weitergehen, ein Schild mit einer weiträumigen Umleitung ignoriere ich - dann wird halt über Brienne Le Château und dann die Nebenstrecke gefahren, denke ich - In Brienne le Château sehe ich, dass die Ortsdurchfahrt von Piney das eigentliche Problem ist und das ist genau der Punkt, wo beide Strecken aufeinander treffen...

Also auf der Alternativstrecke duch die südliche Champagne - die Gegend um Bar sur Seine ist eh viel schöner...

Zum Halten haben wir leider keine Zeit, weder in der Champagne noch im Chablis-Gebiet. Wir hängen immer noch unserem Zeitplan arg hinterher, also fahren wir wie in Trance.

Bis Yvonne "Hunger" reklamiert und da inzwischen die Sonne scheint, ist es nun Zeit für ein Picknick im Grünen. Kurz vor Chaource halten wir an einem netten Platz, an dem ich nicht zum ersten Mal raste.
Beste Grüße

Torsten

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thvins

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Einmal ins Priorat und zurück - 01.05.2012 (2) Fira 2012

BeitragSo 20. Mai 2012, 21:40

Als Yvonne dann den Fotoapparat zückt, um das satte Grün festzuhalten, da wird mir klar - auch wenn wir heute engagiert fahren, aber wir sind doch bereits im Urlaub - Streß geht anders - dank der schönen leeren Straßen in Frankreichs Provinzen...

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Weiter geht es durch Auxerre und dann gradewegs auf die Loire zu, alles Strecken, die wir so gut kennen, dass wir sie im Schlaf oder in Trance fahren können.

Bei Bonny sur Loire müssen wir uns dann doch mal die Füße vertreten, ich habe schon wieder die Thermoskanne in der Mache.

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Und wieder machen wir Fahrerwechsel, ich darf dann durch die Wälder nördlich von Bourges bis nach Vierzon fahren, auch das sind alles Standardstrecken... Hinter La Chapelle D´ Angillon werden wir kurz gestoppt, ein Radrennen ist hier im Gange, und schon kommen sie uns auch schon entgegen - ehe Yvonne den Fotoapparat gezückt hat, sind die meisten schon an uns vorbei...

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In Vierzon tanken wir noch mal voll und dann geht es auf die mautfreie A20 gen Süden. Auch hier haben wir nochmals kleine Regengebiete. Ich hätte ja bereits gern bei Argenton sur Creuse den Fahrtag beendet, aber Yvonne will durchziehen. Wer weiß, wozu es gut war, die Regenwolken gaben ihr Recht.

Und tatsächlich - wir erreichen mit dem letzten Tageslicht den Picknickplatz hinter Souillac und damit das eigentliche Tagesziel. Wir haben also die gesamte Verspätung rausgefahren und können es ab morgen ruhiger angehen lassen.

Zunächst aber schlafen wir erstmal richtig gut.
Beste Grüße

Torsten

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thvins

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Einmal ins Priorat und zurück - 02.05.2012 (1) Fira 2012

BeitragSo 20. Mai 2012, 22:08

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Was für ein schöner Ausblick von unserem Zeltplatz am nächsten Morgen - wir schauen auf das Dordogne-Tal und auf den Abschnitt der A20, der nur mit Maut zu nutzen ist.

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Wir haben herrlich auf diesem ruhigen Platz geschlafen und fühlen uns hundertmal besser als am Tag zuvor.

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Während wir beim frühstücken sind, können wir beobachten, wie sich die Nebelwolken im Tal bilden und wie sie langsam immer höher steigen.

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Als wir dann abfahrbereit sind, haben sich die meisten Wolken bereits verzogen und es sieht erstmal nach einem warmen Tag aus.
Beste Grüße

Torsten

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thvins

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Einmal ins Priorat und zurück - 02.05.2012 (2) Fira 2012

BeitragSo 20. Mai 2012, 22:37

Die parallel zur A20 führende Straße läßt sich ganz entspannt fahren, man könnte in Cahors halten, aber das ist ein anderes Thema - wenngleich auch kein uninteressantes - genau wie ein Abstecher in das gleichnamige Weinbaugebiet, aber wir haben andere Ziele...

Kurz vor Montauban fahren wir wieder auf die Autobahn, zahlen brav einen kleinen Mautobolus, um nach Toulouse reingelassen zu werden und machen vor Toulouse noch einen Kaffee- und Toilettenstopp auf der Raststätte - die Dusche ist leider defekt, sonst hätten wir uns das für 2 € auch gegönnt. Aber die Wasservorräte füllen wir auf und dann geht es fix auf der Stadtautobahn durch den Moloch Toulouse. Beim Rausfahren kann man sich die Maut getrost schenken, man fährt bei der A64 einfach die Ausfahrt 36 raus, dann auf einer autobahnähnlichenstarße einige Kilometer parallel zur Autobahn - hat hier lediglich vier, fünf Kreisel - und dann bei der Auffahrt 35 geht es wieder auf die dann etwa 50 km mautfreie Autobahn...

"Meine Berge", ruft Yvonne entzückt und das "meine" ist so besitzergreifend betont, dass niemand daran zweifeln würde, dass sie über Nacht große Teile der Pyrenäen in ihren Besitz überführt hat. Während ich fahre, knipst sie wie ein wildgewordener Japaner aus dem Auto - zwar sind die Berge auf den Fotos weniger gut zu sehen als in Natura, aber wir wollen ihr den Spaß gönnen und ihr nähert euch mit uns dem Thema "Berge" langsam an...

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Dass da oben noch jede Menge Schnee zu liegen scheint, ist wieder ein anderes Thema, aber eines, was Yvonne nur noch hibbeliger macht - ich muss auf dem Beifahrersitz die Landschaft genießen... Meine Berge, mein Auto, mein Fahrspaß...
Beste Grüße

Torsten

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thvins

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Einmal ins Priorat und zurück - 02.05.2012 (3) Fira 2012

BeitragSo 20. Mai 2012, 23:31

Am Ende der mautfreien Autobahn gibt es einen kleinen hübschen Ort, der mir bereits früher aufgefallen war - dieses Jahr jedoch fahren wir nicht durch, nein wir halten und gönnen uns einen kleinen Kulturstopp in Saint Martory.

Wir finden einen Schattenparkplatz - es ist wahrlich recht warm... - und erkunden zu Fuß das kleine Städtchen, welches ein wichtiger Übergang über die Garonne war und ist. Wir entdecken die alte Brücke, die Stadttore, eine alte Mühle im Fluß, die alte romanische Kirche - kommt einfach mit und schaltet kurz ab, bevor wir die Berge der Pyrenäen in Angriff nehmen.

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Yvonne wollte gern zur Sicherheit noch 5 Liter Sprit tanken, um problemlos nach Spanien reinzukommen, wo der Sprit zwar ebenso arg teurer wurde, aber immer noch deutlich billiger als in Frankreich oder Deutschland ist. Aber der Supermarkt hat schon Mittagspause, die EC-Karte funktioniert nicht und außer uns will hier niemand tanken. Also wagen wir es und fahren weiter über eine Bergpaßstrecke, die ich zuvor auch noch nie gemacht habe.

Es gäbe zwei Alternativen - der Paß Col de Ares - 797m hoch oder der Col du Mente - 1349 m hoch. Als die Reserve-Tankleuchte anging, plädierte ich ernsthaft für den niedrigeren Col de Ares, um das Schicksal nicht heraus zu fordern (es gibt da in dieser Hundewalachei nicht überall Tankstellen...), aber drei Mal dürft ihr raten, wie sich Yvonne am Steuer entschied... "Meine Berge..."
Beste Grüße

Torsten

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moc

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Re: Einmal ins Priorat und zurück - die Fahrt zur Fira 2012

BeitragMo 21. Mai 2012, 01:34

Hallo Torsten!

Schön das Du dich entschieden hast uns doch an Deiner Tour teilhaben zu lassen. Mir hätte sonst auch was gefehlt. Das neue Forum bietet ja die Möglichkeit die Bilder recht problemlos einzufügen. So visuell aufgepimpt gefällt mir Dein Reistagebuch nochmal so gut.

Ich hoffe Ihr habt es dann ohne Probleme mit dem Tank über Yvonne's Berge geschafft.....

Herzliche Grüße Jens
grüße jens
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thvins

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Einmal ins Priorat und zurück - 02.05.2012 (4) Fira 2012

BeitragMo 21. Mai 2012, 09:07

Naja, es wurde schon spannend, landschaftlich sehr zu empfehlen, auch nette kleine Dörfer an der Strecke, Aspet wäre auch einen kurzen Stopp wert gewesen, aber man merkt irgendwie schon, dass auf der Strecke der Hund begraben ist. In Couledoux dann an der steilen Rampe unfreiwilliger Stopp - Baustelle... - wir müssen sogar von der schmalen Straße flüchten, sonst wären die großen LKWs mit dem Baumaterial nicht an uns vorbei gekommen. Auf der ganzen Strecke hinauf zum Pass wurde immer wieder gebaut, die LKW´s ließen uns aber alle passieren.

Halten wolte Yvonne nicht, nur ein Schnappschuß aus dem Auto heraus bleibt als Erinnerung.

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Runter ließen wir es dann rollen - Sprit sparen... Von Saint Beat ist ja dann auch nicht mehr weit bis zur Grenze.

Die war wie angekündigt, natürlich auch "zu". starke Polizeipräsenz aus Angst vor einreisenden Terroristen und gewaltbereiten Demonstranten. Wir müssen friedlich auf die Polizei gewirkt haben, wir werden durchgewunken, ohne nach dem Ausweis kramen zu müssen.

Was mich in dem Zusammenhang wunderte, war, dass auch schon die Franzosen an der Grenze von Luxemburg präsent waren - auch mit diesem Nagelbrett, was man notfalls schnell vors Auto zieht. War das Sarkozys letztes Zähnefletschen oder wollte man Krawallos auf dem Weg nach Barcelona schon vor Thionville abfangen?

Wir entern jedoch problemlos Spanien, d.h. erstmal das Val de Aran.

Unmittelbar hinter der Grenze gibt es ein nettes kleines Restaurant, wo ich mir seit Jahren immer den ersten oder letzten Kaffee gönne - diesmal kamen wir sogar zur rechten Zeit an, um hier Mittag zu essen. Auch für Yvonne ist das inzwischen ein Pflichthalt - gibt es doch dort die für sie beste heiße Schokolade der iberischen Halbinsel (wobei ja zu diskutieren wäre, ob man das Aran-Tal schon dazu zählen darf...)

Das Aran-Tal wurde im Mittelalter dem König von Spanien geschenkt, allerdings kam man von hier aus nur mühsam über die Pyrenäen, der einzig sinnvolle Zugang war von Frankreich her, erst 1924 wurde die Fahrstraße über den Port de Bonaigua gebaut und somit gab es zumindest in der schneefreien Zeit einen Zugang von spanischer Seite.

Der Tunnel von Vielha wurde erst 1948 erbaut und erst seit 1965 gilt er als ganzjähriger Zugang.

Die Comarca hat auch heute einen Sonderstatus innerhalb Kataloniens, die knapp 7.000 Aranesen kämpfen um eine Anerkennung als ethnische Minderheit - Aranés als Sprache hat sich bis heute bewahrt und in Bossòst und Vielha sieht man täglich Unmengen Franzosen beim Shopping.

Unsere Restaurantbesitzer sind echte Katalanen - zugewandert aus der Gegend um Cambrils - somit kennen sie das Priorat sehr gut und versprechen uns für dort schon mal bestes Wetter. Die katalanische Version der Canneloni - Canelonés isst man nicht überall so gut wie hier.

Wenige 100 m später tanken wir dann einen Schluck nach - richtig volltanken werden wir erst in etwa 100 km, zu den etwa 20 Cent pro Liter Ersparnis gegenüber dem Tanken an Frankreichs Supermärkten kommen dann noch mal etwa weitere mehr als 10 Cent bei den BonArea´s dazu. Das macht noch mal mehr al 5 € aus, wenn man richtig volltankt.

Am Ortseingang von Vielha machen wir erst einmal ein Foto von der verschneiten Bergkulisse. Links ist der Besiberri Nord zu sehen, anfangs des rechten Drittels der Tuc de Molières - beides 3.000er Gipfel. Zwischen ihnen führt der Tunnel hindurch. Ganz rechts dann der Aneto - der höchste Berg der Pyrenäen.

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Yvonne fragt, ob wir heute noch etwas vor haben, außer in der Comarca El Priorat anzukommen. Und dann beschließt sie, nicht durch den Tunnel, sondern über den Pass zu fahren...
Beste Grüße

Torsten

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Herr S.

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Re: Einmal ins Priorat und zurück - die Fahrt zur Fira 2012

BeitragMo 21. Mai 2012, 09:21

Hallo Torsten,

vielen Dank für Deine Eindrücke! Als bekennender "Route-National-Fahrer" finde ich Deine Berichte immer wieder spannend und von hohem Wiedererkennungswert.

Viele Grüße,
Björn
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"Not that we needed all that for the trip, but once you get locked into a serious drug-collection, the tendency is to push it as far as you can." (Hunter S. Thompson, Fear and Loathing in Las Vegas)
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