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2007 – das magische Jahr im Priorat

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olifant

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Re: 2007 – das magische Jahr im Priorat

BeitragMi 7. Nov 2012, 15:21

Hallo Torsten,

wenn ich mal eine von meinen 2 Proiratflaschen öffne, werde ich in Gedanken mein Glas auf dich erheben. Ich hoffe, dass ich dann einen 'Muy Bueno' Tag erwische ... falls der Wein dann nicht schmeckt, dann war's wohl der falsche Tag.

Natürlich kennt jeder dass Gefühl, heute schlecht geschlafen - wird wohl der Vollmond gewesen sein. War's tatsächlich Vollmond, na dann gibt' sicher einen Zusammenhang, war's nicht an Vollmond, na dann hat man halt mal schlecht geschlafen. - Wenn das quantifiziert werden soll, so stossen derartige Thesen schnell an die Grenzen der Belastbarkeit. Es verhält sich wohl eher wie eine sich selbst erfüllenden Prophezeiung. - (Das sehe ich nun mal ganz abgekoppelt von biologischen Mondzyklen in der Natur, und den rudimentären Resten davon, dem weiblichen Zyklus, im menschlichen Leben.) - Das eine ist nun mal biologischer Fakt, das andere resultiert auf astrologischer Berechnung. Schliesslich richten wir doch die wenigsten unserer Entscheidungen nach den astrologischen Berechnungen von Horoskopen.
(De facto kann ich mich auch nicht als Wissenschaftsgläubig bezeichnen, aber in meinen Augen bleibt Unfug Unfug, das wird auch nicht besser wenn's wiederholt wird und sich verselbstständigt - denn als Beispiel, auch wenn ich mit christlichen Werten und der Kenntnis der Bibel aufgewachsen bin, ist mir klar, dass die Welt nicht an 7 Tagen erschaffen wurde, auch wenn mir dies derzeit ein paar Rekreationisten aus der Neuen Welt wieder glauben machen wollen.)

Die Frage ist m.E. in diesen Fällen immer das Glauben wollen. Da sehe ich uns aber dennoch auf einer Linie.

Und, natürlich, auch bei mir gibt es Tage, an denen mir ein Wein nicht schmeckt, anderntags, oder eine weitere Flasche vllt. schon. - Aber woran liegts, an eine astrologische Berechnung mag ich nicht glauben. Da glaub' ich schon eher an meine eigene Tagesform, einen Flaschenfehler, ... und so weiter, aber eben nicht an den (Mann im) Mond :lol: .

Aber oK, ich würde mir wünschen du quantifizierst deine Trinkerfahrungen systematisch unter Einbeziehung des Trink-Mondkalenders, vielleicht in Form einer Excell-Tabelle, Versuchsdauer 3 Jahre, aber ohje, gesund kann's nicht sein, und Spass würde es wohl auch nicht wirklich machen - also dann besser doch nicht ;) .

Eine Frage sei noch gestattet - gilt der Kalender nur für Prioratweine oder im Allgemeinen, und in Europa genauso wie bspw. in Amerika? So, und jetzt lass ich wirklich mal gut sein :oops: . (Und lass' uns deswegen auch keinen neuen Thread eröffnen.)

Und allzeit 3 fingerbreit Priorato im Glas!
Grüsse

Ralf

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Karl Valentin
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thvins

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Re: 2007 – das magische Jahr im Priorat

BeitragMi 7. Nov 2012, 15:36

Hallo Ralf,

na ich sehe schon, du stehst mit dem Priorat so auf "Kriegsfuss" wie ich mit Italien, ich hab auch nur 2 Italiener im Keller... (aber ich hab auch schon einige mehr getrunken und war auch schon auf Proben mit italienischen Themen... ;) )

Deine Frage bezüglich des Gültigkeitsterritoiums werde ich an Dominic beim nächsten Treffen weiterleiten, erinnere mich noch mal im April nächsten Jahres dran... ;)
Beste Grüße

Torsten

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olifant

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Re: 2007 – das magische Jahr im Priorat

BeitragMi 7. Nov 2012, 16:33

Hallo Torsten,

eigentlich stehe ich mit den Prioratos keineswegs auf Kriegsfuss, ich denke mir, ich bin vinophil anders sozialisiert.
In meinen vinophilen Anfangsjahren war sogar ein (gar nicht renomierter, sondern Grosskellerei) Prioratwein (den es so nicht mehr gibt) einer meiner Lieblinge. De Muller - Scala Dei 1994 hieß das Teil und rann so ca. 50 mal durch meine Kehle. Der wurde einst 'vom Fass' vertrieben, und ich kaufte alle Restbestände meiner Filiale auf, nachdem ich 2 Flaschen als Weihnachtspresent eines Geschäftsfreundes erhielt - eher burgundisch als fett.

Auf 'Kriegsfuss' stehe ich eher mit ganz anderen Sachen :lol:
Grüsse

Ralf

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Karl Valentin
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Dick

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Re: 2007 – das magische Jahr im Priorat

BeitragDo 8. Nov 2012, 02:22

Holla Torsten,

Gestern im Glas: die Pardelasses 2007 Priorat
50 % Grenache und 50 % Cariñena
Celler Aixalà Alcait
Torroja del Priorat

Nach 12 Stunden in der Karaffe:

Farbe: Helles kirschrot mit einem violetten Rand.
Nase: Reife schwarze kirschen und Brombeeren,
Lichtes eichenfässern holz, dunkle Schokolade, espresso, sehr schön mineralisch, Toll
Im zweiten Glas noch mehr Frucht, dieser wein hat einem sehr schöne Nase.
Geschmack: Voll reifen Kirschen, frisch, klar, mineralisch, cremig Eiche kombiniert sehr gut mit der Frucht, die taniennen sind weich und schön reif, mit einem medium bis langen abgang.
Schöne Wein, Grundsätzlich sollte jeder Weinliebhaber diesen Wein getrunken haben :mrgreen:
Jetzt 91 DSPunkte.
Mit freundlichen Grüßen aus Holland,
Dick
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thvins

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Re: 2007 – das magische Jahr im Priorat

BeitragDi 20. Nov 2012, 13:20

Einmal muss ja doch wer den Anfang machen, Klaus-Peter oder ich... - und bevor ich jetzt weg muss, ein Anfang mit den Weinen des ersten Flights bei mir in Bernburg (derzeit sitze ich noch über dem 2. Flight).

Zunächst drei Weine, von denen ich mir am meisten versprach, bei mir stehen ja eher diesmal die kleineren und preisgünstigeren Kaliber an...

Dabei auch der Pardelasses, dessen Notiz von Dick ich übrigens gut nachvollziehen konnte.

Flight 1:

Wein 1

Roca de los Dotze; Roca Bruixa; Priorat - La Morera de Montsant; 2007 rot;

Tag 1: Noch etwas verschlossene, süßlich-schwarze Nase, nobel und verführerisch. Am Gaumen voll. Süße, reife, dunkle Frucht, ein ganz klein wenig Waldfruchtlikör und dazu eine schöne Mineralik. Schöne Länge, insgesamt sehr ausgewogen. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tag 2: Der ganz leicht likörige Eindruck des ersten Tages weicht einem etwas seriöserem Eindruck. In der Nase offener und ein Wein mit einer sehr schönen inneren Spannung, der sich heute als großer Wein präsentiert. 95+/100 Th.

Tag 3. Heute allerdings etwas weniger Spannung und dafür etwas mehr auf der mineralischen und etwas säurelastigen Seite. Kommt an den 2. Tag nicht heran. Aber immer noch exzellent. 94/100 Th.

94+; 95+; 94 = 94,33++/ 100 Th. = 94/100 Th. Exzellenter Wein.

Sehr schöner Erstling von den Trauben aus ökologischem Anbau. Das Schild dazu hatte ich bereits jahrelang an der Straße von Cornudella nach La Morera wahrgenommen, es hat lange gedauert, bevor sich das Geheimnis um diesen lange Jahre unbekannten Erzeuger lüften konnte. Der kleinere Wein von Roca de los Dotze kommt im 2. Flight.


Wein 2:

Vinedos de Ithaca; Akyles; Priorat - Gratallops; 2007 rot;

Tag 1: Auf der eleganteren Seite, sehr zärtlich und mit einer sehr frischen Frucht aufwartend. Mittelgewichtig mit langem, sanftem Nachhall. Er kommt weiblich raffiniert durch die Hintertür geschlichen und berührt sinnlich. 95/100 Th. Großer Wein.

Tag 2: Bestätigt den Eindruck des 1. Tages, zeigt aber heute auch noch, dass Reserven vorhanden sind. Schönes samtenes Tannin. Verführt immer noch am meisten, und ist heute primus inter pares. 95+/100 Th.

Tag 3: Unverändert bleibt er an der Spitze stehen. 95+/100 Th.

95; 95+; 95+ = 95++/100 = 95/100 Th. Großer Wein.

Ich muss gestehen, dass ich den kleineren Wein von Silvia Puig anfangs wohl leicht unterschätzt habe, er hat mir schon früher gut, aber noch nie so gut gefallen wie jetzt diese Flasche, die für ihren Preis schon eher unverschämt gut ist. Leider inzwischen fast komplett verteilt, aber wer ihn in seinem Keller findet, sollte sich schon jetzt mal ein Fläschchen davon gönnen.

So, zum Pardelasses später, muss jetzt in Kürze erstmal weg.
Beste Grüße

Torsten

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thvins

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Re: 2007 – das magische Jahr im Priorat

BeitragFr 23. Nov 2012, 00:44

So, ich mache hier mal gleich noch weiter mit dem 3. Wein meines 1. Flights:

Pardelasses; Pardelasses; Priorat - Torroja del Priorat; 2007 rot;

Tag 1: Offene und üppige Nase, sehr rund und ausgewogen am Gaumen, Brombeere und Schiefer, weniger kantig als viele andere Weine aus Torroja oder auch als der Pardelasses aus anderen Jahrgängen. Zeigt aber noch gutes Tannin und noch viele Reserven. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tag 2: Dreht heute noch mal so richtig auf und zeigt sich ebenfalls groß wie auch die anderen Weine dieses Flights. Sehr harmonisch und mit Druck. Viel schön reife, dunkle Frucht. Für die Weine aus Torroja mit ihrer Steinlutscher - Mentalität ein sehr achtbarer Wein, der richtig Spaß macht. Die Mineralik ist da, dominiert aber die Frucht nicht, die reife Frucht macht den Wein zu einem der vom PGV emfehlenswertesten Weine des Ortes bis dato. Obwohl er noch längst nicht alle Karten auf den Tisch legt... 95+/100 Th.

Tag 3: Unverändert zum 2. Tag. Duftend, voll und mit Tiefe. Aber noch nicht voll da. 95+/100 Th. Großer Wein.

94+; 95+; 95+ = 94,67+++/100 = 95/100 Th. Großer Wein.
Beste Grüße

Torsten

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vinos

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Re: 2007 – das magische Jahr im Priorat

BeitragMi 28. Nov 2012, 22:30

So, einige 2007er sind verkostet, der Monat neigt sich auch schon dem Ende entgegen, Zeit mal meine Notizen online zu stellen.
Wie immer, habe ich die Flights über 3 Abende verfolgt, um zu sehen, wie sich die Weine entwickeln und vor allem gleich mehrere Flaschen öffnen zu können.

Begonnen habe ich mit 2 Weinen aus Porrera und 1 Wein aus Torroja.

Tina 41 2007, Clos l`Asentiu; Porrera

Zunächst eher verschlossene Nase, legt mit der Zeit deutlich zu. Pralle, reife Kirschen mit einem Hauch Schiefermineralik. Am Gaumen üppige Frucht, gepuffert durch eine präsente Säure. Weihnachtsgewürze, leicht likörig, im Abgang etwas alkoholisch wirkend. Entwickelt sich im Glas positiv, braucht definitiv noch Luft. 89+ VP

Am 2.Abend wenig Veränderung, die Nase präsentiert sich schön offen, am Gaumen etwas sattmachend und eher eindimensional. 88 VP

Am letzten Tag sehr harmonisch an Nase und Gaumen, ansonsten wenig Änderung zum 2.Abend. 88 VP


Solanes 2007, Cims de Porrera; Porrera

Beim Öffnen gleich Korkverdacht, verdammt! Überraschedn gut dann die Nase: Ganz feine Würze, Schiefer, Schiefer, Schiefer, betörend, der Gaumen wässert schon....am Gaumen leicht, fast spielerisch, dann sehr dicht und kräftig, erst im Abgang dann der schon früher erwartete Korkmuff, aber noch im vertrebarenn Bereich.
Wenn ich den Abgang mal ausblende und an meine 1. verkostete Flasche davon denke, dann sind da 91 VP locker drin. Schliesst nahtlos an den sehr guten 2005er an, vielleicht noch ein Tucken besser. Ich hoffe bei der nächsten Flasche ist der Kork wieder von besserer Qualität.
Am 2. und 3. Tag ist die Nase unverändert gut, erst am Gaumen ist der Kork zu spüren, dort wird er aber stärker, deshalb keine Wertungen mehr.


Pardelasses 2007; Pardelasses; Torroja

Am 1.Abend zunächst Barriquenoten an der Nase, die aber schnell verfliegen, feine Schiefermineralik. Am Gaumen dicht und zupackend, Schiefer, feine Würze, langanhaltender Abgang. 92+ VP

Am 2. Abend die Nase sehr betörend, der Gaumen praktisch unverändert. 92+ VP

Auch am nächsten Abend begeisternde Nase, dicht und voll, sehr kraftvoller Wein mit weichem Tannin, Eile ist hier nicht angesagt, Potential durchaus noch vorhanden. 92+ VP
Beste Grüße
Klaus-Peter
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thvins

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Re: 2007 – das magische Jahr im Priorat

BeitragMi 28. Nov 2012, 23:32

Hallo Klaus-Peter,

dann nehm ich das jetzt mal zum Ansporn, auch weitere 2007er Notizen zum Besten zu geben.

In einem 2. Flight gab es bei mir TINA 41, Camins del Priorat und Noray. Insgesamt der schwächste Flight, wobei doch noch immer sehr anständige Weine, wenn man bedenkt, dass es ja hier um Basispriorats geht.

Wein 4

Clos L´ Asentiu; TINA 41; Priorat - Porrera; 2007 rot;

Tag 1: Volle, warme Nase, etwas sehr gekochte Früchte und mit leicht bitteren Nuancen, vielleicht eher angebrannte Marmelade / Mus mit einem Hauch ahgebrannter Mandel. Auch am Gaumen sehr drall und etwas zu alkoholisch wirkend. Ein Wein für den guten Zecher und weniger für den anspruchsvollen Genießer. Wirkt wie eine etwas derbe, dralle und ordinäre Bäuerin. 88+/100 Th. Sehr guter Wein.

Tag 2: Nach wie vor schwer und warm, aber nicht mehr ganz so "schlimm" und zotig wie am 1. Tag. Etwas harmonischer. 89+/100 Th. Sehr guter Wein.

Tag 3: NAch wie vor etwas "too much" für mich, wirkt schwer, hat wieder diese süße und gekochte Marmeladenfrucht, aber im Gegenzug kommt heute auch viel Mineralik raus und auch noch jede Menge Tannin. Sucht noch seine Harmonie. Oder sollte man ihn doch schon abschreiben? Ich denke eher nicht. 88+/100 Th. Sehr guter Wein.

88+; 89+; 88+ = 88,33+++/100 Th. = 88/100 Th. Sehr guter Wein.
Beste Grüße

Torsten

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thvins

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Re: 2007 – das magische Jahr im Priorat

BeitragMi 28. Nov 2012, 23:54

Wein 5

Roca de los Dotze; Noray; Priorat - La Morera de Montsant; 2007 rot;

Tag 1: Dunkle noble und fast betörende Nase, auch am Gaumen voll und harmonisch, sogar mit etwas Tiefe. Hat sich durchaus gut entwickelt und hebt sich von den anderen beiden Weinen des Flights positiv ab. Verbleibt aber dennoch nur in der Kategorie der sehr guten Weine. 92+/100 Th.

Tag 2: Kann sich wie auch die anderen Weine im Flight am 2. Tag deutlich verbessern. Wunderbar ausgewogen und mehr Grip als am 1. Tag. Teilt sich das Treppchen heute mit dem Camins. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tag 3: Unverändert toll am Gaumen, aber in der Nase heute etwas reservierter. Geht aufgrund der weniger opulenten Nase heute wieder einen Punkt runter bei mir. 92+/100 Th.

92+, 93+; 92+ = 92,33+++/100 Th. = 92/100 Th. - Sehr guter Wein.

Leider klafft zwischen dem Preis des Noray zum Roca Bruixa auch heute noch eine weniger große Lücke wie in der Qualitat zwischen beiden Weinen des Gutes. Und wenn ich dann mit den günstigeren Weinen des dritten Flights oder mit dem Camins vergleiche, dann rechtfertigt das meine damalige Entscheidung, nur den Roca Bruixa importiert zu haben. Und eben auch Pardelasses bzw. Akyles liegen preislich beim Noray, bieten aber deutlich mehr... Dennoch ist der Noray kein schlechter Wein und er hat mir auch wieder Spaß gemacht.
Beste Grüße

Torsten

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Re: 2007 – das magische Jahr im Priorat

BeitragDo 29. Nov 2012, 00:19

... und gleich noch den 3. Wein des 2. Flights hinterher:

Wein 6

Alvaro Palacios; Camins del Priorat; Priorat - Gratallops; 2007 rot;

Tag 1: Frische und offene Nase, viele dunkle Früchte bei frischem Wind und mit einer kleinen animalischen Note - eher in Richtung Ledersattel. Am Gaumen steht die Mineralik noch etwas vor der Frucht, das Ganze bei mittlerem Körper und leider ganz leicht trocknenden Tanninen. 91+/100 Th. Sehr guter Wein.

Tag 2: Heute eine wunderschöne Nase! Verbessert sich an der Nase wie auch am Gaumen, das trocknende Tannin ist weg, alles ist besser im Lot als am 1. Tag. Er ist dankbar über die ihm zum Atmen gegebene Luft. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tag 3: Erneut ein exzellenter Wein, sehr gut ausbalanciert, eine reife Frucht, ganz leicht mit einem animalischen Hauch unterlegt. Sehr schön frisch und mit gutem Trinkfluß. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

91+; 93+; 93+ = 92,33+++/100 Th. = 92+/100 Th. - Sehr guter Wein.

Insgesamt geht der Camins als Primus inter Pares im Vergleich mit dem Noray aus dem Flight. Dabei ist er preislich leicht günstiger und hat vielleicht auch das größere Potential. Alvaro Palacios hat mit diesem Erstlingsjahrgang seiner Interpretation des Krisenweines eine sehr solide Arbeit abgeliefert.

Hier bereue ich es nicht, hernach mir ein paar Fläschchen für den privaten Keller besorgt zu haben. Was mich allerdings geritten hat, auch die dralle Bäuerin mit ins Bett genommen zu haben, weiß ich heute wirklich nicht mehr... :shock: :o

Aber so liegt ein jeder mal daneben bei einer 30 Weine umfassenden Probe - und bezüglich der prallen Tina gab es auch so was wie Gruppenzwang seinerzeit... :lol:

Aber zum Trost, bei meinem heutigen 7 € Roten von der Loire frage ich mich auch, wieso der in meinen Keller wollte... Der ist so was von unauffällig und nichtssagend, aber er ärgert auch nicht. Er ist einfach nur da und will getrunken werden. Ein Saft wär aber an der Stelle auch okay gewesen... :mrgreen: :ugeek:
Beste Grüße

Torsten

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