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Schweizer Wein Querbeet (diverse Regionen/Sorten)

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alfredmeinrad

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Re: Schweizer Wein Querbeet (diverse Regionen/Sorten)

BeitragDo 26. Sep 2013, 08:10

Ich hatte neulich die teuersten Pinot Noirs der beiden Winzer Markus Ruch und Michael Broger im Glas. Letzten Dezember konnte ich an einer grossen Burgunder-Verkostung des Weinhauses Müller in Wattwil 20 Spitzenburgunder vom Village bis Grand Cru probieren. Die beiden Weine von Markus Ruch und Michael Broger wären m.E. bei den Grand Crus nicht wirklich abgefallen.

www.weinbauruch.ch

www.broger-weinbau.ch
Gruss Fredi

Isch gad all wede schöö, e Fläschli ufztue!!
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Oh Dae-Su

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Re: Schweizer Wein Querbeet (diverse Regionen/Sorten)

BeitragDo 26. Sep 2013, 20:06

Dir auch vielen Dank Fredi!

Die beiden hören sich auch sehr interessant an! Von Broger habe ich sogar mal etwas getrunken. Ich glaube der Ottoberg Blauburgunder. Ist aber schon etwas her.
Ich sollte unbedingt mal anfragen wann der neue Jahrgang in den Verkauf kommt. Die meisten aktuellen Weine scheinen ja schon, wie öfters, vergriffen zu sein.

Besten Gruss

Chris
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thvins

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Re: Schweizer Wein Querbeet (diverse Regionen/Sorten)

BeitragMi 2. Okt 2013, 23:04

Heute im Glas ein Wein, den ich vor einigen Jahren aus der Schweiz mitgebracht hatte - und ich würde am liebsten sofort losfahren und Nachschub holen, wenn es um die Ecke wäre - aber auch so kommt ein Folgebesuch auf den Wunschzettel für den Fall, dass es mich mal wieder in die Gegend verschlägt... - leider eine Einzelflasche - aus der Angst vorm Zoll hatte ich nur wenig mitgenommen und dann lieber verschiedene Flaschen...

Château d´Auvernier; Pinot Gris; Neuchâtel; 2009 weiß;

Intensives Ockergelb mit leichtem Graustich, üppiger komplexer Duft nach Orangen und Mandarine, aber auch nach duftig blühenden Bäumen (Magnolie u.a.m.), am Gaumen sehr voll und üppig mit viel Druck und einer vibrierenden (gefühlten) leichten Restsüße mit dagegengeatellter
leicht prickelnder Frische. Komplexe wandelbare intensive Aromatik, ein Wein, der nicht zu kühl getrunken werden will (12-14°), damit seine fetten Blockbusterelemente rauskommen können - die 14° merkt man ihm dennoch nicht an. Langer Abgang nach Buttercreme mit Mandarinen und geröstetem Butterbrot.

Passte bestens zu Spaghetti mit gebratenem Fenchel, Schalotten, Knoblauch und Zitronenstückchen und dazu Räucherlachs, aber auch als Solist hinterher. Zeigt Charakter und redet (zuweilen etwas lauter) beeindruckend. - 96/100 Th. Großer Wein. Nahezu genial. So liebe ich die Schweiz. ;)
Beste Grüße

Torsten

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Zürcher

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Re: Schweizer Wein Querbeet (diverse Regionen/Sorten)

BeitragFr 4. Okt 2013, 14:24

Oh Dae-Su hat geschrieben:PS: Habe den Tag über nochmals über Pinot im Kanton ZH recherchiert. Kennt jemand eigentlich die Weine von Zahner in Truttikon? Ich bin da schon öfters vorbeigefahren und hab auch einiges gelesen. Bin aber nie abgefahren um die Weine zu probiert. Vielleicht haben mich die komischen Flaschen abgeschreckt ;)


Hallo Chris
Kenne nur den Müller Thurgau bzw. Riesling x Sylvaner von Zahner: ein seeehr süffiger, fruchtiger und ehrlich gemachter Sommerwein. Lass dich nicht vom Etikett abschrecken! Auf der homepage von Schwander kannst du sonst auch noch ein wenig über Zahner nachlesen.
Gruss
Sacha
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Oh Dae-Su

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Re: Schweizer Wein Querbeet (diverse Regionen/Sorten)

BeitragFr 4. Okt 2013, 15:00

Vielen Dank Züricher!

Ja die Etiketten sind speziell, aber wirklich abschrecken tun sie mich nicht :D .
Aus dem Waadt bin ich ganz andere Etiketten gewohnt :lol: ;)

Grüße in das schöne Zürich

Chris
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Oh Dae-Su

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Re: Schweizer Wein Querbeet (diverse Regionen/Sorten)

BeitragSa 21. Dez 2013, 14:34

Hallo zusammen,

vor einiger Zeit habt ihr mir ja tolle Tipps für Spätburgunder aus der Deutschschweiz (Ex Graubünden) gegeben. Danke nochmals dafür. Heute kann ich meinen ersten vorstellen. Ich kann nur soviel vorab verraten. Ich war sehr angetan und es wird sicher nicht mein letzter aus dieser Ecke gewesen sein.

Weinbau Michael Broger Blauburgunder Ottoberg 2008, Thurgau


... Dieser weitere überraschende Pinot kam vom Ottoberg aus dem thurgauischem Nahbereich des Bodensees. Der Blauburgunder Ottoberg 2008 von Weinbau Michael Broger hatte es für seine Herkunft aus der Bodenseeregion wirklich in sich. Vergoren und ausgebaut (ca. 10 Monate) wurde nicht zertifizierte Bio-Burgunder in 500l Fässern und gebrauchten Barriques. Ein festes und tief farbig-transparentes Rubinrot mit immernoch jugendlich wirkenden Reflexen erfüllte mein Glas. In der Nase spielte sich zunächst viel Rauch, Speck und nicht abstoßendes warm wirkendes Holz ab. Die Eindrücke verflogen nach ca. 30 bis 45 Minuten. Danach kam kühle, kräftige und sehr seriös wirkende Kirschfrucht, etwas reife Erdbeere, Spuren von Brennsesseln, Wacholder, Hagebutte und feinstes Karamell auf. Am Gaumen zeigten sich ebenfalls die anfänglichen und glücklicherweise mehrheitlich schnell verduftenden Rauch- und Speckaromen. Danach zeigte sich eine klare, schlanke, kühle und saftige Aromenvielfalt von dunklen Kirschen, reifen Erdbeeren, feiner und etwas grün wirkender Würze, mit späteren leichten Tendenzen hin zu Brennsesseltee und minimalen Holzkohleeinflüssen. Die Struktur des Weines war keinesfalls körperlich unterentwickelt. Auch wenn sie leicht (nicht wirklich filigran) wirkte. Das Tannin war - jetzt muss ich einen Ausdruck der vinophilen Beschreibungslyrik verwenden den ich sonst bewusst umschiffe - richtig seidig ohne schon zu glatt und konturlos zu wirken. Ein anständiger Trinkfluss wurde durch bestechende Balance, Frische und Länge gewährleistet. Wirklich ein sehr guter (++) Mittelklasse Pinot Noir voller Ausgewogenheit aus einer Region die nicht sonderlich berühmt für ihre guten und anspruchsvollen Pinot Noirs ist. Abgesehen natürlich von einigen bekannten Ausnahmen von Broger, Bachtobel und Burkhart. Auf der anderen Seite des Bodensees gibt es so etwas leider nicht! Doch nicht nur der Wein, sondern auch das schlicht-geometrisch-elegante und innovativ-erklärende Etikett hatte es in sich.


Neben diesem Pinot hatte ich noch weitere Schweizer Weine aus Neuchatel, dem Tessin, dem Chablais und dem Wallis im Glase. Diese findet ihr hier:

http://wine-zeit.blogspot.de/2013/12/sc ... -zwei.html

Tolle Vielfalt!

Besten Gruss

Chris
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Oh Dae-Su

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Re: Schweizer Wein Querbeet (diverse Regionen/Sorten)

BeitragDi 28. Jan 2014, 13:56

Hallo zusammen,

einem weiteren Pinot Tipp aus dem Forum habe ich nun endlich verkostet. Genauso wie der Blauburgunder von Broger hat mir auch der Pinot Noir Élevé en Barrique 2010 von Lüthi in Männedorf gut gefallen.

Lüthi Weinbau Pinot Noir Élevé en Barrique 2010, Zürichsee

Bei den visuellen Merkmalen des Élevé en Barrique fiel mir zunächst der erstaunlich breite Wasserrand auf. Sonst erschien die eigentliche Färbung sehr klassisch pinot'ig. Die Fönung könnte ein wenig überdurchschnittlich fahl gewesen sein. Die Nase zeigte die ersten zwei Stunden sehr feine Erdbeerfrucht, etwas Zündholz, ein paar Anzeichen von seiner ländlicher Herkunft, im Sinne von Tier- Heugerüchen, und eine Duftkomponente die ich gerne mit Hühnersuppe verbinde. Natürlich ist besonders der letzte Eindruck auf andere Verkoster schwer zu tragen bzw. zu vermitteln. Mir fällt nur nichts besseres ein. Eine recht präsente Holzprägung die ersten Stunden war wesentlich offensichtlicher. Doch schon nach ca. zwei Stunden, und natürlich noch klarer am zweiten Tag, zeigten sich die Fruchtnoten wesentlich ausgereifter und die Tierwelt, wie auch das Holz, traten in den Hintergrund. Eine ähnliche Entwicklung zeigte sich auch am Gaumen. Auch hier war insbesondere die Holznote, trotz ihrer Präsenz eine sehr feine Holznote, sehr im Vordergrund und machte dem eher fein wirkenden Wein ein wenig zu schaffen. Glücklicherweise ging die Entwicklung in die Richtung in die sie auch bei der Nase ging. Nach gut zwei Stunden und mehr zeigte sich ein sehr frischer, delikat fruchtbetonter Pinot Noir (Erdbeeren, etwas Cassis und Spuren von Limetten) mit festem Zug und leichtem Körper, welcher nun von einer milden Holzprägung positiv unterstützt wurde. Für mich ein sehr gelungener Pinot Noir. Hätte er ein wenig mehr mineralische Tiefe und Komplexität gehabt, wäre er für mich ohne Probleme ein sehr guter (++) Wein. So bin ich ein wenig am schwanken was meine allgemeine, und stets zur Dümmlichkeit neigende, Bewertung betrifft. Seine wirklich wunderbar leichtfüßige, angenehme Fruchtigkeit konnte mich schon ein wenig sehr begeistern. Ich schätze ein (+)-(++) ist das beste "Urteil" ;)

Neben dem Lüthi Pinot habe ich noch

Henri Badoux Aigle les Murailles 2011, Aigle
Domaine Louis Bovard Cuvée Louis 2011, Saint-Saphorin
St. Jodern Kellerei Blauburgunder 2011, Wallis
Christian Zündel Orizzonte 2008, Tessin


verkostet.

Die anderen findet ihr hier:

http://wine-zeit.blogspot.de/2014/01/sc ... -drei.html

Besten Gruss

Chris
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thvins

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Re: Schweizer Wein Querbeet (diverse Regionen/Sorten)

BeitragDi 19. Aug 2014, 16:45

Als ich jetzt für ein paar Tage in den französischen Alpen auf Klettersteigtour war, bin ich ein klitzekleines Stück durch die Schweiz gefahren von Abondance kommend über den Pass rein und bei Martigny über den nächsten Pass wieder raus.

Ganz begeistert war ich von dem steilen Weinberg oberhalb von Martigny Richtung Pass nach Frankreich. Als dann auf dem Pass oben auch Euro als Zahlungsmittel angenommen wurden, gingen sie mit mir durch, ich habe drei Flaschen Wein blind mitgenommen, nicht super teuer, aber ich hab auch keine Ahnung, ob das Ganze bissel was taugt oder ob es eher unter Touristenfalle zu verbuchen ist.

Daher bitte ich mal die Schweizer Forumsfreunde um etwas Aufklärung, was ich am Besten damit mache: - wie lange weglegen, was dazu essen, was erwartet mich qualitativ?

Alle drei kommen von der Cave Taillefer SA, Orsat Frêres.
Domaine de Régalesse ; Petite Arvine de Saillon; Aoc Valais; 2012 weiß
Les Marques; Fendant de Martigny; AOC Valais; 2012 weiß (stammt der aus jenem Weinberg, an dem ich hochgefahren bin?)
Château La Tour Goubing; Pinot Noir de Sierre; AOC Valais; 2012 rot

Besten Dank für alle Infos dazu...
Beste Grüße

Torsten

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Zweifel

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Re: Schweizer Wein Querbeet (diverse Regionen/Sorten)

BeitragFr 22. Aug 2014, 14:08

Hoi Torsten

Ich nehme an, du warst auf der Route Richtung Col de la Forclaz und Trient. Diese Rebberge faszinieren mich auch immer, wenn ich unterwegs bin zum Wandern im Mont Blanc Gebiet.

Orsat ist eine der ganz grossen Firmen, die sehr viele Trauben von nicht selbst kelternden Winzern keltert. Früher war das eher Massenware, aber heute ist die Qualität sehr viel besser. Ich würde (ohne dass ich die von dir erwähnten Weine genau kenne) mit recht ordentlichen Tropfen rechnen. Die Lage "Les Marques" gilt als gut, ich vermute, sie ist in eben jenem Weinberg zu finden, bin mir aber nicht ganz sicher.

Die beiden Weissen kannst du bereits trinken, sie ertragen aber eine Lagerung von 3-4 Jahren auch, in den meisten Fällen gewinnen sie aber nicht sonderlich dazu. Ich trinke sie meist frisch.

Fendant gibt es nur im Wallis, es ist die lokale Bezeichnung für sortenreine Weine aus der Chasselastraube. Wird traditionellerweise zu Fondue oder Raclette getrunken, oder aber auch als Aperowein.

Petite Arvine ist eine autochthone Wallisersorte mit meist schöner Säure und oft etwas salzigem Geschmack. Für mich passt sie fast immer (!), nimm sie dazu, wozu du auch einen Sauvignon Blanc trinken würdest, dann machst du nichts falsch.

Den Pinot Noir kannst du noch etwas weglegen 2-3 Jahre oder auch jetzt trinken (etwas Luft geben vorher). Gut zu Trockenfleisch, aber auch zu rezenten alten Hartkäsen. Eher kühl bei 16-18° zu geniessen.

Wenn du wieder mal in der Gegend bist, dann halte dort Ausschau nach Gamay aus vielles vignes. Früher eine "Füll- und Farbsorte" zum Pinot Noir (im Wallis wird der Verschnitt Dole genannt), heute mit Ertragsbeschränkungen ergibt sie sehr feine leichte Weine.

Gruss aus der sonnigen Schweiz

Hans-Rudolf
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thvins

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Re: Schweizer Wein Querbeet (diverse Regionen/Sorten)

BeitragFr 22. Aug 2014, 14:24

Besten Dank Hans-Rudolf! Ja, es war die Straße zum Forclaz hoch und oben auf dem Pass hab ich die Weine gekauft. Hab ja auch diverse Käse in den französischen Alpen gekauft, da wird dann der Chasselas als erstes dran glauben müssen, wenn ich ein Alpen-käserezept mit Crozettes und Tommé oder Reblochon mache, das sollte dann auch passen...
Beste Grüße

Torsten

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