Savoie

[EThC]

Der zweite hatte es, besonders bei den gerade herrschenden Temperaturen, schwer:

...wundert mich ehrlich gesagt nicht, Roussanne kenne ich eigentlich nur als recht opulente Rebsorte, was leicht-frisch-sommerliches daraus hatte ich noch nicht im Glas. Ab November fange ich ggf. wieder an, meine beiden letzten Roussannes (1 x C9dP, 1 x AUS) in meine Gedanken einzubeziehen.

[stollinger]

ja,vor dem Öffnen auf der Homepage nachlesen, was ich da so trinke, wäre wohl die bessere Reihenfolge gewesen . Ich war gedanklich mehr bei Roussette.

Ich habe versucht, die Weine möglichst objektiv zu beschreiben und zu bewerten. Auch im Winter wäre mir das von der Frucht zu reif.

[Lorne Malvo]

Diesen Wein habe ich nicht gestern sondern vor ein paar Wochen getrunken,
Könnte mir aber vorstellen, dass es hier interessant für Freunde frischer Rotweine ist.
Zumindest wäre es Grund, mich mit der Region mehr zu beschäftigen.
Auch ein Jaquere der Domaine hat mir recht gut gefallen.

Domaine de Chevillard-Mondeuse 2016

Aufgehender Stern

Frische rote Früchte, Cranberries, Johannisbeeren, auch etwas Blaubeere.
Ein wenig Kellernote,
Aber keinesfalls schmutzig. Sehr sauber. Gibt etwas zusätzliche Dimension.
Zu junge Taninne. Kann Zwar noch ein bisschen reifen,
trinkt sich aber schon schön und wird sich in ein paar Jahren integrieren.
Am Gaumen sehr natürlich, kristallklar und präzise, auch mineralisch.
Rote Johannisbeeren und Himbeeren.
Blumen, feine Säure. Schöner Abgang.

Bei jedem Schluck meint man, ein frischer Alpengebirgsbach wäre in den Wein mit eingeflossen.
Irgendwie easy drinking mit sehr sehr hohem Standart und auch Substanz.


Für mich ein schöner Stil fernab von den Stilistiken, die man sonst so trinkt.

Die nächste Flasche wartet mindestens 2-3 Jahre.

[Herr S.]

Moin moin,

gerade im Glas:



Ein schöner Wein, einfach aber ansprechend.

Viele Grüße,
Björn

[Lorne Malvo]

Domaine Belluard-Pur Jus 2019

Frisch kühle Nase mit wenig Frucht, etwas Birne, kleine Hefereduktionsspur, kleines bisschen Röstbrot.
Zeigt am Gaumen Frische und Lebendigkeit, wohldosiert und klar,
null Süße, gewinnt dann nach hinten noch an Säure und zeigt eine enormen Gerbstoffgripp, der den Speichel fließen lässt.
Der Tropfen endet dann eher zitrisch und die Gerbstoffe ziehen noch Minutenlang am Zungenrand und am Gaumenende.
Wieder hallt etwas geröstete Brotkruste und braune Kräuter nach und verleihen zusätzlich zur Frische etwas Vielschichtigkeit.
89-90P.

Persönlich gefällt mir das exzellent und ist in jedem Fall individuell und spannend. Kein sehr komplexer Bursche, aber besonders die etwas eigenständige Aromatik und der enorm alpenfrische und klare Gerbstoffgrip machen das zu einem schönen, eigenständigen Erlebnis. Passte zum Dinkelstuten mit Ziegengouda und Paprika-Zwiebelrelish sehr gut.
Hut ab für diesen komplett schwefelfreien Naturinger und ein Jammer und sehr traurig, dass dieser geniale Weinmacher nicht mehr seiner Bestimmung nachgehen wird.

[albarello]

Heute nach langer Zeit wiedermal etwas aus der Savoie im Glas:
Louis Magnin: Chignin Bergeron Grand Orgue 2015

Louis Magnin produziert heute offenbar nur noch auf 3ha, dabei biodynamisch. Diese reine Roussanne (oder Bergeron de Savoie) ist eine Selektion der beiden besten Ton-Kalkstein-Lagen des Gutes.

Die Nase ist geprägt von weissen Blüten, weissem Pfirsich, Honignoten und ätherischen Ölen.
Der Abgang ist vollständig trocken, die hohe, rel. nördliche Lage macht sich insofern positiv bemerkbar, als das ganze von knackiger und gut stützender Säure getragen ist. Elegant, vielschichtig, lang, mit sehr schöner Mineralik und leichter Salinität. Hervorragend: 92/100

Cheers, Albarello

[stollinger]

Vor einer Weile gab es einen Schäumer: Domaine Giachino - Giac' bulles - Vin pétillant naturel - 2019:



Sehr unauffällig, dezent und bekömmlich. Aromatisch karg, mit nur 10vol% Alkohol und ohne Restzucker sehr leicht und körperarm. Ich mag so was sehr gerne, ich verdünne mir aber auch gerne ein alkoholfreies Bier mit Sprudel...
Ist sicher nicht etwas für jeden, ich denke man kann es auch als ausdrucksschwach, verdünnt und mager wahrnehmen. Bin mir deshalb auch nicht sicher, was ich von dem Preis (19€) halten soll.

Grüße, Josef

[mixalhs]

Ein tolles Erlebnis:



Schade, dass ich das vor einem Jahr noch nicht wusste! Sonst hätten wir auf dem Weg in unserem Urlaub 2022 ins Vercors eine andere Route gewählt.

[EThC]

...ziemlich überzeugender Einstieg in Savoyens Weinwelt, nur zufällig fast der gleiche Wein, wie oben von Michael oben beschrieben, scheint eine Bank zu sein...

[thvins]

Hast du die Weine direkt bei den Winzern entdeckt? In dem Falle wäre es für mich hilfreich, wenn du den jeweiligen Ort dazu schreibst. Vielleicht liegt der eine oder andere mal an meinen Routen durch Savoyen. Zumal das Gebiet ja weitläufig ist und man zwar überall mal auf Reben trifft, aber selten mal auf geballte "Kraft" wie in den Jura-Dörfern, wo man schnell was Gutes findet...

Liest sich zumindest schon mal ganz gut. Meine bisherigen Erfahrungen lassen sich oft so zusammen fassen: Wenig aromatisch, nichtssagend, eindimensional und zu teuer... Ganz selten hatte ich mal was, wo ich "Treffer!" rief. Und dann war das damals mit dem Rad, wo die Mitnahmekapazitäten arg begrenzt waren.

Jetzt mit dem Auto schleppe ich eher das eine oder andere spezielle Bier mit nach Hause. In Savoyen habe ich ein wenig zurück zum Bier gefunden...