Do 18. Jan 2018, 12:07
So langsam komme ich auch immer mal wieder in den Genuss optimal gereifter Kirmänner.
Wie jetzt Anfang des Jahres ausgerechnet mit einer Rebsorte, wo manch einer tief durchatmen muss, um nicht gleich los zu schimpfen...
Harzer Weingut Kirmann; Westerhäuser Königstein Cabernet Mitos Auslese, trocken; Saale - Unstrut (nördliches Harzvorland); 2003 rot;Jetzt mit einem Alter von 15 Jahren bestens ausgereift, sehr harmonisch und voll in der Aromatik. Blickdicht und mit üppiger, beeindruckend offener Nase. Zeigt mit Luft immer neue Nuancen, könnte jetzt glatt als Bordeaux-Pirat durchgehen. Eleganz, Tiefe und Kraft, das sollte man mal blind den Skeptikern vorsetzen.
Für mich wird damit aber auch klar, dass es kein Fehler ist, den Cabernet Mitos reifen zu lassen, ich gehe jetzt 3 Punkte höher als bei jünger getrunkenen Flaschen. 2003 war hier aber auch ein außergewöhnlich gelungener Jahrgang, leider gab es so wenig, dass es nur in 0,5 l Flaschen abgefüllt wurde. Beeindruckender Wein, den man geografisch nicht hier verorten würde, für mich dieses Mal 96/100 Punkte wert (Großer Wein und einer der Besten bislang getrunkenen Kirmänner). Wie gut, dass noch 2 weitere Flaschen davon schlummern.
Ein jetzt getrunkener
2009er konnte hier (noch?) nicht mithalten. Auch sehr schön, auch blickdicht, aber sonst von allem deutlich weniger als beim 2003er- Das Tannin zwar schon gut eingebunden, auch elegant, aber weniger opulent in der Aromatik, noch relativ fruchtbetont und kann wohl besser noch weiter liegen. Jetzt 93+/100 Th. (Exzellenter Wein).
Jetzt auch sehr schön zu trinken ist übrigens auch der
2009er Riesling & Traminer Spätlese, trocken. Auch hier hätte ich mich nicht so eilen müssen mit dem Trinken, leider war das jetzt hier meine letzte Flasche - zwischen Oktober 2011 und Januar 2018 insgesamt 5 Mal bei konstant 92/100 Th. (Sehr Guter Wein) getrunken. Auch hier kam mein Gast, dem ich den Wein blind vorgesetzt hatte, nicht auf die Idee, dass so etwas aus dem Harz kommen könnte...