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Württemberg - Die Rotweine

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Bernd Schulz

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Re: Württemberg - Die Rotweine

BeitragFr 31. Mai 2019, 21:11

Michl hat geschrieben:Jetzt bin ich nur noch auf eure Meinung gespannt....


Michl, es kann halt noch etwas dauern, bis wir den Vergleich ziehen werden. Ich melde mich auf jeden Fall dann hier im Thread!

Danke noch mal für den Hinweis auf den Strümpfelbacher! So, wie du den Wein beschreibst und lobst, ist das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Roter, der mir viel Freude bereiten wird.

Herzliche Grüße

Bernd
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Michl

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Re: Württemberg - Die Rotweine

BeitragMo 17. Jun 2019, 07:04

Bernd, habe im Urlaub gesehen, dass du den Knausschen Lemberger getrunken hast. Unsere VKN klingen ja sehr ähnlich, im Vergleich zu deinen anderen Blaufränkisch-Bepunktungen fallen deine 88 P aber eher zurückhaltender aus, oder nicht? Ich habe ihn ja im direkten Vergleich zum 15er Hochäcker von Weninger getrunken, der mir bis dato in letzter Zeit mit am besten gefallen hat. Aber der Knaussche hat ihn abgehängt. Ungleich eleganter, präziser gesetzter fiel er aus. Der Weninger hat mir mit seinen starken Gewürzaromen und seinem im Vergleich fast schon aufdringlichen Charakter gar nicht mehr schmecken wollen.
Viele Grüße

Michl
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Bernd Schulz

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Re: Württemberg - Die Rotweine

BeitragMo 17. Jun 2019, 07:41

Hallo Michl,

ja, in einer schwachen Stunde habe ich eine von meinen drei Flaschen aufgeschraubt. Der Wein hat mir gefallen, aber für eine noch höhere Bewertung hat es mir an Substanz gefehlt. Vielleicht hatte ich aber einfach auch nur einen schlechten Tag.

Den direkten Vergleich mit dem 15er Hochäcker werde ich irgendwann in diesem Sommer zusammen mit Ralf durchführen. Wie sich der Lemberger dann schlagen wird, wird man sehen - ich bitte um noch etwas Geduld.......

Herzliche Grüße

Bernd
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Bernd Schulz

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Re: Württemberg - Die Rotweine

BeitragMo 24. Jun 2019, 10:48

Michl hat geschrieben:Unsere VKN klingen ja sehr ähnlich, im Vergleich zu deinen anderen Blaufränkisch-Bepunktungen fallen deine 88 P aber eher zurückhaltender aus, oder nicht? Ich habe ihn ja im direkten Vergleich zum 15er Hochäcker von Weninger getrunken, der mir bis dato in letzter Zeit mit am besten gefallen hat. Aber der Knaussche hat ihn abgehängt. Ungleich eleganter, präziser gesetzter fiel er aus. Der Weninger hat mir mit seinen starken Gewürzaromen und seinem im Vergleich fast schon aufdringlichen Charakter gar nicht mehr schmecken wollen.


Michl, gestern habe ich zusammen mit Ralf beide Weine im direkten Vergleich getrunken. Und für mich blieb es dabei: Der Strümpfelbacher erwies sich als schöner, geradliniger Wein, der durchaus auch so etwas wie Eleganz zeigte, aber der Hochäcker präsentierte sich vielschichtiger, facettenreicher und damit kompletter. Er hatte die Nase vorne (88 zu 90 auch gestern). Und wenn ich Ralf richtig verstanden habe, hat er das nicht anders als ich gesehen. Wir konnten dem Hochäcker keine wie auch immer geartete Aufdringlichkeit bescheinigen. Er wirkte auf uns einfach nur etwas komplexer als der Strümpfelbacher.

Beide Weine passten übrigens hervorragend zu einem von Ralf auf den Punkt gegrillten Rehfilet. :)

Herzliche Grüße

Bernd
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Michl

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Re: Württemberg - Die Rotweine

BeitragMo 24. Jun 2019, 18:30

Danke für die Rückmeldung, Bernd. Ich hatte ja wie du den Weninger besser bepunktet, aber im Vergleich sah es bei mir dann doch anders aus. Vielleicht weil der Knauß schon zur Hälfte geleert und 24h an der Luft war? Ich weiß es nicht, hoffe aber, dass du den Kauf dennoch nicht bereust. Ist mir immer etwas unangenehm, wenn andere eine Empfehlung nicht ganz teilen können.
Viele Grüße

Michl
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Bernd Schulz

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Re: Württemberg - Die Rotweine

BeitragMo 24. Jun 2019, 22:33

Michl hat geschrieben: Ich weiß es nicht, hoffe aber, dass du den Kauf dennoch nicht bereust. Ist mir immer etwas unangenehm, wenn andere eine Empfehlung nicht ganz teilen können.


Den Kauf bereue ich überhaupt nicht! Auch ich rede hier über einen schönen deutschen Rotwein mit einem immer noch guten PGV.

Michl hat geschrieben: Vielleicht weil der Knauß schon zur Hälfte geleert und 24h an der Luft war?


Gut möglich, dass die längere Belüftungszeit eine Rolle gespielt hat. Ich habe ja noch eine Flasche vom Strümpfelbacher und werde diese, wenn ich daran denke ;) :oops:, mal nicht an einem Abend leeren.

Und ansonsten handelt es sich aus meiner Perspektive um einen typischen Fall von "de gustibus". Dass du den Strümpfelbacher dem Hochäcker vorziehst, ist für mich nicht völlig abwegig. Ich sehe es halt andersherum - das kommt in den besten Familien vor.... :)

Herzliche Grüße

Bernd
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Ralf Gundlach

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Re: Württemberg - Die Rotweine

BeitragMi 26. Jun 2019, 19:22

Bernd Schulz hat geschrieben:
Michl hat geschrieben:Unsere VKN klingen ja sehr ähnlich, im Vergleich zu deinen anderen Blaufränkisch-Bepunktungen fallen deine 88 P aber eher zurückhaltender aus, oder nicht? Ich habe ihn ja im direkten Vergleich zum 15er Hochäcker von Weninger getrunken, der mir bis dato in letzter Zeit mit am besten gefallen hat. Aber der Knaussche hat ihn abgehängt. Ungleich eleganter, präziser gesetzter fiel er aus. Der Weninger hat mir mit seinen starken Gewürzaromen und seinem im Vergleich fast schon aufdringlichen Charakter gar nicht mehr schmecken wollen.


Michl, gestern habe ich zusammen mit Ralf beide Weine im direkten Vergleich getrunken. Und für mich blieb es dabei: Der Strümpfelbacher erwies sich als schöner, geradliniger Wein, der durchaus auch so etwas wie Eleganz zeigte, aber der Hochäcker präsentierte sich vielschichtiger, facettenreicher und damit kompletter. Er hatte die Nase vorne (88 zu 90 auch gestern). Und wenn ich Ralf richtig verstanden habe, hat er das nicht anders als ich gesehen. Wir konnten dem Hochäcker keine wie auch immer geartete Aufdringlichkeit bescheinigen. Er wirkte auf uns einfach nur etwas komplexer als der Strümpfelbacher.

Beide Weine passten übrigens hervorragend zu einem von Ralf auf den Punkt gegrillten Rehfilet. :)

Herzliche Grüße

Bernd


Hallo Bernd, hallo Michl,

die Unterschiede bzw, die Stilsitik der beiden Weinen war sehr stark erfahrbar. Ich bin eh Weninger-Fan, ich mag die Weine von Franz Weninger bis jetzt durch die Bank. Der Hochäcker ist im Vergleich zum Strümpfelbacher ( die Württemberger haben Namen..., das hört sich oft so harmlos an..) viel extrovertierter, offener. Der Strümpfelbacher erinnerte mich irgendwie an einen ernsthaften Kabi von der Mosel mit viel Extrakt. Eigenständig und mutig ausgebaut auf der schlanken Seite. Vielleicht hätte ihm ein Tag Luft gut getan, dann hätte er an Komplexität vielleicht zugelegt . Beide Weine haben wir dekantiert. Ich sehe da aber auch in der Tat eine Präferierung des Stiles. Denn beide sind in ihrer Preisklasse für die Rebsorte klasse und unterscheiden sich deutlich vom Mainstream . Aber: beide passten perfekt zum Rehfilet mit Rosmarinkartoffeln, die Verbindung mit dem Essen hatte beiden Weinen nochmal gut getan (obwohl die Sauce durchaus intensiv war).

Gruß

Ralf
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Michl

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Re: Württemberg - Die Rotweine

BeitragMi 26. Jun 2019, 20:33

Ralf Gundlach hat geschrieben: die Württemberger haben Namen..., das hört sich oft so harmlos an..


:lol: Ralf, du solltest mal hinfahren. Das Dorf ist so, wie der Name klingt :mrgreen:

Dein Verglich mit einem ernsthaften Kabi gefällt mir und natürlich ist es primär eine Stilfrage, ob man ihn dem Hochäcker vorziehen möchte. Ich kann halt persönlich gar nichts mehr mit schweren, voluminösen Weinen anfangen. Rhone geht bei mir bspw. gar nicht mehr und wenn dann noch viel Holz dazu kommt... :roll: (was nicht heißen soll, dass der Weninger schwer wäre, nur eben deutlich schwerer und - ich bleibe dabei - aufdringlicher (du nennst es wahrscheinlich extrovertierter) als der Knauß.

Ich war nur sehr erstaunt, wie der Knaußsche, den ich solo schwächer als den Weninger wahrnahm, im Vergleich für mich der deutlich attraktivere Wein war. Mein Bedauern über eure Reaktion war dabei eher dem Wunsch geschuldet, Bestätigung von denen zu erfahren, deren Meinung man selbst schätzt.

Aber der Punkt Luft verdient noch genauere Beobachtung. Hier wurde ja erst vor kurzem über eines meiner Lieblingsweingüter geschreiben, Koehler-Ruprecht, und ich behaupte, die Weine sollten grundsätzlich immer einen Tag voll an der Luft sein. Es ist geradezu dramatisch, wie sie sich verändern. Es sind auch überhaupt keine Proben-Weine, behaupte ich mit voller Überzeugung. Gerade habe ich auch wieder den Basis- Spätburgunder von Claus Schneider aus 2016 im Glas, den ich jetzt nach 4 Tagen in der leicht angebrochenen Flasche erstmals wieder trinke. Das ist ebenfalls ein Weingut, dessen Weine unglaublich Luft brauchen (gerade auch die Weißburgunder) und vor mir liegt ein völlig anderer Wein. Eigentlich müsste ich meine VKN korrigieren, denn die Rauch/Kohle-Töne haben sich wunderbar integriert. Nur ich bin zu faul. Und den Knaußschen Lemberger empfand ich am ersten Tag eben auch als relativ fest und am 2. Tag war das ein Wein mit einer subtilen Bewegung, die mir sehr imponierte.

Egal, ich freue mich vielmehr für euch, dass beide Weine so gut zu eurem Wild passten und ihr Freude hattet.
Viele Grüße

Michl
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Ralf Gundlach

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Re: Württemberg - Die Rotweine

BeitragMi 26. Jun 2019, 21:04

Michl hat geschrieben:
Ralf Gundlach hat geschrieben: die Württemberger haben Namen..., das hört sich oft so harmlos an..


:lol: Ralf, du solltest mal hinfahren. Das Dorf ist so, wie der Name klingt :mrgreen:

Dein Verglich mit einem ernsthaften Kabi gefällt mir und natürlich ist es primär eine Stilfrage, ob man ihn dem Hochäcker vorziehen möchte. Ich kann halt persönlich gar nichts mehr mit schweren, voluminösen Weinen anfangen. Rhone geht bei mir bspw. gar nicht mehr und wenn dann noch viel Holz dazu kommt... :roll: (was nicht heißen soll, dass der Weninger schwer wäre, nur eben deutlich schwerer und - ich bleibe dabei - aufdringlicher (du nennst es wahrscheinlich extrovertierter) als der Knauß.

Ich war nur sehr erstaunt, wie der Knaußsche, den ich solo schwächer als den Weninger wahrnahm, im Vergleich für mich der deutlich attraktivere Wein war. Mein Bedauern über eure Reaktion war dabei eher dem Wunsch geschuldet, Bestätigung von denen zu erfahren, deren Meinung man selbst schätzt.

Aber der Punkt Luft verdient noch genauere Beobachtung. Hier wurde ja erst vor kurzem über eines meiner Lieblingsweingüter geschreiben, Koehler-Ruprecht, und ich behaupte, die Weine sollten grundsätzlich immer einen Tag voll an der Luft sein. Es ist geradezu dramatisch, wie sie sich verändern. Es sind auch überhaupt keine Proben-Weine, behaupte ich mit voller Überzeugung. Gerade habe ich auch wieder den Basis- Spätburgunder von Claus Schneider aus 2016 im Glas, den ich jetzt nach 4 Tagen in der leicht angebrochenen Flasche erstmals wieder trinke. Das ist ebenfalls ein Weingut, dessen Weine unglaublich Luft brauchen (gerade auch die Weißburgunder) und vor mir liegt ein völlig anderer Wein. Eigentlich müsste ich meine VKN korrigieren, denn die Rauch/Kohle-Töne haben sich wunderbar integriert. Nur ich bin zu faul. Und den Knaußschen Lemberger empfand ich am ersten Tag eben auch als relativ fest und am 2. Tag war das ein Wein mit einer subtilen Bewegung, die mir sehr imponierte.

Egal, ich freue mich vielmehr für euch, dass beide Weine so gut zu eurem Wild passten und ihr Freude hattet.


Hallo Michl,

wir hatten Spaß und uns beiden fehlt die Disziplin für die mehrtägigen Versuche. Schade, aber das wird sich wahrscheinlich nicht mehr verändern ;)

Viele Grüße

Ralf
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Re: Württemberg - Die Rotweine

BeitragMi 26. Jun 2019, 21:39

Ralf Gundlach hat geschrieben:uns beiden fehlt die Disziplin für die mehrtägigen Versuche. Schade, aber das wird sich wahrscheinlich nicht mehr verändern

...da kann ich nur beipflichten, daß Euch da bei so manchem Wein ordentlich was entgeht... :ugeek:
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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