Warum der hier viel besprochene als auch beliebte Rainer Schnaitmann noch keinen eigenen Thread hat bleibt wahrscheinlich nicht nur für mich ein vinophiles Mysterium. Daher eröffne ich jetzt mal Einen mit einer Verkostungsnotiz meinerseits.
Beste Grüße, Alex
https://wolfswinejournal.wordpress.com/2016/03/12/blitznotiz-schnaitmann-fellbacher-laemmler-grauer-burgunder-grosses-gewaechs-2011/
Blitznotiz – Weingut Schnaitmann Fellbacher Lämmler Grauer Burgunder Großes Gewächs 2011
An manchen Tagen muss man über seinen Schatten springen und einfach das tun was eine Weinnase tun muss. Ob zum Essen oder einfach zum solo genießen. Ohne viel nachzudenken eine Flasche aufzuziehen. Gerade wenn es sich um einen seiner Lieblingswinzer inkl. Lieblingssorte handelt.
So geschehen am gestrigen Freitag, aus dem nun eine kurze Blitznotiz folgen wird.
Grauburgunder ist eine Rebsorte, die man gerne zu Fisch, Gemüse und hellem Fleisch isst. Oder auch einfach so genießen kann. Der heutige Tropfen stammt von keinem Geringeren als Rainer Schnaitmann aus Fellbach bei Stuttgart. Seines Zeichens die Koryphäe wenn es um Burgunder aus dem Ländle geht. Als einer der wenigen baut er Grauburgunder als Großes Gewächs aus, was man eher aus der Pfalz oder aus Baden kennt. Die Trauben stammen hier vom bekanntesten schwäbischen Weinberg – dem Fellbacher Lämmler, wo auch Lemberger, Spätburgunder und Riesling hervorragend gedeihen.
Der Jahrgang 2011 war in Württemberg von der Sonne verwöhnt, so dass reife bis sehr reife Trauben in die Fässer wanderten. Dies hatte viele üppige Weine mit geringerer Säure zur Folge. Doch nun lassen wir das Weingeschwaffel und kümmern uns um den “geschlotzten” Tropfen.
Was mich schon am Anfang mehr als beeindruckte war die Farbe und Nase des Weines. Helles, leuchtendes Gelb und eine überaus kräftige Nase nach vegetativen Aromen und grünem Obst, welche sehr lang anhielt. Im Mund kamen dann Erdnussbutteraromen, Toast, frisch getrocknete Kräuter, reifes Kernobst und eine knackige Säure hinzu. Der Körper war überhaupt nicht dem Jahrgng entsprechend bullig bzw. üppig, sondern vielmehr auf der eleganten, leichten Riesling-Seite, was man von Grauburgundern südlich des Weißwurstäquators oft nicht erwartet. Der Abgang war mittellang, was den Gesamteindruck ein wenig schmälerte. Nichtsdestotrotz war dies ein Grauburgunder aus Württemberg, den man in dieser frischen Machart nicht erwarten kann. Toller Wein, den man definitiv weiterhin auf der Agenda haben sollte!
Beste Grüße, Alex
https://wolfswinejournal.wordpress.com/2016/03/12/blitznotiz-schnaitmann-fellbacher-laemmler-grauer-burgunder-grosses-gewaechs-2011/